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Erfinmn n get. 5

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Johann Beckmann, ordentlutem Profeſſot der Oelonomie au Göttingen...

Leipzig, SE - in Detage Paul Gotthelf Kummer. ı 7 8 0.

Erfindungen.

* Johann Beckmann, ee Veit 7 eifine im iu Göckfgen

de 2 4412 J

Einer Ban.

De.

—. Leipzig, j m Verlage Paul Gotthelf aunmer 17 J =

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J 7119

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Senrc. ep. 64. :

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Sales a E-24-37 2)

47

7 To dv äpxg kunpiv, dv 75. rehevrä viveray renniyedu. Arifos.

N oOmnium rerum principia parva funt, fed ſui⸗

. progrefhionibus ua, augentur.- - ‚Cicero de finib. ib. 5.

1—

Nun

‚Borrede

i Na Beytraͤge jur Geſchichte der Enfin⸗ dungen verſpricht der Titel. diefer Bogen. | . Anermwartet wird es alſo mie nicht ſeyn, wenn Leſern manche von mir nicht genutzte Nach⸗ ichten beyfallen. Dieſe, welche ic) hier. Hiefte,. habe ich geſamlet und bearbeitet, wenn ich, durch Unterbrechung meiner ge⸗

woͤhnlichen Befchaͤftigungen, eine Exhohlung, gewinnen wolte; wer aber. einmal zur Er⸗ holung jagt, iſt weder gewillet noch ver⸗ ppflichtet, alles, Wild zu treffen. Ich ſage mit Columella; Vt in magna filva boni venatorn ed, Ändagahtem feras quam plu-,

a . . Fimas

Vvortede

rimats capere: nec cuiquam culpae fuit

non omnes cepiſſe; ita nobis fatis abunde- "que eft, tam diffufae ı materiae, quam füs-

cepimus, maximam partem- tradidiffe.

- Wollen efer mit Ihre Beytraͤge mittheis

“fen, fo will ich damit die meinigen dankbar -

beteichern.

Ich weis es zum voraus, dp manche bier Gegenſtaͤnde finden werden, die fie der von mir darauf verwendeten. ‚Mühe unwerth

\ halten ; aber diejenigen, welche wiſſen, wie

telativiſch unſere Urtheile uͤber Brauchbar⸗ keit und Nüglichkeit find, werden mir die ihrigen nicht zur Laſt legen; und welche dieß noch nicht gelernt · haben, oder für allen Ei⸗ gendänker nie lernen koͤnnen “ind welche alſo Erz, worin fie, nicht gleich gediegenes Gold zu erkennen meynen, für taubes Ger: fein anfehn und über die Halden werfen, find Feine groffe Kenner, laſſen ſich gewiß oft durch Katzengold betriegen, und kuͤm⸗ mern. mid) ſo wenig, als die, welche uͤber⸗ hauot nicht zu wiſſen verlangen, wie Erfin⸗ dun⸗

J J A}

vaorreed'e. dungen entftanden und allmaͤlig zu der jehie. . gen Nusbarkeit gediehen find. Letztere we⸗ nigſtens Tonnen Doc) nicht vorgeben, daß „fie durch den Titel dieſer Bogen zum Ans Fauf und een derfelben verleitet wären. %

"Wenn, & ein Fehler if, daß ich die Be nennung: Erfindung, weiter ald vieleicht“ gewoͤhnlich ift, fo gar über Polizey-Anſtal⸗ ten, „ausgedehnt habe, fo wird er doch wohl unſchaͤdlich und verzeihlic) feyn,

ch habe die angeführten Bücher, ‚mel:

che ich ſelbſt gebraucht habe, gemeiniglich

mit einen Sternchen bezeichnet, und durch Einſchiebung Feiner Nachrichten von ihnen,

“vornehmlich von den feltenern, meine Aufs °.

fäge reichhaltiger.. und angenehmer zu mas hen gefucht. Damit mir die niemand übel auslege, Tage. ich felbft, daß die Kentniß und der Gebraud) diefer Quellen für mich ‚Kein vollroichtiges Verdienft iſt; da ich das Gluͤck habe, die vortrefliche Bibliothek uns = Univerfit, u und moleich die Freund⸗ se

J

4 Vorride

fehaft ihres zweyten Bibliorhekars, des Hern Profeſſor Dieze, nutzen zu koͤnnen. Sei⸗

ner ſeltenen Buͤcherkentniß, ausgebreiteten

Gelehrſamkeit und Neigung zu ähnlichen Uns

" terfuchungen, habe ich viel zu danken, und

ich geſtehe es sen.

Uebrigeng Bin i6 nicht aboeneigt, von:

Zeit zu Zeit mehrere Stuͤcke dieſer Beytraͤ⸗

"ge, und bey dem- vierten ‚ein vollſtaͤndiges

Regiſter, zu liefern. Goͤttingen den 28 Februar 1780.

Inhalt.

Inhal t. r. Voin Italieniſchen Buchhalten. S. x Cucas Paciolus von Zurgo 23 Erſtzis engliſches Buch vom Buchhalten. - 7 Erſtes teutſches Buch vom Buchhalten. - 8

Lameraliſtiſches Buchhaiten. 13 J

2. Odometer / Wegmeſſer. 16

Zebann Semi. - - 7-17 . Bein dulfien - | =: : Poſtzeiger. -. -..- 19 Hoblfelds Leben. . -. 2442

3. Notenſetzer, Exrtemporirmaſchine. as 4 Brantewä. - 2.08 Miindshid. -. - - -M She

-Inbate nn

Pa Ciheitung des Goldes and Silbers

durch Queckſilber. Vergoldung mit amaldama. Bere Golbwaͤſche. - J 46

Doſepb Aeoſtcac. —247

Queckfilberwerke in Peru. 47 enrique Garces. Ne Aloarus Alphonſus Barba. - - 51 .

Die trockne Vergoldung. 58

Erfindung des Goldfirniſſes. —66 „Erleuchtung der Gaſſen. 62 zu Antiochia..—63 zu Caͤſarea in nr 65. zu Rom, ne * 267 zu pans. J——— 3 70 De la Reynie, erſter poich· ieurnam 73 zu Eondon. - -_ -.15, au Amfecdam. =, = m

"zu Hang und Kopenhagen ° 70 Ba

Inhalte j Wenedig, Mabrit, Philadelphia. 20 Hamburg, Berlin ——281 Wien, Reipsig, Brankfust, . - 33 Cafe. ii u Kalle, Göttingen. - 84

"9. Die äfteften Sücherpiigien. -, 8 in England. oe 98

in Spanien. wu - eng 10. Blipereenfur ro. 95 J Aelteſte Verordnung uͤber die Biden uͤr. lor 11, Kalender. a ©"; Kalender⸗Praltila. - = 109 Wiejährige. Katender. ze Simon Marius, . = 2.7.

. Jobann Stöffler. - - 0. 118 : ätteften Ephemeriden. 140 „ha connoiffance des tems, - EL

= Bande

13.

Inbare m

12. "Bandmühte 1 En. 12

Lance ee a Borbem u... - Tim Dalneiches Werbole = A. 128 Teutſches Verboth. ur \-130 Bieeruf des 6 Werbe F - 132,

Vachettht d von dem ſeltenen Buche,

des Vannuccio Biringoecio Piro-'

i technia.: Fa BEE - 13 \ Nachricht von dem Werfaffer. - 135 - Verſchiedene Ausgaben. _ = 136

Vetſchiedene Ueberſetzungen. 142 Inhalt des Buchs.

J J un = 8*

= . r.

Vom Iineniſchen Vuchhalten

wenn er fi

nach Italieniſcher

was einhildet.

der ſie kennet, fuͤr bringt, durch Auwendung der Lehre von eng gegengefeßten Groͤſſen, ein Gewirr von zu endlich mannigfaltigen Geſchaͤſten, in eine ſolche Ordnung, fie mit der größten Leich⸗ tigfeit.und Genanigfeit, zu allen Zeiten über: ſehn werden koͤnnen; durch eine wißige Pro; fopopdie macht. fie, daß von jedem‘ Geſchaͤfte jederzeit Gewinn’ und Verluſt bald bemerkt, -

And genau beſtimt werden fan, ohne daß gleich⸗

wohl der Bedieme, der die Bücher zu führen bat, oder der Buchbaner, weber das. ri BEE ns

\

2 1. Vom JZeelleniſchen Bucbalten.

j ur ‚das andere, ohne. Willen des Patron,

jurechnen fähig wäre. ie verlangt To sit Kentniß, Aufmerkfamfeit, Machdenten und Benrtheilungskraft,. daß Re darin nicht wenige Arbeiten fo genanter Gelehrten "weit übertrife, wiewohl frenlich Die meiften Kaufz leute, ohne die Gründe der Megeln, welche ' fie befolgen, zu kennen, ihre Bücher eben fo mechanifch führen, als manche Gelehen die ihrigen ſchreiben.

Die Benefttungen: Jtalieniſches Buch ·

hal ten,‘ doppia ferittura und die vielen Kunſt⸗

u

woͤrter italienifcher Abfunft, die noch in allen Sprachen beybebalten find, machen a6 ſchon wahrſcheinlich ; daß die Erfindung: den Ita⸗ lienern gehoͤrt, und daß ſie der Auländer auf Italieniſchen Contoiren, ‘als noch der Oftins diſche Handel fiber Italien ging, zugleich mit Der’ fo genanten Wälfchen Praftif, das ift mit, Ver Menge Abkuͤrzungen Rec:

‚nungen, giemt bat;

De la Porte fagt in La eiense des uego- cians st teneurs de hures; Paris 175 4.8 * Sei⸗ ten XH: Vers Yan 1495. frere Lue Italien de

nation, en fit imprimmer un traite en Italien;

c’eft le plus aneien auteur:que j’aie ſur cette matiere. Anderſon ſagt in Hiltorical and ‚ehronological dedudtion ofthe origia of com:

. merce

#7

1. Dom Italieniſchen Buchhalten ·/ merce J & 208: In all probability, this art „of Doubie-Entry sceounts had its rife (or at Jeaſt its revival) amongſt khe mercantile cities .

of Italy; ‚poflibly, it might be firſt knowu at Venice, about the time that aumeral Alge- bra was taught there, from the principles of which fäenee Diuble-Enf’y,:or what we call. Metchants+ Accounts feeıns to hava been de.’ -duced, : viz. about the middle,o£ the XVth cen- tuty. Ktisfaid,: that Lucat de Rurgo, a frin,. was the firft: European author, - who publifhed his älgebraic work'at Venice.anno 1494. Afo ein-Mönd, Lucas von Zusge ſoll de erſte Schtiftſteller von der Doppeibuch⸗ heltung, und ſein Bud) ums Jahr 1494 zu Venedig gednedt feyn.

. Die Schriften dieſes Mannes, ber zu den größten Mathematikern des 15 Jahrhunderts’ gehört, “und der fuͤt den gehalten wird, wel: her zuerſt die Algebra aus den Schriften der Araber gelehtt dat, fehlen noch Auf Hiefiger Untverfitäts Bibliothek, und ich Tan feine andere Rachrichten von ihm ertheilen, als die ich in italieniſchen Büchern gefunden. habe, Er heißt Lucas Paciolus, e Burgo S. Seppl-, chrii. Er war ein Ftanciſcaner, und zwar ein Minorit. Seinen Zunamen hat er nicht ſo wobl von feinem Orden, wie Wolf meyn⸗ ‚te, ſondern von einer/ Stadt in Ducato di \ AaUrbino

u

4: 3. Dom Jkalieniſchen Buäbalten. '

Urbing an der Slorentinifchen Gran, wer he Borgo $:.Sepulchro heißt. In dem Japs

re 1494 find wuͤrklich arithmetiſche Werfe in

italienifcher Sprache von thm zu Venedig ges druckt worden, j .

In dem von Beyer, Vogt und andern

zu den ſehr ſeltenen Werken gerechneten Bus qe: Scriptores ordinis minorum, quibus_a0- ceſſit · ſylſabus illorum, qui ex eodem ordine

pro fide Chriſti fortiter occubuerunt Re- ,

„. eenfuit Fr... Lucac Waddingus, ejüsdem, infti-"

tuti theologus. " Romae 1650. fol. *. ſteht S.

. 038 folgende Machricht.

“Lvcas Pacıotvs, E Bvrco 8, Serrt- „CHRI, prope fines Etruriae, omnem pene

v

„rationem mathematicae difciplinae Italica-in- "

.„gua complexus eft; conferipfit enim: -

“De.divina proportione compendium. - De arithmetica.

“De proportionibus et proportionalitatibus > "

yopus egregium et eruditum, rudi tamen

„Minerva, ‘ad Guidobaldum Urbini ducem, “De quinque corpotibus regularibus. '- “De majusculis alphabeti litteris.pingendis, “De corporum folidorum et vacuprum fi-

z„cuſa. ſunt omuia Venetiis anno 1509.

ranſiu·

ꝓguris cm ſuis mwomenclaturis. Ex-

1. Vom Italteniſchen Buchhaleen. v

“Tranftulit Euclidem. in linguam Ialicam.

„et alia ejusdem fcientiae compoſuit

„opufcula, eat diefes Verzeichniß iſt p. XLVI in in diee materiarum, ohne, Zufäße wiederholt. Auch ſteht dieſe Nachricht, ausgenommen

dasjenige, was ich hier, curſiv drucken laſſen,

bereits in Bibliotheca inftituta a Conr. Gef

nero, aufla per Jofam Simlerum. Tiguri 3574 fol, * Seite 456 unter dem Artikel Lucas; nur ift auch noch daſelbſt angemerkt worden, daß die oben angeführte Ausgabe von 1509 aus 78 Blättern beſtehe.

Alles, was man bey Wadbing lieſet, findet man auch in Bibliotheca Umbriae five de feriptoribus 'Umbriae , auclare Ludovico

Jacobillo. Fulginiae 1658. 4 * p. 180, nur .

ſind daſelbſt noch folgende angeführt, ‚die, - auffer Wadding, Nachricht von Paciolus ha⸗ ben ſollen: Tefignams, Hieronymus Gherar- dus in commentario Burgi S. Sepuleri;. Ra- phasl Bombellus mathematicus celeber; et Ra- Phael Kalaterranus. Aus biefer Biblioth-Um- ciae ift der Artikel: Paciolus im’ Jocherſchen Gelehrten texicon genommen. 8

Um bien alteſte Ausgabe der Schriften des &ucag befiinmen zu koͤnnen, ſchlug ich folgen

he wenchande der Auen! in Ralien gediua·

"ır

. 62: Vom Italieniſchen Buchhalten.

. ten Bücher nad): Origine e ‚progrefli della ftampa, o fa dell’arte mprefforia e notizie dell” ·· opere ſtampate dall’ anno 1457 fino all’ anno 13600; in4to, 448 Seiten *. Unter der Zus _ eignung ſteht: Pellegrino Antonio Orlandi. Bologna 1722. Seite 43 ftekt unter den Buͤ⸗

chern, die zu Venedig ben Paganino de’ Pa- ganini Brefciano gedruckt find: Fr. Lucae de Burga $. Sepulchri arithmetice et Geometria -- italice; caradteribus Goth. fol. 1494. Eben Diefes wird S. 358 unter dem Namen Lucas, auch ©. 377 unter dem Namen Pacialus wies derbolet, ‚mut. beißt es hier: Liber.de Alge- bra. Ven. 1494 per Paganinum. : Das iſt alfo die Ausgabe, deren de la Porte und Ans

derſon gedacht haben. Vermuiblich iſt esein

Druckfehler, daß in Bibliotheca Thuana 2 p. $3 für eben.diefes Buch nicht das Sahr-1494, ſondern 1464 angegeben ift, Wolf führt in - * feinem kurzen Unterricht von marhematis

ſchen Schriften; Frankf. und Leipjig 1737

Seite 34 die. Ansgabe von 1494, und ©: 7 eine andere von 1523 an, und fagt, letze⸗ tere halte 6 Alphab. 10 Bogen. Wer die Verdienſte des Lucas um Die Mathematik näs ber kennen will,. den verweife ich auf: Heil: bronneri hiftoria mathefeos univerfac. Lip- fiae 1742: 4* p g20. Hifloire des mäthe- matiques par M. Montutla. Paris 1758. 4* tom. I p. 441, 476. Hifloire des presse . . ON * —8R

I

1.

n Dom Italieniſchen Bichhalien 7

de Pesprit humain ‚dans ‚les fciences exadtes par .Saverien. Paris 1766. 8 * p: 18 und. 38. Aber. dje Werdienfte des Lueas um die Dop⸗

pelbuchhaltung, bin ich oher zu beſtimmen nicht im Stande;

Anderfon Tagt 1©. 409, er beſthe ei das erfte in England gedruckte Buch, worin die doppelte Buchhaltung gelehrt worden; es ſey zu London 1569 in Folio gedruckt; der Verfaſſer heiffe Iames Peele, und fage in der Vorrede, daß er in.diefer Kunft.viele Kauf⸗ leute unterrichtet habe, daß dieſe zwar in an dern Ländern ſchon laͤngſt gebräuchlich gewe⸗ fen, aber in England noch gewiſſermaaffen nienu ſey. Man fanden Hr. Anderfon zu traus en, daß er den Unterfchied zwiſchen der ein⸗ fachen und doppelten Buchhaltung fenne; ins | zwiſchen fährt. er nichts-an, worans man ſchlieſſen fan, daß Peele die feßtere, nicht die. esftere gelebt habe. Denu was er von Crei ' . ‚dit'und Debet fagt (welches in der teutfchen Ueberfeßung, fo wie manche andere gute Ans merkung, ausgelaſſen iſt), beweiſet nichts, da es auch auf die einfache Buchhaltung paſ⸗ ſet. Ich finde diefen Peele nicht in des. mes + 1ypograpbical antiquities; wohl aber dafelbſt noch ein öltered Buch vom Buchhalten. Naͤm⸗ ich ©.410 wird folgendes genant: A briefe inicuctioũ, how to-keepe bookes ' N . 4 a

vr J

81 Vom Takenifihen: Buchhalten. of accompts after tie order of debitor and rei

ditor, and 'as well for proper accompts par« tible, Ke. By: three-bookes.named, the me. moriall, journal, and leager. Newiy ur

mented and fet forth by Zohn.Mellir , fcho

maifter, London 1588. 12. Mlellis fol in der Vorrede ſagen, daß er nur der zweyte Herausgeber dieſes Buches fen, welches det

Schulmeifter Hugh. Oldeastle ſchon 1543 zu ‚sondon Habe drucken faffen. Ich wolte doch

wohl aus dem Titel, vornehmlich aus den dreyen darin genauteh. Handelsbüdhern, ver; muthen, daß in dieſem Werke fchon Die wahs

r Doppelbuchbaltung.gelehrt fey. Eine ans

J

dere Ausgabe, wie es ſcheint, iſt von Ames

©.261, aber auch vom Jahre 1588 in 8, angeführte ° - N 2

7

Das alteſte deutſche Buch von bee Dom velbuchbaltung, mas mir noch zur Zeit.bes:

Kant gemorden ift, hat folgenden Titel! Hin

Teutſch verftendig Buchhalten für Serren „oder Geſellſchaffter inhalt wellifchem pro: "ce, des gleychen vorbin nie der jugent

fürgerragen worden, . noch in druoͤck

kummen dutch Joann Borlieb begriffen vpnd geſtelt. Darzu etlich pnterricht für

die jugent vnd andere, wie die Poſ fo auf. feglicher handlung flieflen und

fallen, ſollen im Jornal —** ET , end-

{

- > 7

1. vom Jeiienifen Buchbelten. "pre Buchhaltiſcher Are gemacht, inge

ſchrieben, vnd nach melß zu Buch ge⸗

pracht werden. Cum Gratia et Privi⸗ iegio. Laus deo. 1531. Jarn. Am En⸗ de ſteht: Gedruckt zu Klureniberg durch

FSridrichen Peypus.Ich habe dieſes Buch

aus unfgrer Univerſitaͤts Bibliothek. wor min, Es beſteht aus fechftehalb Bogen in Quark, In der Vorrede nennet. fih der Verſaſſer:

* Burger in Nuremberg., und fagt, er wolle

liefern: PA Puchhalter ſche manier oder mus after fo Teutſch verſtendig vnd unvertunckelt,

"begleichen vorhin nie. in druck kummen. —⸗ ü

Auf ſcheint er fein Buch ſelbſt für. das erſte

ſeiner Art in Teutſchland gehalten zu haben.

Nah der Vorrede folgen einige Beyſpiele, wie man Poften in dag Jornal tragen foll, wenn man 3.8. bares Geld empfangen, wenn man Waaren um. bares Geld oder auf Zeit - eingefauft-oder verfauft.bat, u. f wm Ich

will en Par Beyſpiele abſchrei

“Sp ich umb pargelt kauff.“ “Wachs hab ich faufit-[| Vmb par, rgelt von H. F. 2 ſtuͤck ya lauter 1184 des „ientner,p, 14 ſt thut. · So ich umb pargelt verlauff. “Adi 4 Ditto· . Pargelt gab: ich erlangen von R a. Hl

fur um gel 13

»21 vnz wettel geltp. - ne

BE 7 Se

Zr J N ..

. 10. “x. Vom Italieniſchen Buchh altem

Hernach folge:: Jornal oder teglich ‚buch. In dieſem iſt ſchon, ſo wie jetzt ger braͤuchlich iſt, auf jeder Seite linker Hand vor der, Linie, über einem horizontalen Strich, die Geite des Schuldners im Hauptbuche, und unter dem Striche die Geite des Gläus ‚bigers :oder mehrer Glaͤubiger bengefeßt wor⸗ den. Naͤchſtdem folge; Schuldbuch fampr ſeinem Guͤtterbuch. Das Schuldbuch ent⸗

bhaͤlt allein die Conti der Perſonen, und zwar zuerſt Conto des Kaufmanns, Doc noch nicht unter den verſchiedenen jeht gebräudhfic en Tie teln: Capitälconto und Caſſaconto; fondern hiet iſt nur das bare Geld, was der Here zur

Handlung eingelegt bat, verrechnet, ohne be⸗

ſondere Weberfchrift. Der, erfte Poften der ünken Seite heißt deswegen: “Pargelt hab ich empfangen abi 17 Sunii } . on mie. Hans Gotlieb, a car⸗ otha⸗ are Der erfte: Pofien der rechten Seite iſt: “Pargelt Hab ich außgeben adi 18 Junii für wax - -. = cartha Auf: ‚jeder Seite find linker Hand zwo Li⸗ nien gezogen; vor- der erſten fteht Die Geite . des Jornaͤls, vor. der.andern der Tag; rech⸗ ter Hand ift vor den Geldlinien eine andere ezogen/rino, fo wie noch uͤblich iſt, die Seitenzahl des Debitors oder des. Creditets . ngglgeh. Dach Den Giguibbude feige £ vr as

3: Vom Tichenifien Buchhalten 31.

das wahr. oder Bürterbuc;: Alſo hat der Verfaffer die Waarenconti von den; Conti de der Derfonen. ganz getrennet.

- Daß bier die währe Dappelbuchhaltung gelehrt iſt, iſt gewiß. Zum Beweiſe will ich folgendes beybringen. Der Kaufmann bar Wachs für bares Geld von Gorg Linger gekauft. Dieß ſteht erftlich unter Rechnung

es Kaufmanns, . oder unter Caffaconto in Credit; ziwentens unter Wachoconto in. De:

bet, u. |. mw. Das Saldiren und Bilancis

zen bat Gottlieb nicht gelehrt, man findet

bier nicht Geroluns: und Verluſteonto, nicht Bilanzeonto. Er entſchuldigt ſich desfals da⸗ mit, daß' ſich folches für die Jugend nicht deutlich genug · ſchriftlich vortragen lafle; da⸗ ber er es dem muͤndlichen Unterrichte vorbe⸗ halten wolle. Ic, will die eigenen Worte einruͤcken; ſie gefallen vielleicht manchen we⸗ gen ihres” kraftvollen Ausdrucks. : Mun folk „ich weyter für die jugent anzengen wie man „bife und ein negliche rechnung abfertigen, „beſchlieſſen vnd probiren ſoll, vnd ben reft, - „er ſey am parmgelt, ſchulden, gegenſchul⸗ den oder an wahre in ein newe Rechnung „tragen, das iſt, rechnung auff rechnung für ren, ynd Die newe, recht und förmlich wir ‚der anfahen, vnd endlich wie. man aufge „machen fol, So wil ſich fie weder bey ber . j jugent

„2 vom Italieniſchen Buchhaltem

jugent noch bey anderu.one augenſcheinliche ieygung vnd werckung nicht woi bilden noch - „pflanzen Taffen.” —. -Daf übrigens die

Doppelbuchbaltung ſchon damals in Teutfchs . Land ſehr üblich geweſen ſeyn muͤſſe, fieht man.

“daraus, daß ſchon Gottlieb gegen vierzigers "

4

ley Veränderungen dekfelben Fante, wobeneer ‚ganz richtig verſichert, daß mer einmal die‘, Gründe dieſer Rechnungsart begriffen hätte, alle folche. Heine Abänderungen, ohne weitene- befondere Anweifung; verfieben koͤnne. Er aörnet auf Diejenigen, welche ihre Lehrlinge

nur bandierfgmäßig anführten, und fie alfo

nicht in den Stand. feßten, in neuern Fällen- ſelbſt Regeln zu -erfinden,. - :

. Maͤchſt dieſem angezeigten feltenen Werks Gen ift das aͤlteſte folgendes, welches mie aber nur dem Titel nach, befant ift: Johann

Neuwdorffers fehönes und allen Zandeler

leuten nuͤtzliches Kunſtſtuͤck, vom Buch⸗ halten vnd der Raufmannfchafft. er .

zund aber durch Cafpar Brunner, Rex chenmeißker zu Augspurg. gemehret, in

Teutſche Beimen verfaßt, auch duch an⸗ geben vnd verlag, mic Tjobft Ammans

nftveiffers zu Nurnberg Handt, in ein

holdſelige, lebendige Figur gebracht, “end endlich zu maͤnnigliches Nucz in holz⸗ ehtd vnd Tau verfertiget. Augsputg 1585. Bu ! N vor

\ Es

x

1. dom. Jeaktenifitien Buchhättön. 13 Es iſt in Wahrheit merkwuͤrdig daß ſchon am Ende des ſechs zehnten Jahrhunderts ſeunand den Einfall gehabt hat, die kaufmaͤn⸗

nifche Weiſe Buch zu halten, beim Kammer⸗ soefen oder bei) den Cameralrechnungen anzur

- wenden. Anderſon erzählt; er befige ein klei⸗

nes Werk in Folio, welches ber berümte Sir mon Stevin im Jahre 1602- franzöfich zu

Leyben unter folgendem Titel herausgegeben habe: Livre de compte de prince & la manicge .

Vitalie: en domaine et finanog. extraordinai-

re. Conitehant te enquoi P’eft exerec 16 .

txes illuflre, ties Excellent prince et feigneur -.-

Maurice, prince d’Orange &e- Jchj’hedaure

"es fehr, daß ich dieſes Buch noch nicht, habe anftreiben koͤnnen. Ich finde‘ davon nicht bie

geringfte Nachricht. bey denen, "Die von’des

Prinzm Maurig und Stevins’teben und -

Schriften gehandelt haben, nitht in des. Bayle

. didtion: hiftorique, nicht. in Andreae biblio- | meca Belgica, nicht in Siwertis, Athenis Belgi.

is, nicht. in Yopi Buche de felentiis‘mathe. inaticis, Yauch nicht in des’ Birard franzöft: ſcher Ausgabe von Steeins Werfen,

Stevin. hat, wie Anderſon erzählt, be⸗ hauptet ſchon die Roͤmer haͤtten die Kunſt Buch zu halten, verſtanden. Ich gebe gern iu, Daß aus des Plinius Worten B. 2 8. 7 nad) Harduins Ausgabe IS. 73: Kartunae

N

- I

omnia _

u.

J

ieitungen beſtimt ſind, zu danken. Einige

. Vsm · Iteleniſchea Buchhalten

omnna Expenfa, huĩe omnia feruntur Adcepta, et in tota raiione mortalium fola utramgüs . paginam facjt; imgleichen daß qus den Kunſtt wörteen: tabulae accepti et expenfi; nomina translata in-tabulas u. f. wi erhelle, daß die Römer Credit und Debet in ihve Buͤcher auf zwo verfhiebene Selten eingetragen habens

- aber unerwieſen und unwahrſcheinlich Deucht

- mirs doch, daß fie Die weit Fünftlichere .dop: pelte Buchhaltung mit den verfchiedenen Con gi über Effecten, Gefchäfte u, f. m. nebſt der Einrichtung, diefe Conti durch einander und durch ‚den. Bilanz: Conto zu faldiren, ſchon ſolten gefant haben; auch waren die Geſchaͤfte der Kauflente-älterer Zeiten, da feine Wech sel, Wechfeleurfe, Aſſecutanzen, Redereyen garen, noch nicht fo mannigfaltig. und ver wickelt, daß fie eine fo ſeht zergliederte kan rechnung batten fodern ſollen.

Wer RS um bie Cametalwiſſen chaft ber

kuͤmmert, weis, daß man feit 18 oder 20 Sapıen in Bien angefangen bat, das Kams merrechnungsweſen welches in neuern Zeiten in groſſen Staten eine ungeheure Ausdehnung bekommen bat, vdrnehmlich durch Anwen⸗ "dung des faufmännifchen Buchbaltens zu ver⸗ beſſern. Wir haben dieſer Unternehmung ſchon viele meiſtens theure Werke, die zu Ans

ſind

'

2 Vom Italieniſchen Buchhalten. it ſind von Hr. Hofrãth Puchberg, andere von Hr. Julian, Priefter der frommen Schulen,

2.

16 ..2. Obometer; Wegmeſſer.

*

2.

