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DEUTSCHE DICHTUNG
IM
MITTELALTER
VON
KARL GOEDEKE.
Zweite ausgäbe, venuehrt um buch XII:
NIEDERDEUTSCHE DICHTUNG
VON
HERHAHnf 0£ST£RIi£T.
KEB8T EINEM V0LL8T£ia)IGEN 8ACHBEGISTEB.
DRESDEN.
VERLAG VON LS. EHLEBMANN.
1871.
ERSTES BUCH.
ALTHOCHDEUTSCHES.
Erster abschnitt HEIDNISCHE POESIE, die Merseburger gedibhte. das^Veflobrunner gebet, das Hfldebrandslied.
Zweiter abscbnitt. PROSA DER GEISTLICHEN, vocabularien. Keros Benedictiner- regel. abschwcerung. glaubensbekentnis. ermahnung an das Tolk. das apostoliscl% und athanasische bekentnis. vaterunscr. gloria in exccisis. gebet, beichte, predigten, bibelübersetzung. Isidor. hymnen.
Dritter abschnitt POESIE DER GEISTLICHEN, weltende. Otfrid. gebetc. Christus und die Samariterin. psahn. lobgeaang auf Petras. Ludwig. Otto.
Vierter abschnitt SP^aETERE PROSA DER GEISTLICHEN. Ammonius (Tatian). predigten. Notker Labeo: psalme, hymnen, (symbolmn apostolicmn, vateranser), Martianus Capella, Boethius, Aristoteles. Otlohs gebet. Williram.
Fünfter abschnitt GESGHAFTSPROSA. Ruodperts brief. StraQburger schwur capitulare Ludwigs, eid der geistlichen. Würzburger grenzbestimmung. Schenkung Schwabenehe.
Anhang. De octo tonis. Reda umbe diu tier. Physiologus.
rohictolter.
QUELLEN UND HÜLFSMITTEL.
M. Gold AST, Scriptores renim Alamaanicarum. Francf. I6G1. III. fol.
J. G. EccARD, Incerti monachi Weissenburgensis caUchesis theotbca etc. Hannor. 1713. 8^
— -^ , CommenUrii de rebus Franciie orieatalis. Wirceburgi 1729. 11. fol.
— — , Vetenim monumentorum quatemio. Lips. 1720. fol.
J. Schilteh, Thesaurus antiquitatam Germanicarum. Ubn. 1728. III. fol.
MiCHAELBR, TabulsB parallel» antiquissimarum teatoBicse Hagute dialeetorum. CEnip. 1776. 8<>.
V. d. Haok4^ Denkmrie des Mittelalters. Beri. 1824. 8«.
ft. Lachmann, Specimina liDguas Francic».
H. HOFFMAKN, fiIthoclideots(Aie glossen. erste samlung. BresL 1826. 4o.
, — — , althochdeutsches aus Wolfeubüttler hss. BresL 1827. 8®.
— — , fiindgruben für geschichte deutscher spräche und literatur. BresL 1830 — 37. II. 8<^. E. G. Graff, Diutiska. denkmider deutscher spräche und literatur aus alten hss. Stuttg. 1826 flf. HI. S^,
— — , althochdeutscher Sprachschatz. BerL 1864 ff. VI. 40. Altdeutsche blätter von li. Haupt und H. Hoffmann. Leipz. 183G ff, H, %^,
H. F. MASSMitNN, die deutschen abschwoerungs-, glaubens-, beicht- und betformeln vom achten
bis zum XIL jh. Quedlinbg. 1839. 8^. H. Hattembr, denkmahle des Mittelalters. St Gallen 1844 ff. I ^ III. 9^,
B. V. Raumer, die einwirkung des cbristenthonis auf die althochdeutsche spräche. Stuttgart. 1845. 8».
ERSTER ABSCHNITT.
HEIDNISCHE POESIE.
Die älteste nachricht über deutsche poesie meldet von einer gottersage. die Germanen, sagt Tacttus, feiern in alten liedem den erdgebomen gott Tuisco und seinen söhn Mann. Mann hatte drei soehne, nach deren namen die dem ocean am naechsten Ingibvones, die mitt- leren Herminonesi die übrigen Iscaerones heißen sollen, yon diesen liedem hA nichts erhalten, nur aus kleinen resten einer verhisQtnismfBQig spieten zeit, als die bedeutung der heidnischen b poesie längst geschwunden war, Ui6t sich ahnen, daß neben den alten liedem der groQen ge- meinschaftlichen göttersage aller stamme in den einzelnen auch eine menge kleinerer götter- gedichte umgiengen. Die von Waitz 1841 entdeckten und von J. Grimm herausgegebenen bei- den kleinen gedichte, die ein geistlicher in Merseburg, zu ende des IX. jh etwa, niederschrieb, zeigen in ihren ersten zeüen noch die lebendigkeit mythisch -epischer poesie; sie erzsehlen von lo den Jungfrauen, die der schlacht walten, -von den fahrten der gotter, die bis auf den namen Terschollen waren, erhalten haben sich die lieder durch die spsetere, der poesie ursprünglich fremde anwendung auf falle des lebens. die feier der götter ist za einem zauberischen ge- brauche verkehrt, mit der erinnerung an die schlachtwaltenden Jungfrauen soll der gefhngene seiner banden frei, durch die erzsshlung, wie die gÖtter und göttinnen den verrenkenten fuQ is des fofalens Balders geheih, soll die gliedverrenkung eines pferdes geheilt werden. Wie die götterfieder hier herabgezogen zu irdischem gebrauch, wurden die Zaubersprüchen , deren es in unsrem Zeiträume noch mannigfaltige mufi gegeben haben, weiter verwandelt, indem an die stelle heidnischer gottheiten Christus und personen der heiligen geschichte, Petrus, Longinus und andre traten, wunderbares walten hat gerade solche Umwandlung jenes spmches von Bai- ^ ders fohlen ans spsetester zeit in entlegener gegend bewahrt. Hammord thcilt in der nordisken missionfllustorie 1787 den sprach, den er aus dem volksmunde entnahm, mit: Jesus ritt zur keidc, da ritt er das hein seines /Mens entzwei, Jesus stieg ah und heilte es, er ßlgte mark in markj bein in bein, fleisch in fleisch, er legte darauf ein blatt, daß es haften solle, wie hier noch die alliteration des alten Spruches haflet, hat sie sich in vielen zauber oder segensprüchen S5 spcter seit erhalten, an sich schon ein zeichen des altetthums. dein fujeren, dein /wellen dein fmecken heiBt es in einem «egen vom ende des XV. Jh., den Wattenbach aus Olmtitz mittheilt (Pertz archiv X, 679}. Diese segensformeln wurden fHih ein gegenständ kirchlicher Verfolgung, ineantationes ^ incantatoresy incantatrices verbieten und bedrohen fast alle concilien und kirch- fichen capitoiarien. dennoch sind sie bisher nkbt ausgerottet, die reichste samlung enthält der so aahang zur ersten ausgäbe der Mythologie, eine literatur der gedruckten bis zum XV. jh. lieferte Uoffinanns monatsschnfl (1829. 751 — 7G6, wozu die fundgruben I, 343 zu vergleichen), hier noch ein solcher in prosa aus einer Tegernseer hs. (542. 2) zu München, dem wir speeter in niederdentscher anfzeichnung begegnen werden: Contra vermes: Gang üz, nesso, mit niun nes- iinclinonf üz fonna marga^ in de$ ädra, vonna den ädrun in daz fleisk^ fonna demu fleitke m 35 dttz felj fonna demo veüe in diz tuUi. (Myth. 1184.)
Von den liedem heidnischer gottesverehrung ist uns nichts aufbewahrt worden« es mag gewagt sein, ein kleines gebet, das s. g. WeQobrunnor, früher aus misverständnis einem selbst- gesebaffiaen dichter KazungftU zugeschrieben (Grsßter wies zuerst nach daO kazungali kein eigen- nime sei, er irrte wieder als er es cantiuncula deutete; Docen zeigte daO es gezüngel helQe) 40 Uerfaer su ziehn, da der schluQ offenbar christlich ist; die gestoerte alüteration desselben und die miclirisUiche benennung gottes manno miltisto legen jedoch nahe, daß hier keine Ursprung- Sehe form anfbehaiten ist. Wackemagel bat den schlufi für prosa erklsert; es ist nur ein ver- ■BtiiDgy wenn ich an einzelnen worten, die sich der alliteration entziehen, die ändernde hand cbes geistlichen za erkennen meine und gerade an denen die christlich sind, das manno miU m litt« blieb stehen, wnhiend ganada, galavpa und tiuflun eingeschoben wurden und das de poeta der übefBchrift einem heidnischen Sänger gelten mochte.
1»
4 ERSTES BUCH. ALTHOCHDEUTSCHES.
Ueber die Heldenlieder wird das nsechste buch im zosammenhaiige berichten und dabei auch auf das Hildebrandslied zurückkommen. Eccard der es zuerst aus der Fuldaer hs. ver- öffentlichte gab es als bruchstück eines prosaromans. seinem fleiße gelang es nicht des gedich- tes herr zu werden, weder der form noch der deutung des einzelnen. Reinwald der auf seinen
5 schultern stand und auf seine ausgäbe beschränkt war, brachte mit scharfsinniger yermutung manches richtige, schweres entzog sich auch seinem Verständnis noch genug, die brüder Grinmi schöpften wieder aus der hs. selbst und wiesen zuerst die poetische form des gedichtes und seinen Zusammenhang mit der heldensage nach, von ihren deutungen haben sie in der folge manche fallen laßen, seit W. Grimm das facfimile der hs. veröffentlicht und zwei bände
10 darin unterschieden hatte i(4er zweiten gebeert v. 28 Hiltibraht — 37 inwit), bemächtigte sich reger euer der deutung tnid läuterung des alten gedichtes. Lachmann erkannte lücken, große uod kleine, die E. Roth wieder nicht zugestand. W. Müller fand ein strophisches gesetz darin gehandhabt und zerlegte das gedieht mit hülfe der lücken gewaltsam in Strophen von je drei langzeilen; manche Strophe schließt nicht einmal mit einem sinn ab. Vorsichtiger gieng Feuss-
15 ner zu werke, der kleine lücken zugestand und dieselben ergänzte, im übrigen behutsam an der Urkunde festhielt, dabei metrischen absiebten nachgieng. unabhängig von den Vorgängern wagte sich Wilbrandt an das gedieht, er nimmt an „daß eine handschnft in niederdeutscher spräche existiert habe, in welcher die verszeilen abgetheilt waren; ein fränkischer Schreiber interpretierte sie. er schrieb vor und in die zeilen ohne einen vorhandenen buchstaben zu vernichten, doch
so nahmen sich seine zwischengeschriebenen bemerkungen wie emendationen aus und verdrängten echte Wörter, daß er nicht außerhalb des teztes, denselben mit seinen Interpolationen abschrei- bend, seine Stadien betrieb, erhellt aus den unangetasteten saxonismen; wohin seine band ge- fahren da finden wir den Franken, er muß ein mann von ausgezeichneter autorittet gewesen sein, vielleicht Hrabanus Maurus selbst, nur so erkkort sieh das factum, daß ein erzeugnis der
SS auslegong an die stelle des darin noch enthaltenen reinen liedertezies trat, ein gleich gelehr- ter vereli^er des mannes redigierte die hs. — ein Vermächtnis vielleicht des anders wohin gegan- j;enen oder gestorbenen -^ äußerst sorgfältig, daß ja nichts umkseme, was die theure band hin- zugeihan, eben so wenig aber das bliebe wofür sie andres substituiert zu haben schien, in sprachlicher hinsieht war das nun ein product, desgleichen keine feder vor der seinigen ge-
ao schrieben noch irgend ein mund eher gesprochen hatte, nicht sächsisch geblieben, nicht frän- kisch geworden, sondern eben sächsisch - frankisirt. neue interpretationen kamen hinzu, das dritte maniiscript war also beträchtlich schlechter, das letzte war, ob im dritten oder einem spietem manuscripte, steht dahin, daß man, was nicht mehr als poesie empfunden ward als prosa ohne versabtheilung schrieb, unsere hs. ist von einer ihr lehnlichen genommen." auf diesen
SS sinnreichen roman und auf die ihm plötzlich, überraschend, ja ersehreckend klar gewordne ent- hüUung „zwölf Silben hatten die sänger in jedem vers gesungen und keine mehr noch minder müße der letzte sänger zu pergament geliefert haben," gründet er dann den anmutigen ver- SDch einer wiojlerherstellung der ursprünglichen niederdeutschen form, der ihn von s. 88 — 135 unterhält, wie der text nun lautet lehrt die probe:
40 Ik hörda s^giän, fthdton gnon mdtiän
Hildibräht endi Hädubräht hdriun dndär si^ufädärungö. Iro säro rfhtün, — g<$rewidan güdihämon, gürdidun su^ h^lid^s öbar hringös — , ti hfldiü ridun.
4s natürlich haben sich die neuesten herausgeber, Vollmer und Hofmann, an diese entdeckungen nicht gekehrt, und ihren als specimen gegebenen niederdeutschen text, dem sie noch einen go- thischen beifügen, selbstständig geschaffen, billigung verdient, daß sie ein metrisches gesetz, das nur aus diesem bruchstück geschöpft werden kann, nicht gegen dasselbe handhaben und weder stÜmmeln noch renken wo die quelle sich dem gesetze entwindet, vieles in dem liede wird,
50 wenn nicht unerwartete quellen neu geöffnet werden, immer dunkel bleiben, und Sicherheit im einzelnen ist da um so schwieriger wo die züge der hs. nicht einmal überall mit Sicherheit zu entziffern sind, das unzweifelhafte inan v. 39 las zuerst Schmeller im glossar zum Heliand 1840, bis dahin lasen alle Herausgeber man, v. 11 las erst Lachmann richtig, v. 8. 21. 48 er- warten noch der glücklichen deutung. Es schien angemeßen, den unveränderten text der hs.