Odometer, Wegmeſſer. dometer Pedometer, Wegmeſſer, Schritt _

zaͤhler, beißt ein Werkzeug oder Ri derwerk, womit die Schritte eines Zußgäns gers, oder bie Umlaͤufe der Räder eines Zuhrs werks gezählet, ‚und Alfo die zurückgelegten Wege gemeffen werden Finnen. Schon Div truv hat ein ſolches im 14ten Kapitel des ‚zehnten Buchs, für einen Wagen, ‚und, nach feiner Mepnung, ‚für ein Schiff, angegeben,

>

lende Zeichnungen, welche nichts erläutern,“ .

"findet man in verfchiedenen alten Ausgaben und Heberfegungen, 3: B.’in der italtenifchen, woraus fie auch in die deutfche durch D. Gu-

‚altherum H. Riuium, medic; et mathem. Ba:

ſel 1575, Fol: * gekommen find: : Julius Capitolinus erzaͤhlt in der Lebensbefchreibung.- des Kanfers Pertinar, daß unter den ertauf ten Sachen des Kayfers Commodus geweſen woͤren: vehicula arte fabricae nova perplexis diverfisque rotaram orbibus et exquilitis ſedi. libus, nunc ad folem diclinandum, hunc ad , ſpiritus opportunitatem per vertiginem; etalia

‚jter metientia horasqus monstrahtia. Ob uns...

« ter den legten Worten Schrittzähler zu vers... ' u j . ſtehn

22:Odemerer, Wegmeſſer. 37 ſtehn ſeyn, möchte wohl nicht mit Gewißheit auszumachen ſeyn. Inzwiſchen iſt doch da⸗ bey auch dem Caſaubomus ein Schrittzaͤhler eingefallen. Habes. fagt er apud Vitraviuta , -in korologiorum fabrica ; ‚penhlis, viatpria bt anaporica;. ſed quae aonimiultsen. huc faeiaut. ©. Hißorioe cuguſne firiptores: Rariii.1626, fol, *.p. 56, und in. den. Aumerkungen ©, 2106,. Man hat berrach-woni Diefer Erfindung - mancherley Veränderungen. mad: Verbefferun: gen angegeben, wovon ich hier einige., bie mir bis jebt bekaut gewerdem mid, "era weil, ! f

rt

- Der berůhmte Johan Sernel, eibam der Koͤnihinn Catharmoa ven Meditis, maß im Jahre 1550 mit einem ſolchen Werkzeuge einen Gtad des Meridiaus von Paris nach Amiens. -Er fand ihn. 6gog6 geometriſche

Schritte oder ungefähr 96747 Toiſes großz

das iſt, um 393 Toifes kuͤrzer als ihn Picard Hefunden hat, oder um 130 Xoifes nach den neuern Meffangen. Da, .nach-legteren zu ur theilen, Picard. feibft no bey. feinen mather matifchen Meſſungen, mit Beybuͤlfe der neus een Aftvonemie, um 123 Toiſes ‚geitret hat, fo pi in der That zu vermunden, daß Fernet der Wahrheit mit einem joschen Werkzeuge fo habe gekommen iſt. So viel ich weis, iſt aber die Eimichtung gr nicht mehr be: ant.

a *

18. 2. Odometer, Wegmieſſer.

Aant. Ich hatte Recht, eine Nachricht da⸗ von in dem Werfe,. worin. Sernel feine Meſ⸗ fung beſchrieben hat, zu erwarten... Joannis ıFerneli, Ambianatis, :Cosmothearia, libros duos complexa, Parifiis 1528, fol. *;. aber - da finde id) in Libri primi capitis primi fcho: : ° dis nichts weiter als folgende Worte: “nec - „yulgi fupputstione:fatiatus, vehiculum, quod : „Parifios redta via petebat, confcendi, in eo- que relidens-tota via 17024 fere rotae cir- „Sumvolutiones’collegi, vallibus et montibus 23 aequalitatem quoad facultas noſtra ſere· „bat, redactis. Erat autem rotae diame „te? —. Mehr lieſet man auch nicht hievon in Eratasthenes Batavus de terrae am- bitus vera quantitate a Willebrordo Suellio. Lugduni Batav. 7617. 4* pag. 11335 mehe auch nicht In: Geographiae et Hydrographiae " reformatae libri duodeeim, audote /.B. Ric- ciolio. .Bononiae 1661 fol. * p. 152, wo doch. des Fernel Meffung beurtheilt iſt. Aber in Almagefli novi parte pofleriori tomi primi, . "Bononiae 1651. fol. * fagt.eben diefer Italie⸗ "ner Seite 589, Fernel babe feinen Wagen fo eingerichtet gehabt, daß ein Hammer durch Schläge auf eine Glocke Die Umläufe des Ras. des angedeutet hätte: - “Pracparato. vero iam „curru cum rota quadam cuius fevolutiones » „üngulae fingulis-tympani ietibus numerataeı, ‚„iter Pariſiis rectum verfus Boream docerent, I „Per- ·

2x Odometer, Wegmeſſer. 19

pervenitꝰ u Woher der Jefuit diefes, . gewußt bat, kan ich nicht beſtimmen.

Am befautefien iſt vielleicht der Obometer

geworden, den Levin Bulſius beſchrieben

Bat, unter dem Titel: Vierdter Tractat der

mechaniſchen Jnftrumenten Zevini Hulfs. -

Gruͤndtiiche Befchreibung def Dienſthaff⸗ ten vnnd Nutzbaren Inſtruments Via. torü oder Wegzaͤhlers. Frankfurth am Mayn 1615-4. *. Diefes Werkzeug

nebſt einigen andern findet man auch befchrieben

und abgebildet in Leupolds theatri machina- zum fupplemento, Leipʒig 1739. fol. * ©, 12. Weil Hulfius dieſes Werfjeug Viato- rium nennet, ſo koͤnte man Teicht verleitet werden, die Befihreibung deffelben in folgen? dem Werke zu fuchen: Defcriptio, viatorii, et eompaflus five hoı „logii folaris per Livinam Halfum. Noribergae 1597.in Se des * Uber Darin findet man nichts Davon, ‚Sondern dieſes Büchlein ift ein Meilenjeiger sder Pofheiger, in dem-man die Wege von einem Orte zum andern, die Namen der Der: ter und ihre Entfernungen von einander ans "gegeben findet, _ Einen folhen Meilenzeiger bat ſchon Sebaftian Muͤnſter ausgearbei⸗ tet, der von Dryander 1544 zu Marpurg verbeſſert herausgegeben iſt, und aͤhnliche Werke Gehe auch Daniel Winzenberg (eurfe-

. x 5

20 2. Odometer, wegmeſſer.

(curſorum praefectus, Poſtmeiſier) 18559 ju

Dresden, Georg Weyr 1563 ju Augsburg⸗ Sieronym. Veſſel 1589 zu Leipzig geliefert; Doch mögen wohl die ttaltenifchen Bücher: Li poſie per disverfe parti del mondo, noch Altes ter ſeyn. J Pa

tn. B Bions mathematifche Werkſchule, vers mehrt von Doppelmayr; vierte Auflage,

‚Nürnberg 1741 14 *1 ©. 99 beſchreibt

ebenfals einen Schrittzäßler, und ruͤbmt züs

gleich. die neue Erfindung eines Sauveur.

Im Jahre 1724 hat Meynier einen neu⸗ en Ddgmeter der Parifer Akademie vorgelegt, wovon matt eine Meine Machricht vhne Zeich⸗ nung in Hiftoire de Pacademie,, annde 1724

P. 96. findet. eo:

Math ihm verbefferte Outhier dieſes

Werkzeug; auch dieſe Verbeſſerung iſt in Hi· ſdire del’academie, 1742 p. 145 ohne Zeich⸗

nung beſchrieben. Aber die voilſtaͤndige Ber

ſchreibung nebſt der Zeichnung iſt nun bekant gemacht worden in: Machines et inventions

‚approuvdes par l’academie. "Tome ſeptieme.

Paris 1777. 4 P. 175- \ Eine Beſchreibung, nebft einer fleinen . . unzulänglichen Abbildung eines Schrittzaͤh s ‚ters

2. Mdometer Wegmeſſer. 21

ders findet. man - auch” in Encyclopedie XL. p.

- 350, Artikel Odometre, Die dazu gehörige

\

Zeihnung ſtebt im fuͤnften Bande der Kup⸗ er, oder ta quatrieme livraifon, unter dem

‚Hrtifel Arpentage. Tab. 2. kKg. 23. Derſel⸗

ıkige Mrtifel iſt zuch in der unter des Selice -

Aufſicht verdorbenen Ausgabe dieſes groſſen Werks beybebalten morben; nur hat man am Ende ein Stuͤck weggelaſſen.

Zu den neueſten and vielleicht volllommen

Yen Tofndungen diefer Art gehört biejenige, ‚welche ein-Künfffer in Berlin, namens Hohl⸗

feld angegeben hat. Eine furze Nachricht ıdavan ‚Hefet man im Samburgifchen Ma

in X. ©. ‚218; . eine ausführliche Ber Fun mir noch nicht vorgefommen; aber aus:des Hrn. Profeflors Bernoulli Rei⸗ fen durch Brandenburg, ‚Pommern . Erſter Band, Leipzig 1779. 3. ©. 33 weis ih, daß ein Nobel dieſes Werkzeuge in dar vortreflichen Samlung des verehrungsmärdis gen Herin Grafen von Podewils au Guſow

vorhanden iſt. Der Erfinder iſt ein Mann

‚son fa ſeltenen Gaben und fo groſſen Vers dlenſten gewefen; daß folgende Nachricht von feinem teben und feinen Schickfalen vermuth⸗

be eielen angenehm fern wird. Sie ift von

Wiöller, : Profeflor am Joachimſchen Brumafiim. in Bein giant. ‚und mie von

B a

22 2. Odometer, Wegmieſſer.

von dem Hrn. Doctor Bloch in Berlin mu⸗ getheilt worden. er, H o·)ohlfeld war 1711 zu Hennerndorf im Saͤchſiſchen Gebuͤrge gebohren. Seine Aeltern waren gemeine Leute. Gr erlernte in Drefden das Pofamentir⸗Handwerk und fo damals aͤuſſerte ſich fein Trieb zur Mechanit duch Verfertigung allerley Uhren.Von Drefden kam er als Poſamentir⸗Geſell nach "Berlin. Weit er ein beſonders gater Arbei⸗ ‚ter war, und alferiey. Maßchinen zu Abtur⸗ ‘zung der Arbeit erfand, Yo blieh Tom Zeit ge⸗ ug übrig, ſeikem Hang zum Mechanu· fa folgen, und er verfettigte auch ber, nebenr feiner Berufsarbeit, Windbuͤchſen und Uhren.

Inm Jahre 1748 ward er mit dem be⸗ ruͤhmten Her: Sulzer bekant, und dieſer ver⸗ aniaſſete Bald hernach die Erfindung der Mas Fine, die Spielnoten vom Clavire Abzus N "zeichnen, oder Des Notenſetzero, den Hr von Unger juerft erfunden, Zohlfeld aber, nach diner ſehr unvollftändigen Nachricht, nach

feinen eigenen Ideen zu ‚Stande brachte.

Dieſe Mafchine deſitzt gegenwärtig. bie Aka⸗

demie dee Wiſſenſch. in: Berlin. Hr. Sulzet

oat eine Zeichnung davon gegeben, wornach

fie vor kurzem in England. nachgemacht iſt. Dieſe ſinteiche Mafchine fand den. Beyfal * * ee

. 2: Obomieter,; Wagmeſſen. 98

ter Renner; ob ihr gleich. zur uͤufferſten Voll⸗ - Tommenpeit noch verſchiedenes ‚fehlt; aber

wiemand fand fich, der dem Künftler dafür die Muͤhe und Koſten erftatten wolte.-

"3

Als im Jahre 1765 der jetige Herjog, damals Erbprinz von Eutland, "fi eine Zeit: _ Lang. in Berlin aufbielt, ſuchte dieſer Prinz dem Vohlfeld, wis Anpiergung eines Geban⸗ J 4

uuwen .

von

2 Moometei erraer

Yon goo Retchtthal math Qurland · u zichenz aber der begnuͤgſanes und ſeinem Freunden cup gobene · Mann. role aus ‚Bioffem, Eigennutz nicht Berlin venlaffen;: inzifchen honte dieſe⸗ die Folge, daß er Damals ein Gehalt von 159 Vak: vom 'Könarererhielt. - 9 4N run

xFglangte geun ausipichen; anderer, ſolcher ges Fingern. —— ‚nicht gedenken .. Alle Maſchinen ihm vorlamen, werk änderte und nugefttze ei nf Die fa 2 Ze u eiſe.

2 Odometor Koegmiffer, %

Weifer ‚Me fire Werkzeuge: virfrtigee se felbft; guch beſſerte er fie Akon, wenn fie

ſchadhaft geworden waren. Beil ihn aber

die Erfindung mehr als die Ausarbeitung welßte,. fo flickte: er Dte-Bachen nur fo bin; daß niemand ais er ſelbſt · davon Gehrau machen Tonse,.. doch wurden verſchiedene ferien Verr deſſerungen non den gewoͤhnlichen Handwers Try anf eine Dauerhaftene Weiſe nachgemacht. Es verdient angemprft zu werden doß er auf nichts ſtudirte, ſondern wenn fein Geiſt ger ‚tige: ward, ſo ſtellete ſich gemteiniglich. auf einmal die ganze Erfindung dar; :er uͤberſab

wait einem - Blick Aufgabe und Anfisfung, -

Chen fo ſchnell erfante er auch ob bey-einer: Sache etwas heraus kommen würde; und. war das nicht, ſo ließ er ſich Durch Feine Be⸗

f Chimäven verfiel ee nie,. nicht. nach den

Bes nicht durch Belobnungen darauf din, . 3

eiſe gemeiner Kuͤnſtler, Die weder Cryier hung noch Unterticht gehabt haben. Man .; koͤnte zwar fagen , dem Umgange; ‚den Gobke '

feld mit groſſen Dbitofopben und: Mathema⸗ uilern Be Hat, ſey es vorzüglich zuzuſchret⸗ den; daß er nicht auf ſolche Ausſchweifungen gefallen; aher ich glaube, er würdefich auch ahng diefen Vortheil dawider · verwabet haben,

in ſchneller Blick, der ihn-in der Mecha⸗

ME leitete, zeigte ich, in allen Dingen; man

vi

boͤrte von ihm überall gefiunbe.ynd.eigehe Lks ; 3 Ds cheile.

r

ee u . N

a. Odometen/ Wegmeſſer.

heile, ſo: daß man ohne uebertreibung ſagen Tan, ihm ſey pbiloſophiſche Denkungsart an: =

gebohren wotden.

gbas die moraliſche Seire diefes Mandes betrift, ſo unterſchied er ſich auch da von an⸗ dern feines gleichen. Obſchon er die Se⸗ wohnheiten feiries Geſellenſtander nicht gang

„abgelegt hatte, fo machte doch fein ſanſtes und beſcheidenes Weſen, daß ihn jedermann geru

am ſich hatte; und ſich mir ihm abgab. Voll

Güte war feine Seele, undfein Leben ordenr

Uch und mäßig. Da er alle Tage ben guten - Tafeln willkommen war, fo blieb er doch mehr; . malen aus Geſchmack zu Haufe, hohlte fig Eßwaaren, kochte ſie ſelbſt ben feinem Loͤtofen

und war bey dieſer Mahljzeit ‘fo vergnägt, als Eurius bey feinen Rüben. In einer Stadt

"no alles fich zu einer fetten. Suppe drängt,

war diefeg eine nicht gemeine Erſcheinung. Ein ſolches teben war die befte Vorbereitung zu ejnem ruhigen Kranken⸗ und Gterkebette, - Auch hier zeigte fich Hoblfeld ‘als ein Mann; der ſich von vielen. Vornrtbeilen frei zu ma⸗

chen zewuſt hatte Keine ‚Unruhe, Feine

Furcht vor der Zukunft quaͤlte ihn; fie ver langte er nad den gewöhnlichen Mitteln fie zu. flillen. . Ein Gemälde himliſcher Gegen: ben ſchwebte einige Augenblicke vor. dem Tor ° de in feiner Phantaſie; heitere Ruhe er wu "oz Me

7

3 \

2. Odometer, Wegmeffer. 27 nf, Sub bank das Ende. --Gein eibfäßtes

ngeſicht war der vollkommenſte Aus Pat Gemuͤtsruhe. :-

tb im den feines in at Jahre ee Sb Mn

er das Vergnügen, daß ſich der König feines . Bogenelavirs erinnerte, es Faufte, und in

eines der praͤchtigſten Zimmer des neuen

Schloſſes in Porsdam fegte. Allein der allzu

geoffe Eifer, dieſes Kunftftüd, daß er nicht mehr. achtete, wieder berzuftellen, war nrit ei⸗

me · Urſache feiner legten Krankheit. Dazu kam, daß er ſich, des Verboths feines freund⸗ ſthaftlichen Goͤnners und Arztes Stahls un⸗ ‚geachtet, nicht enthalten konte, ſeine Secun⸗

den⸗Uhr zu repariren, die, unter feiner Krank⸗ heit ſchadhaft geworden war. —8 ward

"er abgebaiten aine Verſtopfuulg zu bemerlen. die eine unbeilbare Entzündung zur Folge hat: te. Er ftach in Dem Podewilsſchen Haufe:

nn:

0

Pr

"2 Morenſever, Erdempotirmaſchine.

Notenfes: maſ

vi

din Wertung, welches. alles, was auf eis

naonriKiavire, oder aͤhnlichem muſteal⸗

hen Zuſtrumente geſpielt wird, von ſelbſt in Moten ſeht "Weil deſſelben in vorigem Arti⸗ ter gelegemüch. gedacht iſt, ſo will ich. Fi, die Geſchichte dieſer Erfindung; fd weit. fle. mir bekant iſt, hier beyfuͤgen, und zwar um deſto lieber, da ſie unferm Landafeuten gehört, und Ausländer fich folche zueignen wollen, .: r re ee EEE . 5*2 Weade jſt ec, daß. ſo viel man yod zur Zeit weis, ein Englaͤnder zuerſt einen Vor⸗ ſchlag zur- Erſindung / eines Folchen Werk zeugs - befant gemacht hat. Naͤmlich im Marz 1747 ſchickte John Freke der Gefellfchaft der Wifs ſenſchaften in kondon einen Aufſatz eines eng⸗ üſchen Geiſtlichen, namens Creed, welcher in Philefophical transadtions vol. 44 P. 2. n. "483 p. 446 unter folgendem Titel abgedruckt ift: A demonfiration of the poflibility of ma- king a machine that fhall write extempore

Voluntaries or orther pieces of mufic, as falt _ as

\ \

2 8 Notenletzer. 2

P any. inafter ſhall be able to play. thetn. upon an. organ, harpfichord:&c. and that in a che.

radter more natural arid.intelligible, and mo-

‚ce expreflive of aH the vatieties thoſe inftrus ments ar capable of e radter now inufe. "Dir tins abridgment wol. Engländer hat nur ga einer folchen Maſchin hen gefucht, ohne die vollſtaͤndig felbft erfunden zu baben.. Nun ' drey ‚oder vier Zeichnungen find beygefuͤgt .. worden, wornach fein Kuͤnſtler, wenn er nicht ein Hohlfeld it, das Werkzeug werfere tigen fönte. J re

. . . Ohne von diefem unvoliftändigen Vor⸗

» fehlage ' eines Auslaͤnders das geringfte zu willen, verfiel 5. Johann Sriedrich Unger, damaliger Landſyndikus und Burgermeifter in Einbeck, der durch verſchiedene gelehrte Schriften befant ift, im Jahre 1745 auch

* auf diefen Einfall; ‘aber wegen vieler anders Goſchaͤfte mashte er erſt im Jahre 1742 dar⸗ über einen Aufſatz, und ſchickte folchen, nebfk Zeichnungen, an die Berliner Akademie der Wiflenfhaften. Dieſe billigte die‘ Erfindung febr, ‚welche auch bald in verfchiedenen Zeit |

tungen geruͤhmt ward; dennoch ward die Ber ©

ſthreibung nicht gedruckt. u . 2 . Weni⸗

Bu

so , 3. Nocenſetzer.

- Wenige Zope nachdem Hr. Kuler den des Hrn. Ungers der Afademie vor⸗ geleſen hatte, erzähle Hr. Sulzer von dieſer , Erfindung dem Ken. Sohlfeld, und beredete ihn ſich zu bemühen, eine ſolche Mafchine, ebenfals zu Stande zu. bringen. Ohne Herrn Ungers Aufſatz gelefen, ‘und opne deſſen Zeichs mungen gefebn zu haben, verfertigte diefer groſſe Künftler in ein paar Wochen ein fotches Werkzeug, da hingegen Hr. Unger es ſelbſt

- Noch nicht, aus Maugel eines Kuͤnſtlere, hat⸗

te nm Stande bringen laſſen.

Des Ken. Ungers eigene Beſchreibung - feiner Erfindung iſt im Jahre 1774 zu Brauns ſchweig auf 74 Bogen in Quart, nebft 3. Bogen Kupfer, unter, folgendem Titel einzeln -

gedruckt worden: Entwurf einer Mafchine,

wodurch alles, was auf dem Clavier gefpielet ‚wird, fich von felber in Noten ſetzt; im Jah⸗

te 1752 an-die f.. Akadem. der Wiffenfch. zu .

"Berfin eingefandt, nebſt dem mit dei ‚Hrn. Director Euler darüber geführten Briefwech⸗ fel, und einigen andern diefen Entwurf ber- treffenden. Nachrichten, von J. 8. Unger,

. Hochfuͤrſtl. Braunſchw. Luneb. Hofrath und

erſten gebeimen Seeretair.

Die Wiſchine des Heu: Hoblfeld bat,

erſt nach deſen Tode, Hr. Sulzer beſchrieben

in

3: Notenſeger. 3r in Nouveaux memoires de Pacademie & Rer- lin. Année 1771 ©. 538, nebſt einem Bos. gen Kupfer: Defeription d’un inftrument fait pour noter les pieces de* muſique, à melure quon les execute ſur les clavecins. Hr. Sul⸗ zes merkt dabey an, daß Hohlfeld nichts von dem, was ſchon Hr. Unger erfunden hatte, angemwendet habe, and daß auch beyde Erfin⸗ dungen derin von einander abweichen, dag. Hr. Ungers Motenfeßer mit dem Clavir felbft nur ein Stuͤck ausmachen foll; da hingegen , Hohlfelds Mafchine an eine jede Art Elavir ohne Unterfchied angebracht werden fan.

Als Hi. Burney in Berlin war, lernte: _ er Hohlfelds Maſchine durch Hr. Marpurg fennen, und war fo unartig oder ungerecht, in feinen mufifalifchen Reifen, inach der deut⸗

ſchen Ueberfegung im zten Theile S. 158 ar | fagen, es fey eine englifche Erfindung, und man fände fie fchon hinlaͤnglich in. den Transs actionen befchrieben. Diefe Unwahtheit hat Kr. Unger völlig widerlegt. Ohne feine

Gruͤnde ju wiederholen, will ih ihm nur fols gende Worte abborgen: “Wie Fan Burney

zverlangen, Daß unfer gefchickter dentfcher_ „Hoblfeld nur fo lange alleiniger. Befiger der

- „Ausführung bleiben ſoll, bis ſolche ein Engs „länder dadurch mit ihm theilt, Daß, er feines. „tauduranns Creeds Entdeckung eben fo glücks En .

„lich

um \ r

s 2

32° 3. Notenſeser.

\

uch ins Mert fege?-In-Diefer Behaupting

„findet ſich eben fo menig Richtigkeit in, det ale als wenig Ehre für die Engli⸗ . sfche Marion, und die Englischen Kuͤnſtier. Bey der geoffen Achtung, in welcher die „Mufif in England fteht, ben der Brepgebigr „feit' der Brittiſchen Groffen, und be der

Bereitwilligkeit feine Kofen zu fparen, wenn ° .

„irgend eine nügliche Erfindung zur Würft lichkeit gebracht werden ſoll, die der englis - nfchen Nation fo eigen ift, muß man ſich doch „billig verdundern, daß ſich die Engliſchen

„Künftler Durch einen deutfchen Pofamentirt -

" „gefellen zuvorfommen laffen. Unſerm Hohl: „Fed bleibe alfo. ohne Widerſpruch und auf

ewig die alleinige Ehre, daß er nach einet

„beutichen Erfindung auch die Ausfüßrung

„geleiſtet. Wir Deutfchen koͤnnen ruhig ers

„warten, ob Burney einen engliſchen Künfte

ler finden werde, der die Mafchine nach feis

U „nes tandmannes Creed Angabe ebenfals ins .

Werk fegen werde,

4

Brantewein.

se 33

Ben nn nn nn

De Erfindung des Branteweins gehört”

gewiß. zu denen Erfindungen, welche

die manmigfaltigften und größten Würfüngen gehabt haben; fo wie die Erfindung der

Schreibfunft, des Geldes, des Schieipuk

vers, der Maguetnadel, der Wuchdruceren.

. Sie "hat neue Künfte und Gewerbe hervorge⸗

bracht, viele alte erleichtert, verbeffert, ers weitert. Sie hat den Naturforfchern ein neue es Unterſuchungsmittel der Eigenſchaften vie⸗

ler Körper gegeben: Sie hat. beilfame Atze

meyen. geliefert, aber auch woblſchmeckende

men der Lebenswaffer, wie langfame Gifte, Die Gefundheit aufreiben, und Wachschum und

Leben der Menfchen verfüren. Sie ift eine.

Quelle von taftern geworden, welche ſich mit Ber Aufflärung über alle Welttheile zugleich

„verbreitet. Sie har den Zürften eine Einnaps _

me, und den Unterthanen eine betriegfiche

Erſpabrung der Lebensmittel, und den Euros y

raͤern uͤberhaupt ein Mittel mehr zur Anlok⸗

ung, Ertitftung Raabmung und Untere

wer⸗

ot \

Getraͤnte, die, unter dem verführerifchen Nas '

34 4 Brantewein.

werfung wilder Nationen „gegeben. Eine folche Erfindung verdiente wohl eine Gefchichs te. Wer fie ein mal volltändig liefern will, _ wird mit der Gefchichte einer der vornehmften

chemiſchen Urbeiten, der, Deftillation, anfans

gen müffen, die vermuthuch noch in den uns - gedruckten und ungenubten Handfchriften ara⸗ Bifcher Goldmacher ſtecken mag. Man wird ben weiterer Nachforfchung- finden, daß der Wein den erften trinkbaren Brantewein ger

liefert hat, und daß man, um ihn moßffeiler

zu machen, erft Weinhefen, und noch fpäter bin das Getreide genommen hat. Einige Materialien zu diefer Gefchichte babe ich Ir Anleitungzur Technologie bengebracht; aber

noch viel mehrere müflen gefamlet werden, ehe - J

ſich ein Ganzes betaus arbeiten läßt... Hier. Hefte ich nur eine Nachricht von den beyden älteften gebruchten Büchern, welche von Bran/⸗ tewein handeln.

Dad erſte iſt in HE Zapf Annales typo-

u & raphiae Auguftanae ©: 27 unter folgenden it

el angefuͤhrt: Michael Schrich Verzeiche nuß der ausgebranten Waffer. Augsburg bey Anton Sorg. Fol. 1483. Eben das felbft aber ift ©. 29 daſſelbe Buch abermals.

genant worden: Michael Schrick Doctor’

der erzczenei, von den gepranten Waſſer.

: Augopurg 1484-fol. Am“ Ende fol fteben:' ..

Ge

4. Brantewein 35 - Bedrud zu Au ugepuig von Haufen .

Schönfperger: nno domini MCCCE und im LXXXIMTjare.. Die erfte Yusgabe

iſt auch in des ungeſttteten · Weislinger Cata-

logus librorum improflorum 1©. 232 genantz - auch führt fie Hr. Paul von Stetten in

der Stadt Augsburg.’ 1779. 8. ©. 246 an,

nur, ift daſelbſi Krieg fat Schrick gedruckt

worden. Ich nahm mir die Freyheit, Hr. von Stetten um eine ausführlichere Nachricht von diefem Buche zu bitten. Er erhielt es

" aus dem Kloſtet Burheim, und hatte Die Ge⸗

wogenheit mir darauf folgendes zu melden.

as ganze Werk hält nur 12 Blätter in J

Follo. Es hat weder Seiten: noch Blatter⸗

jablen, auch fein Titelblatt, fondern es faͤngt fi mit folgenden Worten an: “Hienachfteen

verzeichnet die ausgeprannten Wafler. In „welcher maß man die zu den gelydern nuͤzen „und prauchen fol. Alsdann Meifter Michel „Schrick doctor der erczeney befchrieben ‚bat vnd iſt gut vnd nuͤzlich zu wiffen. Hier:

„gerlet außgeprannten Wafler, iwie ınan die „nuͤczen vnd brauchen fol zu Gefuntheit der

„Menſchen. Vnd daz büchlein har Meiſter

„Michel Schrick doeter der erczeney durch Tier „be und beſunder gebet willen erber perſonen C2 ma

J

Kunſt⸗ Gewerb und Hahdiwerks: Geſchichte

zauach volget ein nuͤcjliche materl von mani⸗

36 4. Branteivein.

sale‘ aus den Büchern jufamen colligieret „und gefchrieben.”” Dach diefem Eleis ten Vorberichte folget eine ganze Reihe Re⸗ - .septe, —9 B. zu dem erſten von dem roſen

„Waſſer. von Roſen die auff den Hagendor⸗

„nen ſteen; Schnellblumen Waſſer; weiſſen

„Lilien; Bäſilien; Specklilien oder Feldil⸗

„gen; Binfaugen; Bonenbluͤ; Kran⸗

„witber oder wechalter.”” Hiernähft folget _

der legte Abſchnitt, den Hr. von Stetten mie . ganz abzufchreiben, die Güte gehabt bat.

Son dem geprannten Wein.

“der geprannt wein ift gut. für das gicht das

. „mit beftrichen.

x “Ber hanfer fen Der beftreiche ſich mit geprann⸗ = „tem Wein vmb den halß und trinke in drey „morgen nüchter. “auch, wer alle morgen trinfte in halben loͤffel „vol gepranntes weins der wird nimmer > „eranf. . . “jtem wenn eins fterben fol fo gieffe man int „ein wenig gepranntes weins in den mund „fo wirt e8 reden vor feinem tod,

"per auch geüflet des weins in einen’ todten , „der erfaulet noch erftinfet nimmer auf der. „erden noch darunder. Was Zleifh man‘. „damit beftreicht es fen roch oder gefotten „das faulet noch erftincfet ni. Auch wer! „teüben Wein hat, geuͤßt er geprannten „Wein daran er wild wider ſchoͤn.

Das \

105,

4. Brantewein. u 97

u ¶Das SL auf geprannten Wein gegofen fület

„zu Grundt.

Becher Menſch den Stein in der Blaſen „hat der teinf fein alle morgen ein wenig, „das zerbricht den ftein vnd kombt von im „vnd wird auch geſund.

Auch wer gepranuten Wein trincket alle Mo⸗ „nat eyneſi, So ſtirbt der Wurm fo da „wächft dem menſchen bey dem herzen ober . an der laingen oder febern..

“Der geprannt Wein iſt auch gut den men⸗

jſchen den das Haubt wee thut. Wer auch

„fein Haubt damit zwahet ber iſt allweg ſchoͤn vnd fang jung vnd macht gut. ger ;dädhtnis wann geprannter wein ſterkt dem „menfchen fin ond wicz. Wer fein antlicz „damit zwabet der graͤt nit er tötter auch

" „die milben ond die nyß und. wen der atem „ſtinket der beſtreych fich damit vnd trincke zein wenig mit andem wein fo wirt im ein -

„füßer atem.

"ejtem wer auch ben huften habe der teinde ger „prannten weih mit anderm wein, fo wirt net geſunt. “Auch wer trübe vndt vote Augen babe der ſtreyche eyn wenig an die braen und wann „er ſchlaffen gee, ſo trefe er ein troͤpff lein „in die angen ſo wirt er geſundt. “jtem wer nit hört der tref ein tröpflein in dig „oren fo wird er widerum geboͤrend. ..€3 Auch

3:0 % Brantewein.

Auch wer w fen der trinck geptanns .

„ten. weit h in vmb den ‚bauch „wenn er id will geen bey einem

\ „Feur. a auch I

ni clocccc vnd im lyxxxiui jare. ‚Alfo her neh Abdruͤcke von den Jahren 1483,. 1484 und 1494 vorbanben-zu fen. .

Ich wuͤnſchte dieſen Meiſter michael Sa näher fennen zu lernen, und fchlug deswegen Gonradi Gelneribibliotheca, Tigu- 111574 uad), fand aber daſelbſt nur ©. 506: Michael Schrick F— it de aquis deſtillatis, ſint- plicibus primum, deinde compoſitis et aliis quibusdam Germanice. Hr. von Haller hat die aͤlteſten Ausgaben nicht gefant, wie man aus Bibliotheca botanica I p. 266 ſieht. Die, von ihm angeführte Ausgabe, die er Doch ſelbſt

. nicht einmal gefehn hat, habe ih aus unferer

Univerfitäts: Bibliorhet vor mir. Der Titel ſteht in einem in Holz gefehnittenen Bierbilde: Apoteck für den gemainen man, der Die Ertz⸗ „te zu erſuchen, am a nicht vermügens, ober „fonft jn der not, allwege nicht erraichen fan.”

ESs beſteht aus 23 Blättern in Quartz jedes

Blatt hat eine römifche Zahl. . Am Per j eht:

ZN

4. Brantewein 839 ſteht: Gedrudt zu Nuͤrmderg duch Fry⸗

derich Peypus. 1529. Es enthält eine Vor⸗

rede, einige Recepte des hochberuͤmbten und wolerfarnen Weyfter Sieronymi Bruns ſchweick, das Heine Werk des M. Schrid, und- ein alphabetifches Regiſter, welches bie

"legte Seite einnimt. Der ungenante Heraus⸗

jeber bat durch diefes Buch, wie fchon der .

itel fagt, denen dienen wollen, die, aus Gelds mangel oder andern Urfachen, Keinen Arzt zu Rathe ziehen können. Wider die, welche dieß aus Unverftand unterlaffen, eifert ex heft tig; und vielleicht find feine Arzueyen nicht fo kraͤftig, als feine Ausdrüde. . Zur Probe mag folgende Stelle dienen.,

“gpjan findet heh vil reiche lewt, vnd bie „gut euangeliſch fein woͤllen, fo fie mit kranck⸗

bayten über fallen, vnd in jres lebens. fer«

„ligkait komen, wenn fie von. den feelforgern „onnd genftlichen prelaten, Die erbte zu erfu „hen ermanet werden fagen fie au jrer güter‘ „euangelifcher. meinung .( wie fie ſich dünfen „laflen) mein Gott wirt mich wol on ertzney „geſunt machen ya er wirts thun werden, hyn⸗

„ter ſich main ich aber wie Die pawen Die ſpies

„tragen. Kanſiu die ertzney fampt jren ver: „ftendigen und erfarnen menftern, dz mittel, „dardurch dir Gott helffen will, verachten, „auff das. dein Mammon, das fcherich ons,

E44... mmechtig

40 di Deantensein. amechtig giit bey’ einander bleyb fo Tan Dich Fauch der Mammmon, der dein Gott ift, ynns „terofels namen ſterben laſſen.“

a -

= Man_erfennet, aus - diefen Nachrichten, daß der Brantewein in Teutſchland · in’ den Jahren 1483 bis 1494 noch fein allgemeines Getraͤnk geweſen tft, ſondern daß man ihn damals noch als eine Arzney angeſehn hat; und da er, wie Kaffee und Thee zum taͤgli⸗ ni . ſchoͤn u nicht «x F Getraͤn⸗ freylich Faͤulun doch no davon den Br wie Waarei gemein B.v ſchlechte J gen gro

I U SEE Br

Ums Jahr 1529 ſcheint der Btantewein ſchon ein fo fehr allgemeines -Getränf ‚geworr den zu fenn, dag man ihn nicht mehr als Arge 4 won en ney I

an ı

. - [3 ‘+ Brantewein.41

ney hat empfehlen mögen. Denn in’ der zu; letzt angeführten Ausgabe, ift Schricks gan? jes Werfchen ; fo viel ich aus des Hrn von Stetten Nachricht urtheilen fan, abgedruckt. worden, aber den legten Abfchnitt: Vor

Quart, und) iſt, wie Weller verfichert, ganz “in Holz geſchnitten. Marx Ayter hat ſchon im Jahre 1487 ein anderes, auch von Wel⸗ der .-angezeigtes Buch in Holz gefchnitten,,

Eur &s. und

"42... .7 4 Brantewein. and zwar zu Nürnberg; dabingegen er. 1493 ‚zu Bamberg. jenes. Buch, wovon hier ‚die Dede ift, verfertige hat. Cs ift ein altes zeütſches Gedicht. von Beantemein,. deſen Joſens iſt:

sam ſchier gdermann. ſich nimet an, gepranten Wein, ihnn will wider fein . , " auckt etwas weis ., | a in ſchent oder preis ovidentz perientz. indig, iſt | . Y idee miſt ait ſeyn mag weiſen fag, alten han

ig das getan.

Zum Lobe des Branteweins wird gefagt:

„Bud bey der Wuͤrckung ytz hekannt „Wirt er ander Balſam genannt, - „Des Lebens Wafler ift auch er 4 Bon der alten benant pisber.

Zuletzt wird von dem Schaden des Branter weins geredet; und das Ende des Gedichts

u u „Bauch“

,

> 4 Örantewein. 4,

' 5

Pauch und. die ſcheuckel im geſchwele

„Der fechft in vil andern zufeln „Verderbt vnd ftirht in der Bnru

„Vnd ſolch darff man nit meſſen zu,

„Alweg dein gepranten Wein,

funder die vngeſchwungen ſeiiin

Eingieſſen vber all ir kraft ©;

„Darum was er an dem ſchafft

Mertk einer ſelber an un das J

Vnd lern in trincken deſter vs. J

Dieſes Gedicht verdiente wieder She und erklärt zu werden; ich aber habe mich noch zur Zeit vergebens. bemuͤbet, es er⸗ baten. '

ft

ak: 5. Scheidung ‚des Bolbes. werten se

Scheidung des Boldes und \

Si bers durch Quedfilber: - _ Bergoldung mit Amal⸗ J J gaina. BE -

De Queckſiber vereinigt ſi ſich ſehe richt . mit faſt allen Metallen, und macht mit ; Deufelßen; wenn es in Menge jugefeßt wich, . » einem Teig; der fich ndten-Täßt, und Ange | gama genant wird. Daes ſich hingegen, als

‚ein Metall, mit Erden nicht vereinigen laͤßt, fo. giebt es ein gutes Mittel ab, Gold und j Silber aus Erden und Steinen, worin fie 3 befindlich find, zu fiheiden. "Man druͤckt das J Amalgama durch ein Leder, in welchem die | Adlen Metalle mit etwas Queckſilber zueüd bleiben. Jene reinigt man von leßterm durch _ Huͤlfe des, Feuers, wobey das Halbmetall vers J duͤnſtet. Eben dieſes Amalgama aus Gold, | dient. auch zur Vergoldung der Metalle, in: dem man fie Damit Überzieht, und fie hernach dergeftalt erhißer, daß das Queckſilber ganz ‚verfliegt. Gemeiniglich Hält man ‚den erften Gebrtauch u für eine Spanifüe Erfindung aus der Mitte \ des,

\

Plinins fante das Amalgama und deflen Ger

33 Buchs, oder nad) Hardouins Ausgabe 16. 622, fagt er? -Argentum vivum exeſi ac perrumpit vafa permanans tabe dira, Optime purgat aurum, ceteras eius' fordes

Se adas effunditur, ‚per quas ſudoris vice deflu- ehs, putum relinquit aurum. - Ergo .et cum aera inaurantur, fublitum bradteis pertinacif- fime retinet. Vitruvius erzähle. im 8 Kap.

‚und- Sitbers durch Queckſilber. 45 des ſechs zehnten Jahrhunderts. Aber ſchon brauch, nicht nur fur Scheidung des Goldes

"und Silbers von erdichten Subftangen, fon: dern auch zur Vergolduug. Im 6 Kap. des

exfpuens crebro jadtatu fidilibus in vafıs. —- -- d ut ipfurn ab.auro dilcedat, in pelles fub- -

des 7ten Buchs, wie man das Gold aus den |

damit geftichten und apgetragenen Kleidern.

wieder erhalte, wenn man die Kleider zu Aſche

brennet, diefe-auslauget, den Sag mit Queck⸗ ‚Fiber verquicket, und das Amalgama hernach / durch Leder druͤckt. Cumque in vefte intextum eft aurum, eaque vellis contrita, propter ve- tuflatem, uſum mon habet honeftum; panni in fitilibus vaſis impofiti {upra ignem combu-. rüntur. Is cinig cöniicitur in aquam, et ad-

- ditur eiargentum vivum; id autem omnes-tni-,

cas auri corripit in fe, et cogit fecum coire aqua defufa,-cum id in pannum infunditur

. et.ibi manibus premitur, argentum, per panni raritates propter liquorein extra labitur, aurum

rn . com-

46 : ©. Scheidung des Goldes

[a ' 2

tompresfione coadtum Antra ' purum ”inveni- tur, Iſidor von Sevilien fagt in Origin. B. 16. Kap. 18: Argentum vivum

- fervatur-melius in vitreis vafis, cum caeteras

materias perforat. Sine hoc neque ar- ‚gentum neque aes inaurari poteſt. Den Bots

. theil haben die neuern Kuͤnſtler vor den, ältern, \

voraus, daß jene das Queckſilber von-den aͤd⸗ Ten Metallen zu trennen wiſſen, ohne es zu verliehren. Anſtat dag man ehemals das

Aumalgama in offenes Feuer brachte, und al:

fo das Halbnietall verfliegen lies, fo thut man

es jetzt in eine Retorte, und ſamlet es zu "eis

nem neuen Gebrauche in einer Vorlage.

= Diejenigen, welche das’ Go aus dem u

Sande der Ströhme wafchen, brauchen am Ende der. Arbeit auch Duedfilber, und ich vermuthe ſehr, daß dieſer Gebrauch in Deutſch⸗

land weit aͤlterer, als die Erfindung der Ame⸗

rikaniſchen Bergwerke iſt. Im Jahre 1582 beſchrieb Johann Michael HDeberer die Goid⸗

waͤſche, fo wie er fie zu Seh; nicht weit von

Strafburg fah, und damals war der Ger

brauch des‘ Queckſilbers Tängft. gewöhnlich.

Man fehedes Pfälzifchen Robinfons und Rreuzbruders Seberers Reifen. Frankf. und feipjig 1747. 8* ©. 46, von: welchem’ nicht unmichtigen Werkchen die tegte Hälfte erſt 1751 zu Manheim gedruckt if. Auch in des

und Silbers durch Queckſuber 47

des Hrn. F. L. Treithnger Diſſertation: de aurilegio, praecipue in Rheno. Argentorati 1776. * findet man ©. 60 eine alte Befchreis bung der. Goldwaͤſche mit Huͤlfe des Queck⸗ filbers, aber es iſt ‚nicht gemeldet worden, - aus welchem Jahrhunderte ſie iſt. :

Die Gefchichte der Anwendung des ð zur Gewinnung des Amerifanifchen Silbers, hat, ‘fo viel ich noch zur Zeit weis, Joſeph Acoſta am ausfürlichften befchrieben.. Won der Naturgefchichte Diefes Jeſuiten, die fo felten und fo. reich. an nutzbaren Nachrichten ift, daß eine gute Ausgabe noch jeßt Abgang finden würde, habe ich zwo Leberfegungen ‚vor mir, Die eine if die italienifche: Hiſto- ria naturale e morale delle Indie, noua- mente tradotta della lingua Spagnuola nella lta- liana da-Gio. Paola Galucci Salodiano. , In Venetia 1596. 4 *; Die andere, welche Hr. Prof. Buͤrner befigt: Hiſtoire naturelle et morale des Indes, traduite en Fran- gois par Robet Regnault Cauxois., ‘A Paris 1600. 8 *. Die hieher gehörige Nachricht ſteht in erfterer ©. 70, in letzterer S. 1591, oder im eilften Kapitel des 4ten Buchs.

Die berühmten Dueckfilberwerfe in Peru⸗ befinden fich in einem weitläuftigen Gebirge, - nicht weit von Lima gegen Süden, noch pi

. on er

1

48. 5: Scheidung des Boldes .

ber bey Guamanga, Sie heiſſen Guancabe- lica oder Guancavilia. . Man findet fie aufder _ groſſen im Jahre 1772 bey Robert Sayer in - London herausgekommenen Charte: A map 6f.fouth America from .D’Anville. Die Wer⸗ fe wurden ums Jahr 1566 und 67 als Caſtro in Peru Stadthalter war, entdeckt, und zwar duch Senrique Barceg oder. Braces, wie , ihn, die Portugiefen nepnen. Von diefem, Manne findet man Nachricht in Bibliotheca, Lufitana, na qual fe comprehende a noticia dos authores Portuguezes por Diogo Bar- bofa Machado. Lisboa 1747 fol. * tom. 2. p. 448. Er war aus Porto ,, ftand in Peru “in Spanifchen Dienften, und ward, nad) dem _ Tode feiner Frau, Domherr ben der Cathe⸗ dralkirche zu Mexico. Gr hat die Lufiadas des Lacis de Camoens aus dem Portugiefis ſchen ins Spanifche überfegt, und diefes hat ihm einen Plag in des. Hrn. Prof. Dieze Les ‚‚ Berfegung von Velafquez Gefchichte der , Spanifthen Dichtkunſt. Göttingen 1769, 8*&.481 erworben. Er veranſtaltete, Daß fein ungemünztes Silber in_Peru- circuliren

- durfte, aber fein groͤ : die Entdeckung der’ Queckfi r ein⸗ mal die rothe Erde, w er zur Schminke brauchen un be⸗ trachtete, bemerkte er, Zin⸗

nober war, und da er dar⸗ aus

und Gilbere durd; Oiedfliben 49

aus in Europa Queckſilber erhalte, fo reiſete er nach dem Orte, wo man Limpi ausgrub,

machte Verſuche im Groſſen, und Jegte dew -

Grund zu den wichtigen Werfen. Inzwiſchen

dachte man li daran, diefes Halbs-

metall bey den Silbergruben zu brauchen, bis endlich im Jahre 1571, als Srancifcus von,

Toledo Stadthalter im Peru war, einer nas “mens Pero Fernandes de Velafco, nad). Peru

Sam, und ſich erboth, das Silber durch Verr quicken zu fcheiden, wie er es bey den Mes

Fieanifchen Huͤttenwerken gelernt hatte. Als dieſer Vorfchlag glückte, riß man fo gar die ,

. Alten Halden auf, und amalgamirte aud ſol⸗

che, fo wie man es in den neuen Zeiten mit

den Halden zu. Kongfberg in Norwegen ges macht hat. So wie Acofta diefe Sache ers zaͤhlt, lieſet man fie auch in des Ynca Garci- laſſo de la Vega primera parte de los commen-

tarios ‚reales, En Lisboa 1609. fol. * pag. 225. bz und in der Englifchen Ueberfets ‚jung des Rycaut, London 1688 fol.* I p- 3473 auch ih Ich. deLaet novus.orbis, Lug-

- duni Bat. 1633 fol. * pag. 447. Man. fiebe hieraus: 1) daß Garces nicht der Erfinder der Amalgamation ift, 2) daß folche etſt ums Jahr 1571 in Peru eingeführt, und 3) daß fie lang vorher ſchon in Merito gebräuchlich gewefen ift; aber feit wann? darüber ift mie . - keine Machricht befant. Der. Abt Raynal

D re |.

v I

50 5. Scheidung des Goldes

ſagt, daß der Handel mit Queckſilber bis zum Jahre 1571 frey geweſen, aber damals für ein Regal erklaͤrt ſey, wozu alſo die Einfuͤh⸗

rung der Amalgamation Gelegenheit. gegeben bar. Aoberrfon giebt in. der Gefchichte von Amerifa, nach der teutfchen Ueberfegung. IE ©. 583, das Jahr 1563 für die Entdeckung der Gruben von Guanacabelica, und das Jahr 1574 für die Einführung der Arnalgamation at. Vin

Anderſon ſagt im erſten Bande S. 414, daß hakluyt im zweyten Bande einen Brief geliefert babe, welcher beweife, daß der Ge: _ . brand) des Queckſilbers im Jahre 1372 noch eine neue Erfindung gemwefen fen. - Weil ich baben noch einige neue Nachrichten vermuthe⸗ te, fuchte ich diefe Stelle; aber nur mit Muͤ— be babe ich fie in dem Chaos höchft ſchabbarer

Sachen gefunden. Nicht im zweyten, fon: . dern im dritten Bande: The third and haft volume of the voyages colledted by Hak- luyt; London 1600 fol. * gr ©. 466 ein im J. 1572 ‚gefchriebener Brief des. Henry Hawks, eines Kaufmanns, und dafelbft Liefer

man nur: A goof owner of mines. muft have | much quicke-filver; and as for this. charge of quicke-filver, it is a new invention, which “they finde more profitable then to fine their oare'with lead. Da u

. \ -Bos

\

und Silders durch Oueckſilber. g1

Bobet beſchuldigt in: Les anciens mincra. logiſies ‚de, France I p. 381): von. welchem Buche ih in Phyſtkaliſch⸗ oekonomiſcher Bibliothek X ©. 171 Nachricht gegeben har be, den Alfonfo Barba, daß er gefagt, er bas : be die Amalgamation im Jahre :1609 erfun⸗ ben. Um diefe Beſchuldigung :unterfuchen . zu fönnen, muß ich von dem metällurgifchen Werke diefes Spaniers einige Nachrichten benßringen, die vermushlich manchen Uebha—⸗ bern ‚der Metallurgie und Mineralogie nicht unangenehm fenn werden, Alvarus Alphon- fus Barba Tofcano war aus Lepe, 'einer „Fels nen Stadt in Andaluzia gebürtig, und lebte viele Jahre als Prediger ben der Kirche des. beil., Bernhards zu Potofi, weiches ich aus Antoni Bibliotheca Hifpana nova, Romae - 1672 fol.* Ip. 45 weis. Die erfte Yusgabe feines Buchs ift 1640 zu Madrid ing mit einigen Kupfern unter folgendem Titel heraus gefommen, und fol x Alphab. 6 Bogen hal⸗ ten: El arte de las -metallos, en que fe en- ſeũa el verdadero beneficio' de Jos, de oro y plata por azogue, y el modo de fundirlos to- dos, y cömo fe an de.refinar, y apartar unos \ - de otrod. "Diefes Buch hielten Die Spanier lange Zeit geheim, weil fie e8-als eine Ber ſchreibung aller ihrer metalfurgifchen Geheims niſſe anfahen,: wiewobl Teutfehland damals ſchon weit wichtigere Bücher.diefer Art hatte, J Da a und

72 5. Scheidung des Goides

und die Amalgamation langſt kante und nutz⸗ ue. Der Graf Edward of Sandwich hat⸗

te inzwiſchen, als.se engliſcher Geſandter im,

Spanien war, Gelegenheit, dieſes Buch als eine. groſſe Seltenbeiti zu erhalten. Ex fieng deswegen an; es ins Englifche zu überfg&en, überfeßte aber nur die beyden erſten Bücher: Diefe Ueberfegung kam nad) des Grafen Tos de 1674 zu London in 8 unter folgendem Tis

‚tel heraus: The firft book. of. the art of met- -

zals, in which is detlared the manner of theie

generation.and the concomitans of them, writ· ten in Spanifh by Albaro Alonfo Barba, trans- . :

"dated -by-E, Earl cf Sandwich, .. Von, diefer

engliſchen Ueberſetzung erfchien auch bald dar⸗ > auf eine teutſche, von der mir bisher fals

x

‚gende Ausgaben befant geworden find: 1) Als -

baro Alonfo Barba Berg⸗Buͤchlein, anfangs in Spanifcher Sprache befchries ben, und in zwey Theile getheilet. Nun

aber in Teutſch überferzs von J. L. M. C.

Hamburg 1676. 204 Seiten in Kleinoctag mit einem Kupfer * 2) Hamburg 3696. 8.

3) Frankfurt 1726.. 14 Bogen ı Blatt in

8. 4) Frankfurt bey Fleiſcher 1739. 198

Seiten in‘g *, völlig der Ausgabe von 1676 -

gieich. 5) Im Sabre 1749 kam zu Wien einenene Ausgabe bey Monath heraus: Bar⸗ " ba Docimafie oder Probir⸗ und Schmelze

kunſt. Serausgegeben von Maithia Bas -

.. dar.

und Githers durch Oecciſilper. 53

Dar. I55 Seiten it. %- -Diefe Ausgabe

D

weicht von den vorige ganz ab, und iſt von Godar, der fein Teutfcher war, und dadurch in / der Vorrede ſeine ſchlechte Schreibart entz ſchuldigt, aus Dem. Franzoͤſiſchen uͤberſetzt

worden. —8 einige Abſchnitte offenba—

aus der alten Ueberſetzaing, aber fie hat au mancherley Aenderungen, Zufäge und Kup⸗ fer, theils von dem Franzoſen, theils von Godar erhalten. Aber. alle. dieſe Ausgaben find unvolftändig;. denn die Ucfchrift hat fünf Bücher, wieman von teibnig weis, der fie . bar abſchreiben laſſen. Man ſehe Jac. Lens

polds Prodromus bibliothecae - metallicae,

Wolfenbüttel 1732. 8.* S. 20. Im Jah: re 1751 iſt zu Paris eine neue Ausgabe in 2 Duodezbänden. unter folgendem Titel ge⸗ druckt worden: Metallurgie ou Part de tirer

“et purifier.les metaux, traduite de bPEſpagnol

d’Alphonfe Barba, par M. Gosfort; avec les differtations Ies plus rares fur les mines etles . operations metalliques. In La France litte- \ räire, Paris. 1769. 2 vol. in 8. * ftet IL ©.: 410, der befante Abt Lenglet de Freinoy fey dee Herausgeber. Ich vermuthe, daß dieß eine vollftändige Weberfegung fen,. aber ich habe: fie noch ‚nicht gefehn. .

Nach den behden teutſchen Ausgaben,

welche ich vor mir habe, zu urtheilen, bat 5 83 Gobet

\ \

[7 5. Scheidung: des Goldes

Gobet.dem Spanier: Unrecht gethan. In

der Ausgabe ven 1676 finde ich ©. 117, daß

Barba ausdrücklich fagt: er glaube nicht, . .

daß die, Alten die Kunſt das Silber‘ durch

Queckſilber aus den gepochten Etzen zu ſchei⸗

. den, gewuſt hätten, twenigftens vermuthe er, daß fie folche gar wenig im Gebrauche gehabt

aͤtten. Das heiße doch nicht, fi die. Erz

dung zuſchreiben; zudem redet er überall’

don der Älgamation, als von einer in Amer

rika Tängft-üblichen Sache, nur deflagt er,

daß fie Aufferft nachlaͤßig getrieben. würde, Aber ein Abfchnitt, der in der Wiener Auss gabe ©. 51 nad demjenigen Kapitel folgt; welches das eilfte des andern Theils der Als teen teutfchen Weberfegung ift,. und der in letzterer ganz. fehlet, hat vermuthlich Gobet verführt. Denn da liefet man, Barba habe im Jahre 1609 das Queckſilber zu figiren ge⸗ ſucht, und fen dabey auf den Einfall geras then, es mit fein gepochtem Silbererze zu bes arbeiten; da habe er fich anfänglich gewun⸗

dert, daß er Silber erhalten hätte, doch has -

be er bald bemerkt, daß das Queckſilber nur Silber ausgezogen, nicht aber fih in Sil⸗

ber verwandelt ‘habe. Ich war, fol Bars

ba gefchrieben haben, mit meiner neuen Er⸗ findung, die Erze alfo zuubereiten, und den ı . Gehalt heraus zu bringen, und zu- reinigen,

volltommentlich zufrieden, und auf ſolche Und

und

und Weife fuhr ich fort die Erje Du tractiren · Ich vermuthe, daß Barba 1609 noch in Eu⸗

ropa geweſen iſt, und jene Verſuche gemacht. bat, als er. die Amerifanifchen Hüttenwerfe noch nicht. gefant hat, Wenigſtens glaube ich gewiß, man werde aus der Urfchrift Teichb erfeben, Barba habe fich nicht die Erfindung .\ der Amalgamation der Ameritaniſchen Si, bererze zueignen wollen.

Die trocene Vergoldung

Jo nennen einige Arbeiter eine leichte Bi fe zu vergolden, die darin befteht, daß

man leinene Lumpen mit einer Goldſolution

traͤnket, ſolche nachher verbrennet, und dieſe Aſche mit einem in Salzwaſſer getunkten Lap⸗ pen oder Pfropf an das Silber, welches man vergolden will, reibet. Dieſe Vergoldung veriangt wenig Arbeit, wenig Gold, und tape ſich bey Buntwerk und Zierrathen gut anwen⸗ den; nut iſt fie nit dauerbaft.

Sch vermuthe, daß fie eine rentſche Er⸗

fndung iſt, und ve fie die Ausländer, wer .

D 4 nigſtens

6. Die trockne Vergoldung. 55⸗

wo: 2 Beten.

* nigftens‘ die Engländer, erſt am Ende des vorigen Jahrhunderts haben kennen gelernt. .. - Denn Rob. Southwell hat fie im Jahre 1698

* in Philofophical transadtions n. 243 p. 296 befant gemacht, und fagt dabey: "This me- thod is known to very few rd, in- u j ..

. Erfindung des Goldfirniffes.

eil mar nicht alles, was man wünfchte,

von Gold haben fonte, fo befriedigte

man fih damit, manche Sachen mit Se, zu

% überziehen. Zu dem Ende flug man an⸗

fänglic Gold zn Blechen, und befleidete Dar | ‚mie Waͤnde, Tifche und andere Geräthe. tanz ge Zeit bin wären Diefe Bleche fehr Diet, und machten alſo diefe Vergoldung ſehr Foftbar. Man leſe nur einmal die Anftelten, die nöthig waren, um die Hörner der Kuh zu vergols ben, die Meftor der Minerva zum’ Opfer brach⸗ te. (*) Man ließ dazu einen Künftler kom⸗ men, der mit Amboß / Hammer ynd vielers \ u Zangen nichts weiter that, als was jeßt

. jeder .

Bu CGhaoneri od, II 43: .

Cm

jeder Schlächterjung thut, wenn er einen! Pfingftochfen ſchmuͤckt. Mit der Zeit wurden die Koften geringer, weil man die Goldbfätts‘ hen dünner machen lernte, und dieſe mit eis’ nem Leim auftrug. - Koſtbar blieb aber die‘ - Sache dennoch, und das ädle Metall gieng

allemal Daben verlehren. Man vetſuchte des⸗

wegen allerley goldgelbe Farben, aber diefe keifteten doch nie ganz was man verlangte. Ihnen fehlte der metallifche Glanz, und tms .. mer fielen fie mat aus. Erſt in neuern Zei⸗ ten verfiel man darauf, die Sachen, welche wie Gold ausſehen folten, mit Silber, oder ' mit einem noch wohlfeileen weiffen Metalle ,- zu belegen, und fie alsdann mit einem Firniß > zu Überftreichen, der gelb und zugleich durch: ſichtig war, um dadurch dem weiſſen Metalle‘ die Farbe des angenehmern Goldes, und der Fatbe den metallifchenÖlanz zu geben. - Cum auro tedta perfundimus, fagt. Seneca im 115 Briefe, quid abud quammendaciogaudemus? ſcimus enim fub illo-auro foeda ligna latitare.