65 zu geben, die verse nicht ängstlich meßen und die alliteration nicht enwingen zu wollen wo sie fehlt, die unterlegten lesarten musten von einer Vermehrung der Vermutungen abmahnen, einen spastem herausgeber reizen sie vielleicht um so mehr zu neuen.
I. Heidnisdie poesie« Merseburger gedichte. 5
1. Balderes volo.
llol ende Hodan uaoran si holza;
du uuart demo Balderef uolon lin uuoz birenkit;
thu biguol en jKnhtgunt» jluima, era fuLTter,
tha bigool en /rtia, VoUa, era fuifter; —
thu bigaol en Vlodan, o be oola oonda: &
fofe benrenki, fofe bluotrenki, fof« Hdkenki,
ben zi bena, bluot zi bluoda,
lid zi geliden, fofe gelimida Iul
2. Idisi.
Ctrifl faznn f^&R, fazun ^era dnoder; fuma l^i^t ^ptidnn, fuma ^eri lezidun, fonia clabodnn umbi cnonio auidi: iniprinc haptbandon, intiar iiigandun!
3. De poeta.
Dat gaftegin ih mit ^rahim ^uuizzo meifta,
Dat no ni uuai; noh ufhimil, [nob aha],
noh yaum nob pereg ni uaaf, [nob pronno] ni [fpranc],
noh heinig^ [ßemo ni deiz] nob fnnna ni feein,
nob mano ni liubta, nob der mareofeo:
Do dar niuuibt ni uiiaf, enteo ni uiienteo,
enti do uaaf der eino almabttoo cot,
manno miltilto, enti dar uuarun aob manake
mit inan cootlibbe geilla enti cot beilac
Cot dmahtico, du ^imil enti nd& ganaorabtof, ^Q
enti du »annun fo manac coot forgapi:
forgip mir in dino ganada rebta gidaupa
enti cotan uuiUeon« ituiftom enti fpabida,
enti craft tiuflun za uuidarßantanne
enti arc za pinniianne ^^
enti dinan uuiUeon za gaittircbanne.
1. Facfimfle der Merfebiirger hs. bei J. Grimm. — W: Wackemagel, leseb. DL — J: Grimm, myth. 1181. — F: Feussner s. 12. — vgl. J. Grimm in Hanpts ztschr. 2, 188. 85S.
1 Wol] Phol JF, in der hi. V^f vermuUich das angüaächsischt TF. — > volin W. — > Sinthgnnt WF. — 4 Fi^ W. — 0 nach lidirenki eme lacke JF. -~ « giUden J.
2. FadSmile d«r M«rrebiiiger hs. nr. 58 bL 84, anf. des X. jh., bei J. Grimm, ttber zwei entdeckte gtetfiefate ans der zeit des dentechen heidenthomfl, in den bist. phil. abhandL der Berliner akad. 1842, 1 — 24». — W: Wadcemagel altdeataches keeb. 1848. IX. — J. Grimm, myth. 1180. ^ F: Fetue- aar a.lt. — vgL Germania Y, 12.
■ herad uoder J, Grimm in ffaupts sUchr, 2, 190 dra doondi, ihr amt übend F. — * cnio W, cnano F, die ht. kann «meh cnomo gekeen werden. — * infprino] infiioh F.
9. a FacHmile der Weßobranner, spnter Mttndmer ha. des VIII — IX. jh., inBragur5, 1, 118. — M: Honnmeato boica. 1766. 7, 377. — B : Bragm* 1, 115. — G:Bragnr 3, 312. — R: Reinwald in den Kt. bll. Kttmb. 1805. 6, 152 (ttbersetzong mid erläater. ohne text). — G : Grimm die beiden ältesten gedk^«. 79ir. — Mafsmann, erläat. z. Weßobr. gebet Berl. 1824. — W: Wackernagel, das WeOobr. geb. BeH. 1827. — w: dessen leseb. 1885. 17. — K: K.Roth, denkmKhler, Mttnchen 1840. 4. — J : Giimiii, mjth. 1843. 530. — F: Fenssner. 14.
' meifU a. — * tu * ; in der hi, iei keine lücke bezeichneL der abschreiber hai aber qffenbar t^orte tmmgdaß^n ; er echreübi (tein ^tir feein. noh pamn nohheinig noh pereg ni uaaf WwJ, ni (fterro) hdaig ÖF, * fcein (noh ftemo ni deiz) J. ofhimil (in anaginne;) noh paum noh pereg ni was (noh oob ffüildi) F. — *^ (botero tateo tohti) enti craft F. — i> gawurchamie GF.
10
ERSTES BüCn. ALTHOCHDEUTSCHES.
4. Hiltibraht enti Hadubraht.
Ik gil^orta (htt feggen, dat (ih ur^ettun acnon maotin
^iltibraht enti l^dxibrant antar ^rian tuem
funuf«tarungo; iro faro rihtun,
garutun t^ iro |udhamun. lurtun Hh iro fuert ana
l^elidof ubar rJnga, do fie to dero ||iltju ritun.
ijiltibraht gimahalta, |}eribrantef funo, her uuaf ^jeroro man,
ferahef frotoro, her fragen giftnont
fohem uuortum, wer fin fater wari
fireo in folche, eddo welihhef cnuoflef du fil;
ibu du mi aman fagef, ik mi de odre uuet;
dl^ind, in d|^unincriche d)nd itt min al irmindeot.
I^adubraht gimahalta, ililtibrantef funu : dat fageton mi ufere liuti,
alte anti frote, de atr hina warun,
dat l^iltibrant (jaetti min fater; ih j^eittu Ipadubrant
forn her oftar gihueit, floh her ^tachref nid
hina miti ^heotrihhe enti finero ^egano filu.
her furlaet in lante luttila (ittun )o prut in bure, barn uawahfan,
arbeolaofa; he raet ollar hina det;
fid Petrihhe ^arba giftuontam
fateref minef, dat uuaf fo ^untlaof man,
her waf ^tachre ummetttrrii 2^ ^egano ^echidlo, unti yeotrichhe ^arba giftontun.
ift
4. Facrimile der Cafsler hs. in W. Grimma de Hildebrando antiquiftimi carminiB teutonici fragmentum. Gottingas 1830. fol. — £ : Eocard, Franc, or. 1729. I, 868 — 902. — R: Reinwald im neuen lit. anz. 1808, 33 — 47. — G : die beiden älteften deutschen gediehte aus dem achten jh. in ihrem metrum dar- gestellt durch die brüder Grimm. Gafsel 1812. 4^. — J: Jac. Grimm, in den altd. wäldem. Frcf. 1815. 11, 97 — 115. — L: Lachmann, ttber das Hildebrandslied, in den abh. d. Berl. ak. 1833, 123 — 162. — K:Karl Roth, denkmähler der detttfchen spräche. Mtlnchen 1840, 14 — 21. — M : W. Müller, yersuch einer strophischen abtheilung ct.. In Hiiupts ztschr. 1848. HI, 447 — 57. F:Feussner, die Ki- testen alliterirenden dichtungsreste in hochdeutscher spräche. Hanau 1845. 4^. — W: Chr. Wilbrandt, Uildibraht und Hadubraht Roftock 1846. — Y : DaTz Hildebrandslied heraufzgegeben von AI. Vollmer und K. Hofmann. Leipz. 1850. 4^ — 1: W. Wackemagel, altdeutsches Lesebuch. Basel 1836, 15 — 18. 1 that ERG, dhat JLIMF, dat RY. enon LI. muottin M. nach seggen setsen L1F eine läeke, die F ausfulU: asnon dd tudne man. — ' enti] joh LI. heriuntuem ERGJ, heriun tuem Schmeüer zu Mi^fpUU, FVK, heijun tuem LIM, quod conaiituerent pariter in egcpeditionem ire E, daß fich verhießen «inmüthig unter die ins ftld ziehenden RG, heraurfwderten unier einander J, heraugforderten im zmeikampf unter zweien heeren , SchmeUer , LKF. — ^ sunu fatanmgo pairudet ambo ER. sunu fatar ungo »ohn vater . . G, sunu fatarungo als gen, pl, Schm, gl, z Hdj, KF, sunufktaningds aohn und vater LI, sunu anti fatar ango, $ohn und vater sorgsam V. — -* iro tilgt L. — ^ hiltu ERGJ, hiltiu FY. faringa LIMY. — ^ Heribrantef funu tilgen LIMF. — > ^ her] er LI so immer, heroro] frotero Y. — * ürotoro] heroro Y. — ><> naeh folche setzm LIMF eine bieke, die F au^lU : tuo iramchnnft, qoad her, dina, H chud mi, welihhes ohunnes eddo -^ chmiffflfef ohind du Hf V. — >> en anfages ik mideo dre , quod ß mihi üium indicaveriSj ego dono (res v^ftes E, en anfages ik mideo dre, ich gtbe teur belohnung drei gewänderli^ änan fages ik mideo drs-iret,'«cA miethe ein dresgewand G, ich miethe dir drei Pfänder J, ik mi de odre (o&w) LIMKFY. — ^* cUnd Ulgi Y. Oiind in Chnniiieriche, cbut ia min alir, min deot ER, m Bimnorum regno nota est aetas mea et gens mea ER. chud tilgen GJ die zuerst lasen wie oben, min] mi LIM, mir F. ill mir chud al Y. — ^* unfere E, sus dr liuti, so vor zeiten leute^ F. — "anti] joh LI. dea erhina ERGJKFY, de Ir LIM. warun, fithren F, fuarun Y. — "nacA Hadubrant setzen Li dne läcke^ — '"'giweit LIMY. — " hina] bi na, ferme E. mit LL Deotrihhe LIMFY. — » brut Y. — *» arbeolofa ERGJ. he raet] hera, versus ER heraet, heergeräth G, land J, er tH lim, her laet FV. det] d& in der hs,, der ER, det, fuhr, reiste GJ, det als fchreilfehkr K, ddt Volk, zu arbeolaosa LIM. ostar hina det] aftar Hna deot, hinterließ fein volk Y. — » dar bagi (tuoittum, tiW eontentiones fervebant ER. — **fkterefef m der hs,y ftitereref ERGJ, fateref LIMKY, fater dres mine^^ weiland meines vatersy F. fHuntlof V. — « ummettirri viribus impar ER, ungenoßen G, un- maßig zornig JLl, ummet tiuri M. — » unti] tras er Deot. eo folches LI, die darba giftontum tilgen. — dar bagf ^Aontnu itbi decertahat ER.
V
3*
L Heidnisdie poesie. HildebraDdslied,
her waf eo folchef at ente, imo wuaf eo feheta ti leop;
d|^ud waf her i^onnem mannum, ni waniu ih iu Hb habbe.
Wetu trmingot, quad ipiltibraht, obana ab l^euane,
dat tVL neo ^nahalt mit fuf (ippan man ^inc ni gileitof.
»ant her do ar anne vuntane bouga,
i^^ifuringu gitan, fo imo fe der c^uning gap,
|}imeo trnhtin: dat ih dir it nu bi l^uldi gibu.
^adubraht gimalta, Hiltibrantef funu :
mit fem toiX man feba infahan,
•rt widar orte, du bid dir, olter Jjun, ummet fpaher,
fpenif mih mit dinem wuortun, wili mih dinu fperu werpan,
pift alfo gialtet man fo du twin mwit fortof.
dat fagetun mi fieolidanti
veftar ubar oentilfieo, dat inan tuic fumain;
tot ift Hiltibrant, ijeribrantef funo. ^
l^iltibraht gimahalta, iperibrantef funo:
wehi gidhu ih in dinem hrullim,
dat du ^bef l^emo derron goten,
dat du noh bi defemo riche reccheo ni wurti;
oelaga nu valtant got, quad Hiltibrant, newurt fkihit. ^^
ih wallota fumaro enti nintro fehftic ur lante,
dar man mih eo fcerita in folc fceotantero,
fo man mir at bnrc aenigeru banun ni gifafta:
Nu fcal mih fuafat chind fuertn hauwan,
breton mit fuiu billiu, eddo ih imo ii banin werdani ^
doh mäht du nu aodlihho, ibu dir din eilen taoc,
in fuf ^mo man ^rufti giwinnan, '
rauba bihrahanen, ibu du dar enic reht h:ibef.