Dieſe artige Etfindung, welche jetzt uͤber ganz Europa zur Vergoidung hoͤlzerner Ra⸗ me, der Kutſchen und tauſend anderer Sa⸗

hen angewendet wird, auch ehemals zur Ber . teitung der nun altmodigen Iedernen Tapeten diente, fält in die legte Hälfte des ſiebenzehn⸗ sen Jahrhunderts. Anderſon ſagt in Ho. Ds - gel

8. 7: Corp,

zical: andehronoldgical dedudiion of e ongin , of commerce, bey dem Jahre 1633, daß in dieſem Jahre diefer Firniß in England von eis - - nem gewwiflen Evelyn eingeführt ſey. Er ber. ruft ſich desfals auf The preſent ſtate of Eaga land, welches Buch 1683 gedruckt ſeyn, und! jene Nachricht im dritten Theile S. 93 ent⸗ halten fol. Ich kenne dieſes Weri nicht ; denn es muß von Magnae Brittanniäe notitia, or the preſent ſtate of Great Britain, by Johm Chamberlayne, ganz verfchieden ſeyn. Von, diefem Buche, welches 1668 zuerft gedruckt ſeyn ſoll, habe ich die 36fte Aasahe x vom Jabre 1745, vor-mir. .

Jazwiſchen gehört dieſe Erfinduug nicht den Englaͤndern, ſondern den Italienern, und zwar eigentlich den Sicilianern. Ein Kuͤnſt⸗ ier aus Palermo; namens’ Antonino Cento, erfand den Goldfirniß, und machte deſſen Be⸗ zeitung in einer im · Jahre 1680 zu Palermo "gedruckten Nachricht befant. Dieſe habe ih niemal geſehn, fondern ich Fenne fie nur aus folgendent-Buche: La Sicilia inventrice, ove- ro, leinvenzioni lodevoli nate in Sicilia, ope- ra del DottorD, Vincenzo Auria, Paletmitano. Con li divertimenti geniali, oflervazioni, e giunte alliftefla di D. Antonino Mongitore jacerdote Palermitano. In Palermo. 1704. *

- 303 Seiten in Quart, Unter den wenigen erheb⸗

7. Goldfirniß. 09

erbeblichen Sachen, die dieſes Buch enthalt. denn der groͤßte Theil iſt aus den aͤltern latei⸗

niſchen Schrtiftſtellern zuſammen getragen,

iſt, S. 252 unter den. Zuſaͤtzen, die. Berei⸗

tung des Goldfirniſſes (Vernice doro). Die . ſe Vorſchrift will ich hier ganz einruͤcken, weil man es noch neulich der Mühe werth gehal⸗

ten hat, eine franzoͤſiſche Ueberſetzung derſel⸗ ben im Iournal de Pagriculture, du cammer« ce, des arts et des ſinances 1778 bekant zu made. Don

Piglifi in prima Gomma Alac, e purgatala di quei legnetti‘e lordure,. che vanno in ea: attaccatj, fi meita mezzo pelta dentro un fac» chetto di lino; quindi lavifi.con &cqua 'pura

tante, volte fin, che quell’ acqua non divenga

piü roffa,.ed all’ hora cavatala fuor del fäcs chetto, ſi ponga ad asciugare Si torni poĩ

\ (quando farä bei afciutta) à peſtar fottilmens

te, perche tantd fara piũ. facile a folverfiz

quanto ſara piu fottile. Ciö.fatto, fi piglino

uattro parti di fpirito di,vino, ed una della Aiderta gomma, ridotta, come detto, in fottiliffima polve; ſiechẽ fe detto ſpiruo fara _ di quattro Libre, una: dour& eflere di 'detta ‚:

. gomma, Vnite dunque infieme quefte due '

cofe, ponganfi dentro un lambicco di rame 5 col fuo cappello, e fe li dia fuoco graduato, fin che fi fia foluta dentro lo fpirito di vino

= la

- \ 60 7. Boldficniß. la.gomma, Si coli pofcia cofi foluta con un panno.di:lino, cofi ben forte, 'e fitto,, ‘che non ſia foggetto a romperfi, e fe ne cavi il lieore , ‚che (doppo haverne buttato via quel, " ehe reflera dentro il panno core ‚inutile af- fatto) fi ponga.a confervare. dentre un vafo di vetro bene otturato. : Equefla & la vernice dell’ öro di cui potrai valerti per indorare.og- ni legno, . Guando però voglia ciascheduno adope- rar tal vernice, per farfi con maggior pulitez- ra, dee chi che fia valerfi d’un certo pennel- lo fatto della coda d’un.:animal quadrupedo a “ehe chiaman Vario, chè molto noto.a quei, che vendon colori da dipingere, e con cotale

firoimento bagnato del fudetto licore, fi darä

per tre yolte leggiadramente’fü dell inargen· tato legno la ımano. Con queflä avertenza perö, .che Fi ogn’ una delle tre volte, che wi fi. pafla i

e'cofi afciutto farai col pennello ifteflo nelle

altre, quel, che nella prima volta; e coſi ri.

uscirꝭ molto bello, ed a color-d’oro finifli- mo il pretefo lavoro. Eine teutfche Ueber

ſetzung dieſer Vorſchrift Habe ich in Phyſika⸗

üiſch⸗ oͤbonomiſcher Bibliothek X S. 12 gegeben.

Nachdem dieſe Erfindung einmal gemacht war, war ſes nicht ſchwer, die Bereitung auf allerley Art zu verändern, weil es zur

\ ö 2 ar:

pennello. fi lafci ben afciugäre;

N)

EEE Ze 3

darauf. ankam; einen ſchoͤn geißen u und Daben duchfichtigen Firniß zu machen. Daher find

die mannigfaltigen Vorſchriften entftanden, \

Die man in vielen Büchern, 4,8. in Croͤkers Mahler, Watin Stafirmahler und andern

„findet, weswegen oft inuge Künfler hicht wife. . - fen, welche fie wählen follen, und da doch im⸗

mer: eine Vorfchrift beffer als die andere ift, fo halten geübte Kunſuer moc immer die ib⸗ ige geheim.

Denjenigen Firniß / der pin Vergelden

lederner Tapeten dient, wußte Reaumur zu

bereiten, Aus’ deſſen Papieren ihn Fouge

rout de Bondaroy bekant gemacht,

Dan ſehe Schauplatʒ der Ruͤnſte und Ga de

werke 11 ©. 334. Den Firniß der Eng: länder machte Scarlet im Jahre 1720 dem

Sellot, und Graham im Jahre. 1738:dem

Hin. Du Say befant. Hellot theilte diefes Recept im Sabre 1761 der Parifer Akademie der Wiffenfchaften mit, die es in ihren Schrifs

7. Bein 0

. ten von dem legt-genanten Jahre S. 62 druk⸗

fen ließ. Wer es teutfch lefen will, finder

es in Toller Runft Verſuche zu machen,

- nad der einiger Ausgabe im erften Theile ©. 394:

Wenn es waht wäre, daß man ſchon vor . mehr ai. 200 Sehe. vergebene Tapeten u 5 mar t-

= 6. 8: Erleuchtung der Gaffen. '

macht at, wie Fougerour fügt, fo wäre es = der. fleinen Mühe werth, ein mal an fo alten , Stücken die Art der Vergoldung zu unterſu⸗ "hen. - Man dütfte nur eine Stelle mit bechft gereinigtem Weingeiſte abreiben, welcher den Firniß wieder auflöfen, und das Silber ent” bloͤſſen würde. FB J

NETTER ET TE TE ZERENE ÄT I < Erleuchtung: der-Gaffen.

De r .

ie Erleuchtung der Gaffen gereicht nicht

nur zur vorzüglichen Zierde unferer bes ſten Städte, fondern aud) zur groffen Bequems-

lichfeit und Sicherheit ihrer Einwohner: Gie

macht. daher einen wichtigen Cegenftand der -

Polizey aus, wenn gleich Leſer, welche ſich

um diefe nicht, bekuͤmmern / folgenden Auffag

mifcologifch fchelten folten. ö

Gemginiglich hält. man’ die Erleuchtung ' der Öaffen für eine ganz neue Einrichtung, und . + Saints Evremont in Saint-Euremoniama,

Amfterdam 1701. 8 hat ganz zuverfichtlich gefagt, weder Griechen noch Römer hätten die Polijey fo. weit getrieben. L’invention d’e.

si De clairer '

7

2 Erleuchtung der Goſſen·

clairer Paris pendant la nuit, par une infnie-

de lumieres, merite que les peuples les Be

‚eloignez y viennent voir ce, ge les Greds- ‚et les. Romains‘n’ont jamais penfe pour la po- ice de’leurs Republiques.' Injʒwiſchen findet ‚man einige Nachrichten bey. den- Alten, wel⸗ che es ſehr wahrfcheinlich machen, Daß Antio⸗ chia, Rom und' einige andere Städte, wo ‚nicht in allen, doch wenigftens in den vor⸗

nehmſten Gaſſen, raternen gehabt.

Haben.

Kibanius der im m Anfange des ietten Jahr hunderto lebte, ſagt in Panegyrico An- tiocheno, wo er ſeine Vaterſtadt Antiochia lobt: ſolis porro facem aliae faces exeipiunt, quae illam Aegyptiorum (in minervae Saiticae ' feflo) lucernarum accenfionem longefuperant.

. Hucuna re tantum differt nox a die apud nos,

nimirum fpecie lucis. Quod ad opificia certe et Aructuras fpedat, ex aequp procedit. Qui- . ‚dam aflıdue et iugiter,operantur manibus; alü „vera molle rident.et canticum laxantur ' agy' 7 NE Aciumaider, Aapariges ‚Eregos die-

dexorroy vıv Ayuarlov, Augvonaiau Tagior- res. (So liefet Gronov, da fonft. megıivres

in den Ausgaben faht). ne, dentivoxger 5

mag nv WE Nnieps, To TE Durös di.

Diefe Worte ftehen in Lidanü operum , vol If. Lutetiae apud: Marellum. 1,637 fol. *

PB 387-

4 .*: Eulcuchtung der Gaſſen.

P. 387. Ich kan mir nicht vorſtellen, re. der Sophift-feiner Vaterſtadt daraus hat ein

. 0b machen wollen, daß die Einwohner nach

Sonnenuntergang nicht im Dunkein faffen, ſondern bey ticht arbeiteten. Es fcheint alfo, ‚er hat die Srlenchtung der Gaſſen verftanden.

Eine andere Sielle des Ubanius, naͤmlich

in der Rede in Ellebichum p. 526, erzählt, "daß die Stricke, woran die lampen zur Zier " de dee Stade gehangen hätten, von auftühre - ſchen Soldaten; - nicht weit von einem Bade, jeibauen wären, Profedi äd vicinum balne- : um, fünes a quibus appendebant ea, quae

Jumen nodtu praebebant, gladiis refeiderunt, quoniam oporteret ornatum, qui in eivitate a, ſuis conciliabulis cedere. endöyres & em.

Kr) "rrondden Barren, nehm, nike

Tre Tu re Das a dv vurr) age VE, pa

eömenomron, demwivres orı Bär vor u ° [3 mer onor, Teis durov Beänesı u URO- wen. Wenigftens fcheint doch aus diefer Stelle fo viel zu folgen,. daß man. neben den ‚Bädern, und Dertern, weldye am. wmieiſten beſucht wurden, oder fonft die anſehulichſten in der Stadt waren, Lampen gehabt hat, die „an Stricken aufgehangen waren.

Aber folgende Stelle des Kiechenvaters " '

Bieronymus ſcheint es oc waßefeinlicher, oder

ı J \ " - 8. Etleuchtung der Bäffen ‚oder vielmeht gewiß zu machen, duß die &r fen in Antiochia erleuchtet geweſen find. kr altercatione Luciferani et -Orthodoxi, erzaͤhlt er, daß ein Anhaͤnger des Ketzers Lucifer mie

einem Rechtglaͤubigen fo lange auf der Ste.

ſe difputirt habe, bis man auf den Straſſe die Lichter angezündet hätte. Dum audientk- um circelum Iumina iam in ‚plateis accenſa Tolverent, et inconditam diſputationem nox interrumperet, Confpata invicem-facie, rec “Serunt:. In der prächtigen Ausgabe dee Schriften diefes Heiligen, Audio et labore Dominici Vallarfii. Veronàe 1735. fol." - p- 170 fteht eine Furze Nachricht von der Zeit, - und dem Otte, wo jene ungefittete Difputatis on gehalten iſt, und der Herausgeber beweiz ſet, fie ſey in Antiochia im Jahre 378 ger halten. .r \ n : Baſilius, der Groſſe, befchreibt in eis nem Briefe an Martinianus, den elenden Zuſtand feiner Vaterſtadt Caͤſarea in: Cappar

dyocien im Jabre 371, und fagt, fie hätten

sinTas arapreis, nodes non illußtratas. Die mieiſten Ausieger erfläxen dieß fo, als ob man die Lampen auf den Straſſen nicht ein mal . angezündet hätte. - Valefius fagt in feinen Anmerkungen zum Ammian, man habe bey groffen Ungluͤcksfaͤllen, zu Bezengung ber alle gemeinen: Traurigkeit, Die Erleuchtung der Gaſſen

6: 8 Brisupung der Gaſſen Gaſſen unterlaffen, und er beruft ſich dabey

auf eine Stelle des Libanius, wo er den An⸗ riochiern ſoll gerathen haben, zur Befänftis gung des Kayſers, entweder feine, oder nur wenige Saternen anzuzünden, Diefe Stelle Jan ich nicht finden; aber die angeführten Worte des Bafılius ftehn in der vortreflicher son den Benedictinern beforgten Ausgabe: _ Parifiis 1730 fol. * III p. 169. Gelegentlich merke ich od) an, dab Morellus in feiner Ausgabe des tibanius, am Rande, auf eine.

u Stelle des Marimus Tyrius in orat. ad; Im»

; per. de Palladis figni celebritate in Saidis vrbe verweiſet, two auch Der Gaffenerleuchtung ger

dacht ſeyn fol, Aber Morellus hat geirret; ‚die angeführte Rede ift von einem andern Mas

rimus, der des Julians Lehrer gewefen ift,

und die, fo viel ich weis, noch nicht gedruckt iſt. May lefe die Vorrede des Ioannis Davifii zu feinen Ausgabe des Maximus Thtius.

Procopius erzählt vom Kayfer Juſtinian, er hätte alle öffentlichen Kaſſen der Staͤdte der⸗ geſtalt erfchöpft, daß fie nicht einmal die Arz⸗ te und Lehrer befolden, noch die Erleuchtung auf öffentliche Koften hätten unterhalten koͤn⸗ nen. ‚Quos oppidani fibi, vel ad remp. vel ad fpedtacula feciflent proventus, veritus non ef, in publicum cenfam referre; ob eaque

" Japoflerum nulla,medicorum magiftrorumve ln hono- : G

¶. Erleuchtung der Gaſſen. ©

honoraria, nulla publicorum aedificiorum cu- ta, nulla vrbibus in communi luminum pro- Curatio. : dure Auxya Tais more dv Änpon. ia Excisn, Procopli arcana - hifloria, Lug- duni 1623. fol. * p. 114.

Nur zweifelbafte Beweife, daß auch Nom etleuchtete Gaſſen gehabt hat, habe ich noch zur Zeit gefunden. Meurſius bat ein Paar Angeführt, die ihm binfänglich gefchienen ha⸗ ben, nämlich in Exercitationum criticarum parte 2da, quae obfervationes mifcellas come pledtitur, lib. 3 c. 14 in Joh. Meurfi opera ex recknßone Ioannit Lami. Florentiae, 1745. fol. *V.p. 634. Die eine Stelle, worauf er ſich beruft, ift ans dem Ammianus Marz eellinus B. 14 €. 1, in der Ausgahe des ac. Gronovs, Leyden 1658 fol, * p. gt "Ada hibitis paucis clam ferro fuceindis, velperi per tabernas palabatur et eompita, quäeritdn« _ do Graeco fermohe, cuius erat impendio gna: » tus, quid de Caefare quisque fentiret; et con: fidenter agebat in urbe, ubi pernodtantium, luminum clarituds dierum folet imitari ful. Korem. Meurfius führt Hieben auch des Suw tons Worte im Leben des Jul. Eäfars Cap. 31.an:' Dein poft folis occsfum, mulis e pro- ximo piflrino ad vehiculum junctis, oceultif- fimum iter modico comitatu ingreflus efl; et eum kuminibus exftindtis decefliffet via, die

E2 erta ·

on N

a

“einige Nachrichten. zu finden, welche beweiſen

638. Erleuchtung der Saſſen ‚errabundus tandem. ad Iycem duce reperto, er - . "angufüiffimos tramites pedibus , evalit.

geſtehe gern, daß mich diefe Stellen feineswes ges überführen. \ ,

Andere meynen ürL. 19, C. de oper. pu- blieis, oder unjuriftifch zu citiren, in u Jofliniani lib. 8. tit. 12 Leg. 19 ein Geſetz zu » finden, welches die Unterhaltung der Gaſſen⸗ iaternen betreffen fol. Ich will es bier ein⸗ ruͤcken; aber gern uͤberlaſſe ich meinen Leſern die Beurtheilung deſſelben: Quia plurimag domus cun officinis fuis in porticibus Zeuxippi eſſe inemorantur; redieys memeratorum loco-" ° rum pro quantitate, quae placuit ad praeben- da luminäria, et aetlificia ac tocta reparanda,

xegide huius urbis Javacro fine aliqua Jubemus

exculatione. confert..

untt den graufamen arten, welchen - die Chriften unter Nero ausgefegt wurden, „war auch diefe, daß fie an Pfaͤble, welche auf den Straffen aufgerichtet waren, ange : burfden, mit brenbaren Sachen umwickeit,

mit Harz und Pich begoffen, und alsdann

angezündet wurden, und auf ſolche Weife zur Erleuchtung der Gaffen dienen muften. Ich vermuthete, ber den Gefchichtfchreibern, wek “he diefe Grauſamkeit erzaͤhlen, „gelegentlich.

koͤn⸗

\

Der

8. æue eus der Seſſen

Enten, daß ſchon unter Nero, die Sleuch⸗

Aung der Gaſſen gewoͤbnlich geweſen fen; aber „babe dergleichen nicht gefunden, und folte

fo die Stellen, um nicht für einen Compi⸗ lator ausgeſchrieben zu werden, hier gar nicht.

". Berüßten. Aber ſo mühfam zufanimen “ges.

ſuchte und verglichene Stellen ganz ungenußt zu laffen, Dazu gehört eine Ueberwindung wozu ich mich jegt nicht ſtark genug finde. 3,

ſetze fie alfo auf meine Gefahr bieper;. über:

ſchlage fie, wer fie.nicht Tefen will!- vielleicht .

findet‘ fie hier‘ einmal jemand, der fie -beffer - nüßen Fan, und mir dann dafür banft,

Tacitus annal. lib. 15 Cap. 44: Et.pere-

untibus.addita ludibria,. yt ferarum tergis.con- tedi, laniatu canum' interirent > aut crucibus

. affixi, aut flammandi, atque ubi defecifit ‚dies in-ufum nodturni luminis urerentur.

Faſt mit denſelbigen Worten erzaͤblt Suls

pitius die Sache inHiftoria facra lib. 2 c. 29, _

in der Ausgabe des Hieronym. de Prato, Verona 1754. 2 vol. in 4 *.Ip. 161:, Quin „Ft novac mortes excogitatae, ut ferarum, fei-

"gie contecti laniatu canum interirent.- Müld,

erucibus affıxi, ‚auf famma ulli. Plerique i in id tefervati,. ut cum defeciflet dies, i in r of nodturnk luminis urerentur;

wu 3.0. &

me 8. ceranng der Safe:

Es ſcheint, dieſe Grauſamkeit noch fange nach des Nero Zeiten, auch unter andern Kays

ſern, begangen zu ſeyn. Denn Prudentius

wei sedavan hymn. IKv. 116 ſagt;

Aut gladio feriere eaput.

Aut laniabere mombra feris, Nut facibus data fumificis, Plebiliter vlulanda tuis

In’cineres vlulanda flues.

Auch Juvenal gebenfet Diefer unmenſchli⸗

chen Lebensſtrafen Sat. I ver. 195 und VIli v.

. 235: Geneca nennet fie im 14ten Briefe, wo er ein langes Verzeichniß teufliſcher Grau⸗

—R

famfeiten erzaͤblt: tunicam alimentis i ignium. et illitam et intextam.

" Unter:den neuern Städten iſt, fo viel ih

jetzt weis, Paris zuerſt dem Benfptele der aͤl⸗

‘tern, in Erleuchtung der Gaffen gefolget. Als dieſe Stadt im erfien Viertel des fechszehnten Jahrhunderts fehr viel von Steaffenräubern und Mordbrenneen litte, wird ben Einwoͤb⸗ mern son Zeit zu Zeit befoblen, vor den Fen⸗ ſtern ihrer Häufer, welche an der Gafle lagen, von 9 Uhr abends an, brennende Lichter zu unterhalten. Diefer Befehl ward z. B. im

Jahre 1524 gegeben, und inden Jahren 1526

und 1553 erneuret. Man findet die Verord⸗ nungen,

\-

8. Erleuchtung der Gaſſen. z nungen in dem groſſen und praͤchtigen Werke,

welches ich nachher noch oͤfterer anfuͤhren wer⸗ de: Hiftoire de la ville de Paris, compofee par D. Michel Felibien, reveue, augmentde ‚et mife au jour par D. Guy-Alsxis Lobineau.

Paris 1725 fünf ftarfe Bände in Großfolio,

nebft vielen Kupfern. *. Man fehe den zwey⸗ ten Band ©. 951, 977, und IV S. 648, 675, 764. Aber im Detöber 1558 wurden‘ an den Ecken der Gaffen, oder wenn diefe zw lang waren; alg daß fie von einem Lichte ers Leuchter werden fonten, an drey Stellen ders felben Fallots errichtet. ‘Diefes Geleucht glich einigermaffen den noch auf einigen Bergwer⸗

- Ken gebräuchlichen Grubenlichtern; denn in

Grand vocabulaire Frangois. Paris 1770. 4 * Xp. 255 fteht: Falot ce dit dans la maifon

tieres combuflibles, pour. echairer dans les cours. Da Paris 912 Gaffen hat, fo fan man die damalige Anzahl Leuchten noch nicht - auf 2736 [hägen. Die Verordnung ſtebt

bey Selibien IV ©. 785. "Schon im November deffelbenYahrs ward '

diefes Geleucht in gewöhnliche Laternen ver: wandelt, worüber die Verordnung ebendafetbft IV ©. 786 fteht: que au lieu des fallots ar- dens feront mifes lanternes ardentes et allu-

mantes, u, . E 4 In⸗

!

-du Roi et des princes, d’uni grand vafe qu’on “emplit.de fuif, de poix refine et d’autres ma-

>72 8 Eeleichtung der Baffen. . . Inzwiſchen bliefidie Erleuchtung noch fans

ge Zeit ſehr fparfam und unvollfommen; des⸗

- wegen verfiel ein’ Staliener, Abbe’. Laudati aus dem Haufe Carafft, auf. den Einfall, Miethfackeln und Miethiaternen anzulggen,, wozu ihm auch im Marz 1662 die ausfchliefz

fende Erlaubniß auf 20 Jahre derlichen. ward. Er folte nämlich nicht allein in Paris, .

ſondern auch in andern Städten des Königs

reichs, an beftimten Orten, Buden oder Po⸗

ſten erxichten, wo jedweder eine Fackel oder

Laterne miethen, oder jemanden für Held bar

ben, fönte, der ihm duch die Stadt, teuchtete. Cs ward aud) verordnet, daß er,

v von jedein, der eine’ Laterne auf eine Kutſche

" verlangte, für jede Viertelftunde $ Sols, und! von jedem Fusgänger 3 Sols erhalten folte.. -

Um alle Streitigfeiten wegen der Zeit zu ver⸗ > Küten, mußte an jeder Laterne eine geeichte

Sanduhr angebradit fenn. . Man findet dieſe

. Verordnung bey Zelibien V ©; 191, worin

dieſe Laternen porte-lanternes. et porte-Aam- -

beaux a louage genant werden.

> ‚Endlich erhielt di Paris im Jahre. 166 die noch fortdauert; dortige Polizeyweſen meiſten andern Stät ,

hat, ungemein verbe

Da

“a

N , - 8. Erleuchtung der: Beffen,‘ 73. ſo wohl das Juſtizweſen, als auch die eigent⸗

Tichen Polizey⸗Sachen einer einzigen Magi⸗ firatsperfon, Die Lieutenant civil du prevofk

de Paris .genant ward, ‚aufgetragen waren,

fo wurden beyde Gefchäfte, nach einem Fönigs..: u

lichen Befehl vom Monate Marz des genanz .

ten Jahrs, unter zwo Perſonen getheilet. Det,- welcher das Juſtizweſen erhielt, behielt den alten Titel; der aber, welchem das Pos lizeyweſen anvertrauet ward, erhielt den Ti⸗ tel: Lieutenant de prevoft du Paris pour la’ police, oder Lieutenant general de police, Der erfte Polizen Lieutenant ward Babriels

Nicolas de la Reynie, ein Mann, er. nach dem Lobe, was ihm die franzoͤſiſchen

Schriftſteller beylegen, in der Geſchichte der neuern Poligen; Epoche gemacht hat. In

der oft angeführten Geſchichte von Paris L’

©. 411 heißt er: magiffrat dclaird, integre,

vigitant, egalement zel€ pour le fervice du roy et.pour le bien publi&, et quiafi bien ..-

reuffi dans P’exercice.de cette nouyelle charge, qu’on peut dire que „’eft à lui, plus qu’ & tout autre, que Pon. eft.redevablo du bon ordro qui P’obferve -aujourd’hui dans Paris." Viel:

‚leicht ift es dem, dee einmal die Geſchichte ber. Poligen bearbeiten, oder uͤber die Grän:

jen der letztern nachdenken will, nuͤtzlich, bier

- anzumerken, daß an Die Beſtallung oder

Inſtruction des, Polizen Lieutenant ebendas u Se

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r B |

748 Erleuchtung der Gaſſen.

BERN ſelbſt ILS, 1493, und ausführlicher IV ©. 211 anteift. Die erſte gute Verordnung, woͤdurch de la Reynie fi um die, Polizey verdient machte, war die —S der Nachtwachen (le guet) und der Erleuchtung, Man fehe Code. de la police par M. D. Trois fieme_edit, Paris 1761. 8.*Ip. 228. Ich babe fmmifcen hoch Feine ausführliche Rache richt von dem, was er Desfals’ veranftaltet hat, finden koͤnnen. Aber vier Jahre nah: - ber ward abermals eine Werbefferung vorge⸗ nonmen, worüber dag Arreft vom. 23 May

‘1671 bey Selibien V ©, 213 ſteht. Man ſieht daraus, daß vor diefem Jahre die Erz . Teuchtung nur in vier Wintermonaten" geſche⸗ hn iſt, und daß die Parifer, wegen der vier Ten Vebelthaten, die in den Nächten, da kei⸗ ne faternen branten, geſchahen, ſich erbothen haben, fo viel Geld aufzubringen, als zur - Erleuchtung durch den ganzen Winter nörhig feyn würde, Es ward daher damals verord⸗

net, daß die Laternen jaͤhrlich vom 20 Detss . _

Ber bis zum legten Marz brennen folten, auch fo gar warn Mondlicht wäre, weil naͤmlich diefes ben ıfchlechtem Wetter nicht hinreiche, und auch ben heiterer Witterung, die engen und gefäbrlichften Gaffen nicht genug erleuchte.

. > Die neuefte Verbefferung der Parifer far ternen, die mir befant ift, beſteht in Einfuͤb⸗ . zung

7

8: Erleuchtung der Gaſſen. 75 rung der Reverberir⸗Laternen, lanternes à re· verbere, da nämlich Die Lichtſtrablen durch ein polirtes Metall auf die Straſſen geleitet wer⸗ den. Durch die Freundſchaft unfers Hrn. Prof. Diez fenne ich ein Werfchen von 156 Seiten in Großduodez mit dem Titel: Eſſai fhr les.laitternes, par " . kettres, A Dole 175 ren auf antiquarifche ' einige Perfonen in bahre Nachrichten leuchtung. Unter di daß die Negerberirrta P. den der Spötter zu, nennen nicht gewagt bat, angegeben find. Dieſer ift alſo derzwene | te Abbe fagt er/zwendeutig, der. ſich rühmen Tan, die erfte Stade der Welt erleuchtet zu haben. Im Jahre 1721 bat Paris 5772 far teruen gehabt, wie in den Breſlauer Sam kungen’1720 Novemb. S. 596 berichtet iſt. Aber in Etat ou tableau de la ville de Paris. Paris 1760. 8, wovon der Verfafler Jeze heiffen fol, foll die Anzahl nur auf 5694 ans gegeben feyn. . Hingegen in Curiofitds de Pa- | .. zig, de Verfailles, Marly - Par M. L R.

. Pafir 1771, 2 vol. in 8.* Ip. 9 finde ich Die: Anzahl 6232, . " BE

Wenn es wahr iſt, was. man in Mait⸗ land Hiſtory of London, ' London 1756. 5 x vo!

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= oo en R < D a

76% Moleuchtung der Gaffen: _

U vol.fol, KIp. 186 liefet, naͤmlich daß ſchon,

im Jahre 1414 in London der Befehl ertheilt äft, Laternen zur Erleuchtung der Gaſſen aus⸗ zuhaͤngen, und wenn diefe Anftalt von diefer: - Zeit an fortgedauert hat, woran ich jedoch, weifle, fo muß ich geftehen, daß London in, iefer Polizey⸗Anſtalt dee Stadt Paris zuvors- gefommen,ift - Maitland. beruft ſich desfals @uf The furvey of London by 7. Stow. ‚In. Der Ausgabe dieſes Werts som Jahre 1633, fol. finde ich inzwifchen.nur ©. 561, im Ber: zeichniß der Magiftrats-Perfonen: -1417.Ma-. jor,‚fir Hear) Barton, fkinner. This Hen-; ° zy Barton ordained lanthornes with lights, -to; bee hanged out on the winter evenings, bet · vixt Hallontide and candlemaſſe. Alſo von. Tage aller Heiligen bis Lichtmeſſen. Mehr finde ich auch hiervon nicht in der neuen Aus gabe des John Strype. London 1720 2,

vol fol. *II p.xız. °

Im Jahre 1668, als verſchiedenes zur

Verbeſſerung der Gaſſen verordnet ward, wur⸗

den auch die Londoner erinnert, die Laternen

zur gewöhnlichen Zeit auszuhaͤngen. m,

New hiftory of London , by. Iohn Noorthouck. Lond. 1773. 4* p. 233 fteht: For the fafety and peace of the city, all inhabitants were ordered to hang.out candles duly to the ac- eouftomed hour. Im Jahre 1690 ward be

on . " fer

PR Erleuchtung der Gaſſen 77 '

fer. Befehl erneuert. Jedes Haus folte von Michaͤlis bis Marxia⸗Verkuͤndigung, ein Licht oder eine, Lampe ausſetzen ‚oder aushaͤngen, und zwar ſo bald es dunkel wuͤrde, bis 12 Uhr nachts; nur ſolten hievon diejenigen ausge⸗ nommen werden, welche Antheil an denen doampen nehmen würden, welche man überalf in -verfchiebenen Entfernungen aufzurichten dachte. So verfiche ich wenigftens die Wor⸗ te des Gefetzes, welche man in. The Aatuten x at large, containing all the publick adls.of par- liament. ‚Lond. 1734 fol. * II p. 64 liefet: excepting "fach perfon or perfons as fhall agree "to make ufe of lamps ofany fort, to-be placed, at fuch diflances in the freet, as fhall.be approved of by the juflices.ofthe, peace. Im Sabre 1716 ward abermals befohlen, daß. jedes Haus, in-jeder dunklen Nacht," näns: ,” j lich zwiſchen der zwenten Nacht nach jedem - Vollmonde bis zur fiebenten Nacht nac) jei dem Neumonde, von 6 Uhr abends bis ın Uhr nachts, eine brennende tampe aushängen;

;

folte. Diefen Befehl, worin Feiner. andern

Gaſſenlaternen gedacht u erh . 521 eingeruͤckt.

Aber in den Jahren 1736 und 1739 ward die Erleuchtung auf den jetzigen Fuß geſetzt; man beftimite\die Vertheilung der. : Unfoften,:

> Die Erdebung und, Berechnung Der, ‚Sehe:

N

78 8. Eileuchtung · der Gaſſen.

Anſtat daß vorher nur tauſend Lampen getver fen waren, warb Die Anzahl erſtlich auf 4675 vermehrt, weiß abet auch dieſe nicht hinlaͤng⸗ lich war, ſo vermehrten viele Wards bald darauf die Anzahl ihrer Lampen, fo daß die Summe auf 5000 flieg. Inzwiſchen iſt die: fes. niche die Summe aller Lampen it ganz London, fondern nur derer, welche in dent

. Xheite, der eigentlich die Stadt. genennet wird

Catyand liberties thereof), vorhanden find, Da -diefer nur den fünften Theil von ganz

London ausmacht, fo berechnet Maitland die

Zahl aller öffentlichen. und Privatstgmpen (die einzelne Einwohner auf eigene Koften vor ihren Häufern unterhalten), auf fünfzehn taufend, Man verlängerte auch Damals die Dau⸗ er der Erleuchtung, welche vorher jährlich nur 750 Stunden gewefen war, und nun auf fünf

iauſend Stunden ausgedehnt ward. In uns

fern Niederfähfifchen Städten, welche nicht

fo dunkle Gaffen als tondon haben, beträgt

die Erleuchtung gewöhnlich 1519: Stunden,

Wer diefes Stück der Londoner Polizey näher

kennen will, Fan alle dahin gehörige Nach⸗

bey Maitland IS. 565 und S. 640 nden

Amſterdam batte ſchon 1669 Laternen;

ſchon

J

J

denn im Februar Diefes Jahre verborh der Magiſtrat, der den Gebrauch deu Fackeln oxt

... 5

8. Erleuchtung der Gaſſen. 79

Schon im J. 165 5 unterfagt hatte, die Be⸗ ſchaͤdigung der Lampenpfaͤhle, an welche nicht Pferde gebunden werden ſolten. Man findet diefe Verordnung, fo wie auch Inftrudtie voor de aanftekers van de.lampen vom 9. 1669 in Handveflen, of te privilegien ende oßlroyen de _ Stad Amflelredam. Te Amfelredam 1748 ' fol.* Il p. 1097. Man hatte damals noch

„Nicht gläferne, fondern hoͤrnerne Leuchten,

denn e8 fteht in der Infteuction, Die Anftecfeo folten het roet, dat van de traen of olie aen het hoorn van de lantaren komt, täglich abs woifhen. . or

. Im! Haag hat man zwar ſchon im October is 3 den Befehl ertheilt, daß jeder in dums. Seln Nächten ein Licht vor. der Thuͤr halten folte, und nachher- har man an'den Ecken der vornehmften Gaſſen Fleine fteinerne Haͤuſer gebauet, worin nachts Licht. gehalten ward; aber im September 1678 tvurden durch alle Straffen, von dem Stadt: Collegium, was die Societaͤt genant wird, Laternen errichten. ©. Befchryving van ’f Graven-Hage. door Ja-

cob de Riemer. In ’[Graven-Hage 1739 fol,

* II p. 265.

Kopenhagen hat zu K. Chriftian IV Zei

ten Laternen erhalten, Jetzt ſollen ihrer 12000 ſeyn, die an den Haͤuſern beſeſtigt find. A .

s ' R au⸗

0 8.Erlencaung hes. Gaſſen.

Gaubers Veſchreibung von- Kopenhagen ©. 2172 ai ſolte ‚bier nicht- eine. en zu viel

7 Tem? 9.

. Ser Italien find no; jur: Zeit kaum ein Paar.

u ‚Sübe, welche taternen haben; nicht Rom,

nicht Reapel. . Venedig hatte vor einigen Jahren 3000, wie de la Lande, in voyage ' ‚Fur Frarigois par ltalie VIII p. 187 erzaͤhlt. Hr. von Riedeſel ſagt in feiner Reiſe durch Str

eilien und Griechenland; Zuͤrich 1771. 8,

Palermo ſey der einzige Ort-in Italien, des

- nachts Beleuchtung habe.

= Mabrit bis auf unfern Zeiten die unfauz

berſte unter allen Europdifchen Refidey;:Städ:

ten, ift:jegt fo fchön als London erleuchtet. ,

J

bingegen Liſſabon noch gar nicht. S. Twiß Reiſe durch Portugal und Spanien. Leipzig 1776.8. S. 133 und ©. 2. Dalrymple Rei;

fen. durch Spanien und Portugal, king

1773. 8 ©: 19

Pbhiladelphia in Nord⸗Amerika hat ers keuchtete Gaſſen, und noch dazu, wie unfer

Göttingen, -an beyden Seiten der Gaſſen er⸗

babene Zußbänfe. S. Burnaby Reiſe durch . die Kolonien der-. Engländer: Hamburg, 1776.8.

a u

9. Erleuchtung der Baffen 88 - :

. RN 5 An’ Hamburg bat der Rath ſchon im Jah⸗ re 1672 der Buͤrgerſchaft den Worfchlag ger. than, Gaffenleuchten zu errichten, aber erft im . Sabre 1673 wurden fie beliebt; und errichtet wurden fie'erft zwey Jahre nachher, nämlich ‚1675. Matt fehe von Briesbeim Anmer⸗ tungen über den Tractat, die Stadt Ham⸗ burg. S. 223. Nucleus recefluum et con-, ventuum Hamburgenfium: Altona 17705 fol. *Artikel: Leuchten. Samlung der Zam⸗ burgiſchen Wandate, Befehle u. f. w. ' Theil LS.321 und LG. 584, wo die ſchar⸗ fe Inftruction für die $ampenverforger und tampenanftedfer abgedruckt if.

In Berlin Bat man im J. 1679 den Anz fang der ‚Beleuchtung Damit gemacht, daß aus jedem dritten Haufe eine Laterne mit bren: nendem Lichte, ausgehängt ward, und die Nachbaren darin abwechfeln muftenz aber im Jahre 1682 brachte Churfuͤrſt Friedrich Wils beim die faternen auf Pfählen gänzlich zu

Stande, fo ſehr auc-die Einwohner, wegen der Koſten, ſich dawider ſetzten. Sie gaben

in einer Bittſchrift 1680 vor, daß in Berlin allein, die Anfchaffung der Laternen 5000 That. gefoftet habe, und daß die Unterhaltung jaͤhr⸗ lid) 3000 Thal. Fofter. Jetzt hat die Stadt 2354 Laternen, welche von September bis May brennen, und zwar auf koͤnigliche Ko⸗

Be „fen,

oo .

82° 8. Erleuchtung der Gaſſen· . "Potsdam hat 590 öffentliche Laternen. - ©. Nicolai Befchreibung von Berlin und

Porsdam. Zweite Auflage S. 308, 9 ‚und Einleitung S. XXX.

Ru Wien ward der Anfang 1687 gemacht, Es wird dort mit dem Breunglödlein zum ‚Anzünden ein Zeichen gegeben. S. Codex ‚Auflriacus. Wien 1704. fol. * S. 514 und Supplem. cadicig I ©. 993. Bor einigen Jahren ſoli die Stadt 2000 Laternen gehabt baben, die mit Klauenſchmalz unterhalten wurden, und, 33,000 Gulden jährlich gefo» ftet haben ſollen. Im J. 1776 ward die Zahl bis 3000 vermehrt, und die Unterhal: tung ward für 39,000 Gulden verpachtet. . Eine Laterne mit einem Pfahl Foftete 10 Fl. Jetzt foll Wien, 3445 taternen haben. ©. - die Defchreibung von Wien, die 1779 das, . felbft bey Busse in Kleinoctav berauege⸗ kommen ift, S. 14.

Leipzig erhielt die Beleuchtung im J. 1702;

Dreßden aber erft 1705. Man finder die

Verordnung inCodiceAugufteo IS. 1721 und.

- 1727. ° Schmieder Polizey von Sachſen, ©. 315. - j *

In Frankfurt am Mahn lies der Rath im 3 1707, aufd dem Roͤmerberge einige Nacht⸗ ste .

8. Erleuchtung der Gaſſen. 8

„leuchten, dergleichen er um Die ganze Siade

anzulegen dachte, probiren; aber ſie erhielten

keinen Beyfall. Erſt im J. 1711 wurden

ſie allgemein angeordnet. S von Lerſner Chronike von Stanffurt. 1734. fol. * 116. 324 und ©. 27.

Sn Coſſel ward die Geiondteng ‚unter "Landgraf Carl im J. 1721 angefangen, weil aber zur Unterfaftung feine hinlängliche Anz Kalten gemacht waren, fo unterblieb fie endlich wieder ganz. Aber im J. 1748 ift fie von nenz

en angeordnet, und feitdem von Zeit zu Zeit verbefiert worden. Im J. 1767 waren übern baupt 720 Eaternen, welche 20 Tage monat⸗ Eich,” ausgenommen May, San. Jul. und die. erfte Hälfte des Auguſts btennen.‘ Zur diefen taternen waren 18 Wärter. S. Schmin⸗ "Be Befchreibung der Nefidenz: Stadt Caſſel 1767.8 ©: 329. Aus der fhriftlichen Nach⸗ richt eines Freundes fan ich hinzufegen, daß im Winter-1778 die Anzahl auf 1013 vers miehrt iſt, ohne diejenigen, welche um das.

Schloß herum fteben, und. auf herrſchaftliche

Koften unterhalterr werden. Die Koften zu den übrigen „werden durch den fo genanten

Fleiſchbeuer aufgebracht, da die Steifcher von -

allem gefchlachteten Viehe einen Heller aufs Pfund entrichten müffen. Chemals ward die Veleuchtung von einer beſondern Adminiſtra⸗

5 2 ton,

3, % Belehrung der Sen.

on, unter Direction der Keirgs» und Do} mainen⸗ Kammer, ‚beforgt; jeßt-aber iſt ‚fie verpachtet. Fuͤr jede Laterne erbäte: der Päd: ter 2 Rthlr. 30 Albus.

Halle hat faternen im Sentember 1728 erhalten. Im Jahre 1750 waren daſelbſt 600, zu deren Beſorgung zehn Lampenputzer gehalten wurden. Es wurden jaͤhrlich 10 Rihlr. für Baumwolle zu Dacht bezahlt, 40

bis so Tonnen Dehl verbraucht, und gegen 100 Nehle. fir Ausbeſſerung der Lampen und Pfähte gerechnet: S. von Dreyhaupt Bes ſchreibung des Saalkreiſes. I ©. 379.

Hier in Göttingen find die Laternen im \ 8. 1735 angelegt; die erſte Verordnung dar⸗ über ift vom May deffelbigen. Jahre. Jetzt haben wir 400 Stuͤck, für. deren Anzuͤndung und Verforgung mit Hecht, der Pächter dieſes Jahr (1779) .443 Rthlr. erhält: Die Aus⸗ beſſerung derfelben Foftet jährlich ungefähr 30 Rtbie, welche Nachricht ich dem Hrn. Obere polizey : Commiffarins Stock zu danfen habe.

J 9. Die aͤͤlteſten Bucher⸗ Privilegien.

Hi alteſten Bücher: oder Verlagpeivile:

E gien find. don Hrn. Geheimen Juſtiz⸗ rath Pütter, indem hier 1774 in 4 gedruck⸗ \ten Bude: dev Buͤchernachdruck nach aͤch⸗

ten Brundfäsen des Rechts geprüft, an⸗ gezeigt worden. Nachher hat Hr. G. D. Hoff⸗ mann in einem kleinen 1777 in 8. gedruckten Aufſatze: Von denen aͤltiſten kayſerlichen und Landesherrlichen cher⸗ Druck⸗ oder Verlag-Privilegien, noch einige Ergaͤnzungen gegeben. Ich will hier von dieſen Gelehrten angemerkten Privilegien nach der Folge der Jahre herſetzen, Derje⸗ nige, dem ein altes Privilegium vorkommen ſolte, wird hier deſto leichter uͤberſehen koͤn⸗ nen, ob ſolches ſchon bekant ſey oder nicht. Zugleich will ich einige neue Bemerkungen beyfuͤgen. ——

H \ \ u 1 1494. Ein Venetianiſches Privileginm zu des , Vincentii Bellovacenfis fpeculo hiftoriali; Hr. Pütter ©.,23. ° '

J u 33 4...

su

. 1:

s 9. ZBeiherpeiotegen. - sr. Ein Dapländifdes vom Heryog Auds

wig Sforza, für Michael Ferner und Eur ſtachius Silber, über I. a Campani opo· ra. Hr. Puͤtter ©. 2

1497. Ein, Venetianifhes über eine Xusgaße ©

: des Terenz. H. Pütter. S. 23.

1501. Privilegium fodalitatis Celticae a (ena-

tu. Romani imperii impetratum,: zu des Conradi Coltes Ausgabe der Werke der Groſwitha. Hr. Pätter ©. 170:

"7506. Ein Päsftfiches-von Pabſt Julius IT.

‚für den Buchbaͤndler Evangelifta Tofino, \ Über Ptolomäi Geographie. Hr. Pouͤt⸗ .ter ©. 23.

1507. Ein Franzöfifches von Lodwig XII für - - Antoine Verard, Hr. Pütter ©. 23. 1507. Ein Benetianifi es über, Epytoma fa- \

1

. ä pientie, Hr Hoffmann‘ ©. 42.

4510. Erſies Kanſerliches zu Le@ura. aurea 25. ; femper Domini abbatis antiqui.- Zoffe mann ©. 16.

1512. Ein Kapferliches m Jacob Spiegels J

Auslegung, bes Aurelii Prudentü Cle- “, mentis hymni. Soffmann ©.7. : 1512. Ein Kapferliches zu Roͤßlin Swan:

gere Frauwen Roſegarten. Soffmann ,

©. 13.

Ein RanferlichesXüber Kanfersbergers .

Nredigten. Hr. Pier. ©. 171. 060 J

. Bicherprieilegierk 87

1545. Ein Kayſerliches zu Riccardi Bartho. lini'lib, de bello Norico. Boffmann S20

15 15. En Kayſerliches zu Germania, Enee Sylvii. Soffm. ©. 24. " äsıc, EinSranzöfifces. Zofmenn ©: 43. 1517. Ein Kapferliches zum Tbeuerdant. Hr. .. Pütter ©. 172. B 1517. Ein medieinifches Bud: impreffum in &inporio antverpiano, cum gratia ® et priyilegio. Hoffm. ©. 43. ‚1518. Ein Herzog. Bayriſches; e ur a das aͤlteſte Landesherliche. 6. 1519. in Kanferliches ; in Pontani de i imma- nitäte liber. BSoffm. S. 42: ö 1527. Ein Privilegium' don Herzog Georg, “von Sachſen, "über das von’ Emfer bet " qusgegebene ne neue wLeſtament Ka ‚Pi: + ter ©. 187. J

Zu dieſen Hasen re ich noch gende binzu.

1) Yin Jahre van Aus Die Wer⸗ I fe des Ariſtoteles Heraus. Am Ende des ers .. ften Theils liefet man: Conceffum eft eidem "Aldo inventori ab illuftriffimo fenatu Veneto, "ne "quis quẽat imprimere neque Aunc libröfn, meque eaeteros guo⸗ is'ipfe.impreßkrit; neque 54 . eius

J

vo. on ir

eius uti invento. Dieſe letzten Worte beyie⸗

9 Gen fich auf. die, Griechifejen Yuchftaben, wie -

Bamberger in feinen zuverläßigen Nach⸗ richten von den Schriftftellern, 1. 267 und S. 123 angemerkt hat.

..°.2). Im Jahre 1498 ward zu Venedig in 4 gedruckt: Ephemerides five Almanach

perpetuus. Am Ende fteht: Explitiunt ephe-

merides folis lunae planetarumque perpetui, jmipenfis Opera et arte impreſſionis mirifica Pe- tri Liechtenflein eolonienfis explete anno fide-

. 9. Bücerpeipitegien

rum conditoris 1498. Venetiis. Cum gratia -

. et privilegio. *

3) Hr. Hoffmann redet S. 30 fehr zwei⸗ felhaft von einem Privilegium von 1517,

was Joh. Schäfer zu einer Ausgabe des ir - |

vius erhalten haben fol, und meldet, er ha⸗

be, es vergebens gefucht. Eben deswegen, ' und weil diefe Ausgabe, die ich aus. unfezer

Univerfitätd Bibliothek vor mir habe, hoͤchſt - fetten iſt, und das ‚Privilegium viel merk: wuͤrdiges enthält, will es ich hier ganz einruͤcken.

Die Ausgabe ift aber von 1518, und eben diejenige, welche Samberger, in zuverläßigen

Nachrichten 1S. 532 beſchricben bat.

Maximilianus divina favente clementiaRo-

‚Wanorum imperator femper- Auguflus, ac Germaniae, Hungariac, Dalınatiae, Creatiae l ° &c.

"-

Z on:

9 Buͤcherprivilegien. 89.

&c. Rex, Archidux Auftriae, dux Burgundiae, Brabantiae &c. Comes Palatinus &c. Honeflo moftro, et. facri imperii fideli nobis diledto Ioanni Scheffer Chalcographo. Moguntino gra- tiam noſtram Caefaream et omne bonum. Cum, ficut dodi et moniti fumus fide digng- zum teflimonig, ingeniofum 'chalcographjae, authore duo tuo, inuentum felicjbus incremen- tis in univerfum orbem promanayerit, et ſere omihes chalcographi non modo per imperii 'nofri ditionem, fed.alia atiam regna gratia' feu privilegio de non imprimendis libris ex of- ‚ficina eorum emanatis fecundum vim obtenti 7 "guiuslibet privilegüi gandeant, ‚ne gorum irritas, Jabor fiat, et ſibi iacturam officio ſuo pariant, Jicnt tibi in publicatiane Liviana contigisfe ac.

‚sepimus. Pröinde volentes tibi, tum ob,ayum

‚tuum, omni yel ob hoc divinum inventum favore, et commendatigpe digaum, tum pro

damni tui Fecuperation®, ‚quod- ageepifli ex.

praecipiti fecundaria operumate puhlicatorum "editione, opportuno remedip fuccurrere, et . in poflerum profpicere, omnibus et fingulis ; <uiuscunque conditionis exiftant, . Chalcogra- phis et librorum impreſſoribus, ybilibet loco- zum in facro Romano imperio, et efiam in terrjs noflrishaereditariis, conflitutis ſub poena infra ſeripta ſerio inhibemus, ne Titum Livium ‚per decennium, quem ſub incude in praeſen- tiarum habes, et Latinum et Germanicum, ac

J 55 etiam

x

‘90 . Buͤcherpr Sivilegien. er. ,

etiam audtiorem quam h: eng Aungpam'pu- blicatus, edere proxime intendis, ac alia ple- ‘raque opefaquacunque in liögua, quae tu pri- mum apud Germanos, licet apud exieros im- prefla fuerint, Publicabis per fexennium & da- fo-editionis cuiuslibet talium librorum et ope- rum, imprimere, feu alibi'imprimi facere, aut pöft- diem eorundem editionis impreffos adducere, :quovisnodo aut quaefito colore ſtudeant vel praeſumatit, aut ab aliis iſſa fiat auchores fint, fub poena amiffiönis librorum ſic editorum, aut vaenum expofitorum, quos _ etiam pfaefatus loannes, at cui ab eo ageri- dum Koöc commiſſum fuerit, de fadto übicun- ge eos compererif, aceipere, et in commo.

um fuum convertere poteris et poterit, imi- _ pedimento, contradidtione, et impugrtatione 'ceflante quoruncunque, “cuiascunque dignita- _ tis, praeeminentiaey flatus et fuerint. Et amplius ſub poena deoein marcharum aufi ‚puri, quas toties quoties, contrafadtum fuerit, irremifhibiliter exigendas a contrafacienitibus,, et pro medietate filco noftro Caefareo, pro“ reliqua vero iniuriam pafli ufibus decernimus effe applicandas. Haryim teftimonio literarum figilli noftri munimine roboratarım. Darum. in oppido noflro Vuels die nona menfts De- cembris. An. M. D. XVIII. Regnorum no- Rrorum, Romani XXXIII. Hungariae vero XXL. et

- on Ad

N

5. Bacherprivilegien. gt

eu ad tmandatum Caefareae

x majeftatis proprium. \ -

lo. Spiegel. .

\

4) Wer von den Kayfersbergifchen Pre -

digten eine ausführliche Nachricht verlangt,

den verweife ich auf (J. G. Weller) Yites aus allen Theilen. der Gefchichte. 16.865 auch auf Dunkels Nachrichten von verſtor⸗ benen Gelehrten N. 2023, der ach noch eis

ne son andern,felbft-nicht von Wogt und Clement, 'arigehserfte teutfche Ausgabe, die

zu Bafel 1519 berausgefommen ift, beſchreibt.

2a 5)Bey dem Eremplar von Losfiheräfiro- *

imtat&us eu differtationes. Wittembergae 1724.

4, weldjes auf hiefiger;Univerfitäts : Bible

othek iſt, bat, der. ehemalige Befiger zu ©

287 beygeſchrieben den. 1sos Mediolani ex- ..eudebatus.liber, quem citat-Echardus in Bib-

‚Neth. ord, Praedicat.'P. 2 p. 59, cui praefi xum .eft privilegium Marchionis Mantuani,

* Aber ich finde dort bey Echard Fein Buch von

ven genanten Jahre und Drudorte. Chen

bdieſe Hand hat zu⸗S. 287, wo Loͤſcher fagt: . “cuftodes fämen erft 1474, und Regiſter erſt

I497 vor, bengefchrieben, daß fchon. Die Roͤ⸗ »mifche. Ausgabe des Prolomäus vom Jahre ,

1498, und die andere vom Jahre 1482 Re

giſter und indices. rerum haben. In dieſer ——e— =

\

923 Bücerprivilegien. "

zuletzt genanten Ausgabe finde ich noch Feine . cuftodes, wohl aber die Signatur, und zwar ' nicht unter der Mitte der Seiten, föndern in

' der üntern Ecke rechter Hand... Eben fo ift .

auch in diefem: Stüde die feltene Ausgabe von Um 1486 befchaffen.

u 6) Zu ben älteften Fayferlichen Privile⸗ gien gehört auch Dasjenige, deſſen in Der Aus: gabe des Prolomäus von 1513 gedacht ft: Argentinat cum gratia et privilegio: imperiali per X autos. Dieſe Ausgabe iſt auf Nat Univerfitäts Vibliothet.

7) Anderſon merkt bey dem Sahre-ısgo an, daß in Aymers Foedera ®. 16. ©. 96 "das eifte. ausfchlieffende‘ Patent zum ‘Drucke " eines Buchs in England dasjenige ſey, was in dem genanten Jahm die Königinn-Elifabet dem Richard Weigt zu Opford, zu einer Ue⸗ berfegung des Tacitus, ertbeilt hat. - Ich ver: " wundere mich daruͤber, dag Anderfon, Der Ry⸗ mers Foedera ſo oft brauchen muſie, und wirk⸗ lich aufmerkſam gebraucht hat, die aͤltern dort vorkommenden Privilegien. hat uͤberſehn koͤn⸗ nen. In dem muͤhſamen und fürdie englifche Utteratur fehr wichtigen Werke des Joſeph mes: Typographical antiquities; being an ‚hiftoricalacconnt of printing in England, with a regiſter of the books printed from the oe

R i % Buͤcherprivilegten. 93

year'1471 to the year 1600. London 1749. 4. findet man weit ältere Privilegien. Ames fagt ih der Votrede;- I have added all.their privileges, licences, patents &c, which were granted to them. Die. älteften Privilegien, die ich in dieſem Buche bemerft habe, doc). babe ich vieleicht einige überfepen, b in folk gende:

1510. The hiflory. of king Boccus, - printed at London by: Thomas Godſry.

: Cum privilegio regali. in 4. +: Ames

> ©. 140.

1578. Oratio Richardi Pacei. "Impreffa per Richardum Pynfon, regium impreſ- forem, ‚cum .privilegio a rege indulto, ne quis hanc vorationem intra biennium in. regno Angliae imprimat, aut alibi

J impreſſam et imporatam in eodem regno

Angliae vendat. ©. 120.

1 520 Cum gratia et privilezio. ©. 121.

1521S. 122. 1522©.125. 1523 S. 145.

1525 S. 126. a6. 146: 15306. 147.

u. ſ. w.

Als im gehre 1483 die bekante Acte zur Einſchraͤnkung der fremden Kaufleute gemacht ward, ward doch den Ausländern erlaubt, Bücher, „fo wohl gefchriebene, als gedruckte, eingubeingen, zu verkaufen. auch im Reiche .

i zu

f ur , - 5 . Bas on

94°. 8 Bucherprivilegien

“zu drucken. Ames hat diefe Acte S. 485 eins gerät. Eine andere Verordnung von Heinz rich VHkoom Jahre 1533, die man’ bey Ames ©. 494 liefet, ſchraͤnkte jene Freyheit wieder ein. Sm Sabre 1538 ertheilte Heinrich eine Verordnung zum Bibeldrude, und 1542 gab er einem Buchhändler ein Privilegium dar⸗ über auf vier Jahre. Ames ©. 498, 503. Das merkwürdige Privilegium vom Sabre 1551 zum Drüde der Pandecten, ſteht bey Rymer B. 15. und bey Ameb ©. 511. Letz⸗ terer bat udch viel mehr neuere Privilegien, welche doch noch vor dem Jahre 1590 gege⸗ ben ſind. Dasjenige, was Anderſon fuͤr das aͤlteſte haͤlt, ſteht S. 164. * 3) Ich wuͤnſchte das aͤlteſte Spaniſche Privilegium zu finden, und ſchlug deswegen unter mehrern Büchern auch Specimen Biblio: thecae Hifpano-Majanfianae ; ex muleo Davi- dis.Clementis. Hannoverae 1753. 4ınad); aber noch habe ich fein älteres gefimden, ale 7 dasjenige, was dort ©. 18 angeführt if, Es gehoͤrt zu folgendem Buche: Aelii An- tonii Nebriſſen. Introdudtiones in. Lati- nam Grammaticen. Logronii Gantabrorum . Vasconum urbe nobiliſſima; ango falutis mil- leſimo quingentefimo decimo. fol.

a ee u pe. 9.

, wer ba aa an un de Zn 2)

10, Br ß "Süirsenfr: Ei

"Ba: der geoffen teichtigfeit, nad Erf dung der Druderey eine. Schrift in " spiel tanfend Abdrůcken in kurzer Zeit, ing - „Publikum zu bringen, war nur Die,einzige. „Vorſorge nöthig, daß nicht etwa zum Nach⸗ Itheile der Religion und guter Sitten, oder

auch zum. Nachtheil des Staats ein "Mist.

„brauch dauon gemacht werden. möchte, Aus „diefen Urſache hat man bald uͤberall die Grunde „fäße angenommen, daß nicht ein jeder nach, „Willkuͤhr, ſondern nur mit Genehmigung

„und unter Aufſicht der Landes⸗Obrigkeit

„Buchdruckereyen anlegen koͤnne, und daf „nichts zum Drucke befördert werden dürfe, „als was zuvor eine von £ B „veranſtaltete Cenfur. paßirt

„ſondere obrigkeitliche Vero

yſurfred erklaͤrt worden.”

"aus dem oben angeführten X

®

geheimen Juſtizraths Pücter vom Büchernad

druck ©. 14 veranlaffete. mich, das Alter der Buͤchercenſur aufzufuchen. 4

tange

9. "20. Buͤchercenſur.

Lange vor Erfindung der Druckerey, ſchon gleich nachdem die Verfolgungen der Chriften

verbothen und unterdrüdt, welche ‘auf den

Kirchenberſamlungen verdammgt waren, und "zwar wohl nicht allemal nur wegen jener Ver⸗

dammung, ‚fondern auch wohl aus politifshen Gründen. - Das. Nicäifte Concilium ver- dammete die £chren des Arius, und Kanfer- Conſtantin verboth ſeine Buͤcher, verurtheil⸗ te fie zum Feuer, und drobete denen Strafen;

" welche fie verheimlicheh oder ji uruͤckhalten würs

den. "Das Concilium pheſus verdam⸗ mete die Buͤcher des 17 und Theo⸗

aufgehoͤrt hatten, haben Fuͤrſten oft Bücher

doſtus IE befahl fie aufjufuchen und zu vers : -

Brennen. Diefe und noch niehrere Benfpieke: erzaͤblt Raillet in Tugemens des favans für les- principaux ‚ouvrages des auteurs; revüs, - et augmentes par M. De la Monnoye. Paris 1722,-

7 Theile i in 4*16, 22.

Auch hat man Benfpiele, daß ſchon vor” Erfindung der Druderen; Schriftſieiler ihre-

.