der fi doh nu orgofto, quad Diltibrant« oftarliuto,
der dir nu oigef oame, nu dih cf fo vel ludit; ,^
gudea gimeinan niufe de motti,
wer dar fih dero l^iutu bregilo l^rumen muotti
s* foldies »t, «nte imo was fehetati, leow dmd, eral idem o/nn poptiU pater, et ipti oUm eratU
dwiliae, ammee eoffmäu erat E. fehU LIMV. " vor chonnem setze» LIMF eine Heine Jücke^ tRe ¥ er
göttt damh chom, tmd nach habbe eme größere^ eUe F ausfallt : der was dAr leob#r fiiter min, Hiltabrant,
der redMO bSr, Ileribrantee Tana. — ^ wertu, hon» deus ER, witta GJ, ein alfsächsischer Gott t W. Grimm
bei L, w:ttu LIMK, westa F, wettu V.; ab] fona LI. — ^^ du neodana halt ER, da neo damihalt GJ,
dB MO dana halt LIMKF, daoahalt lilyt Y und schreibt : dat du mit Alf fippan man aacba neo gUeitoA — dinc ni
I mit ava fippan man M und F, der noch vermutend hinzußgt: so ih selbo dir bim. — '* chei-
ER, ammloe imperaiorios E, an» haUerringe gemacht R, cheifuringu, kai/erhch gethant G, aus
a^/ermg (goldmänee) gemacht Gramm. 2, 350, LIMKF, cheiAiringum V. feder, antea E^ nachher K,
JeiAer QJ, ae der LIHKF. so imo fe Hnneo tnihtin gap V. — 3^ huneo, ^ E, Hnneo I/unmrwn
RzzY. — ih di ttit nubi hul^i übt nihü nisi grata ER, dir it nu bi huldi, daß ich es dir nm bei hulde
6=F. 'dat ih\ qoad» 'dir, Hadubiant, nu bi huldi V. — ^gimahalto V. — ^ du bia der alter bim
lernet, *• aeittte iUi dispares ER. — ^ wilihi ih di nu speru werpan tuis verbis ego te convincam £, bei
demem warten leerf ich dir nun einen Speer m R, wilihu di. nu GJ, wilibuh W. Grimm zum facsknile^
wOi mih dinu LIMKFV. — ^ fortor ER. — '^ inan] man ERGJLIMV, dat man wie üimam
oftaaa obar V, inan hat tuerst Schmeüer im gl. z, Uelj. 132 gelesen (vgl, Beomdf 2154), daß {hm die
schiackt wegra/te. — *^ bis *^ setzt Y noischen ^ und ^^ ufid gibt sie dem JfadubranL — ^^ heine ERGJ,
hhsm LIMKFV. gotan LIV. — ^* reccheo vindicator £, ritter R, recke G J, verbannt LK. nach
wart! bei LIM «tae läckcj dat da ni wurti wreccheo bi ilnemo riche V. -^ ^^ wela ga nu £. quad
HOübr. Üfyen LIMV. — we wart cuius iuj/a E, wie das schikfal fäüt R, wewurt wehschicksal geschieht
GJUMFV. — ** sebfltic, dreißig wkUer und dreißig sommer: W. Grimm heldens. 26; sechzig Jahre: P,E.
sagtMbl, 2, 272. — urlante ERG, ur lante JLIKF, getilgt bei M, urlanti, utlanüf V. — 48 gi.
i] gil&sU y. — ^^ odlihho Y. ellenU oc ER, ellent aoo G, eilen taoc JK31F, eilen taue LIY,
itt s^gor, — ^ bi hrahanen de ocdso ERGJ, bihrahanen KFY, birahanen LM, raub erbeuten,
mach habef bei LIM eine lacke, bei Y folgen w, 42. 43. 44. — ^ quad Hilübr. tilgt LI.
^ welj wela Y. — ^ gudea gimeinnnniu, fe demotti, boni conaves, estote iudicantes ER, gudea gi«
akifed emoCti« gute gesellen^ richtet in eurem mut G, gudea gimeinun ; niu sa demotü, das kamjff —
tm verletseu; es dtmätige uns nicht, wer J, gudea gimeinun ninse, de motti, die handgemeine fchlaoht
dem hampf LIMK, koMKgf mit gleichen wqffen^ erkiese die begegming F, güdlu gimeinan ninfön
da» gemeine kriegsrechi versuche J«r kämpf V. — " huerdar LIM, wedar Y. hrelzüo de
8 ERSTES BUCn. ALTnOCHPBüTSCIIES.
eido defeit) brannono bedero uoaltan. do laettan fe atrid afckim fcritan ^ fcarpen fcurim, dat in dem fciltim ftont;
do fioptfi tofamane, (laimbort chludun, l^e^wun darmlicco l^uitte fcilti, unti im iro lintun luttilo wurtun gimigan miti tuabnü
campo^ päorum icopo £, hamßfplatz R, sirahJziele GJ, hregilo beute LIMK , wehrgeschmeide F, gtwänder Y, indunietUum Schmeller gl. 59, hruomen LIBIV, rühmen GJLY, räumen RF, hregUo hiutu maotti hruomen Y. — »0 IflBttun] netim, begannen V. fcritan] ftritan V. — ** Ilopim V. — ftaimbort chludun] (taiobort gemalte /chüde Joe. Grknm bei L, buntfchüdberukmU K, fcluldzeripcdter Viimar Utge/ck, 2te21., düudun = chluzun Mgth. 227, chlabim Roth im Münchner converscUionshl. 1849, 22, rtainbortchlnbun die flembortspalter Y. — *' hefion (attoäebant) ER, hewun assiUebant GJ, hieben KY, heuwun L1MF, dann sprengten sie zu- tammeny trafen zerstmAend den steinbesatZj hieben herben etreiches heüweiße /chäde F. — ^ usque dum ipsit /«möi pauUsper commooereniur una cum ventre E, bis ihnen ihre lenden erschüttert wurden sammt den bauchen R, bis ihnen ihre linden (/chäde) klein wurden L, daß ihre gebände schßtterten, fett standen ihre leiber Q. — ^ giwigun Y. miti ERKFY, ni ti GJLIM. wambnnm LIM, w&pnum FY.
ZWEITER ABSCHNITT.
PROSA DER GEISTLICHEN.
Die geistlicbkeit, durch literatur und verfaßung der kirche auf die lateinische spräche angewiesen, vennochte sich sowohl unter sich, als im Terkehr mit den laien der Volkssprache nicht SU entziehen, was der priester beim gottesdienste zu sprechen hatte sollte lateinisch sein; allein die geistlichen selbst waren nicht immer der lateinischen spräche hinreichend mäch-
s tig. als die Mainzer kirchenversamlung einschärfte, daß jeder den glauben und das vaterunser lernen solle, muste sie einräumen, daß, wer es ni(^t anders könne, es wenigstens in seiner mundart lerne, und Karl sagt im Frankfurter capitulare von 794, man mcege nicht glauben, daß zu gott nur in hebrseischer, griechischer oder lateinischer spräche gebetet werden dürfe, die kirchenversamlung von Tours schrieb den geistlichen vor, daß sie die predigten zum verstand*
10 nis des volkes ins romanische oder deutsche sollten übersetzen können, die geistlichen hatten auch beim Unterricht der kinder, die in die kloester eintraten, das bedürfhis der muttersprache, und jede wahrhafte Wirkung auf das volk war, namentlich bei den bekehningen der heidnischen Stämme, durch den gebrauch der Volkssprache bedingt Schon früh im achten Jahrhundert tref- fen wir denkmseler (deren geringe zahl keinen maßstab zur Schätzung der vorhanden gewesenen
ib darbietet), die in das Studium der spräche einen einblick gewähren, zu denmltesten denkmae- lern dieser art und der deutschen spräche überhaupt gehoeren (nach W. Grimm, altdeutsche ge- spneche. Berl. 1851. A**.) deutsch -lateinische Wörterbücher, in welchen ausdrücke für die im tseglichen leben nothwendigen dinge gesammelt und zu bequemem gebrauche ihrem sachlichen Inhalte nach gesondert sind, davon unterscheiden sich sehr bestimmt lateinisch -deutsche, nicht
so auf besondere gegenstände beschränkte alphabetische vocabularien , noch mehr zwischen die Zeilen oder an dea rand lateinischer meist theologischer werke gesetzte glossen. jene wörter- bucher sachlichen ifthalts scheinen zunächst für reisende bestimmt, vorzüglich für geistliche, das deutsche ist dabei ohne zweifei das ursprüngliche. Wörterbücher dieser art sind die Ca^sler glosBcn (hrsg. v. W. Grinmi Berl. 1848. 4^), das Wörterbuch des heil. Gallns (Hattemer, denkm.
» I, II), die Schlettstädter glossen aus dem X. jh. Haupts ztschr. 5, 318), der nomendator
n. Proea der geiBtlichen. Einleitung. 9
(Hofim. ah(L gl. 57) das fummarium Henrici (Diät. 8, 285), die boxhornacben gl. (Nyenip syiu« boUeS60 — 837), Wiener glossen (Hoffm. Sumerlatcn 29), Insbrucker glossen aus dem XI. jh. (Mcme, anz. 7, 587), die Wiesbader der heil. Hildegard aus dem XII. jh. (Haupts ztschr. 6, SSI — 840). zur probe sind imten einige stücke aus dem Wörterbuch des heil. Gallus ausgehoben. Grdehrten zwecken dienten die alphabetischen Wörterbücher und die glossen. von beiden ent- 5 halten die hss. bi^ ins XV. jb. zahlreiche für das Sprachstudium und auch nach andern Seiten hin wichtige Überreste, zunsechst treten zwei große werke dieses Zeitraumes entgegen, die s. g. glossen des Kero und die s. g. Salomonischen, ob Kero, der Übersetzer der Benedictinerregel auch verfaOer des auf seinen namen gehenden Tocabularium ist, wird dadurch zweifelhaft, daß die hand des ersteren in der S. Galler hs. des Wörterbuches nicht vorkommt und der dialekt 10 beider werke abweicht, dem vocabularium liegt ein lateinisches glossar zur bibel unter, dem die althochdeutschen wÖrter übergeschrieben wurden, von dem verlornen originale haben drei ahe 8(;hreiber mit einer, wie die mitunter weitgehenden Verschiedenheiten ausweisen, nicht all- zngroQen ängstlichkeit abschriften genommen die in Pariser (nr. 7640. Diutiska I, 122 — 2Ö7), S. Galler (nr. 911. Hattemer I, 133 — 218) und Reichenauer (in Karlsruhe 185. Diut 1, 128 — 1« 279) handschriften, sämmtlich aus dem VIH. jh. aufbehalten sind, dasselbe lateinische bibel« glossar hat noch eine zweite Übersetzung in den s. g. glossen des Hrabanus mavrcs erfahren, die in mehren hss. des IX. jh. vorhanden waren , außer der Wiener (nr. 1 62. Eccard Fr. or. II, 950 — 976, collation Diut. 3, 192) nur noch in bruchstückcn aufbehalten sind (Diut 2, 378, Hpto ztschr. 8, 381 u. Diut 1, 123). wie weit Hrabanus bei dieser Übersetzung wirksam ge« so wesen, ist unaufgeklasrt Die salomonischen olossbn, ursprünglich ein durchweg lateini- sches alphabetisches Wörterbuch zur erklasrung von kirchenvastem und dassikem, wurden früher dem bischof Salomon von Constanz (f 920) zugeschrieben, wahrscheinlich wurden sie jedoch nur in seinem auflrage von den S. Galler mönchen Iso, Notker Balbulus (f 912) und Tutilo abgefa8t. die älteste hs. enthält nur latein. erst allmsehlich wurden aus den keronischen glos- ss sen und sonst deutsche Wörter beigeschrieben, das Wörterbuch blieb das ganze Mittelalter hin- durch im gebrauch und wurde am schlulje des XV. jh. (1472-74 in Aug8burg> gedruckt. Die übrigen kleineren und groeljeren glossare und glossen, die Hofimann, GraiT und Räumer ver- zeichnen oder in Mones anzeiger und Haupts Zeitschrift gedruckt stehen, können hier über- gangen werden, ebenso die glossirungen der bibel biblischer commentatoreil und sonstiger kirfrh- 3« lichcr literatur (vgl. Raumer 81 — 117). interessanter sind die in den glossen zur profanlitera- tur (Baomer 117 — 121) aufbehaltenen spuren der beschäfligung mit ihr. da wurden in Frei- singen Alcnin und Priscian, in Weihenstephen Virgil, in St. Emmeram Donat, Fulgentins, Pho- caa, Priscian, in Tegemsee Phocas, Priscian, Virgil, Boethius, in S. Gallen Alcuin, Boethius, Juvenal, Virgil, in Einsiedeln Boethius, Sallust und sonstwo Horaz und Persius gelesen und s» deutsch gloBsirt GroeOeren wiQenschaftlichen arbeiten werden wir im vierten abschnitt wieder begegnen, hier ist die Uebkrsetzuno der benedictinerregel nachzuholen, die einem S, Galler mönche Kero beigelegt wird und in einer S. Graller hs. aus d. VIH. jh. (nr. 916. Hattemer I^ 17 — 125) aufbewahrt ist. Kero lebte unter dem abte Othmar (720 — 759). schrifUteller des XVU. jh. schreiben ihm auf grund seitdem verlorner quellen noch anderes zu, 4o so ein martyrologium, eine deutsche Übersetzung irgend eines buches, den hymnus aeterne re- rtim conditOTy der auch deutsch vorhanden war. über sein angebliches vocabularium ist vorbin gesprochen, die Übersetzung der Benedictinerregel ist zu anfange vollständig, wird in den spae- teren capiteln mehr und mehr blofie glossirung einzelner Wörter und läßt die letzten sechs ganz onberolirt. es scheint demnach weniger auf schriftstellerische arbeit als auf einen bestimmten 45 gebrauch absehen gewesen, vielleicht um die knaben oder novizen an der lectüre in der kent- nis der Ordensregel und zugleich im latein zu unterrichten, daher denn auch die sdavische an- schmiegung an den lateinischen text, die für die grammatik mit ausnähme der syntaz von in- t^esae ist. irrungen hat er nicht vermieden, so übersetzt er c. 58: st4b tarn morosa deUhera- tUme mit: untar so situlicha fona frihalse als ob das adject. von mos herkonmie und das sub- 50 stantiv ans zwei wörtem bestehe, seine spräche ist alamannisch.