Bücher, vor der Bekantmachung, ihren Obern

zur Beurtheilung überreicht haben. Vor⸗

nehmlich geſchah diefes von Geiftlichen, teils um ſich wider.beforgliche Angriffe zu fichern, theils auch um Pähften und Bifchöfen ihre

ur Ehrerbietung: zu bezeigen. Aber daß diefes eiine Pflicht geweſen fey, Fan man nicht ber ,

weis

2 J

1p;, Bäcersenin, '97

wveiſen; vielmehr ſcheint das Gegeuntheil er⸗ weislich zu ſeyn. Ambtoſius Autpert, ein Benedictiner Moͤnch, ſchickte im Jahre 768 ‚feine Erklaͤrung der Offenbarung Johannis dem Pabfte Stephan III, und bath um deifen ‚Einwilligung ‚die Arbeis/ fortzufegen und bei_ kant zu machen, Dabey ſagte er ausdruͤck⸗ ‚lich, er ſey der erſie Sch

+ folche Bewilligung ſuche, beit zu fchreiben, jedem ; nicht von den Lehren der, $ nen wolle, und er hoffe d - feine freywillige Unterwerfi fern. Sed non ideo libertas -militas femetipfam libere 5 '.p. 26.

Na Erfindung ber Fi man, bald an, den Büchern der, Obern beyzudruden, un zu machen, daß. fein Buch druckt werden folle. ‚Sehr, x.daß die Fuxcht der "Geiftlic) die der Religion, und dadurch ° Lig ſeyn Fönten, die Bücherce hät. , Gemeiniglich ſetzt man ſpiel, daß ein gedrucktes Bi . Sicher Bewilligung verfehn Jahr 1480, und nielleicht ift der Benedie⸗ tinee Dom Fisch der erfte, der diefes Jahr SS - anger

r ' . £

J J J J

8 vo. Büchercenfür. - angemerkt bat. Er iſt der Verfafler von Sin- - < \ "gularites hiftoriques et litteraires. Paris 1738- 1749, 4 Bände in 8 *, doch ift fein Namen \ nicht auf dem Titel, wohl aber in der Borz. - rede zum zweyten Theile, genant worden. Im J letzten Theile, wo er won der Heidelberger ‚Ausgabe des Buchs Nofge te ipfumi vom % . "1480 redet, fagt ee ©. 52$:-@eftle premier .. livre que jtai trouve.muni de plufieurs appro-- ',, bations folemnielles, accompagndes d’eloges,.- -. ‚Eben diefes fagt aud Johann Nicol. Weiß \ linger, einer der ungefltteteften-Streiter der catholifchen Kirche, noch poͤbelhafter als Pater Merz in Augsburg. Sein Werk, welches wegen der groben & simpfereyen auf Luther und alle Nationen, die ſich von der catholiſchen Kirche getrennet haben, den eins afaͤltigen Catholiken ein Palladium, und den kluͤgern ein Scheuſal ſeyn mag, hat den Tis tel: Armamentarium catholicum bibliothecae quae alſervatur Argentorati in' commenda st. 'Iohannis Hierofolymitani. ‚Argentinae 1749 ‘fol. * Seite sog ift jenes Buch: Nofce te ausführlich befchrieben, und ohne Liron zu nennen, ſagt er. Iateinifch nach, was jener, - ' Tranzöfifch vergefagt hatte: Hic: primus liber . æſt, quem ego vidi, theologorum examini ſub- jectum, lectum et approbatum. Eben dieſe Meynung hat Hr. Mercier. Man ſehe die | andere viel vermehrte Ausgabe feines, ir . ! AG

2 J

‚ment:a Phifoire de ’imprimerie.'de, Prufpen

> Marchond, ‚Paris 1775. 4 * Seite 84 und. im

Regiſter ©, 212. m Iournal des Scavans 3776:Pr224, wo Metcierkinige: Zufäge zur

feinem Buche geliefert hat, hat er eben fo werr-

nig ein aͤlteres Benfpiel anzugeben gewußt. Das Bnuch Nofce te hat vier Appröbationen, - Die Weiffinget S. 505 nach der,Heidelberger, ‚und Pasayal in Bibliotheca Smithiana. Vene tüs 175%. 4* S. CCII, nad) der Benetianis

ſchen Ausgabe aud; vom J. 1480, haben

abdrucken iaſſen. Ich will;die erſte und.die

Anetge ſeines Nomens, gedenckten Süßple

deßte hier. sinrücken, die wegen des checlogie

schen Stolzes lächerlich find: Ego Philippus - Rota juris ueriusque dodtor licet omminis mini- mis, hoc.ipfum opufculum Nofce:te inftrus “Qius perlegi ac diligentius perscrutatus ſum. Et quoniam ipſum non modo fandte catholi- ceque compolitim reperi, verum etiam mira utilitate refertiſſimum, ia huiusce rei teflimoni- umume ſubſoribere na dubitavi. - Nos Ma- pheus Giratdo, miſerataone :divind patriarcha Venetiarum Dahmatiaeque Primas, ex inſpe- dione Tupraferiptorum dominorum, qui fidem faciunt-de: fupraferipto opere,. et: ex. tali ſua

concluſioue et fide sonjunch, idem teflifica- _ \ *

‚> nur efle opus erthodasum et devotum, - Mk. .. fo gab es ſchon fo fruͤb Cenſoren, weiche die

‚Bücher ſelbſt nicht lan: at *

Fe Er 0, \

moi. aSBochereenſon

AR . Auch ich toicde jenes Veyſpiel der be: ' gedruckten Cenſur für das ältefte gehalten his ben, wenn ich nicht duch Hr. Friedr Ec. card, den gelehrten Amanuenfis hieſiger Biblio⸗ thef, veranlaflet worden wäre, das Rölnifche " Atkerarifche Wochenblatt pom Jahre 1778 in 8 durch zu blättern. In dieſem finde ich - ©. 420 eine artige Nachricht: eines ungenans ten von bem älteften Zuftande der; Druckerey in Koͤln, und in diefer zwey Bücher, die ſchon ‚um eim Jahr fruͤher, alfo 1479, in Köln unter öffentlicher Cenfur, gedruct find. Da jenes Wochenblatt micht wobl ſehr befant fenn Tan, fo will ich die Stelle auszeichnen. Das \erfte Buch ift: Wilhelmi epifcopi Lügdunen- fis fumma de virtutibus. Am Ende deffelben ſteht: Benedidtus fit dominus virtutum, qui hoc opus earundem felici confumimatione ter- , , minari dedit in laudabili ciyitate colonienfi , temptatum, adıniffumgue st approbatum ab alma - aniverftate fludüi civifatis.praedidtae, de con. Senfu et voluntati ſpectabilis et egregii viri pro " tempore re&toris ‚eiusdem, impreflum per Henr. Quentel Das andere Buch ift eine Bibel mit dem Schluffe: anno incarnationis dominice millefimo quadringentefimo LXXIX ipfa vigiliaMatthaei apoftoli. ‚Quandoinfigne veteris novique teflamenti opus -cum canoni- .* bus evangeliftarum et eorum concordantiis in laudem et gloriam fankte et individue trinita- s J ‘tig

'

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Dr Be

16, Buͤchercenſut. Wið sis: intemorateque virginis Marie impreffum "in eivitate Colonienſi per Conradum de Hom·

boreh, aciſſum, upprobatum ab alma wie. —* Cölonienfi.

. Das aͤlteſte PUR wodurch eine Ba⸗ chereenſur angeordnet iſt, iſt, ſo viel ich nöd zur Zeit weis, dasjenige, was der Mayng⸗ ſche Enbifhof: Bertold im Jahre 1486" ger ‚geben hat; und welches man in von Guden "Codex diplomaticus; Francof..et Lips 1798. 4, und zwar. im vierten Theile S. 460° fifr det. : Da diefes- reichhaftige- Werk nicht oft "> vorfömt, fo wied es vielleicht. manchen Leſern nicht unangenehm feyn, wenn ich die Ver⸗ "ordnung, ſo tie auch bie Inſttuction der Cen⸗ ſoren, dieſem Abſchnitte berfügt,, :

Als im Anfange des Töten‘ Safehunbeite w bekante Kitchenverſamlung zu Rom im

Lateran gehalten ward / ward in Der jehnten .

vo

"Seßton 15175 verordnet, daß fernerhin fein .

"Buch ohne Cenſur der Geiftlichen gedruckt

werben ſolte. Die Worte des Abſchieds will -

ich altis Summa conciliorum a Bartkolem. Ca-

ranza collecta, et Franci/ſci Sy additioni- :

bus audta.. Duaci 16%9. 8* ©. 670 aus:

. jeichnen. Sacro approbante toncilio ſtatui-

mus et ordinamus, quod de caetero nullus‘li: „ba aliquem, five aliam quamcungue fcri- . ©

3. zu '

.

wa ae. f ‚pfüram tam ig urbe sioflra quam ‘in. alfis' civi· "oe „tatibus et dioecaſibus iniprimare: feu imprimi - ſacero praefumat ,.;nifi pries in urhe per vich- rium noflrum et facri palatü.magiftrem,. ‚in \ aliis vero dioecefibus per epiſcopum vel alium - ; ' +epifeopg. ad-· id ı depufkndfim ;.et inquifi- - ech hafreticge pravitatis ling digecefis- im’ ‚gquibus Jibrarum impreflig eiusmodi fieret, di- Jigenter; cyamiitetur „et per'horgm manu pro- " . Peia, fubferiptionem gratis et fine dilatine.im- „ponendam approbetur, Qui autem fecus prac- \ x mpserit;, ultra-&ibrorum amiſſionem, .et. il- Aorym publicam gombuflionem,. excommuni- \ ‚sationis, fontentia innodatus:exiflet, .--

u Pr Frankreich hat ſich die theologiſche Fa⸗ iultaͤt, wie einige Mitglieder: fagen,, von. je. ‚ber, die Vüchercenfur angemaflet; als man aha. im. J. #450 auffer —— und die Eete, gab fie für das.) . wen Jahrhunderte an; N „Ya,plusde.deux cem a ' Paris font en poffeflion dapronyse les ‚livees - ‚fans dtre affujetis qu’3 leur feule Faculte à la- „quelle feule ils ‚pretendent,, &tre „refponfables dekeus apprabstions. .Bailk{lp. 19. ; —*

x

[S

Man.

N u - , 10. Buͤchercenſur. 103 " Höndatım potn. de codisibus Geauciq. Latinis

Ac. in linguam vulgarem ‚fine pracvia Do- >. Blerum agprobatione non vertendis Fr. 1486. ;

Brroxpvs D. 6. fandle nogunsjne Sedis

Archiepifcopus SR. I. per Germaniam Archis °.

cancellarins, princops Eleftor. Erfi ad mor- ülem eruditionem comparandam,, diyina qua-

dam imprimengi arte ad fingularup feigntiarum. Codices abunde facilique-perveniri poflit, com- pertum tamen- habeımus, quosdam .homines, inanis glorie aut pecunfe gapiditatg dudos, haq arte, ahuti, et quod ad vite hominum inſſitu-

tionem datum eft, ad pernieiem et calumpni·

am deduci.

Vidimps enim ipfi libras de divinis officiis ‚st apicibus Religionis noflre,, e latina in ger- manicam linguam traductos, non fine religio», nis dedecore verfari per manus vulgiʒ Quid denique de ſacrotum Canonum Legumque pres

geptis? Yu eilia inre confultis, viris utrigue.

prudentiflunis atque eloquentiflimis, aptiſſimo « Timatiffimequa feripta fint,, tantom tamıen, Sci- enitia.ipfü habet nodoſitatem, ut etiam eloquęn⸗

Auiſſiwi ſapientiſſimique hominis extrema vix

ſuſſiciat etas.

. Huias arts volymipa Ahulf giidam, temp.

rarũ atque indpcti, in vulgavemlinguam tra-

0 64 ‚ducers \

10“

\

at . >.

7 16: Buͤchercenſur. dueere audent, quorum traductione, multi‘; v etiam dodi Viri videntes confeffi ſunt, fe pro- u pter makitham-'verborym impropriationem et " abufum minus intellexiffe. Qui denique di- cendum de reliquatum feientiarum operibus, . quibus etiam nonnunquam falla commilcent‘, ’- "aut falfis Titulis inferibunt, tribuuntque Au: ! = thoribus"egregiiseorum’figimenta, quo magis

„dusptotes inveniant. u \ —— en v Dicant translätores tales, fi verum colunt; « botlo etiam five'malo id faciant anlıno ;. anne Kngua’germänica capax fit eoruin,- que’ tum ' „Greci, tum latini egregii Sctipföres de füm- mis fpeculationibus Religionis Xpiane et rerum

. feientta aceuratiffime, argutiſſimequo fcripfe-

? Fateri oportet, ydioimatis noflri inopiam afinime fufficere neceſſeque fore,"eos ex fuie :

&ervicibus riomina rebus fingere incognita; aut⸗ Ai;veteribus quibusdam utantur, veritatis fen+ füin corrampere, quod propter inagaitudinem peticuli in litteris facris mogis veremur.: Quis · enim dabit rudibus atque indodtis homi- ‚albus, et femineo fexui, in quorum manibis . Codiets facrarnın litterarum indiderint, veros excerpere intollectus?. Videntur -facri -Ewans gelii, aut epilolarum Pauli textus,: nemo fal

ne prudens negabit, multa fuppletione et fubau- ARione aliarum feriptätarum opus'efle,

re O0 '”

a Pu ; : Bu

x - N

N .

Io. Buͤchercenſur. 105 Occurrerust hee, quia vulgatiffima ſunt. Qyid purabimns de his, (que inter feriptores in ecclefia Cathelica: fub-accerririna pendent dif- pofitiorie ꝰ. Multa-afferre poſſemus, de quibus tamen ad propofitum paucula fendiffe. fuff- _ ciat.

Verum, cum-initium huius’ertis in hae aurea noſtra Mogintia, ut-vera:elüs appella- tione- utamur, divinitus emerferit, hodieque

in ea politiſſima atque emendatiſſima perſeveret ʒ —— eius artis decus a nobis defenfabitär ; Noflra etiam interfit, divinarum litterarum pu= ritatem immaculatany ſervariʒ Vnde profatil er- röribus, et homiman :impudenttium aut fcele» ratorum aufibus, prout poflumus, audtore Do- mino cuius res agiuir, ocaurrere, frenoqire co- hibere volentes, omnibus ’et fingulis ecclefia- -

. Rlicis ot fecnlaribus perfonis noftre ditioni fübs jectis, aut infra eins terminos negötiantibus;

eniuscungue gradus, ordinis profeflionis digni- tatis aut-conditionis exiftant, tenore prefentium diflrite ‚precipiendo mandamus, ne -aliqua opera, cuiusconque feientie, artis vel.notitie, . e Greco, Latino, 'vel alio ferurone, in vul-- gare Germanicum traducant, aut traducta, quovis commutationis genere vel titulos diſtra-

. hant, vel comparent, publice vel occalte, die recte vel indiredte, niſi ante impreflionem, et imprefla ‘ante diſtractionem per clariffinos ho- \ —— G 5 nora·

106, 10. Boͤchetoenſir·

norabilesäue, nobis-diledtos ; Dolores etMa |

‚gilros univerfitatig Audi in pivitate, noflra Mo-

güntiog Jonannem Bertram de Nuenbürg in , _

Theologia -Ausxanprvm Diethrich. in iure, "THBoDERICNM, de Mefchede.. in ‚medieina. et Anpxean Eler ‚in artibus, Magiftros et Docto- res Vniverfitatis ſtudii in opido noftro-Erfordie

ad hoc deputatos, patenti. teflimonio, -adr im- "primendum vel diftrahendum admiſſa vel, ſi

in opido Franckfordie - · libri venales expo·

- fiti, per hanorabilem, devotum nobis- dile-

&um loci plebanum in Theplogia magiftrumy sc unum vel daos et Licentiatos, per Confalatum didi Opidi,, annali flipendio con- dudtos, vifi et approbuti fuerint. re Si quis vero huius noſtre provifionis con-

temptor fuerit, aut contra huiuamodi manda- .

tum nofttum confilium auxilium vel favorem quovis mode, diredte vel indiredte, prefliterit;

Sententiam excommunicationis ipfo facto, et.

preterea amiffionem librorum expalitorunt,

ac etiam Centum florenorum auri penam, Ca Eu

were noftre applicandam, fe noverit incurriffe

a qua fententia neminj, citra auctoritatem Ipe- sificam , liceat abſolvere. .

Datum‘ apud Arcem $. Martini in civis

tate noflra Moguntiba, nofiro fub Sigillo;

Die quarta menfis Ianuarii Anna MCCCCLXXXVI. m

!

0. Tor Öihhercenfur. ' - "or.

-Einıdem cum prises:miemdato argumunti quoad exallam Lirorion Cenfuram. 1486. N N 2 =. ‚BerroLdvs'(&c.) : Honorabilibns Docuſ- funis nobis. in Xpo : diledis; : lo; .Reftram in Theologia, AL. Dietherichin Iure, TH. Je Mefchede iu Aedicina, -Dodtoribus, et ‚AND. Eler, in Artibus Magillro‘ <=: et ad infra ſeripta diligenti PP a ee Experti fcandala et frandes, per quosdam Eitterarum translavores ac impteffores librorum commiffas , hisque ollviare, et yiam ut poflu- mus occludere cupientes; maudamus, ne quis fub diocefi.et ditlong noftra quos libros in ger-

- manicam lisguam transferat, imprimat, vel , -

iwpteſſos diflrahat,, nifi peu in Giyitage woflrg - Mogyntina talia. Opera .live libri per, :vos vifL, et-quantum ad materiam, ipfan, ad transferen- dum et diftrahendum, probati Fuerint, ‚ipxta for: inam mandati deluper.pablicati le

Vobis igitur, de quorum prüdentig et eir- .

eumfpedtione -plurimum Fonhidjinus, tenore refentium committimus, ut, fi quang transe— Iesenda,, impriinenda vel difirahenda, Opera, five .ibri ad. vos delgti fuerint, „eorum maferi-

am ponderetis et ſi forte ad rectum fenlum non facile taduei paterunt‘, aut errorgs et ſcandala magis pariunt, aut pudicitiam ledunt, eos rei

x . wi iiicia·

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N

208° ° ar. Balender.

J

proptiis, ſaltein duo ex vobis in fine ſignetis, quo magis appareat, qui libri per vos vifi et probati fuerlat; . :Deo noſitro ae rei

publice munus gratum utileque exhibituri.

wird, drucken zu laſſen. waheſcheinch daß man disfe Frage gänzlich “werde beantworten Finnen; denn die verjährs ten Kalender wird man wohl jederzeit als,fins

5

Data apud Arcem s. Mareii *r . 'Sab se creto aufiro. X lanuarũ Anno MCCCCHERVE Pi

win \

Fa IT;

J 22 galender. Pa

un ı j —* vero ad mittendos ſlatueritis, mii- veftris,

Wez, nd wann? hat man angefangein⸗

die jegt gewöhnlichen Kalender, worin das Jahr in Monate, Wochen und Tage, nebft Bemerkung der Feſtta e, eingetheilt s iſt nicht ſeht

nuͤtze Papiere zerriſſen haben/ und die, wel⸗

che die Produkte der aͤlteſten Druckereyen de⸗

ſchrieben haben, ſcheinen entweder keine ges

funden, oder ſoiche nicht ihrer Achtung werth

gehalten zu ‚haben. '

ur ee Die

,

1. Kalender. 109

J Die erſten gedruckten Kalendẽr waten nicht einjaͤhrige, ſondern vieljaͤhrige, das iſt, nicht

auf ein Jahr allein, ſondern auf mehrere Jab⸗ re eingerichtet, ſo wie auch Diejenigen, wel⸗ he man vor den alten geſchtiebenen Breviarj⸗ en’findet. Bie gleichen den ſogenanten immer⸗

> währenden Kalendern; man konte in ihnen auf

einige Jahre voraus die yüldene Zahl, die Heiligen : Tage und den Mondwechfel, fo ges nau als, man ihn im gemeinen Leben zu wiſſen noͤthig hatte, finden;: wozu in den meiſten eine Anweifung beygefügt war. Bon’ Zeit zu Zeit fanlen neue Ausgaben unter dem Ti⸗ tel: Almanach ‚oder, newer Ralender her: aus. Vermuthlich waͤren ſie, in den erften

u Zeiten nad) Erfindung der Deyderen, für den einjährigen Gebrauch, zu fo v a B

ftbar geweſen. Im fünfgehnten und fechszehnten Jahr⸗

re bunderte herſchte noch überall die Sterndeutes

zen, und.die Afteologen gaben ihre Wahrſa⸗

gungen unter dem Namen Praktita, bald _,

“auf mehrere Jahre, bald auf ein einzelnes Jahr heraus. Diefe Praktika vereinigte man mitder Zeit mit den oben genanten vieljähris

gen Kalendern, und als man endlich anfiegg,

‚Jährliche drucken zu laſſen, fo hielt man diefe - fo genante Kalender: Praftifa für einen uns entbehrtichen Theil derfelben, wovon ſich noch

bis ju unfern Zeiten Ueberbleibfel in den Kar . -

Iendern

S-

um m Bali

lenhem, die fuͤr ben: gemeinen Mann gehruet werben, erbalten haben. Die einzeln gedruck⸗

ten. Praftifen kan man leicht für Kalender hal⸗ ten, wenn wan von ihnen nicht mehr als den Titel weis. Eine ausfuͤbrliche Nachricht von "vielen derſelben findet man in Geſawleten Vlachrichtenden oͤkonomiſchen Geſellſchaft in Franken, herausgegeben von Sirſch. Zweyter Jahrgang, Anſpach 1776 in aA S. 201, 225. Diefer Aufſatz, der viel zur Ge⸗ ſchichte der Afteologie; auch zur gelehrten Ge⸗ ſchichte enthaͤlt, hat, wie mir Hr. Prof. Bal⸗ Dinger verfichert, dyn um Nunzgeſchichte ſehr verdienten RN

Verfaffer.

Ein Paar alter. vieljaͤhriger mit der Prak⸗ tika verbundenen Kalender, habe ich aus der

* zahlreichen Bibliothek unfers Hrn. Profeflor -

Baldinger vor mir, die ich, da wohl bald alle Eremplarien verlohren ſeyn möchten, bier kurz anzeigen will. So unfhädlic ihr. Ver⸗ luſt fürs menſchliche Geſchlecht ſeyn mag, for roͤnnen fie Doc) vielleicht einmal-demjenigen, der die Geſchichte der ‚Kalender. ausarbeiten wil, dienen. Der erfte hat folgenden Titel; Natuͤrlicher Runſt der Aftronomei, Des weitberümpten M. Johannen Ruͤnigſ⸗

nuſpach vum. --

pergers, kurzer Begriff. Von. natüglis .

chem influß der Geſtirn Planeten, vnd

XII. deychen x was. einem‘ ijeden debey

. on, \ { au u porze

\

sz

nach in der · Natur nötigen Uebungen zu Yaleen-hab, Mit einem 'beigelegten Ras lender, vnd was dazu dienlich, nach an⸗ zgeyg Regiſters dem Kalender nachgeſetzt.

Sr beſteht aus 40 Quariblaͤttern, und hat

verſchiedene aſttologiſche in Holz geſchnittene Zeichnungen. Am Ende ſteht; Getruckt zu Straßburg bei Chriſtian Egenohphen, Fur den Erſamen Pauium Gotzen, bins ger zu Straßburg. Im WM. D. XXX dar. 7 .

Der andere fiepe anfern Kalendern fon

aͤhnlicher. Der Titel iſt EKyn newer Ras lender, von allerhandt artznei, druch ans zeygung der ſieben Planeten, von dem weitberhuͤmten Joanne Rünigsperz ger auf allen fuͤrtreflichen Aftronomis

und Medicis, feifistich zuſamen ges h .

fhrieben. Itzundt von newen verkfen, gebeſſertü —. Getiuct zu Straß⸗

burg bei Jacob Kammerlandern.· Anno

m. D. xxx w j j. Faſt ’ein Alphabet in

Quake. ı Der Kalender, welcher yoran ſteht,

iſt mit lateiniſchen Buchſtaben gedruckt, aus

deſſen Auslegung ich bier ein Paar Zeilen

einruͤcken wjll. “Darnad) ſtau zweierlei‘ fin⸗ „ſternuß, der Sonnen vnnd des Mons mitt

. sanzengung in welchem jar, jedes Monats, . „jedes

x vor

a Ralender. dir, zu wiſſen, fuͤrderlich ſey, Sich alfo dar⸗

\

\ J

A I 4 az iu Balenden. a

jedes tags, in welcher ſtundt vnnd wie Jang ‚fie weren / außgerechnet von ſechs vnd kei⸗ „pigſten jar biß off das I. daruß mann leicht ander zufellige wirkung des geſtirns wo merken fan.” Man ſieht alſo leicht, daß "die vornehmſte Abſicht nicht ſo wohl war, ben Käufern einen bequemen Kaſender zu, liefern, als vielmehr ihnen die aſtrologiſche Auswabl + Der Tage zu Arznegen- und ‚andern Vorfällen 1.5, querläichtern, wie Dean sand) ein gtoſſer Theil von Arzueyen handelt.

In den Braunſchweigiſchen Anzeigen vom Jabre 1745. finder man S. 1653 und "&.2037, fo wie auch in dem folgenden Jahr⸗ gange S. 138, eine Nachricht/ von den. älter fen gedruckten Kalendern, die ich hier abge⸗ Fun rkuͤrzt/ doch mit Beyfügung einiger. Anmer⸗ knumngen, einrüden will. :. f

Der ältzfte, deſſen dort gedacht iſt, iſt -- im Jahre 1491, ohne Benennung des Ber . faffers und Druckers, zu Augfbürg in 8..ge druckt worden... Der gereimse Titel ift. fol ! gender: en 8

Die Büchlein if alfogemaht, Wie das Jahr nach den, Monat wirt ger '

Be

Io,

at. nn Mach Natur und Influs der Stern _ . ° : Auch

ne in. Ralender. ,ıR

Auch thut es weiter Iern

Bon Speis, trank und purgieren u

Baden laſſen und regieren, Schwanger Frawen die Fruchbar ſu ind

Wie man ziehen foll die Kind. '

or der Peftilencz ſich machen frey

Darumb iſt es ein Buch der Arczney.

Außer den Tabellen der 12 Monate ift das Buch ganz in teutſchen Meimen abgefaſſet, „und überall mit vielen Holzſchuitten ausgezier ret. Es beſteht aus 23 Bogen, und am En⸗ de lieſet man: Gedruckt czu Augspurg in dem LXXXAXT Jaren. In den Annales ty-

pographiae Auguflanae: 1778. 4 finde ich‘ von dieſen Kalender feine Anzeige. -

- gm Jahre 1519 iſt in Niederſachſiſcher - Sprache zu Luͤbeck ein Kalender duch Ster' " phan Arndes, auf 214. Bogen in. Auart gedruckt worden. Der Titel iſt völfig derſel⸗ bige, den der naͤchſt folgende vom J. 1523 dat: Am Ende ſteht: Hyr endiget ſick de Myge Calender. Gedruckt in der keyſerlik⸗ „fen ſtadt Luͤbecke. In der Druckerye Ste⸗ „phan Arndes. In dem yare na der Bort „Criſti unſes Heren. Alſe we ſchrefft duſent.

Vyff hundert. un negenteyn. Avende unſer leven Vrouwen Hemmelvart.“ We⸗ der in des > Waittaite laien Werke, noch in

J

114 Im. Balender;

1

in des von Seelen Seledis nitterarib, und

Nachricht von dem Urſprunge und Fortgange

der Druckerey in Luͤbeck, foll dieſes Kalenders, wie. Hr. Rector Ballenftedt, der ihn def gt,

meldet, gedacht ſeyn.

Im Jahre. 1523 hat Ludewig Dyetʒ zu Roſiock einen Kalender auf 18 Bogen im 4, mit. ſchoͤnen Holzſchnitten, unter folgendem Titel drucken laflen: Der Schapherders Ra : Iender. Ein fere ſchone unde nutthe Bo⸗ ek, myt velen fruchtbaren materien, ſo tho ruͤgge duͤſſes Blades klarliken gefun⸗ den wert. Item tho Ende duͤſſes Bo⸗ eks vyndet men de kleyne Phyſonomie, uth welterer-des mynſchen Conplexie un⸗

de toneghynghe der natuer klariyk to ers

kennen wert. Auf der Raͤckſeite des Titels

blatts ift der Inhalt mit folgenden Worten‘ "angegeben: “Ein'nygbe Kalender recht holz ' „dende: undeein nutthe kunſtlyf gang genöges. :

„lyk Bock, dar dene nen vyndet den nhghen ‚Maen, des Sondaghes Bockſtaff, den gul⸗

ven tall, unde wo vele wecken men hefft

„twyßſchen Wynachten unde Vaſtelavent. Ock „yn wat teken de mane alle daghe ys, unde- „von der nature Der twelff Teken unde der für „ven Planeten, von dem Lope des Hemmels, „und van Spera munde. Item van Aderla:

„tende, Köppe fertende, van Badende, un⸗

de

tr: Ralender. ap

„de van Arſtedye tbo bruckende. Ock des myn⸗ „ſchen water tho beſeende, wor bey men alle ſyne Krankheyt erkennen mach. Item vele

„andere underrychtynghe, unde Lere, eynem

„ytlyken Mynſchen nutte unde notorfftich to „wetende.” «Su den Braunfchweigifchen Ans . zeigen ift ein Stuͤck aus der Vorrede abge drucdt worden, motin -der Verfaſſer das menfchliche Alter mit den 12 Monaten des Jahrs vergleicht, und auf jeden Monat Jahr .

oe des menſchlichen Lebens rechnet.