Einen besonderen bestandtheil der ahd. literatur bilden die kleinen stücke, welche bei der bekdmmg, der taufe und der Unterweisung im christenthum zur anwendung kamen, schon die stataten des heil. Bonifacius schreiben bei der taufe den gebrauch der landessprache vor, damit man mQe wem man entsage und was man bekenne , keiner soll priester sein , wer die ss abremintiationen und confessionen nicht in der mundart der täuflinge sprechen könne und we- der frauen noch männer soUen kinder aus der taufe heben« wenn sie nicht das apostolische ijmbolnm und das vaterunser auswendig wißen. bei der taufe wurde zunsechst von dem taufenden eine formel gesprochen und von dem täufling beantwortet, die abrenuntiatio, wobei, wie Karl in seiner encydica ad archiepiscopos de doctrina 811 (Pertz legg. I, 171) verlangt, die priester «o wiQen sollen, was abrenuntiatio Satanae und opera eins diaboli et pompae sei, die in der säch- siachen abrenontiatio diobol geldae (vgl. b, XII.) heißen, ein capitulare Hludowiges und Hlo- thars von 829 (Pertz legg. I, 84 1 vgl. Xu. buch) erklsert die bedeutung ausführlich, auf dia
10 ERSTES BUCH, ALTHOCHDEUTSCHES.
entsagang folgte daa bekentnSs, von dem sich mehre formein erhalten haben ala von jener (vgL zu Mafsm. al^llwoeningsformeki noch Pertz Archiv X^ 630 > wo ein bruchat. der Vonuer hf. n. 267 mitgetheilt wird), nach dem bekentnisae wurde eine ermahnung an die luen gespro- chenj das apostolische glaubenabekentnia und das yaterunaer sorgfältig auswendig zu lernen,
5 und die tauQiathen wiederum im glauben zu unterrichten; wer seinen pathen zu lehren ver- säume müße am jüngsten tage redienschaft geben, diese ermahnung ist unter dem namen ez- hortatio ad plebem chrisHanam bekannt und in einer Cassler hs. (W. Grimm: exhort. Berl, 1848. 4^) so wie in einer jüngeren hs. zu München (Roth, denkmählers. 12) aufbehalten, zahl- reicher werden die Übersetzungen des apostolischen symbolums (Mafsm; n. 3 — 16. Räumer 50),
10 von denen sich nur die wenigsten an den anerkannten lateinischen text binden, die meisten schieben theils erläuterungen, theils weitere bestimmungen ein, die sie bald aus der lebensge- schichte Jesu, bald aus der weiteren entwicklung der kirchenlehre nehmen, die dogmatischen erweiterungon sind großentheils auf das Athanasische glaubensbekentnis zurückzuführen, einiges wurde aus dem bekentnis des Pelagius entlehnt, von dem Athanasischen sind zwei von einan-
u der unabhängige Übersetzungen vorhanden, die sich an den recipirten text halten. Unter den gebeten steht natürlich das vaterunser zuerst, es ist bakl nur übersetzt (Mafsm. n. 45 — 54), bald mit einer auslegung versehen (daselbst n. 55 — 59). andre gebete sind nicht häufig, das gloria in exceisis ist nur einmal erhalten, ein kleines inniges gebet, truhtin god, tku mir At^, ist audi deshalb merkwürdig, weil das deutsche darin original und das latein die Übersetzung
w ist. Die beichtformeln (Mafjnn. n. 20 — 48) sind meist aus den voriiandenen lateinischen her vorgegangen und können ihrer natur nach kaum etwas anderes als Sündenregister enthalten; manche laufen doch auf ein kürzeres oder längeres beichtgebet aus. Im zusammenhange stehen damit beichtreden und Prbdigtsk^ von denen, da die pflicht in der landes^rache zu predigen mehr&ch eingeschärft wird, mehre müfjen vorhanden gewesen sein, es haben sich nur wenige
SS bmchstücke erhalten; die ältesten sind die fragmente der Monseer hs., die HofTmann und End- licher herausgaben: eine predigt de vocaHone gentium aus stellen des Augustinus, Gregorius M. und Isidorus zoiammengefügt, und die 76. predigt des Augustinus; aus dem IX. jh. nichts; aus dem X. einige bmchstücke, von denen im vierten abschnitte gesprochen wird, hierher gehcsren noch die reste einer Übersetzung des Matthms, aus dem Yill. jh. (Uofhn. und End-
jolicher fragm. theotisca), die von groQer Sprachgewandtheit des Übersetzers zeugen, dies gilt auch von dem Übersetzer des Isidorischen tractats de nativitate dommi^ einem Franken, was mit der sclavischen in Keros weise gearbeiteten wortübertragung von 26 Hymnen bezweckt wer- den soUte ist zweifelhaft; sicher wenigstens wurden diese interlinearversionen nicht gesungen und auch schwerlich von andern als geistlichen benutzt, vermutlich dienten auch sie nur zum
35 Unterricht im latein wie sie jetzt zum Unterricht im deutschen dienen können, ob die vorhin orwsBhnte Übertragung des hymnus aeteme rerum cpnditor (vgL s. 18. dort dem Kero zugeschrie- ben , hier dem heil. Ambrosius gehoerig) auf diese Übersetzung zu beziehen , würde sich ent- scheiden laden, wenn die hs. ds. Junius in Oxford darauf geprüft werden konnte. daO der Über- setzer mit Kero nahe verwandt ist zeigt die spräche und auch mancher Übersetzungsfehler.
5\T 11* Cxnir 187: prctses graue, tribunns sculthaizeo.
. Vocabulanus bt. GaUi. ^^,^.^ f^„ ^a,.^ ^^^ ,^ ^^
monten perga. coUes puhila. uaües tal. plane kabüat puuuit. seruus scalc. ancella diu. pastar cpanL asper hart pradeB uuise. mare mari. hirti. iudex sonari. farisei artailta. ptq>li' fluctus unde. gurgus uuag. profunditas diufi. cani suntiga. coniuntio hiuuida. uir uuer. con fundu8 grünt, alio hoho, riba stat alueus greoz. quena. uirgo magad. — (1 88 : prudens froter. orena sant. tocu^ seo. stagnussaedo.fonspnmno.^fusttis erpfer. — 189: aicUua manaliho. — 190: surgit springit. ßuit fliuzit. sttpercilia opara prauua. ccfpitti fahs. scapula
186: natat suuimmit yt'tios paaehc. ^tunen hartin. — 192: steüas sterron. — 194: ramos aha. pontes pmcge. naues scef. peanius stec. lesti. raptor notnumeo. — 195: lotro muuheo. pisces fisca. locustae crepazun. tda uuec. semita utdnus tolc. - 196: seculus itgart. — 197: stiga. insohi uuarid. palutes mos. lutus horo.touulpes fbha. — 200: arte« ram. passer sparo. hämo man. kimines manniscunt rex cmiinc. re- — 204 : gladiator cempheo. gibulum g^ga. gina cuningin. dux herizoho. ducissa herizohin. ti. / w.)
5. Hattemer, denkmahle des Mitteklten. St. Qallen 1844. I, 11, m der hs. b. 18b:
II. Prosa der geistlichen. Kero. Katechetisches. 11
6. Kero's BenecBctan« - Regel. fnrfahhu. — Forfahifta aflem them Waoftrum indi
^ den gelton indi den gotmn, thie im heidene man
I. Fona chunnum municho« ' zigeldomenti2igotumbabent?-ihfurfahhu. —
Gilaubidu in got fater almahtigan? — ih
Monieho fioreo wesan chunni, chxxnd ist. s gilaubo. — Gilaubiflu in chrift gotes sun ne- Erista samanungono, daz istmanistrilih chamiTantt rienton? ih gilaaba. — Gilaubidu in hcüagan nntar regulu, edo demy fatere. Danaan andraz gcift? — ih gilaaba. — Gilaubiftu einan got chunni ist einchoranero, daz ist vvaldlihhero, almahtigan, in thriniffe inti in einiffe? -^ ih dero, die naUes des libes vvahne dera niurvii, gilauba. — Gilanbirtu heilaga gotes chirichun? ozzan des monistres chorunga lancsameru dieio — ih gilanbu. — Gilaubida thuruh taufunga lirneton widar diubit managero helfn giv ki- funteono forlaznedi ? — ih gilaubu. — Gilaubiflu leerte fehtan indi uaela kileerte pruaderlihhera Hb after tode? — ih gilaubu. ursuahhidv ze einlazlihheru fehtvn des waldes
aihhure, giv ano helfa andres einera henti edo
arame Tvidar achusti des fleiskes, edo kidanchais
oote helfantemv kenuhtsamont fehtan. Dritta ot?i-xx* jii v*j.*
kervisao muniqho wirsista chunni ist Uhhisairo, »• i^xhortatlO ad plebem christia-
dle noh den rehtungu kechorote pifindungu des nam.
meistres, soso cold des ouanes, uzzan in plivTes
chnuati, herveihhete, nu noh werchum deononteao Hlofet, ir chindo liupoftun, rihti dera ca-
Tverahi, kelaubv liugant cote, durah scurt sint laupa, dera ir in herzin caäiuctliho hapen fculut,
kenriezan. jrdenchrifcaniun intfanganeigut; daz ift chun-
Die zuuiske edo driskc edo kewisso einluzze dida iuuerera chriftanheiti fona demo truhtine ano hirti, nailes truhtinliheoi, uzzan iro piloh- in man caplafan, fona (in felpef iungiron ca- hmaeem eTTistun ; fora euu im ist kiriduno wn- ^ fezzit. dera calaupa caiiuiffo faoi uuort llnt, nilust, denne sohuuazzo vrannant, edo kiüuel- uzan drato mihiliu caruni dar inne ßnt pifan- hiDt, daz qhuedant yrihaz, indi daz ni - uuellant, gan. üuiho atam caauiffo dem maiftrön dera daz unannant nalles erlaubpan. ehriftanheiti, dem uuihom potom ßnem deifu
florda keyyisso chunni ist mnnicho, daz ist uuort thictota fuflihera churtnalTi, daz diu allem kenemmin suuihharo, die allan IIb iro durah mis- so chriftanem za galauppenne ift ia auh ßmplun süihho bmtscaffi driskeem eddo feoriskeem ta- za pigehanne, daz alle fardantan mahtin ja in gum dnnih missilihho cello sint kecsfitluamit, sim- hncti eahapen. in huueo quidit ßh der man blam sumfahontef indi neonaldre statige, indi ei- chriftanan, der deifu foun uuort dera calaupa^ ganeemTTilloomindiehehiunTnerlaubantlihheem dera er caheilit fcal (in, ia dera er canefan fcal, deononte, indi durah alliv Yvirsirun lihhisarum. % ia auh dei uuort del fraono capetef, dei der
Fona dero alleru desero vrirsiHn Hbe pezzira trahtin felbo za gapete cafazta, uueo mag er ist sanigeen, denne kisprohhan uuesan. chriftani fin, der dei lirnen ni uuili noh in ß-
Desem kerrisso farlazzanem, ze samanungu nera cahucti hapen ? odo uue mac der furi an- ftaradds^ chunne kesezzamees zua-heliantemv dnm dera calaupa purgeo ßn ado itiri andran irahtme ^uememees.
io
8. FacOm. der Cafsler hs. des IX. jh. bei W.
7. AbrenUntialio et interrogatio ^^«01, «hortatlo adplebemehriftiaiiam BerllSiS.
o — H: Mafsmami, abfchwoenuigsfonnehi n. 43. —
fidei. 4gF : Marsmann, abfchwoerungsforiDelii nr. 42, nach Cod.
«• ^ t.v*iv 1. 1.1 o •«. i* r 1 Monac. Frifing. B. I, 1. membr. 4^. eec. IX. bl. 144.
Forrahhifta unholdun? -- ih furfahu. — ,.« x> u »k j i, «vi iq^«i .» u
v r ku-A ...1.^1^ • j« Ml «1 «L ^*ö- — K: Roth, deDkmtthler. 1840. s. 12 nach
Forfahhiiui unholdun uuerc mdi uuillon? — ih , ,. ,
derselben hs.
*> rihti] rihtida FR. dera] thcra FR galanpa
6. Hattemer, denkmable des Mittelalters. St, ^^' ~ ** ^®™] ****® ^' ^'*^ ^- ^^ahuctUcho FR
Gauen 1844. I, 34, nach der St Galler hs. 91C. («nemonter). -- « chriftanun namun FR. — »Hnman
Vin. jh, ' caplasan : homini infpiratum ? andre htfltm : innan.
* ^ ^ ^, , ^ _ — 25 faoi] fohiu FR (pauca). — «« michUu FR. —
.. h ^"^r^ Merfebwger hs. nr. 68. bl. 16. IX. „ ^^^ ^^ _ ,, .hriftanheiti ßklt m F ohne Uh-
^ be. J. Gnmm über aw^i gedichte, in den hift. jfc,»&,^,-,A««ni/. deifu] theifu FR. - 29 tihtota FR.
pluL abh. d. Bert. akad. 1842. s, 26. ^^^^^^ ^'^^^ _ ^^ ^.„3 ^^.„ ^ ^ . ^
*^ indi noinon] m einer wtprüngUeh glichen diu daz Grimm. — ^ galaupian FR — 8i pigehan
^TemBrnÜaihnj die axf den rand der Goldqft'achen thaz mathin alle fura. FR. — «=» chui^it [^ ther.
fsriptarts pe/ekriebeH iit und wn Roth 1« den denkm. FR. — ** theifu fohun FR. faun M. — ^4 gimefan
«. //. mift^eOdtt wird, fehlen mehre twrte, ao daß FR. dei] thei FR. frono FR. — *« thrutin F(R). za
Ä« sweite frage mir Forfachiftu indi nuillon lauUi. pete FR, gapeU M. — »' ther FR. — •■ gahukti
Ajth macht indinTflon darane und Sberaeizt Wider- FR Cmemoria). der -dera vjw.] ther. thera FR m-
Äga da 4«n latcttfeln, HausgOtsen. wer. — »» galanpa purgio FR. ado] odo FR. —
12 EBSTES BUCH. ALTHOCHDEUTSCHES.
catoiz«., der deo ciaup. noh imo ni aueiz? jq Symbolum Athanafianum.
unzi daz iuuer co gaiiber defelpun calaupa den So huuer fo uoilit gihaldan uoefan fora
(inan fillol ciderit za fiirnemanne, den er or alln thurfl ift thaz er habe allicha gilanba. dem taufi intfahit, das er fcoldig ift uuidar a Thia uzzar eogihuaelih alonga endi ganza gaotef caheizef ; ia der den finan filleol leren gihalde, ano ibu in euoldha faruuirdhit. farfumit, za demo fonatagin redia orgepan fcal. Gilanba ail allichu thifu ift, Üiaz einan got
Na allero manno calih, der chriltani fin uuelle, in thrinine endi thrinirii in einifll eremes. Noh de galaupa, ianb daz frono gapet allem ilungu ni gimisgente thio gomoheiti, noh tbea cnuat ille caliraen. Jauh de kaliren, de er nr tauffiiodteiieute.
intfahe, daz er za fonatage ni uuerde canaodt Andher ift giuuinb gomaheit faieres, andher
radia uigepan, uuanta iz ift cotef capot, ia funes, andher thes beilegen geiHes. daz lA; unfer heli, ja unfaref herrin capot, noh Uzzar fateres endi funes endi beilegen gel-
uuir andar uuif ni magun unfero funteono ant- ftes. Ein ift gotchundi, gilih diuridha, dban laz caauinnan. iseuuigu crafti.
Huueolib fater, fulih Fun, fulib ther beilogo geilt.
Ungifcafian fiiter, ungifcafTan fun, ungifcai^
9. Symbolum apostoUcum. J« t^Z^'V^^ fun. ungi-
Gil^ubiu in Got fater almahtigon fcepphion mezzan ther beilogo geift. himiles enti erda. — Endi in heilenton Chrift, Euoig fater, euoig fun, euuig beilogo geilt,
funo Hnan einagon trabtin unferan; ther in- Endi tbob nalles thri euuige uzzar einer
fanganer ift fona heilegemo geifte, giboran fona ift euuiger.
Miiüriun magadi, gihuuizzinot bi Pontisgen Fi*s» So nalles thri ungifcaffene> noh thri ungi- late, in craci biflagan, toot endi bigraban, nid- mezzene, uzzar einer ift ungifcaffaner endi einer harlteig ci^ helliu, in thritten dage arltunt fona ungimezzener.
tootem. Uffteig d bimilom^ gifaaz ci oeluun So fama almahtigo fater, almahtigo Ion,
Grotes fateres almahtiges, thanan quemendi d almahtigo endi heilago geift. ardeilenne quecchem endi döodem. — Gilaubiu so Endi tbob nalles thri almahtige, uzzar einer in atum uuiban, uuiha ladhunga allicha, heile- ift almahtiger.
gero gimdnidba, abläz fundeono, fleisges ar- So fama got fiiter, got lun, got heilago geift.
Btantnifli, liib euuigan. Amen. Endi nalles tbob Um gota, uzzar einer ift got.
So (ama thrahtin fater, truhtin fun, truhtin
S5 heilago geift. Endi thoh nalles thri thruhtina,
uzzar einer ift truhtin.
Huuanda fo felp einezem eina eo gihuue-
licha gomaheit, got endi thruhtin d gigehanne
^ gaheizan FR. deo] the FR. — * daz] fona thera chriftinheiti uuarnifCi ginoübnes. So
daz thas FR. calanpa den Anan] gaUapa finan ^of^ma thri gota erdho trahtina d quedhanne,
FR. — * calerit] kalerit FR. den er] ther er FR thiu rehta chriftinheit farbiutit, edho biuuerit
— > gaotef caheizef] got thef gaheizef FR. — Fater fona niuuuihtu ift gitan noh gifcaffan der den finan filleol leren] der d'e F, der dd R, noh giboren. Sun fona fatere einemo ift, nalles der der M. flilol MFR. leran FR. — ^ demo] deme gitan nob gifcaffan, uzzan giboran. Heilago geift M. redia] recha M. (Vionutagin FR. — • galih FR.45 fona fatere endi fune, nalles gitan noh gifcüuSan iauh] ia auh FR. — * illungu ille calimen] zilnnga noh giboren, uzzar aifaran. Einer giuuifib fater, FR. tle R. oUe M. galinen FR. Jauh] ia anh FR. nalles thri faterae, einer fun, nalles thri funi,
— 10 kaleren Grimm, galeran FR, kalereon M. — einer heilago geift, nalles thri heilage geifta. 11 fnonutage FR ganotit FR. — » redia FR — Endi in theferu thrinim niuuueibt eriren erdho M heili FR onferef FR — >* ander PRsoafteren, niuuuiht meren erdho minneren. Suntar magen M, funtenio Mp fimtiono FR — ftUo thrio heiti eban euuige im (int, endi eban 19 kanaianan FR. gilidie.
So thaz über al fo giu obana guiquetan 9. Maf«nann, abschw^rungsformeln n. 8 nach j^^ ^j^^ thrinifli in einnifle, endi thaz einnifTi einer Weißenbuiiger hs. in Wolfenb. — Eccard Cate-^i^ thriniffi d erenne fu
che«8. Hannov. 1713. s, 65. - C. P. C. Schoene- Ther uuili giuuiflb heil uuefan, fofona thri-
mann, hundert merkwOrdigkeiten der bibl. zu Wol- ^^^ ^ ^^ farftande. Suntar notüiurft ift
^b Hannov. 18*9. «• 25. O: yergleichung der d euuigem heili, thaz in fleiscniffe gihuuelih tmh- Wolfenb. h. durch Otto Schoenemann. ^^ ^^^ heihintan chrift«8 gitriuüdio gilaubc.
>> scepphumE, aoepphion oder ecepphum S. — ^ Ift giuuiffo gilanba rehtiu, thaz unir giläu- s^infimganefl S. - ^^Älaria E — »' arstuntE, arstuatM. —
*<»qnecchd M (vivis). ^ '> gimeindha £. ablas E. 10. Otto Schoenemanns veigleicbnng der Wol
fundemo E. Imb. ha. (n. 91 Weißenb.) mit BCafsm. aUchw. n, 17.
n. Prosa der geistUBhen. Katechetisches. 13
bames endi biiehames, bithiu teabtin unfer bei- bles giaaibit , auh tbanne uuir thiz quedhom, UntQ cbriAi gotes fan, got endi man iJtt. tbanne bittem uuir, tbaz (in namo in uns man-
Got ift fi>na cnuati edho famanuuifti fateres nom uuerdhe giuuihit, tburub guodiu uuerc. er imeroldem giboran, endi man iJtt fona cnuati Qüabmb richi thin. Ricbi Grotes ift Hmbles, moater in nuerolti giboran. sendi eoghiuuar, tbes bittem uuir thoh, tbanne
Tburohtbigan got, thumbthigan man fona uuir tbiz quedem, tbaz Gotes ricbi (i in uns, endi fela redbibaflem, endi mannisginimo fleisge tbes dinfles giuualt uuerdhe arfirrit fona uns. ontanmefenter. Ebaner fatere afler gotcund- UeAdhe uuillo thin sama so in HiMn.B nine, mixmiro filtere after mennisgi. Tber thob bndi in erthu. Tbes fculun uuir Got f im- thiunidero H got endi man, nalles zuuene tbiuui-iobles bitten, tbaz Rn uuilleo unerdbe famalih in deni, fantar eino iCt chn(t Einer auur nalles erdbu in mannom fofo her iJtt in bimile in en- gibnnerbithu tbera got cundbi in fleisg, fun- gilom, dthiu tbaz man in erthu finan uuilleon dar arfaabani tbera mennisgi in gode. Einer giuuurchen megin, fama fo engila in bimile ma- giaaüTo nalles gimiscnifC tbera cnuati, funtar gun. Broot unseraz emmezigaz gib uns emini tbera heiti. Thob foliuna fo thin felai&HiuTU. AUo mannes tburfti Hntun in tbömo redhihaftia eodi licbamo einer ift man, fo got brotes namen gameinito, thero er ci tbefemo endi man einer ift cbrift; tber gimartorot ift antuuerden übe bitbarf : bithiu fcal man dago bt beili anfera, nitbar fteig ci belliuuizze endi gibuuelicbes tbis gibet Hngan, fo huuer fo uuili, arftoant fona totem; nffteig ci himiiom, (izzit tbaz imo Got gidago Hnero tburfteo belphe. d cefuun gotes fateres almabtiges, tbanansolNDi farlaz uns sculdhi unsero« sama comftiger d fuananne lebente endi tote ; ci tbes so uuir farlazzem scolom unserem. So cnmfti alle man ci arftandanne eigun mit licba- huuer , fo thiz quidhit, fo bitbarf, thaz er mon iro, endi geltanti (int fona gitatem eiga- fo due, fo her quitbit, huuanda her fluocbot nem ledina. Endi tbie guoat datun, farent in imo mer tbanne her imo guodes bitte, ibu her eonig Iiib, endi tbie ubil datun in ennig fiur. ufo ni duat, fo her quidhit; buuando fo huuer,
Tbifa ift gilauba allicbu, thiu nibi eogi- fo andbremo arbolgan ift, endi tbiz gibet tbanne hmielibher trinlicbo endi faftlicho ni gilaubit Hngit, tber bidit imo felbemo tbanne ubiies. faeü ooeian ni mag. Indi ni oilbiti unsih in costunoa. Ni
leitit Got eomannan in ubilo, thob beinaz,
90 uzzar thaone her then man farlazzit, fo ift her
far in ooftungom; tbaz meinit thaz uuort, thaz
nr\-«*:^ Ji^^^:^:^^ l^w unfib ni fiirlazze, cithiu, thaz uuir in ubil
. Oratio donmuca. ^^^^^^^ ^ «uerdhen. Adh arlosi ON8IH
Fater unfer, tba in himiiom bift, giuuihit fona ubile. In tbefemo uuorde ift bifangan ti namo thin, qoaeme lichi thin, unerdbe uuilleo «5 allere ubilo gibuuelib, thero manne giterian thin iama fo in bimile endi in erthu, Broot megi: bithiu fo huuer fo thiz gibet hluttru mferaz emezzigaz gib uns hiuta endi farlaz muatu ßngit, gilouban fcal her, tbaz inan Got ans scoldhi nnfero, fiona fo uuir farlazzen scolom thanne giborie, huuanda her ni bitit thar ana unserem, endi ni gileidi unsih in costunga, aoh ellies eouuihtes , nibu tbes Got felbo giboot ci arlosi niisih fona ubile. 4obittanne, endi thar fintun thob allomannes tburfli
anabifangano.
12. Oratio dorn, cum expositione.
p.«K rKSKH THtr « Hmn-oH BIST.« 13. Gloria b excelsis.
GiutTiHiT 81 NAMO THIN. Gotes namo ift Hm- Qnatlicfai in boboftem gote, endi in erdbu fridhu, mannom guater uuillen.
11. Schoenemann, himdert merkwürdigkeiton Lobomes thih, uueiaquedbemes dhir, beto- der bibL za WoIitenbütteL Haimov. 1849. b. 25. vgl. mesthib« bmamames thih, thancomes tbir tburub mit Ma&m. absdiwcernngsformeln nr. 45. und Ec-somichila guatlichi thina.
Card catecbesis. 60; alle nach der WeiOenborger Trubtin got, cuning bimilisger, Grot fater
hft. (n. 91.) in Wolfenb. die mir O. Scboenemann älmabtiger; trubtin funo einboraner, heilanto rergücben hat chrift; trubtin got, lamp gotes, funo fateres,
** faimilon E — •• qoaemo M. — *' emezzigan E. ferlaa 8. — *•«» tcoldhi EMO imk sculdhi S.ss
-. a» imaerdmi ttL (drud^. «. 192.) — - geleidi S, 3 goudia E. ~ ' ther E. — o endhi E. -^
gUeidi HO giledi Ei, gileiti Schmeller, Matthaeus. n himlie E. — >* emezzigan E — ^^^gamenito E. Stottg. 1897. 8. 14. — ^ arlofi SEO irlon M. >« ima E. — - >> letitE. hemaz E — " gil^tte ni
12. Eccard, Catediesis. Hannov. 1713. p. 61; ^ «i»«**«" ^ - **thefemu E - " inan] man E aadi der Wolftnb. ha. TgL mit Mafsmann abfchwoo-eo 13. MaTsm. abschwoemngsformehi nr. 66. und nugitaneln nr. 55. durch O. Scboenemann. Eocard catechesis s. 72, nach der Weigenburger hs.
*» bhmlon E. — in Wolfenbttttel vglchen durch Otto Scboenemann.
14 ERSTES BUCH. ALTHOCHDEUTSCHES.
ther nimis funta uuenildi, ginado uns« ther genti, fo (tanteuü, fo ßiaEeuti, fo ligauti, fobin nimis lanta uuenildi, intfah gibet unser; ther ih iz Gote almahtigeii bigihtig, inti allen Go- fizzis az cefnun fateres ginadho uns, bithiu tes heilagon, inti thir Gotes manne: inti gemo thu eino uuiho, thu eino txoihtin, thu eino ho- buozziu frammort £b fram fo mir Oot almah- hofto, heUente chrift, mit uuihen adume« in » tigo mahti inti giuuizzi foigibit; almahtig thm- guatlichi gotes fateres. amen. tin, fbrgib uns mahti inti giuuizi thinan uuillon
zi giuuircanne inti zi gifremenne, fo iz thin
uuillo n. Amen.