"Beil ih feinen Diefer Kalender gefehn bas ‘be, fo fan ich nicht. beſtimmen, wie weit fie unſern jeßigen gleichen; aber vermuchlich ge⸗ bören fie noch zu den wiehjäßrigen, von der nen ich oben geredet babe. \

Der Titel: Schapherders Ralender würde mir,. wenn nicht der Inbalt das Ge⸗

gentheil zu fagen fhiene, die Vermuthung

machen, daß darunter nur eine Samlung als ter meteorolagifcher Beobachtungen oder Vor⸗ bedeutungen / der. Witterung vornehmlich zu werftehn ſey. Wenigftens gilt diefes von dem -Shepheards Calendar, der in England oft, und fo gar noch zu unfern Zeiten, gedruckt if. Galler führt Bibliotheca botanicabp. 359 eine Ausgabe von London 1579 ingan. Im Baußvater ©. 87 findet ſich: The Shep- 92 „hend

x

,

1 16 . 11. Ralender.

nerd of Banbury’s Rufes, to judge of the chan-

ges of the weather grounded on forty years experience by Iohn Claridge. London 1744 8. Der hefante Sfonomifche Compitator John _ Wille hat dieß Buch wieder 1770. 8 druf: fen laſſen, deffen Ausgabe auch zu beipzig 1772. 8 teutf) uͤberſeht berausgefommen if. Urſchrift und Weberfeßung habe ich in Phyfis kaliſch⸗ dkonomiſcher Bibliothek HIS. 51 angezeigt. ° . Mir mehrerer Zuverläßigfeit glaube ich folgenden für einen jährlichen Kalender von jegt gewöhnlicher Einrichtung halten zu Fön: nen, und wenn ich darin nicht i irre, fo ift ee.“ der ältefte, den ich noch zur Zeit angeben fanz' ich kenne ihn aber nur aus den Braunfchtveiz 86 Anzeigen. Almanach pnd Practice octoris "Johannis Wolmar, vpt "Jar M.D.XLVI; in ı6. Auf der Ruͤckfeite ſteht: Gecalculeret vp den Middach der Hochberömden vnde Erentriken Stadt Bamborch. Dann folgen die gewöhnlichen Erklaͤrungen der Kalenderzeichen. Unter jez, dem Monate ſtehn vier Reime. Einige der⸗

ſelben findet man mit noch mehrern Anszügen -_

in den Braunſchw. Anzeigen.. Ich will bier Aue den Reim des legten Monats einwäcten, December. Braſſen wit ick vnd leeuen wol, Eon Swyn ick ytzundes ftefen fol, J P Dar⸗

- ır. Balder. ° am

Darto werde ick my warm bolden,

Vnd hape wol mit ehren tho olden.

"_ Anheg,eben angeführten Abbandlung des Ken. finder man eine ganze Folge Fraͤn⸗ Fifcher Kalender; der ältefte iſt inzwifche doch erſt vom Jahre 1576. Beſonders merkwuͤr⸗ dig find die Nachrichten von denen, welche der berüpmte Aſtronom Siman Marius. von Bunzenhaufen feit dem Jah ſich Fürftt. Mathematicum et n nante, herausgegeben hat. In Prattifa von 1612 gedenft er I Then neu erfundenen Inſtrun er vom 1609 m. Dec. anentded

° ftraffe, und Mebelfterne eine

marum frxarum feyn; auch daf der Sonne erleuchtet werde, und ihre Phafen

‚habe; dafrer am Ende Decembers 1609 bis

in die Mitte des April vier neue Planeten um den Jupiter beobachtet, auch bereits die Um: ' Täufe der beyden äufferften berechnet habe.

Auf hieſiger Univerfitäts Bibliothek iſt noch vage Zeit der Ältefte Kalender folgender: emain Almanach, vnd Furge Praktica, - je etliche Jar, fambt dem New Eorrigirten , Calender, —— Auffdas Jar MDLXXXUL Gedruckt zu München bey Adam Berg; 16 Blätter in 4. Die eine Seite ift allemal, wie. noch gewöhnlich, ein Schreibfalender. 2 \ 3." In

2*

88 dr· Kalender. In den Brouuſchweigiſchen Anzeigen wird

auch der groſſe Roͤmiſche Kalender des wegen ſeiner Verdienſte um die Mathematik, und

wegen feiner Prophejejung.eitter groſſen Waſ⸗

ſerfiuth, die über ganz Europa Schrecken ver⸗

breitet hat, berühmten Johann Stöffler,

als einer der erften Kalender'angegeben. Aber obgleich diefes Buch fehr ‚viel zur Verbeffer tung der Kalender bengetragen hat, fo gehört

es doch eigentlich nicht hieher, fondern zu den S

aſtronomiſchen Ephemeriden, worinn der Ort ‘der Sonne, aller Planeten Länge und Breite, und andere Exfcheinungen der Himmelskoͤrper zum woraus berechnet werden. Ich babe zwo ‚Ausgaben vor mir liegen; die eine heißt: Ca- lendarium Romanum magnum, Caefareae ma- ' jeflati dieatum, D. Toamu Stoöffler iuflingensi mathematico authore. fol. . Am Ende. fteht:

. Impreffum in Oppenheym per lacobum Röbel. : j

anno 1518. ‘Die andere ifk.eine teutfche Ue⸗ berfegung: Der Newe groß Roͤmiſch Las dender. in dem Jar 1522. Ger truckt zu Öppenbeym. fol... Schon in die: fem Werke ſteht das lächerliche Aderlagmäns hen, welches hernach in die gemeinen Kalen⸗ der aufgenommen worden, und in einigen, . zur Befchimpfung des Publitums, noch beys

behalten wird... Hieher gehört aud) folgendes

"feltene Xerf: Allmanach nova plurimis annis venturis inſervientia: per Ioannem Stoefleri- num

*

11. Ralender. 19

aum Inflingenfem et Iacobum Pflaumen Ulmen- „Sem aceuratiſſime ſupputata et toti ſere Europe dextro fydere impertita, ing. In dem Ereim⸗ plar der Univerfitäts : Bibliothek ift: Venetiis "1507. bengefchrieben. Die Almanach nova

Res Stöffler muß ı Delmig im - Jahre 1499 in 4 9 welche Aus⸗ gabe hoͤchſt felten fer, r iſt fie durch folgenden Vorfall b n. Sm Jah⸗ re 1765 lies das Strengnaͤs

‚in Schweden eine groſſe Anzahl Bücher aus dem sten und 10ten Jahrhunderte verfaufen, die größtentheils K. Guftao Adolph aus Prag und andern Orten, nebft vielen Schilderegen und Geltenpeiten, welche mir auf dem Schloß

fe Drotningholm Schwe⸗ den geſchickt hatte, der dar‘ ‚mals verfauften 5 itel: Ca- ‚talogus librorum 3 ıcis, 'Pra-

.genfi et Olomucienfi,. quibus olim regium gymnafium Guflavianum Strengnefenfe dond- verat gl. m, Regina Chriſtina. Horum vero

, non nifi füperflua et in duplo inventa exem- plaria a caeteris feparata, ſub hafta publica

vendentur, Stockholmiae m. Odtob. 1765.

In diefem Verzeichniß ftand auch jene Aus:

„gabe. . Won den übrigen damals verfauften

. feltenen Büchern habe ich mir noch folgende

- angemerkt: Hieronymi epiftolare. fol. 1471.

Eine lateiniſche Bibel von 1497; eine an

. B 24 dere

120 178 Balender.

dere von 1489; noch eine cum interpretatio·

nibus 1486 fol; Ludolphi de Saxonıa com-

ment. in vitarn Chrifli. Norimb. 1483 fol. —— Lombardica ſ. Legendae ſanctorum. rgent, fol. 14863 eben daſſelbe Buch auch Im 1488, auch zu Bafel 1486. Grego- —* compilatio Decretalium. Bafıl. 1482 fal. ebendaflelbe Colon. En ’Thomae Aquin. fumma theologiae. vol. fol. Mogunt.’ 1467, Uebrigens fiber man in des

Bayle Didtionmaire hiftor. et, eritigue, alerleh

Nachrichten von Stoͤff ler. Die aͤlteſten Ephemẽeriden ind Die, welde

‚ber berühmte Joh. Müller, Regiomontas

nus, zu Nürnberg 1474 hat drucken laſſen, welche, naͤchſt dem Gedichte des Manilius, das erſte gedruckte aftronomifche Buch find. Sie - gehen von 1474 bis ısös. Wenn ja noch aͤl⸗

diere vorhanden feyn folten, fo verdienen fiedoch '

wohl feiner Erwähnung. In Frankreich hat

Nosl Duret de Montbrifon die exften berechnet, . und 1647 unter’ dem Titel; .Novae_motuum caeleffium 'ephemerides Richelianae drucken

laſſen; fie begreifen die Jahre 1637 bis 1700. Ein ehrontogifches Berjeichniß der vornehms

ſten Ephemeriden at de la Lande in Supple- ment à Peneyclöpedie. Amfterdam 177et fol.-

up 817 gegeben. - x

‚Die

on 11. Ralender. 221.‘

Die Connoiffances.des tems find zuerſt im

Jahre 1678 unter folgendem’ Titel zu. Paris „auf 60 Seiten in Kteinjuobe; gedruckt. wor⸗

den: ‚La connoiffance. des“tems, ou Calen-: drier et«&phemerides du. lever"et.du cöucher du föleil,. de la lune et des autres planetes, avec les ecliples pour Pannce 1679 , calcules

ur Paris, et la maniere de fenfervir pour les

- autres Elevati

et traites d’ a

* ephemerides

Der Verfaffe

card, fie n

Er Hat in de

tung verbefle | B

ger gemacht. Ihm folgten in diefer "Arbeit e Febure 1635; Lientaud 17025’ Godin:

1730. Im Jahre 1735 fing Maraldi an,

und endigte 1759.. Im Jahre 1760 ward

die Beforgung dein Hrn. de ta Lande aufge:

tragen. Man ſehe deffen Nachricht in Sup-

plement à Pencyclöpedie II p. 548."

Der Nautichl almanac ift zuerſt im Jahre

"1767 von Hr. Maſkelyne herausgegeben

worden. Die Wiener ephemerides aftrono-

wicae find gon Kr. Sell 1757 angefangen

worden. u 2, . IQ

2, 1m Bandmuͤhle. ann . j \ . ‚12, 8 andmuͤhl e

u 1 denen Erfindungen, die nebt feiften, als man wünfhe, , ot" m mt

. , gung fo vieler Waaten, ı

‚brauch verlangt, “eine gri herigen Urbeiter entbehrfic fe auſſer Verdienſt ſetzen, “wegen, fo'wißig fie au mögen,. für ſchaͤdlich geha lang von der Obrigkeit E hört die Bandmuͤhle, der Muͤhlenſtuhl. on koͤmt diefes Werkzeug eineı ftupte ſehr nahe, . aber anſt auf diefem nur ein Std, oder nur einem Band, auf ein mal weben fan, fo fan er auf jenem, wenn alle nöthige Vorrichtungen - gemacht find,’ ſechszehn und mehrere Stücke, ſo gar Stüde, von verſchiedenen Muftern, auf ein mal verfertigen. Ein folher Stuhl iſt entweder ſo beſchaffen, daß der Arbeiter die ade, wie am gemeinen Weberſtuhle, von ſich und zu ſich, aber auch zugleich die in der: '_ felben angebrachten Schüßen bald rechts, bald . . . links

12: Bandmuͤhle. 123°

links beweget; oder ex hat unten eine. Welle mit einem Schwungrade und Getriebe, da denn nur ein Dev Weherey unerfahrnee Knabe noͤthig ifl, un die Treibftange bald von ich, ° Gold zu ſich zu offen, um dadurch: den ganz gen Stuhl mit .allen feinen Schuͤtzen in Ber , wegung zu feßen. .. Stühle der erften Axt find . "allerdings einfacher,, als die von ietzterer Art, und mahrfcheinlich find auch jene Älter, als’ letzte. Zu erftem:gehören-die Stuͤhle in Er furt, und der“ welcher von daher. nach Goͤt⸗ tingen gefommen. if. Von der andern Art find jetzt in Berlin zween, und man findet, Fchom mehrere. an vielen Orten. So gar foll man die Kunft gefunden haben, die Stühle durch Waſſer treiben zu laſſen, undwie mir berichtet ift, findet man davon Beyſpiele in "Dem nabrhaften Iſerlobe. (*) Cregst! J al⸗

(*), Stühle der erſten Art find ſelten ſechszehn gängig, noch ſeltener 18 gängig,. weil fie durch ihre groffe- Breite zu unbequem werden. In einer Bandfabrite in Mayland waren vor einigen Jahren 30 Stühle von vorzüglicher ' Einrichtung, deren jeder 24 Gänge „hatte, - fo daß auf ein mal 60 Dugend Bänder ver⸗ fertigt wurden. ©. Voyage d'un Frangois “.. „parftalie 1 p. 387 und daraus in Volkmanns Hacheichten von Italien I ©. 285. In Schrebers erfier Samlung I ©. 205 iſt ges fagt, daß bie am Eſcher in Zürich eine groffe Bandmůuͤhle hätten, welche von Waſſer ger . ries

124 12. Bandmühle,

halten an den meiften Orten die Befiger ihre :

Stühle noch geheim, - und fo viel ich weis, ‚hat man noch feine voftändige Beſchreibung

und Abbildung. - Die, welche man in Gals

lens Werkftäte der Rünfte II ©. 223 fine det, ift unzulänglich; beſſer ift diejenige, wel: che Hr. Jacobfon in Schauplarz der Zeug⸗ manufatzuren. IV ©. 411 gegeben hat, dee.

jedoch die Erlaubniß, den Stuhl abzuzeich⸗·

nen, nicht hat erhalten koͤnnen. In Frank⸗ - weich fcheint ‚Diefe Erfindung noch. wenig in Gebrauch zu ſeyn; wenigftens ift ihrer in der Encyclopedie nicht gedacht worden, wo doch der gewöhnliche Stußl der Bandmacher und Bortenwirfer auf ro Kupfertafeln vollftändig nach allen feinen Theilen vorgefteller iſt.

Dieſe Erfindung hat man in Euröpa, wie die Buchdruderen in der Türfen, zu unter: druͤcken gefucht, aber bey der Gleichheit der.

Bewegunsgruͤnde, ift der Erfolg verſchieden

gewefen; die Europäer haben jeßt Bandmuͤb⸗

len,

trieben würde. Eben diefes iſt auch in Ber⸗ gius Ylenen Cameral⸗ Magazin I ©. 19T wieberholet worden; aber ein Reifgnder, ber das Werk gefehn hatte, verfiherte mir, «6 fey eine Seidenmähle über ein Seibenhafpel, und dieß wird auch durch bie kurze Nachricht _ wahrſcheinlich, die man davon in Hr. Ans

lieſet.

Drei Briefen aus der Schweis ©. 49, 50. _

12. Bandmuͤhle. x

len, die Tuͤrken feine Deuckerenen, und zwar deswegen hauptſaͤchlich, weil jene nicht übers

all fo. fehr Sklaven der tandesherren, als die:

Türken, find. Aber ohne Bier zu unterfuchen,

ob Erfindungen zu vortheilhaft, und dadurch

ſchaͤdlich fen fönnen, wie doch fo gar auch Montefquien behauptet bat, und ob die gänzs

. liche Unterdrückung, wenn. man fie verſuchen

wolte, in Europa möglich ſeyn koͤnne; wi

ich nur die Gefchichte der Bandmühle, fo

. fie bis jetzt babe auffinden konnen, er⸗ aͤhlen.

gs Hr. Jacobſon fagt: man glaube, die Schweißer hätten ſoiche ſchon vor mehr als 100 Jahren erfunden;,- aber für,diefe Vers muthung kenne ich feine Gründe; - vielmehr iſt es mir wahtſcheinlich, daß diefe Erfindung entweder in ben Niederlanden, oder in Teutſch⸗ land, -entweder gegen Ende des fechszehnten

oder im Anfange des 17 Jahrhunderts ger

macht ſey. Die ättefte Nachricht, die ich jetzt

ferne, fcheint für Teutſchland und für, das.

ſechszehnte Jahrhundert zu beweiſen. Gie ſtebt in.L’Hoggidi overo gl’ingegni non infe- riori % paflati; dell’ abbate D. Secondo Lancel. lotti.da Perugia. Parte feconda. . In Venetia 1636.8 *,©. 457. _ Lancellotti fagt: An- ton Woller aus Danzig babe erzählt, er

"Babe ungefähr vor 50 Jahren in Danzig eine

fehr tuͤnſtliche Woſchine aeſebn die auf eins ·

nial

126. 12. Bandmühle, u \ =

mat 4 bis 6 Gewebe verfertige; weil aber

, der Nach beſorgt habe, diefe Erfindung moch

te eine Menge Arbeiter zu Bettlern machen,

ſo habe er folche unterdrückt, und den Erfin⸗ der heimlich erfticken oder erfäufen laſſen. In

Danzica cittä della Prutlia Antonio Moller ri-

; fericca non fono 50 anni g’hauer veduto co’ propri oechi vn’ artifitio ingegaoſiſſmo, eol

uale fi faceuano lauorare da fe flefli quattro,

\ ih. e quanti telai (’hauefle-voluto in una flan«

\ za temperati et accommodati per 24hore come. gli horiuoli qual fi voglia tela o drappo. Ma perche, tanti poueri huomiini che:viueuano col teffere farebbono morti di, fame, dal .ma- gifrato di quella cittä prohibita quell® inuen- zione, e l'autore fegretamente fatto affogare, Mer diefer Anton Moller, den der Jtaliener ©. 458 noch einmal’ nennet, geweſen ſeyn mag, weis ich. nicht; ‚aber daß er in Danzig eine Bandmuͤhle geſehn babe, ift wohl: ger wiß..: Wenn man das Dryckjaßr für die Zeig annehmen will, worin Lancellotti gefchrieben - bat, fo.fan man glauben, daß Danzig ſchon ums Jahr 1586 eine Bandmuͤhle gehabt has be; aber mir fheint das Buch ſchon 1629 gefchrieben zu ſeyn, und dann würde man '

„gar bis aufs Jahr 1579. tommen. In Cu⸗ ricken hiſtoriſcher Beſchreibung von Dan⸗ zig. 1688 fol. * Pte man } von diefer - Ge⸗

—— Sich

h u \

22. Bandmuͤhle gay Nachſi dieſer Nachricht iR die aͤlteſte, Die -

ih fenne, folgende, welche Boxhorn geges

ben hat: In hac urbe (Lugd. Batawprum ) an-.' te hos viginti cireiter annos inftrumentum- qui. dam invenerunt textorium, quo folus quig plus panni:et facilius confieere poterat, quam plures aequali tempgre, Hinc turbae ortae ‚et querelae textorum, tandemque ufus huius infirumenti a magiftratu prohibitus eſt. Az

ſo foll Leyden der Ort der Erfindung feyn. Um

aber die Zeit zu beſtimmen, muß man folgens des wiflen. ..Boxhorgsi inflitutiones politicae find zum erftenmal 1663 in 12 zu Amſterdam

gedruckt worden; "alfo nach dem ‘Tode des

Verfaflers, der 1653 geſtorben iſt. Der Titel iſt: Marci Zuerü Boxhoruii varii tradta- tus politici *; ‚nämlich auffer den Inflitut, fine. det man dort auch die Disquifitiones politicas und andere Auffäße.. Ueber die Inflitut. polig : bat Borborn orlefungen gehalten, und feir nen Zubörten darüber, Erläuterungen dictirt,

‚Einer derfelben brachte leßtere im I. 1641

fauber abgefchrieben nach Zeutfchland, und gab fie dem Leipziger Profeffor Chrift. Friedr. Stanckenftein,. der fie, nebft den Inflitun zu Leipzig zum erftenmal 1658, und zum ans dernmal 1665 in 12 druden lied. . Die legte Ausgabe hat folgenden Titel: Infitutionum‘ politicarum libri dao eonferipti a Boxhorhio ʒ acceſſit explanätio ab codem auctore profecta,*

Die

128 123. Bandmuhle⸗

Die oben angeführten Worte ſtehn in der Er⸗ laͤuterung ©. 7. Hieraus iſt alſo zu ſchlieſ⸗ fen, daß man ums Jahr 1621 die Band⸗ muͤble gefant habe. Das Verboth, deſſen Boxhorn gedacht hat, finde, ich nicht inHand- veften der flad Leyden dyor Frans van Mlieris.

= Te Leyden 1759. fol. %

Borhorns Nachricht erhült dadurch einige

ur en daß die General⸗Staaten ſchon

im Jahre 1623 d. 11 Aug. den Gebrauch der _ .. Bandmühlen zwar nicht; "wie doch gemeinig⸗ lich gefagt wird, gänzlich verbothen, aber

doch fehr eingefhränft haben. Diefe Vers ordgung ftebt in Groot Placaet- Bosck 1 ©. 1191, welde Foftbare Samlung fett bem J. 1658 bis 1746 in 6 groſſen Foliobänden im

Haag gedrucktift. Zur Geſchichte der Band⸗

-müblen, die Lint-molens genant werden, lie⸗

fer man dafeldft weiter nichts‘, als daß fie da:

mals feit einigen Jahren in Gebrauch gekom⸗· „men: boe dat over eenige jaren gepractifeert

ende ingevoert zijn eenige inftrumenten ‚van Lint-moleas, omme daer mede vele linten veffens te konnen maecken ,. tot merckelijcke

fchade ; jae totale ruine van veel duyfenden,

menfchen,, die de felve linten mette voet-ge- touwen plachten te vercken. Diefe Vers

ordnung ward. im Jahre 1639 d. 14. Marz, und abermals 104 d. 7 Septem. erneiret,

wie

. 32: Dontenihle, \ 129.

guys warve. . Dt Jogg war zu Frautfurt ani Mayn "pin der Oſtermeſſe zu ſehen, cines Sthnůrma⸗ berg Webſiuhi, der machte von ſich ſelbſten „allerten Gattung Paſſamenten, Galaunen,

Schnůt vnd Spigen „went nur wie ſonſte

„gebräuchlich die Seiden oder das Garn recht

paccommodirt vnd gelegt gergefen, auch fo ein Eu yon var

Be. 2. Bansmibe: tigen gerbrochen, muſi erfbr lei Denen „Menfchen iwiederumb gekntulkr lerden“ S

pon Lerſner Chronica der. Stadt gran⸗

rt. 18. 566: ‚Das Jahr darauf ſoll je: manb dafelbft nicht allein beym Nathe,. fonts dern auch beym Kayſer, ein Privilegium, zu

-Anlegung eines folgen Stuhls / sea Bet

giche erhalten haben. =

ohne der Unruhen zu gedenfen, J In Teutſchland wendeten ſich die Poſa⸗

nenurer vornehmlich aber der" Rath von Augsburg und Coln, an den regierenden Gras fen von Sanau Friedrich Caſimir, det im teut⸗ hen Reiche ein groſſes Anſehn hatte, und ewegten ibn, ein allgemeines. Verboth der

- Bandmühlen im ganzen Reiche zu bewuͤrken.

He Graf ueß darauf eine Vorſtellung an

Chun

u D \

achten ertheilt, worin Das. allgemeine Vers both für nuͤtzlich und nörhig erflärt. ward.

22. Bandmuͤble. 131

Churfuͤrſten und Stände übergeben, die man in Fabers Staats⸗Canzley I © 94 findel, - Im J. 1681 den 8 Jan; ward ein Neichsguts

Datanf erfolgte ein Fayferliches Commiffione

Dectet vom x Jan, 1688. Das darin an-⸗·

geführte kayferliche Edictrift vom 19 Febr. 1685. Diefe Auffäge ftehn fämtlich ben Fa⸗

ber; zum Theil findet mar fie auch in Pachz |

ners Samlung der Reichoſchluͤſſe IS.

2875! in Neuer Samlung der Reiches Abs

ſchiede. Frankf. 1747 Fol. IV. ©. 1533 aud

in Neuen Beytraͤgen zıre Camerals» und .

Baushaltungs » Wäffenfehaft, von «einen

Socıetät in Thüringen... Jena 1769. 8. *G.145.. Bald darauf, nämlichden ı Sep⸗ ten. 1635. lies der Rath ir Frankfurt den Rays

ferlicyen Befehl mit einem conclufo in,feuaru ,

anfchlagen. . Lerfner II ©: 588. : In Ham⸗ burg hat der Rath, wie in der Hananifihen Schrift erzähle ift, einen Stupt öffentlich ver: ‚brennen laſſen. So gar noch Kayfer Carl VI Hat den 9 Febr. 1719 den Befehl von 1585

erneuten laffen; dawider fich einige Kaufleute -

bey dem Reichsbofrath befchwert haben, aus deren Schrift man einen Auszug in.den Bey⸗ trägen der Thuͤringiſchen Societär S. 147 findet. Churſachſen ließ darauf den 29 Sul.

$en..

1720 ebenfals sin algemeins Werborb erg · J J

' ° ' 2*

192: . +12. Banbnüihle, |

hen.“ Aber alle diefe gewaltſamen Mitiel ib.

unwuͤrkſam geblieben; "die Bandmuͤble iſt fo allgemein und fornußbar, als ſie/ ihrer Wer ſchaffenbeit nach, werden konte, wuͤrklich ges worden. Unms Jahe 1758 lies man bie erften.Stfß: " „Te diefer Art aus Holland nach Eharlostenburg an der, Spree kommen, tpie in ben Breslauer ° Samlungen 1720 May. S. 584. gemeldet

if. In des Gm. Nicolai Befchreibung 7

von Berlin ©. 986 ift das: Jahr 1728 an: ‚gegeben worden; die Arbeiter wären damals ‚aus fremden Landen verfchrieben,. und die Stuͤhle auf königliche Koften angefchaft wor: den: Endlich hat Churfachfen ,. welches Doch den» Fayferlichen- Befehl zur: Ausführung ger bracht hatte, im Jahre 1765 den Gebrauch "Öffentlich erlaubt: In dem: Refrript vom 20 Marz wird gefagt, weil ſich die Umſtaͤnde ges ändert hätten, und andere teutfche Reichslande -

von dem Verbothe der Mühlen abgegangen "_

. wären, fo fen man bewogen worden ‚\ den Pofamentirern die Freyheit zu ertheilen, ſich der Band» und Schnur: Mühlen fernechin

frey und. öffentlich zu bedienen, - und darauf. _

‘alle, Arten. von Bändern, die darauf zu mas hen möglich, zu verfertigen. * Die Pofamens tirer folten anzeigen, ob und wie-bald fie‘felbft Bandmuͤblen anlegen-wolten; würden fie ſich un . \ dazu

12. Bantimihte u 133:

Bay nicht entſchlieſſen, ſo ſolte die Anlegung ſolcher Stuͤhle jedem, auch auſſer dee. Innung⸗

frey ‚gegeben werden; man wolle in dieſem

Falle, drey Monate nach: Velantmachung des. Befehls, für jeden angekgten Stuhl, wor⸗ auf 12 bis 15 Stücfe zugleich verfertigt were. den fönten, eine Belohnung, und zwar fuͤr einen Stupt zu ſeidenen Bändern ‘so Nepfr.,: und zu wollenen und floretfeiderien Bändern 30 Rp? ertheilen. Diefes Reſeript findet man in Leipziger Intelligenz + Blaͤttern

1765 u Bu

a 3. dracht icht won dem ſeltenen · Buche des Vannuccio Biringoccio Pirorechnia.

Venen Biringoccio ift der erfte, wel⸗ cher im Stalienifchen eine Metallurgie geſchrieben bat, und er verdient den Ruhm, daß er nicht, nach der Gewohnheit feiner Zeitgenoffen, nut aus ältern Büchern wahre

R lſche R en. getragen : und ſaſche are, auf

= j , Ne

134 13. Biringoeio; pprotgphnie, hat, C*) fopdern daß er. in and auſſer State. -

ı 7

ı

felbft Unterfuhungen und Beobachtungen ans

geftellet, und nach diefen die meiften wetaltur> .

iſchen Arbeiten ordenelich und.deutlich gelehrt dar Sein Werk äft, lange pon ben Praftia

kern genußt, auch oft von den Gelehrten des

ısten Jahrhunderts angeführtworbden, vor :

nehinlich wenn fie von Huͤttenwerken, Glok⸗

kengieſſereh . Raneneritieflereg „und andern

aͤhnlichen Kuͤnſter, reden ſolten, von denen

fie ſelbſt nichts verftanden. (**) Cs ift einis

gemal gedruckt, auch in mehr als eine Spra⸗ he überfegt worden, und dennoch iſt es jetzt fo: ſelten, daß man es nur in groſſen Bibe

liotheken antrift, und daß in keuern Schriften

nur wenige richtige Rachrichten davon vor⸗ kommen, (***). Sreplich-wird dem gesioen Metallurgen unfer Schlüter lehrreicher feyn, Dr . als

(>).30 dem Abſchnitte vom der Meffinggiefs

\

ferey fagt er ©. %5, b: io perrnon hauerne altr« notitia che quella, .che ho con gli occhi groprää guadagnata, vi dico.perterto, che —.

IH weis Feine ‚Stelle anzuführen, die dem _

Biringoccio mehr Ehre machte, als dieſe. (°*) Zum Beyfpiele nenne ich hier nur Garzond” '„plazza vniuerfale, der dem Biringoccio, fo it ald er hat brauchen konnen, ‚abgeborge? at. . J f . (2%) Die Seltenheit beftätiet Clement in hib liöthequg curigufe hiftorique &tcritique. | Teins \ " 1V pi 255 Zu j -

e i i I.

1

123. Biringoccio Byrotechnig, ' 235! 8. jener Siraligner, nach defen "Zeiten di , Retalfurgie, ſonderlich in Teütſchland, groß, \

"fe und wichtige Verbefferungen erhalten hat; aber deſto ſchaͤtzbarer ift jenes feltene Werk

Demjenigen, der die Geſchichte ber Metallur⸗

- gie und der damit verwandten Fabrifen bears beiten will. Diefe Umſtaͤnde veranfaffen mich, bier einige Nachricht davon mitzutbeilen, tolg wobl ich mich jegt nicht des Arheit unterziet ben Fan, die Borfrifien des Jialieners unit Dem, pas jegt üblich iſt, vollſtaͤndig zu very gleicheen.