14. Gebet Truhtingod, thumir hUp, indi forgip mir Jg. De uocatione gentium senno.
gauuitzi, indi guodan galaupun, thma mmna, ^
indi rehtan uuilleon, heili indi gafunti, indi • • • q«ad der deotono meil^rO*- "See,
thina guodun hnldi i&bimt ir gauuiflo gotef funi durah feftea ga-
id est: domine deus, tu mihi adiuua . et per- laupnifla in nerrentan chrift, So huuelihhe iu- dona mihi fapientiam , et honam credulüatem ^^^^ gaunilTo fo in chriflef nemin gataufite fin- tuam . [bonam ßdem et tuam dilectionem] dilectio- t*"^» chriftun gauueridont.'' Enti fo auh gafcri- nem et bonam uoluntaiem , /anitatem et profpe- ^^^ '^i daz chrift ift haubit allero criftaAero ritatem , et bonam gratiam. tuam, so enti alle dea gachoranmi gote ßntun Hnefhau-
bite( lidi. Enti auh der felbo apofloluf diz
quad*): "Gotef minni ift gagozan in unfere
muot uaillun durah heilagan geift, der unf ga-
1 K P^nfoaoirk geban uuarth ." Huuanta ano dea nift dir eo-
Xü. vx>nie88lo. a^uuiht bidarbi def du hapen mäht, huuanta fra
r»; M . ., 1^ 1 • • V ift famahafti mit demo heilagin eeifte. "Gotef
Bigiht thero alten kinchun. ^^ ^„^5^ i^ f^^^üm ift, nift apulgic. ni
Ih uuirdu Gote almahtigen bigihtig, inti zaplait Hb, ni habet aehuft, nift ghiiri, ni foh- allen Gotes heilagon, allero minero funteno, un- hit daz ira ift, ni bifmerot, ni denchit ubilef, rehtero githanco, unrehtero uuorto, thes ihan-auni frauuuit (ih ubar unreht, frauuuit (ih ga- rehtes gifahi, unrehtes gihorti, unrehtes gi- meino mit unaarnlfTu ^)y — "Dultic ift ga- thancti, odo andran gifpuoni fo uuaz fo ih uui- uuifTo diu gotef minni, huuanta du ira huuidar- dar Gotes uuillen gitati, meinero eido, nbilero muoti ebano gatregit. Frumafam ift, huuanta fluocho, liogannes, ftelannes, huores, manslahti, Hu miltlihho giltit guot uuidar ubile. Nift a* unrehtes ^ates, odo mir iz thuruh min kin-s^bnlgi bidiu huuanta Hu in defemo mittigardbe thisgi giburiti , odo thuruh ubartruncani , odo neounihit uneraltehteo ni mohhit, noh ni uneiz thuruh min felbes gifpenfti^ odo thuruh ande- dheflef aerdlihhin habennef einiga abanft. Ki res mannes gifpcnfti girida, abunftes, nides bi- zaplait lih, huuanta Hu anguftlihho gerot dem fprachido, ubilero gelufto: thaz ih ci chirichnn euuigun fruma dei inKhhin itlonef enti bidiu ni quam, fo ih mit rehtu fcolta: mina faftun^oHh ni arheuit in defem nzferom otmahlum. Ni ni biheilt, fo ih mit rehtu fcolta: zuuene ni heuit aehuft bidiu huuanta fin in einef gotef gifuonta, funta ni verleiz themo ih mit rehtu minnu enti in def nahiftin (ih gabreitit, neo- fcolta: heilaga funuuntaga inti heilaga miffa, uuiht archennit def (ih fona rechte fcheidit. inti then heilagon uuizzod ni erita; (b ih mit Nift ghiri, huuanta def (lu in uuerthlibho ift rehtu fcolta; una Urlaub gap, nna urloub int- 4s brinnand ira za ssilenne, ozana einic uuif frtn- phieng, uncitin ezzenti, uncitin trinchanti , un- madef ni gerot. Ni fuohhit daz ira ift, huuanU citin Üafenti, uncitin uoachanti: thes alles inti al daz flu habet defef zafaranün diu maer ef ni anderes manages, thes ih uuidar Grot almahti- rohhit danne def Hu ni habet, huuanta Hu eo- gon fculdig n, thes ih Gote almahtigen in mi- uuiht ira eiganef ni archennit nibu daz eina, neru kriftanbeiti gehiezi, inti bi minan uuizzin^odaz mit im durah uueret. Ni bifmerot, huuanta forliezi^ fo ih iz gihuge, fo ni gihuge, fo ih iz doh Hu mit arbeitim fii gauuntot, zi noheni- githahti, io ih iz gifprachi, fo ih iz githati, fo gern rahhu fih ni gahorit bidiu huuanta Hu mir iz ilafienti giburiti, fo uuahenti, fo gan- hear in demo mihhilin gauinne bitit after diu merin iüonef. Ni gadenchit ubilef, huuanta
14. MafsmauD, abschwoerungsformeln 1839. p. &aIiu in hreiniffu ira muot ift feftinonti. Alle 171. aus dem Cod. Monac Emmer. E. Ol. mbr. nidi fona im biuuentit, neouuiht ni archennit 40. den bischof Baturic v. Begensburg 821 schrei- daz unreht ,in im arto. Ni mendit unrehtei, ben lieC.
15. Goldast, Alamannicarum rerum soiptores. 16. FragnMnta theotisca edd. St. Endlicher et Frcf. 1661. t 2, 185. — vorher bei AcfaiUei Gaf- Hoflmaim FallersL Yindob. 1834. nach Monseer 8ar*B Otfrid ; spaster in Cbr. Browers antiqq. Fnldens. bruchstttcken des YIU. jh. s. 43. — Kafsm. s. 1 5 f. Sc 14.; Eocard catechesU p. 93, der auf Hraba- i)Gal. 3, 26. >)Rom. 6, 5. <) 1. Cor. 18, 4. aus als T«rf. r»t. — Mafsoiann nr. 37. dasfolgendt nach Gregor moraL in lob 10, 6.
n. Prosa der geistlichen. Katech.; predigten; Bibel. 15
hmianta liu in eineni mirnrn umbi alle mim fcrenchit fona feftin gaioeitinan dune feltnifla. fufteot, neo Hh ürftiHiiih in dero Qoidvsuomono Neoman ni uuirdit fona gote fedi, nibu der fih forlornifTu, fraumnt fih ebano mit unasmiflii, fona imo felbemo gafolit unfeftan \pßtlm/cof hnuanta fo fih Telba fo minnot andre. Enti fo quidü], Regan unellentan fcead got Hnemo fauuaz fo (in in andremo guotef gttfihit fo fama & arbe. Hunae juririnnit ir? daz ih quedan fcal, (o ira felbem frumono del mendk.** unizut. Mezfamöe fih fnelhdt, daz folgee ipa^
^ tin. Diz quad enti diz quidn. gaboret', for-
Itantet, nuwsbet. Neoman fona gote uuirdit fefti,
niba der fih fona imo felbemo gafuolit unfeftan.
17. Augustini sermo in Matth. xiv.
Bidia ser fo buuanta cbriftef cbirihba habet uniefte, habet joh fefte, ni mac uuelan ano -^o MaTTH. 12 33 87,
fefte noh ano unfefie. So umbi daz qaad auh ' ' '
Paulttf apolloluf : ScuMige auh uir feltun un- is Odo uurchet ir guotan bäum enti fiin obaz federo burdi za anthabenne. In diu auh daz guot, odo gauurchet ir ubilan bäum enti fiin Pctruf quad: 'Du bift quehhef gotef fun,' feüe obaz ubil. So auh ftma def baumef obaze ar- baubnita. In diu auh daz er forhta enti bin- oennit ni uuir daer bäum. gifota enti chriftan gamartrotan ni unelta, dob Natrono chnoflef, hueo magut ir guot fpreh-
forabtento, li|^ unchennento, unfeftea kirih-sohan, nu ir fo ubile bbmt? fona ganuhtfamemo hon bauhnita. In demo dnin apoftole, daz ift muote fprihfait muntb.
Petruf, in antreitin dero apoflolono erifto enti Guot man fona guotemo horte augit guot
fbrifto in diu gabaubnita chrifUnbeiti kirihhun, enti ubil man fona nbilemo horte ubil fram- gahuoedera zilun nuaf bauhnenta, daz ift fefte bringit.
enti nnfefte, buuanta ano gahuuedere nift ki-ss Ih fagem auh iu, daz allero uuorto unbi- rihha. EnÜ danan ift ioh fo nu galefan iß: darbero diu man fprehbant, redea fculun dhef Truhtin, ibu du iz fif, gabiut mir za dir que- argeban in tuomtage. (m die iudicii.) man oba nuazarum, Ibu du iz fif, gabiut mir, Fona diin felbef uuortum gauuifib garebt-
ni mac gauuiffo ih diz fona mir nibu in dir. famof enti fona diin felbef uuortum funtigan Arehennita fih huuaz imo uuaf, hunaz fonaaodih gafahhif. duifte, In def uuillun er fih gatrueta magan,
daz einigef mannef unfefti fleifc ni mahta. 24 29 35
Inu ibu du iz fif, gabiut, buuanta fo du '
gabiutif, uuirdit, fauuanta daz ih ni mac nen- Saar {wh afler dem arbeitim dero tago,
danto, du truhtin mäht gabeotanto. Knti truh- 3,-, funna ghifinfbrit, enti mano ni gibit fiin leotb, tin quad: quim ano einiga blucniffa! Petruf enti (lerna fallant foua himile, enti diu himilo za uuorte gabeotantemo andref anthabennef az megin fih hruorent,
aatoortido gauualtef ano einiga gungida ar- enti danne fchinant zeihhim mannef funef
fcricfa in miazar enti bigan gangan. Ni mahta in himile. Enti danne uuofient elliu aerda folc, daz truhtin nallef fona imo nibu fona truhtine, toenti kafehant mannef funu , quemantan in hi- oeitentemo chrifle. Uuarut auh iu huuanne railef uuolcnum, mit mihhilu meginu enti al- finftri, nu auar leobt in truhtine. Daz neoman mahtigin.
ni mac in Paule, neoman in Petre, neoman in Enti fentit fine angila mit trumbom enti
andremo noheinemo apoftolono , daz mac za mihhileru itimnu, enti kafamnot fine kachorane Boare in truhtine. Bidiu uuela Pauluf fnottar- is fona feor uuintun enti fona himilo hohillin un- lifaho fih unidar fenc, Chrifte bifalah, quad: taz dero marcha.
Neo Pauluf furi iuuuih in cruci gafiagan ni Fona fiicbaume danne chunnet biuurti.
aoard noh in finemo nemin gataufte ni birut. Saar fo fin alt muruuui uuirdit enti lauph uph Bidiu nallef in mir, nibu mit mir; Nallef untar gcngit, uuizut daz danne nah ift fumere. adr, nibu untar truhtine. Bidiu genc Petruf &o So auh danne ir diz al kifehet^ uuizit danne oba nuazarum in gabota gotef, Uuiffa daz er daz iu az felbem turim iit. Iblih magan fona imo haben ni mahta, in fefteru Uuar iu fagem, daz diz manchunni ni za-
gakapDiflTu mahta daz manm'fchin unfedi ni ferit aer danne diz «1 uuirdit etthta. Hear fintun unfefte kiribhun. gahoret, Himil enti aerda zafarant, miniu uuort
Miantet, fcauuuot, nurdiet. Neo za gafrum- os auuar iu bilibant. eenne nift in emuft mit dem fefteom, daz fie
i^fefte fiin; Oh za gatuoanne ift maer mit dem
^ifefteom, daz fie feft« fiin. Manage auh for-
18. Fragmente theotlaca edd. St. Endlicher et 17. Fiagmeota theotiaca edd. Endlicher et HofT- m Hofimann Fallersl. Vindobooae 1834. 4^. nach Mon- wnt Vlndob. 1884. 4^ nach Monseer bnich- seer bruchstUcken des VIII. jh. (vgl. Hoffm. Wiener des Tin. jh. in Wien. 8. 59. 61. — Mafs- hss m*. 233). s. 7. — VUhm, s. 2. 31 f. Fragmente theotiaca s. 25. — Mafsm. s. 10.
16
ERSTES BUCH.
. AL-THOCHDÄÜTSCHES.
19. Isidorus.
dhen heilegan gheist. Auur aah ambi dhazs selba quli^d Dauid in psalmom : Druhtines auordo IIear qdhidit umbi dhea baühnunoa vinduu hiinila chifestinode, endi sines mtmdes DHERO DHRio HEiDEO OOTES Araugit ist in gheistu standit al iro meghin. In dhemu druh- dhes aldin uuizssodes boohhum, dhazs fater endi ^ tines nemik archennemes chluoisso fater, in eunu endi heilac gcist got sii. Oh dhes sindun dhemu uuorde chilaubemes 8unu. In siaes munden unchilaubun ludeo liudi, dhazs sanu endi heilac gheiste instandemes chiuuisso heilegan gheist. gheist got sii , bi dhiu huuanda sie chihordon In dheseni urchundin ist ziuuare araughit dhesu gotes stimua hluda in Sina berge quhedhenda: dhrinissa zala endi chimeinidh iro einuuerches. Chihori dhu Israhel, druhtin got dhin ist einoioSo hear afler dher selbo forasago quhad: Ir got. Unbiuuizssende sindun , huueo in dheru sendit siin uuort endi chiuueihhit dhea, adhmuot dhrinissu sii ein got, fater endi sunu ende heilac siin gheist endi rinnant uuazssar. See hear meinit gheist; Nnlles sie dhrie goda, oh ist in dhesem nu dhri, fater ist dher sendida, endi uuort ist dhrim heidem ein namo dhes unchidciliden meghi- dhazs chisendida, endi siin gheist ist dher adh- nes. Suohhemes nu auur in dhemu aldin heile- 15 mot. Endi auh in genesi quhidhit : In dhemu ghin chiscribe dhesa selbun dhrinissa. In dhemu eristin chiteda got himil endi aerdha, endi gotes eristen deile chuningo boohho sus ist chiuuisso gheist suueihoda oba uuazsserum. Dhar ist aah chiscriban: Quhad David, Isais sunu, quhad gom- in dhemu gotes nemin fater zi firstandanne; man , dhemu izs chibodan uuard umbi Christan in dhemu eristin ist sunu zi archennenne, huuanda lacobes gotes, dher erchnosangheriIsrahelo:Go- 90 ir selbo quhad: In haubide dhes libelles azs tes gheist ist sprehhendi dhunih mib, endi siin erist ist chiscriban umbi mih, dhazs ih dhinan uuort ferit durah mina zungun. Endi saar dhar uuillun duoe. Got ist, der quhad, endi got, afler ofibno araughida huuer dher geist sii, dhuo dher deta; in dhiu auh dhanne dhazs ir oba ir quhad: Israhelo got nuas mir zuo sprehhendi, dhem uuazsserum suueiboda, dhen heilegan gheist Dher rehtuuisigo manno uualdendeo strangoasdhar bauhnida. Inu so auh chiuuisso, dhar Israhelo. Dhar ir quhad, Christ lacobes gotes quhad got : ''Duoemes mannan anachiliihhan chiuuisso meinida ir dhar sunu endi fater. Dhar endi uns chiliihan**, Dhurah dhero heideo manc- ir auh quhad : Gotes gheist ist sprehhendi dhu- ghin ist dhar chiofibnot dhera dbrinissa bauh- rah mih, dhar meinido leohtsamo zi archennenne nunc. Endi dhoh dhiu huuedhera nu dhazs ir
so dhea einuissa gotes araughida, hear saar afler
quhad: Got chiuuorahta mannan imn anachi- 19. A. Holznann: Isldori Hispalensis de nativitate üihhan. Endi auh so dhar afber got quhad: Domini, passione et resnrrectione, regno atqae judicio "See Adam ist dhiu chiliihho uuordan so ein epistohie ad Florentinam sororem versio francica sae- huuelih unser *, Dhiu selba maneghiu chinomidiu culi octavi qaoad superest. Carolsruhae 1836. nach ss araughit dhazs meghiniga chiruni dhera dhrinissa, der Pariser hs. nnd den Monseer bruchstttcken. s. 85 ff. cap. 4, 1 — 4. vgl. mit Graff, sprachschats 1834. I, XLV. — 8. Germania I, 67. » chifestinoda G. — « dhesu] dheru G.— «^
ma-
1» David] dd. Graff. — » leohtsams G. — naghin G. — *> einisaa G. — »< chinomidhiü G.
20. H y m n i.
a. Hymnus maMmus (nr. 3).
Splendor patemae gloriae, de luce lucem proferens^ lux lucis et fons luminis^ dies dierum illuminans.
Ventsque fol inlabere micans nüore perpett juharque fancti fpiritus, in/unde nostris fenßbva,
Fbtti vocemus et patrem
fchimo faterlicher tiurida, fona leohta leoht frampringanter, leoth leohtef inti prunno leohtef, tak tägo leohtanter.
40 uuarhafl ioh funna in flifanne fcinanter icimin [düzze] emazzigemu ioh heitamifTa uuihef atumei, ingiuz unferem inhuctim.
hantheizzom namoem inti fateran
20. J. Grimm, hymnoram yeteris eoclesiae XXVI interpretatio theotisca. GotUngae 1880. 4<>. nach einer abschrifl des Fr. Jnnios zu Oxford. IX. jh.
imaaf der in 8L Gaüm ObUche auadruck Jur ad coenam agm 21, 1. fona abandmoaTe de coena tptiHj mM. m da» h/mne» noh muafo uuuaragi Ker. Ben. 42. eonneht maafes qvieqwim dbi Ker. UM cHbontm on^ula 18, 18; za nahttuuafe lambef Ben. 43. fona muafe de cibo Ker. Ben. 49.
II. Pro8a der geistlichen.
patrem perennis ghriae patrem potentis grtHiae, ctdpam rtUget lubricam,
In/ormet ac$ua strenuos dentem retundat invidi^ •
casus secunetet asperos dsMl gerendi gratiam.
Meniem gubemet et regai casioßd^ corpore fidts calore ferveaty fraudis veneria nesciai.
Ckrisiusque nobis sit cibus potusque noster sUßdes^ laeti bibttmus fobrie. ebrietatem spirihis.
Laetus dies hie transeat, pudor sü tä dihiCtäOf ^des velut meridiesj crqmsculum mens nesciat,
Aurora cttrsus provehit, aurora totus protegai in patre totus ßUus et totus in verho pater.
Isidor. hynmen.
fateran euuigera tiurida fatera mahtigcra henfti, funta kapinte fleffora.
kalcaioe katati kambaro »^ zan uuidarpliuue apanftigamn, fall! kaprnche fiirfe gebe iragannef anft.
muat Itiurre inti rihtc kadiganemu triuaftemu lichamin lokalauba hizzu ftrede, notinumfti heitar ni uuizzi.
chrirt ioh unf H muaf ^ lid ioh unfer (i kalauba, froe trinchem urtrublicho IS tninchali atumef [keiltef.
frauuer tak defer duruhfare, kadigani H eo fo fruo in morgan, kalauba eo fo mitti tak, dhemar mnat ni uuizzi.
17
so
tagarod lauft framfuarit, tagarod alle f cinne in fatere aller lun inti aller in uuorte fater.
b* Hymnus paschaUsy ad matutinum (nr. 19).
Aurora luds ruHkUj coelum laudäws intonat^ mundus exiuUans tubUat, gemtns infemus tduUxt; .
Cum rex ille fortissimus^ mortis confractis viribus^ pede coneulcans tartarOt soiuit caUna niseros,
nie qui clausus Uqfide custoditur sub miUtef triuotphans pompa nobüi nctor stargit de funere.
SoiuHs «am gemitibus H itk/emi doUmbus. fuüa aurrexit dominus^ ijdendena clamat angehis.
Tristes erant apofloli de nece sm dondni^ fpaem poena mortis erudeli com dastsnaruni impii,
Sermone blando tmgdus frnedfdi smäUeribus: n Gaiäea dominus tidoubm e»t quantoeius.
lüas dum pergunt ooncUe ^9^6Us hoc dicert^ ^iderUes eum vivere^ ot4xlant pedes domim.
Quo €sgnito diseipuli in Gaülea propere pergumt viSere fadem dtsideroiam dominL MittaWier.
tagarod leofatef lohazit, SS himil lopum donarot, uueralt feginontiu uuatarat, fuftonti pech uunfit;
denne cbuninc der (tarehifto, todef kaprocbanem chreftim, m fuazziu katretanti hellauuizzi, intpant cbetinnu uoenege.
der der pilocbaner steine kahaltan ift üntar degane, (igufaginonti keili adallicbo SS ligouualto barftantit fona reuue.
arloltem giu uuaftim inti pechei fuerom. danta arftuant tmbtin, icinanter haret angil.
40
cremizze uuarun potun fona fclabtu im trubtinef, den uuizze todef crimmemu farfe unizzinoton kanadilofe.
uuorte Hehtemu angil 45 foracbuuidit chuuenom :
in Gälilea (in kauuimizze) tmbtin za kafebenne ift fo borfco.
deo denne farant radallcbo poton daz cbuuedan, M kafebante inan lepen, cbuzzant fuazzu trubtinef.
demu arcbantemu difcon in geuuimezze ilico farant feban antlnzzi BS kakerotaz trubtinef.
18
BESTES BUCH.
ALTHOCHDBUTSCHBS.
Claro paschali gaudio sol mundo nitet radio, cum Christum iam apostoli visu cemunt earporeo.
Ostensa sibi vulnera in Christi came fuLgida, resurrexisse dominum voce fatetur publica.
Rex chriße clementijjfime, tu corda nostra posside, ut Hhi laudes debitas reddamus omni tempore.
Deo patti ßi gloria ehisque solißlio cum spiritu paracleto et nunc et in perpetuum.
heitaremo oftarlichera mendi fmma reinemu fcinit fckmn, demie Christ giu potun kafiune kafehant Uchamaflemu.
6 kaauctem im uanton
in chriftef fleifge perabtemu, arftantan trohtinan rtimmu fprichit lutmarrenu
chumnc chrill kanadigofto, 10 dn herziin unfaria piTizzi, daz dir lop fcoldigiu keltern eochalichemu zite.
kote fatere (i tioiida (ine ioh einin funiu » mit atumu pimantiu inti na inti in euuun.
c. Hymnus noctumus ad primum gaJli cantum (nr. 25).
Aeteme rerum conditor, noctem diemque qui regis et temporum dans tempora, ut adleves fastidium :
Praeco diei iam sonat, noctis proßmdae pervigil^ nocturna lux viantiffus, a nocte noctem segregans.
Hoc excitatus lucifer solüit polum caligine^ hoc omnis errorum chorus viam ftocendi deserit.
Hoc näuta vires coUigity pontique mitescunt freta : hoc ipsa Petri ecclesia canente^ culpam diluit.
Surgamus ergo strenue: gaüus iacentes excitat et somnolentos increpai, gaüus negantes arguiL
Oaüo canente spes redit, aegris salus refunditur, mucro latronis solvitur, Ic^sis fides reuertitur. .-
Jesu, paventes respice et nos videndo corrtge^ si nos respicis lapsi non cadunt fletuque culpa solvitur.
Tu lux reßäge sensibus noctisque somnum discute: te nostra vox primum sonet, et ora solvamits HbL
Te decet laus, te decei hgmnus: tibi gloria, Deo patri etfilio cum sancto spiritu in secuta seculorum, amen.
eauige rachono felahanio, naht tak ioh ther ribtif inti ziteo kepanti ziti, so thaz erpurref urgauuida.
foraharo tagef giu lotit, thera naht tiufin thurahunaohar, nahtlih lioht uuegontem, fona nahti naht funtaronti.
SS themu eruaahter tageflem intpintat himil tunchli, themo iokiuuelih irrituomo (amanunga uuec terrennes ferlazit
themu ferro chrefti keHfit, ao fenuef ioh kilUllent kiozun : themu felbiu Pietref famanunga (ingantemo funta -unafkit
arftantem auur fnellicho: hano lickante uuechit SS inti näffiline reflit, hano laugenente reflit.
henin fingantemo uuan erkepan ift, Huchem heili aunr kico^i [kicozan ift?], uuafia thiupef intpuntan, «opifliflen kilauba auiruit
heilant, furahtante kaHh inti nndh kefehanto kirihti, ibu unfib kifihif piflifle ni iallant uuofte ioh funta intpuntan unirdit.
45 thu lioht arfcin huctim thera naht ioh f laf arfcuti, thih unfariu ftimma erift Intte inti munda keltern thir. ■
thir krint lop, thir krifit lopfanc, 50 thk iiurida, cote fatere inti föne mit uuihemo atomc in uueralti uueralteo. uuar.
HL Poeaie der geiatlichen. Uebersicht. 19
I
I
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DRITTER ABSCHNITT.
POESIE DER GEISTLICHEN.