. Vergebens; babe ich mich bemuͤhet, von dem Leben und den Schickſalen des Biringors cio Nachrichten aufzufinden, und, ſelbſt Maz- zuchelli (*) hat in feiner groffen Werfe von ' den Stalienifchen Gelehrten, . wenig Davon - beybringen koͤnnen. Daß er ein. Acdeimany ''" aus, Sieng war, bat er auf dem Titef. feines Werts ſelbſt angezeigt. . Mazzuchelli nennet ihn einen Mathematiker, und fagt, et fen i 34. dee

(ey Gi ferictori d'Italia eloe notlale floriche eritiche Intorno alle vite, €: agli feritel det litterati Italiani del-conte Giawsmaria' Mazım

* ehelli Brefrieno. Volume Ilpattell, In Bref- eia 1760, fol.ꝰ p, 1262. Mon diefem vor⸗ treflichen Werke hat man nur den erften Theil, der einen. Band ausmacht, und vom jmene ten Theile vier Bände, nach deren Ausgabe / der Verfaſſer geftorben if. - \ ö

;

N © Buingoccio pyrotechnia,

dee Leſie Traarifgjer: Schriftſtelle von mer > -

tallurgiſchen Arbeiten’ geweſyn ı Ex. erzähle, daß Biringoceio vom verfchiebenen Italienj⸗ Then Fuͤrſten gerufen worden, um feine Kent⸗ niſſen zum Beſten ihrer Staaten anzuwenden: . B. von’ Peter Aloyſtus Farneſe, den ſein -

Vate s ill im Jahre 1545 zum erſten Sarma machte, ‘der aber ſchon 7 ermotdet ward; ſerner

LE fe, Herzog zu Ferrara, der 1471 zur Regierung fan, und 150g. ſtarb; imgfeichen voh den Venetianern. Man

Hüte fh, ſagt Mazzychellt, dag man nicht \

diefen Biringotcis mit dem’ Drefte Vännocei x Biringucci verwechſele, der Die Parafrafi' df Aleffandro Piccolomini fopra le meccaniche

Ariſtotile, zu Rom 1582 in 4, und andere '

Werke herausgegeben bat. "Diele Warnung iſt nicht uͤberflͤßig; denn in der- That finde

ich dieſe Verwechſeiung in Indiek- bibliothecab -

Barberinae,-tom, I p. 155. cn

Die erſte Ausgabe der Pyrotechnie iſt fol⸗ gende: Della pirotechnia libri X dove ampia-

mente fi tratta.di ogni forte, e diverfita di _

miniere, ma ancora quanto fi ricerca intorno alla prattica di quelle cofe, di quel che fi ap- Partiene a Pärte de la fufione, over gitto der. . metalli, come d’ogaj altra cofa fimilea quefla, - In Venezia per Ventürino Röflinello, 1540.

| |

se m Bu

=

en tie Groth 17

Diefe Ausgabe, welche ih ige; ſelbſt gefehn· habe, wird angefuͤhrt in Bibliotheca Vriefiana, . HagatComit. 7719. 8. P.’1 p.

„123. Haym nötizia-de’ libritari p. 260.

Catalogus librorum ‚Petri Gosfe,. Hagae Co-

It 1744. 8 P. 143, und vor Clement, IV,

D: 256. auch son Mazuchelli., C*) sebter ter; von dem ich den obigen Liter entiehnt babe, ſagt, daß diefer Ausgabe ‘eine Zueig: : nungsfchrift des Curzio Navo an 'Bernardino,

- Moneellefi da‘Solö vorgefegt fen, und daß er:

ſteret darin nefbe Biringoecio habe diefes. De unter dem Namen Beriiardino Moncel, - geſchrieben, und Sn, ‚nämfich dem Du: :

m geſchenkt N. \

"Die yibepte Ansgabi iſt Venern per

Ed, Padovano a iflanza di Curzio Nävö. L 1550. in 4. „Diefe wird angeführt von Mazzuchel- .

Wo Auch E. L Voflur de feientüis maihematicis, ‚Amftelaedami. 1650. 4,” p. 299 fägt: anno "1540 Vannocint Biringueius Senenfis italice vul-

" gawit Pyrotechniam libris. X.. Ehen dieſe Aus⸗

.. gabe wird. auch genant in Caraloga, bibliothe: .\ '-

ae, Thuanae 2 p.. 130.

J en Nella dedicatoria,. che vi preegde, Ind: v.. Fiezata da Curzio Navd a Bernardino Monzel. _

“ICH da Sold, fi legge ehe il Biringusci com- yyole quen opera a nome di effo Mongellch, .

; €ehe’poi a done’al detto dievd.

. u

‚138 13, Biringoreio pyratechnia, '

ii, imgleichen von. Clement; aus: Bibliothecg .

Bultelliana, ‚Parifiis 1711.-8 p..328;. am

von. Hr. von Muͤnchhauſen im zweyten Thris .

le des. Zausvaters ©. 266 N: 2409.

Die dritte Ausgabe 7 ich aus hiefiger Univerfttäts mir habe, Deren vollftändige

iſt; Pirotechnia, Li diece lit vwia, nelli quali fi tratta non

delle mingre,. ma ancho qua .

la prattica di effe:. e di quauto ſappartiene all? arte-.dellä fufions .auer getta de metalli , e d’ogpialtrg coſa à quaftg Jo migliante. Com- pofla per ils. Vannuccio hiringoccio, nobilg Senefe. Col privilegio äpoflolica, «' della

C..Maallä,:re del’ iſiuctiſſ. Senatg Veneto. .. 1558. in 4. Am Ende ſteht: In Vinegia pen Comin da Triao di Monfgrrato. ı559-- Clez.

ment, der diefe Ausgabe aus’ der koͤnigl. Bib⸗

üthek zu Hannover gekant hat, fagt, er has- be ſelbige in keinem Bücherverzeichniffe ander

teoffen. , Aber. Mazzuchelli nennet fie. eben:

‚fals, auch ift fie ſchon in Jacob Leupolds

Prodromus. bibliothecae metallicae, Wolfen:

buͤttel 1732, 8 S. 36 ungeführt worden, Das . ſonderbarſte bey Diefer Ausgabe iſt Die Zudigs

unugsſchrift Des Curtio Navo, aus ber inan

boga,

No

J

ſteht, 1) daß dieſes wuͤrküch Die Dritte. Aus: , gabe iſt; 2) daß einer, namens. Mario Ca-

}

Ä

. B m. \

13. Biringocci.pyrotechnja- ..139

: boga, "Die vorigen Ausgaben Calfo auch, dis

erſte?) ‚verbeffert: und vermehrt hat; 3.) da/ Caboga feinen Namen hat verfchweigen. laſt ‚fen; und daß der Verleger, naͤmlich Curtiq Navo, ihm das Werk hen den erſten Ausgaf gaben unter einem erdichteten Namen dedicirt bat. Faſt vermuthe ih, daß Mquuchelli ſich geirret, und daß: der Namen Bernardino Moncelleſi nicht der Biringoccio, ſondern den Mario Caboga bedeutet hat. Won dieſem hat mir Hr. Profeſſor Dieze eine Nachricht in eis nem Buche angewiefen, welches wohi in we⸗ nige teutfche Bibliotbefen gefommen feyn wird,

. Der Tigek iſt: ‚Falk litterario-Ragufini five .

virorum litteratofum, ‚qui vsque ad: annum 3766 in Raguſina claruerunt ditione, prpfpe- us, audtöte P: F, Sebaftiano Dolci a Ra» guſio. Venetiis. 1767. 66 Seiten in Kleins

folno. In diefem, Verzeichniſſe · gelehrtey Ras

guſaner ſteht S. 40 auch Marius Caboga, mit der Nachricht, daß fein ganzer Titel ger

‚wefen: LU Doctor, Gomes palatinus, pro; ° . tonotarius apoftolicus , Tacellanus fum. pontir

ficis, ärchidiaconus Ragufinus et vicarius ca- pitularis; ferner Daß er de praecedentia, epiſ. copalis vicarii, auch, ging poetiſche Umſchrei⸗

bung eins Pſalmens, auch de ecelefiafica li.

bertato, imgleichen liballos duos ſecretorum

unter einem falſchen Namen geſchrieben hat;

und im Jahre 1582 zu. Rom geftorben ift, -' » \ \ Bu Was

v. x vo.

D

"146 13; Biringoccio pyrotechni \ x

Wbab Caboga eigentlich bey der Pyrotechnie

geleiſtet hat, kan ich nicht beſtimmen. Wenn ‚er wuͤrklich Zuſaͤtze gemacht hat, fo muß er ſie in den Text eingeſchaltet haben; denn we⸗ der Anhang noch Anmerkungen hat das Buch. Ich halte es der Mühe werth, den größten Theil, dee Dedication hier einzurücken, weil - fie vielleicht jemanden, der die erften Ausga⸗ ben befißt, in den. Stand feßt, meine oben anggzeigte Vermuthung zu. beurtheilen. Die Ueberfhtift ift: Al moltojreverendo monfig. M. Mario Caboga areidiacono di Raugia, Cur- ' - tloNavo, Das Endeift: Ogn’ vno, che viconof- ce, vipredicaper huomo raro, e fingolare, e tan- to pia rilucono in voile virtu voſtre, quanto piu ‚cercate con la voltra modeftia di ricoprirle,

ſoggendo l'oftentationi v'ingegnate di piacere, -

- :e di giouare ad ogn’ uno; onde infinita - moltitudirte .d’amici di partegiani guadagnata hauete, che vi amano, »i riuerifcono, et of-

* Jervano; et io fon vn di quelli, perche’conof-

co di quanto giouamento m'è flata Pamicitia q g 5

volhra, che per inezzo ſuo ho dato fuori tanti

belli e virtuofi libri, tra i quali & la diuina : Pirotechnia, che già due uolte & vscita, et ho- ra la terza n’esce alla luce, dalle noftre (lampe,

fempre'adornata et emendata da voi, 'e mai

non hauete patito che fotto F’ombra voftra fi . trouando certi nomi finti, alli quali fi

[ono indrizzate le noſtre epiflole, ch’ appreile Panel Co gli

D

J und-Papier find ſchoͤn.

N, ur

6

"13. Biriagortio pyrotechuia 141

i lci. miei, ouoſeono le: cartefie ào· Ire, e ł'obligo mio verſo di voi,:fon,flat$ --

biafimato, et hannomi aftretto'che queſta fiata ix mamdi. pel tnoade ſotto lo ſcudo dell? ho»

'norafifimo nome valteo, e cofi fo. L’opers

zoflra aunque indrizzo.a voi,'e,pregeyi, che Päccettiate con quel, bouon animo, co’ !* quals io ve’la offero e dedico-, e non vi oorocciata ineto, e mon vi fdegnate d eſſere patrino, e

di guidare in ifteccato il, voſtro Vanuacio, .ch'g : de.et voi.fard.hongre, et a mg-dark:utile, fi ‘come ha fatto pe’l paflato, ch’ Iddig ‚gli.dia,

pace all’ anima, et-a voi longa e felice vita, «one defiderate, Di; Vinegie XV. d’.Aprile 15582. Dieſe Ausgabe hat. #76 Blätter; denn nur die Blaͤtter, wicht Die Seiten, ſind

Hein eingedruckte

gezaͤhlt. Sie. dat age artig ferne

olzſchnitte. Deu

Die vierte Ausgabe iſt von eben deinſelbi/

gen Jahre 1559 Venetia in 8. Mazzuchell;

dat diefe nicht gewaut, dagegen iſt fie ange⸗ faͤhrt von Haym notizia de’ libri-rari- p. 260,

von Clement, von Leupold:in Bibliotheca me;

* Aallica S. 36 und in Bibliotheca Bacherina-I- Pag. 1555 au in den von Gobet:Äpeansger- gebenen Ancierismineralogiftes.lp.:324,, und - in Lipenii."bibliotheca ‚philofophica p. 1275,

"Die fünfte. Ausgabe, Deren Mazzuchelli

gedadıt bat, und-die ich ſonſt nicht aneefibet * a

\ B

de toutes fortes et

\ I v5 irt koccio pyrotechntaz

„finde po "Bologen ‚per Giofefio Longhi erg 8.

vi⸗ ättefte framgöſiſche Weberfegung, wei \ ge mit befant geworden iſt, iſt Die von Maz⸗ wruchelli "angeführten par Ialjües Vincent. a Pa .

ris chez Claude Fremy. 1556. Sie iſt auf

genant in der neuen Ausgabe von Bibliotheque .

Frangoife de du Verdier I p. 5583 imgleis hen von Gobet 1&. 325 , der diefe Uebers

"Die jiöcnte Au be deiſelben heb⸗ ich Aus Bieiger Univerfieäts Bibliothek vor mir, daher ſch hler· den vollſtaͤndigen Titel beybrin⸗ Jhen wilt. Lalpyrotechnie, ou art du fen, con- teuant dix livres, äusquelseft nplement traictẽ

——— de; minierts, fu- Nöns'erfeparations des metauix: des formes et mäulss:pour getter artilleries, cloches et toutos antdes figures: des diflillations;, des mis nes, cöntreinines, pots "boulets ,. fufees; Ian- ces „- et auties feuz arificiels, -concernans:l’art- wilitaite 'et-autres’chofes.döpendantes du feu,

Compolte dar le-Seigieur Vanocrio Birim- - ehe @ Italien en Fran- .”

Buscio Siennpis, et sois, pär feu'mailtre Jaques Vincent. A Pa- bis, chez Stande Frenay, 1572 172 Bläts ‚ser in. 5

fegung für Riten, aber auch für fehr fehler, \

> Die

J

3. Biringoetio pyrotechtũa. „148

Die dritte Aulsgabe der Fransfiichen Ue⸗ berſetzung fuͤhrt Clement an: par Iaques Vin- ent. A Rouen, chez Jacques Caillouẽ, tenant fa bontique, dans la courtidu palais. 1627. Dhne Vorbericht 228 Blätter in Quart. Hr, Prof. Buͤtner hat die Freundſchaft gehabt,

jermir zu leihen. Sie iſt der zweyten ganz

leich, nur daß ſte einen groͤbern Druck und

Line verbeſſerie Orthog Vicatton eine kurze. N Bat; die beyde unwicht VIE Holzfchuitte numet enant in Bibliotheca von welchem feltenen | liſchroͤbnomiſcher Z umptändliche Nachricht ercheilt habe.

Der —— Ueberſcher Taques Vin.

tent war Aumörie vermuthlich ein Weberfeger von-Profeßion, benn er hat biftorifche, geiſtliche Bücher, au

Romane, aus dem Lateinifchen, , Spanifhen -

‚und Stalienifchen uͤberſetzt, die man angeführt et in Les bibliocheques frängoifes de Ia

Troiic.du Maine et du Verdief. « Nouvelle'edi

üüon par Rigoley de Iuvigny. Tom. IV p. Z315. Die Ausgabe, die auf.derUniverficäts' Bibliothek iſt, bat, fo wie die Urſchrift, 84 kirtgedruckte Holzſchnitte, die den Italieniſchen ganz gleich find, nut mit folgenden ne. \ \ iede,

yo. FE TEN

‘du tomte Br und :

"044° 14 . Zeinhoccio pyrotachnig,

>

ſey · es

gůu den von Gobet betausgegebenen A ciens mineralogifles wird. 16. 326 gefngt, fie dritte Ausgabe der. feanpöfifchen Ueberſetzung

ley auch bey Wechel in: Zranffutt 1627 in: "

4 auf 230 Seiten gedruckt; von welcher Aus?“

gabe ich fonft nirgend Nachricht geflinden, babe. ld PS : Auch

13. Biringoccio pyrotechnia. 145

Auch iſt eine lateiniſche Ueberſetzung vor⸗ banden welche zu Coͤln 1658 in 4 gedruckt iſt. Dieſe iſt angeführt in Chriſtoph Sen⸗

drich Pandectis Brandenburgicis p. 583, in

Lipenii biblioth. philofophica, und Maʒʒuchel li und der neue Herausgeber des du Verdier nennen fie ebenfals. Ich komme auf den Inhalt des Buchs, den ich kurz angeben will. Im Vorberichte ift.von dee Art und Weife Ertje aufzufuchen . gehandelt, und da koͤmt weniger Aberglauben vor, als man von den damaligen Zeiten ers > warten folte. Die erften Abfchnitte handeln "von den vornehinften Ertzen der verfchiedenen Metalle, moben fic Dee Verfafler oft auf feis ne in Oeſterreich und in andern Gegenden von Teutſchland gemachten Beobachtungen beruft, und ſich entſchuldigt, daß er die Namen der Derter nicht:allemal richtig, wie fie geſchrie⸗ ben werden müflen, anzeigen könne. Die Bereitung des Meſſings beſchreibt er ſo, wie er ſie in Mayland gefehn hat. Ueber. das Kupfer that man in die Kruͤge den Galmey, und dieſen bedeckte man mit zerſtoſſenem Gla⸗ ſe. So fehlerhaft dieß Verfahren war, ſo verhuͤtete Das Glas doch freylich die Verduͤn⸗ ſtung des Halbmetalls; aber die Kohlen haͤt⸗ ten nicht fehlen ſollen. In dieſem erſten Bu⸗ che iſt ſchon gelehrt worden, daß Eifen in - Stapl verwandelt werde, wenn man es eine. - K Zeit⸗

146 23. Biringoccio prrofechnia. Br

Zeitlang in gefehmafzenem Eifen ein

etaucht

erhaͤlt. Dieſe Vorſchrift hat Reaumur um⸗ ſtaͤndlich unterſucht und wahr befunden. S.

LVart de convertir le fer en acier. Paris 1722.

4*6G. 250.

Das zweyte Buch enthält den Unterricht, wie die Halbmetalle fu gute gemacht werden, - auch die Zutichtung einiger Satze; imgleis " hen die Kunft Glas zu machen, “Dazu brauch⸗

te man fhon damals Braunftein.

Im deitten Buche ift eine Anleitung zum probiren der Exrge, und zu dem eigentlichen: Hüttenwerfen. Man findet dafeldft ſchon das Saigern. des Schwarzfupfers, und die Er: bauung der heutigen Saigerheerde befchrieben.

= Gelegentlich iſt das Verkohlen des Holzes im ſtebenden Mailern und in Gruben befchrieben. ' © Das vierte Buch von Scheidung des Gol⸗ des. Von Bereitting des Scheidewaflers, acqua acuta, quale il vulgo chiama acqua forte“ \

<ommune, p.64.b. Bon Affiniren.

Das fünfte ift nur kurz, und handelt von der Legirung des Goldes, Silbers, Kupfers, . - |

Zinns.

Das ſechſte Bud) von der Kunft zu m⸗

delliren oder Formen zu machen. Viel vor

dem dazu nöthigen Thone und Sande, Be⸗

fonders umftändlich vom Kanonengieflen. Ne |

anco chi di tal orribile et fpauentofo firomen- | 1

0 forfe inventore, ch’io fappi, in lu

on SE

ce unie _

uerfala -

4

33, ‚Biringarcio pyrotäihnie 347

| verſole noto non £. -Credefi che veriffe del» Aa Alemagna, trouato à cafo fecondo il Cor- nazzano, da manco_di 300 Anni in’ qua, da groffa et piccola“ origine, come ancor la ſtampa delle lettere.. Diefe Stelle p. 78. b bat Binrene unüberfegt gelaſſen. Wie die Glocken gegoffen werden; wie Dazu der Schab⸗ Ion zu zeichnen und zu machen; wie die Glok⸗ ken aufgehenket werden; wie geborfteie ges boche werden koͤnnen. Auch das folgende Buch handelt noch von der Kunft, allerley Sachen aus Metall’ zu giefleu. Beſchreibung der verfchiedenen Dex fen und der Damals gebräuchlichen Gerüfte zu den Baͤlgen. Vom Ausbößren der Kanos “nen. Bor Guſſe der eifernen Kugeln. Geis "taz: b. pi dirö al prefente il modo con che‘ fi fanno le palle del .f£rro „“inuentione certamente belliffima et-horribile, ‘per il fuo ° | potentiflimo effetto, cöTa nuoua alP-ufo della xuerra; perche non.prüna (che io ſappi) fu- “ron vedute palle di ferro in Italia ‚per. tirarle ° con artigliarie, che quelle‘ che ci condufle Carlo Re.di Francia per la fpugnatione del „Reame-di Napoli, contra del Re Ferandioo anno 1495. , \ Das achte Buch: wie Heine Sachen ger goſſen werden. Das neunte; vom Deſtilliten/ vom Sub⸗ limiren. Auch von der Muͤnzkunſt S. 132 82 3— 23

N - ' N et

Us nn Bingen errönchin J

“a; jeboch wenig erhebliches. Bon Gold: ſchmiedearbeit. Von Eifen: und Zinnarbeis ten: ©. 138. a von der Schriftgiefleren. Le lettere da ſtampar li libri, fannofi d’una

compofiti tione di tre,parti.di flagno fino, et

vna:ottava parte di piombonegro, et vn’ al. tra ottaua parte di margafita d’antimonio fu-

fa. Der achte Abfchnitt im meunten Bus -

che lehrt das. Dratzieben. Ein Zieheifen iſt auf einem Tiſche befeſtigt, und der Drat wird auf eine Winde, die der Arbeiter umtreibt, gewunden. Zur Verfertigung des Eiſendrats iſt doch ſchon ein Waſſerrad angewendet, weis ches mit einem krummen Zapfen eine Zange zieht, Die ein Arbeiter ben jedem Zuge anlegt und leitet. Vom Vergolden. Von Verfers tigung dee Spiegel. von Metall: Won dev öpferfunft. Von der Kalfbrennerey.

Das legte Buch enthält die Bereitung, -

des Schiespulvers, und desfals auch eine - Nachricht von der Salpeterſiederey. Won

Ladung · der Kanonen; von Anlegung der Mies nen; van der Feuerwerkerey, auch vor Kunſt⸗

feuer. END €.

\ gedrut bey F. A. Roenbuſch in Goͤttingen.

Beyträge. zur Serhichte

der

Erfindungen. [

Bon

Johann Beckmann, = orbentlichem Profeför.der Oelonomi⸗ 30 Göttingen. ö

—[ | . Zweytes Stüd. ._

geip 3 is im Verlage Paul. Gotthelf Kummer.

1781. J

xF.

Inbalt ur

Sechichte der Uhren, Herrn Ptof. Hamberger Abhandlung. -" e. 19 Vermeinte Uhr-des Chromatius. - 156

Uhr, bie Carln dem Groſſen geſchenkt iſt. 159

Ahr des Pacificus. 160

Uhr · des Gerbert. 163 Uhr des Abts Wilhelm zu Hirſchau 164 Erfindung der Raͤder⸗ Uhren im eilften

oder zwoͤlften Jahrhunderte. = 265,

Uhr, welche dem Kayſer drich il ge ſchenkt ft worden. Raster Sen * 170

VUhr des Abts Richard walinſoid = ızı

Stadtuhren im vierzehnten Jahrhunderte. 172

\ Stadtuhren im funfzehnten Jahrhunderte. 176

Taſchenuhr bed Eafpar Vicecomes. - 177 Ob Pete gele: Erfinder der Wuſcheuh⸗ ren ſey. u 178 ‚Ron Barringtons Geſchichte der Schlaguhren ' „se bie Meafaune im Im wen Städe fie).

Inhalte,

2. Menverfäffun. - ©. 179 Würkung des Bleyes auf den Wein. - 180 . Die Alten vergifteten ihre. Weine damit, ohne es zu wiſſen. - 18x Wuͤrkung des Kalks auf den Wein. 187 Wuͤrkung des Gypſes auf den Wein. 189 Erfindung‘ der Tänftlichen Meinverfäl-

ſchung mit Bley. - 192

Teutſche Verbothe berfelben. 074° Auuslaͤndiſche Verbothe. - 195

"Erfindung: der Weinproben. 2197

Das Schwefeln bes Weins - 198 Schwefelſchnitte mit Wiſmuth bereitet. 200 Verboth der vermeintlichen Weinverfaͤl⸗

ſchung mit Milch. 201 Verboth des ſtummen Weins. 202 ‚3 Aſſecuran ʒ. 20

Iſt den Römern nicht bekant geweſen. 205 Koͤmt noch nicht in den Segefegen der In⸗

ſel Oleron vor. 208 Auch nicht in den aninfüen Sege

| fegen. - 211 Auch nicht in den Sanfte Ginger

ſetzen. + ‚m 28

j AAuch nicht in. Confolato del'mare, . - 212

Aelteſtes Formular einer Polize von 1523. 213 Aſſecuranz-⸗Geſetze des ſechezehnten Jahr⸗

bundens. 214

Be

Ri

Inhalte ws Affeouranz⸗Geſetze des fiebenzefmten Jahr hunderts. G.216 Erfindung der Brand: Aſſecuranz. - 218

gIſt ſchon im Anfange des ızten Jahr⸗ hunderts vorgeſchlagen worden. - 219

+ Die Tutpe, oe 2.0223

Vaterland unſerer meiſten Gartenblumen. 223 Tulpen find in Europa ſeit 1559 bekant. 226 Geſchichte der Zulipomanie i in den JZahren

‚1634 bis 37. -229 Vermeintliche hohe greife der nihen zwiebeln. 230 - Richtige Erklaͤrung der Tulipomanie. 232 Idhr gaͤnzlicher Verfall. a2837 Kleine Tulipomanie. 240

$ Qurmalin “= aar

iſt nicht Lyneurium der Alten. - 240 Lyneurium fcheint ein Hyacinth zu feyn. 244.

Theamedes ber Alten ift nicht Turmalin. 245

Ob Turmalin zu den Carbunculis gehöre. 246 Ob ihn Serapion gefant habe. .. - 247 Zurmalin ward ’erft am Ende des vori-

" gen Jahrhunderts bebant. - 2.248 Iſt zuerſt von Teutſchen Befärichen

worden. 249 : War in p. Hermanns Natiaien-Sam: lung. = 250

- wird

I Inhalte

Wird der Parifer Akademie bekant. - . 252

Iſt zuerſt von Teutſchen unterſucht wor den. - 254

Ciuve· erkante zuerſt ſeine Eieltriciuit 255

6. Sqieichende Sifte. Poudres ‚de ° - fucceflion. —8 257 Waren ſchon dem Theophraſt velant· - 258 \ Wann fie in Rom bekant geworden. - 260 Giftmiſcherinn Locuſia. —261 Lepus marinus. 265 Tophbana. Acquetta di Napoli, - 208 Romiſche Giftmifcherey im 3. 1659. - 269 Pariſer Giftmiſcherey im J. 1670. - 21

* Chambre ardente, - * 279 7? Beftandtheile der Foteipenben Gifte. 282 Gegenmittel, . j a67 7. Meßdverzeichniſſe24269 Entſtehung des Buchhandels. 289 Die erſten Buchhändler. - 220 Erſtes Meßverzeichniß vom J- iss durch Georg willer. 291 Leipziger Meßverzeichnifſe. 295 ’Fob. Clefii elenchus confummatiffinus. 298

Draudis bibliotbeca elaſica. - 299

ebı

244

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es noͤt hier u fen Stuͤcke zu "geben, Ich ruͤcke hier: and)

“den Auszug gin,. Den dee Berfaffer. felbfi: aus diefer Abhandlung in den Goͤttingiſchen ge⸗ lehrten naeigen 1748 S. 865 gegeben hat, weil er, wie ic vermuthe, vielen de . fen angenehm fegn wird. .

I mn. a * u a Sn,

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1. Ggchichte der ut

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u, EL ®. am sten

f Semberger eine Unterfuhung

Üpren mit @tddern und Schläge

efe ‚Befiäte bisher noch Mn ges Ytrift darin wieled oil!

M von dem dritten Jahr] —2

K diefem Jahrhuns 3 adu Fu

de mit eisen oheten) ähte Selteijeit im yeßnien und

Iften Im ea

die feinen Zweifel übrig laſſen

—eS en eben ‚den Gebrauch von deu

. Wafferubren , dad horologium nofturmam, des Dia⸗

—A fe wiſgen find hie \ Bieten —— I —J

dieſen

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- vo. r

1. Sachtchte der uhren. is

12 m Geſchichte der uhren.

HN von Burgı Zugzwiſchen war Zatenheit aud zu denfelben.4 hielt es 1383.01 mins fo viel ( . Dod findet ma

ie, Dans Sie, im 16 Japehundert fauphlch arbeiten

DE HOROLOGUS, . rotis ponderibusve .motis, et fonitus rarum indides edentibus. :'

R , . Ve Atiquot anni effluxerunt,, Auditores, cank Vobis hiftoriam vtiliffimae artis vitriariae, qua⸗ lis tunc e Graecis-pariter. ac Latinis feriptoti- bus peti pöterat, exhiberem (a). Qüse cum’ eflet,eo conlilio compoßita; ut ad ſupplendum . defetum, güo 'hiltoriaartium: nimis adhuc laborat,. aliquid conferrem, Kon poteram non, fuaviter affici, 'cum viderem, tum Vobis.pro- bari conatus meos, tum ab’ exteris quoque be; - igna "iudicia experiri. Equidem-ea res. fli- mulos addebat currenti, ut.ab eo inde terhpo- se Audiofe colligerem, quae fefe mihi‘ad hir nu ö j 2.00, Roriäme

.

4 1 n⸗ Bu " (a) Inſerta oſt ĩga hiftoria tomo HE sommmen "U" rlorum focietasis Göreingenfis p. 484

un \ . , '

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Geſchichte der Uhren: 153

Röriam artium utilia inter Jegendum offere- . bant. Inde:enatae ſunt, quas Vobis praeſen- tibus fuperiore anno recitavi,- de ſtatũ litera- zum et ärtium a Caroli M. inde.aetate obfer-. vationes; inde libellus ortus eſt, quem nunc_, . Veltro, Auditores, iudicio fubmitto,