Der weltliclid geung gab der geistlklikeit zu steten klagen und Verfolgungen anlaO* ibn übten und pflegten indes nicht allein die lüen, auch weltlich gesinnte klosterleute ergetzten seh dsiati. das capitidarfr Kasia Tom j. 789 verbietet den nonnenkloestem scribere vel nUttere utomZMxbt, wu ein Weingartner glosMir aus derselben seit schlechtweg mit weltlichen genügen, cmtäauu gecMdares erlistcrt. man braucht dabei nicht an die caniica puellarum zu denken, s deren ansföhrnng in der kirche das Statut des heiL Bonifadus verboten hatte, da sieh dies ver- bot ofienbar nur auf die einführung von msBdchenstimmen, nicht auf den inhalt bezieht, wohl aber gab es auch gesänge in den kirchen, die* ihrem inhalte nach anstoeQig waren, dahin schei- nen £e vulgaren von laien verfaßten psalme zu gehoeren, die in den concilien von den kirchen aosgesehloOen werden, freüich schon in früher zeit, wie die gebtlichen selbst aber sich dem lo weltlichen gesange überlieSen, darf man aus der äuQening koenig Childeberts abnehmen, der über ihre nächtlichen trinkgelage possen und gesänge klagt, und aus den hss. die sich noch in speterer zeit in kloestem finden, voll von blasphemetischen messen und üppigen liedem. zwi- •chea jener klage des Frankenkoenigs von 554 und den canninibus buranis moegen die lieder selbft mannigfach veraltet und ersetzt sein, daß sie vorhanden waren liegt in der beschaffenheit is der Bache und wird durch andere andeutungen bestsetigt. hielten sich doch, wie aus dem verbot des angeführten capitnlare vom j. 789 hervorgeht, äbte und abbatissinnen außer anderm welt- lichen pomp wie hunden, falken und stoßvcegeln, auch ioculatores, lustigmacher, die neben an- dern knnsten auch lieder übten. Wenn die kirchlichen verböte des VIU., IX. jh., namentlich in den samlongen des Aasegis und Beaediotus Levita nicht alle auf Deutschland zu beziehen ao find und insbesondere jene dem volke untersagten bcUatianes et aaüaäanesj caniica turpia ac Utxurioßa et iUa lusa diaholica, die aus heidnischer zeit übrig geblieben, aus dem toletanischen eonol henibergenommen sind (Pertz legg. 11, 8, 68), so wird doch sehnliches auch direct in Deutschland genannt (capitulare Aquisgr. 802, 28. Pertz legg. I, 04). die lieder der weltli- chen moegen lange nicht so anstaeßig gewesen sein, als die üppigen ausgelaßenheiten geistlicher ss personen, obwohl Otfrid gerade der weltlidie laiengesang solches ärgemis gab, daß er ihn zu Terdnngen mth vorMtzte. das anst<eßige lag hier wol mehr in dem heidnischen demente des Tolksgesanges, als in sonst etwas, die Wirkung deßelben mag gewaltig genug gewesen sein, da selbst die geistlichkeit sich ihr nicht ganz entziehen konnte, wie bei der bekehrung altheid- nische heilige statten, wesen und sitten christliche Umwandlung erfuhren, wie die kirchen in den ao kihg«! wmldeni erstanden, chnstliche heilige und Christus selbst heidnische gottheiten vertra- ten, das bcechste christliche fest ein heidnisches theils verdrängte theils in sich aufnahm, so CKh die poesia die heidnische form der alliteration war es nicht allein, was von der alten kaust in die neue übergieng, mit der alliteration muste auch mancherlei heidnischer inhalt un- aerklicb hinüberflietten. schon beim Weßobrunner gebet sind wir diesem umwandlungsprooess ss begegnet, ein viel redenderes beispiel ist in dem fragmente aufbehalten, das auf den rand eines Loding dem deutschen gewidmeten buches. vielleicht von diesem selbst, der seit 828 als koBuig von Bsicm in Regensbuxg hof hielt und 848 — 76 koenig vx>n Deutschland war, aufgezeichnet wurde, das ge£dit, vermutlich aus der erinnerung niedergeschrieben wie das Hildebrandslied, ^t in alliterie- render Ibnn mit durchbrechendem reim . gehalten und behandelt das jüngste gffcht in Christ- 4o fieh kirchlichem sinne aber mit heidnischen anklängen, nach deren bedeutungsvollstem der her* aigeber, Schmeller, das fragment selbst Mu8pilli nannte. 'Wie Elias blut, heißt es in dem gEdichte, zaboden träufelt, geratbendie berge in brand, kein bäum bleibt stehen auf der stelle, (Se stneme trocknen aus,. des meeres flut verflüchtigt die glut, in flammen vergeht der himmel, tt iaÜt hmmeder der mond, die erde flammt auf, kein fels steht fest; der veigeltung tag sucht 4s ^ Tolker mit feuer heim, da mag kein mage dem andren helfen vor dem Muspille; wenn die *eite erde ganz verbrennt %pd feuer xa^ luft sie ganz hinwegfegt, wo ist dann die mark, um dtt ni^i mit den verwandten stritt? die marke ist verbrannt, die seele steht schuldbeladen.' . yicIlaÄt war gerade diese stelle über länderhader unter blutsverwandten, die bei dem 'großen karolingischen tranerspier' wie eine alte ernste muliTjnng klingen mochte, anlaß zur so BedaKhieibcmg des bruchstückes eines groeßeren gedichtes, dem das erhaltne nur als ^isode
2*
20 . EBSTE8 BUCH. ALTH0CHDSDT8CHBS.
mag angehoert haben, derselbe gegenständ, der weltbrand, jener personificirte Mnfpilli, wird noch in der gleichzeitigen altsäcbsxschen evangeliendichtung begegnen, auch Otfrid hat ihn behandelt, der auch einige verse dieses gedichtes, schwerlich nach Ludwigs niederschrift, in sein werk aufnahm, noch manches mag aus dem verlornen theile des gedichtes in Otfrids yerse über-
ft gegangen sein. — Welcher ait die carmina vulgaria, gentiUa waren und wie die Volkslieder von der vornehmen gelehrsamkeit sonst gescholten wurden, läQt sich an den bisher erwähnten Überresten kaum ermefien; jene Zaubersprüche gaben eine ahnung, das Hildebrandslied führte schon leben- diger in die volkspoesie; das Wefiobrunner gebet und mufpilli sind, wenn auch aus volksbe- wustsein hervorgegangen« doch immerhin schon erzeugnisse der kunst, des Vorsatzes, nicht der
10 frischen augenblicklichen eingebung. es kann aber kaum bezweifelt werden, daß in jener zeit fügsamer spräche und lebendiger phantasie auch andre kleinere gedickte rasch entstanden, viel- leicht eben so rasch verschollen sind, spuren einiger haben sich erhalten, es würde thoericht sein, jene spottverse die, nach Theganus (Porta 11, 697), auf den furchtsamen grafen Hugo, der einst keinen schritt vom hofe gewagt, gesungen wurden mit liedeni der art zusammenzn-
H werfen, die man mit instrumenten begleitete, es sind einige jener Spottgedichte erhalten; eine etwas jüngere band hat auf die erste ursprünglich freie seite eines S. GaUer codex des IX. jh. (nr. 80) einige reime geschrieben, die anf eine gefieite und zurückgegebene tochter eines unbe- kannten mannes gehen (Hattemer, denkm. I, 409):
Liubene er sazta sine gmz unde kab sine tohter uz, so to Cham aber starz fidere, prahta imo sina tohter nuidere.
Wie weit die anf den eher gedichteten verse der S. Galler rhetorik (Docen in Aretins beitnegen Vn, 293 und Wackemagel in Haupts ztschr. IV, 470) hieriier zu ziehen, steht dahin; es sind nur fragmente:
Der hdber gftt in litun, tr^git sp^ in situn: S5 sin bald dllin ne Iftzet in udUin.
und: Imo sfnt f^oze füodermäze«
fmo sfnt bürste dben hd forste, ünde zdne sfne zuu^if^lnige
mit mehr Wahrscheinlichkeit sind die andern dort bewahrten verse als gelegentlich entstandene ao und länger eriudtne spottverse zu nehmen :
Sdse smA sn^lemo pegAgenet ändremo, so uuirdet sllemo firanften «ciltrfemo.
die alliteration weist auf eine ältere zeit der entstehung als die der niederschrift hin, was auch von der Brüssler zeile gilt, die Bethinann in einer hs. des X. jh. mit musikzeichen versehen 15 gefunden hat (Haupts ztschr. V, 204):
ITirez runeta Aintun in daz ora: uildu noch Ainta?
Die lateinischen spottverse, die geistliche gegen einander machten und die zn mehrfiichen vet*-* boten und seufisem anlaO gaben, dürfen nur erwehnt werden, von ihren geistlichen lateinischen üedem sehen wir hier gleichfalls ab. der ausgezeichneteste hymnendicfater seiner zeit scheint;
40 Notker balhdu3, gewesen zu sein. Kkkehard (Pertz TL, 94) nennt ihn dictando creberrimum und seine hymnen, tropen und Sequenzen wurden mit einwilligung des pabstes in den kircheck- gesang aufgenommen, die Verehrung, die er genoQ, war so ausdehnt und dauernd, daft nooh ein Jahrhundert nach seinem 912 erfolgten tode der Bischof Sigbert von Minden seine tropen. und Sequenzen mit goldbuchstaben in einen prächtigen mit bildem und elfenbein gezierten co^
4s dex schreiben|lieO und Kotkers bild mit einer preisenden Unterschrift versah (Leibn. ss. 11, ITO wo Nother z^)e6em ist). Deutsche geistliche lieder sind fast keine aus dieser zeit vorhanden., die beiden kleinen Gbbete in reimen verdanken ihre entstehung dem vorgange Otfrids. d^is Volk blieb vom geistlichen gesange ausgeschloOen, hcechstens daOes mit hyrxeleison einfiel. naoH dem Benedictus Levita (Pertz legg. U, 2, 83), der übrigens aus fremden quellen schöpft, war«l^
50 das kyrieleison von denen gesungen, welche die psalme nicht inne hatten und zwar so daft c^ie männer begannen, die firauen antworteten, am Osterfeste, heiQt es daselbst nach den relcttC^ episcoporwn, sollen auch die hirten beim aus- und eintreiben kyrieleison singen, und die statte t<M Salisb. von 799 (Pertz legg. I, 80) schärfen ein, daQ alles volk ebMam mit aller demut, oHrio prächtige kleider und vollends ohne verführerischen gesang und weltliche possen, mit den li%^^
65 neien einhergehe und kyrieleison rufen lerne, und nicht so bäurisch wie bis dahin, sondern beQc^p lerne, dies kjric rufen mag denn freilich oft weltlich genug gelautet haben, wenn wir müQen, daQ bauem einen umgestürzten wagen, kyrieleison singend, wiederaufrichteten (Perts
HL Poesie der gdsdichen. Üebersicht. 21
108). du kkines Lied auf bbn heiliqen pktkus, das mit dem rufe nach jeder stro* phe ■clilieSt^ ist ona mit den gesangzeichen (Mafsm. abschw« tafel V) erhalten, es ist schwer- lieb Tor Otfrid zu setxen, der die gereimte zweilangzeilige Strophe- zwar nicht erfanden aber fit die geistlichen gewissennafien geheiligt hat, die sich derselben, wie aus den Überresten ab> genommen werden kann, mehrfach und allgemaoer bedient haben, [es kommt sehr wenig dar« 5 auf so, ob man ihre arbeiten lied oder leich nennen und nach zufälligen merkmalen theoretisch sdieiden will, am dann auf eine unerwieseae präzis zurückzuschließen, das wort leich selbst kommt zuerst um 1000 in 8. Gallen vor und wnrd nut lied zusammengestellt, ddz ze atngenne getan ist, dlsß lied tmde Uicha (Mart. CapeUa 105 Graff). für die literatur ist die untenohei- dang sehr anerheblich, gesungen wurden beide.] hierher zu rechnen sind die Inruchstücke in lo Wiener handachriften Chbistüs xnw dib samabitbbin, ein lebendig ausgeführtes klemea büd, und der pbalm oxxsvxn oder nach gewoehnlicher zsehlung 139. auch ein gedidit auf den heiligen Geox^ gebeert hierher, ist aber in so arger entstellung auf uns gekom- men, zum tbeil auch so unleserlich geworden, daß es kaum als vorhanden betrachtet werden kann. gedniö:t ist es bei Nyerup (symbplie, Havn. 1787, 411 — 36), bei Wilken (gesch. dr. ib heidelb. büchersaml. s. 547 von Mone) und Hoffmann (fundgr. I, 10 ff). Zwischen allen diesen kktneren denkmaelem steht die arbeit Otfbids, der zeit nach des ersten dichters den die deutsche literatnr bei namen kennt, in Oberdeutschland unvergleichlich da und nur Kieder^ deotschland hat eine Schöpfung dagegen zu setzen, die darüber hinausragt, da sie neben der spradiKchen und rein geschichtlichen bedeutung auch eine selbstständige poetische hat. — Seit » den ältesten zeiteu werden historische gedicbte erwähnt , neben denen, welche die nationale heldensage betreffen auch solche, die nur auf geschichtliche vorginge gegründet sind und sich gröQeren kreiden nicht einreihen, ein solches gedieht ist das unten mitgetheilte Ludwigs- URD, auf den sieg Ludwigs IIL über die Normannen bei Saucourt im j. 881, das nach anfang and schlug zu urüieilen abgefaßt wurde als Ludwig noch lebte, der Überschrift zufolge, picRU mfmorÜE, erst nach seinem tode (5. Aug. 882) aufgezeichnet wurde und deshalb sdiwerlich von dem an£Eeichner, in welchem Willems den mönch des klosters S. Amand, Hucbald, erkennen will (dd ä la plume du savant moine et poete Hucbald, Elnones, s. 16), verfaßt ist (das ge- dieht, nadi der bereits erwsehnten terminologie ein leich genannt, wurde Schilter durch Mabillon abechrifUich mitgetheilt und von ersterem, Arg. 1696.40., herau^qg^egeben, im thesaur. t. IL wie- « derfaoH ond seitdem durch Docen, München 1813, Lachmann: specim. s. 15 und Hoffinann: fondgr. I, 4 aas der Verderbnis herzustellen versucht, bis Hofimann die verloren geglaubte hs. im s^t. 18S7 zu Valenciennes, wo die hss. der abtei Elno oder S. Amand aufbewahrt werden, Aofsod&te und fand: Elnonensia etc.). der dichter ist augenscheinlich ein geistlicher, an Huc- bald dadite man Willems worte misverstehend, auf Otfrid verfiel EL Roth (denkm. s. IX). u »iiweriicfa von geistlichen rührte das gedieht auf Hattos verrat her, dessen Ekkebard IV. ge- denkt: SurgtaU mvidiae et odia. praeter scelera guae in reges y)90S machinati sunt {Pertolt et Krckinger) , Hattanem Franci Uli sepe perdere moliti sunt, sed astutia hominis in falsam regis Tratiam suaW, quaUter Adalpert fraude eius de urbe Pabinborch detractus^ capite sit plexus — nitcT enim morbo perierat — quoniam vulgo concinatur et canitur, scribere svpersedeo (Pertz 4o II, S3). der gegenständ beschäftigte das volk lange zeit, Ekkehard lebte über hundert jähre ^vter und noch nach dritthalbhundert jähren sagt Otto von Freisingen (f 1 1,58) vxdgari tradi- ti^ne in compitis et curiis hactenus auditur (bei Cuspinian, Argentorati 1515. fol VI, 15). Aorh die niederkge, welche die Franken 915 von den Sachsen bei Heresburg erlitten, scheint r^cfa Widnkind (Pertz III, 428) gegenständ der dichtung geworden zu sein , doch laßen die 4a «nrte iania caede Franci mtdctati sunt^ tU a mimis declamaretur^ ubi tantus ille infemus eM»t, qui tttntam multitudinem caesorum capere posset ^sMch eine andere auslegung zu. die tha- tea des kühnen Churzibolt beschäftigten volk und geistliche dichter, Ekkehard erzsehlt nur rwä. wie er den loewen und den riesigen Slaven getestet, anderes übergeht er: Chuno^ Chur^ i^fit, regit generis erat angusto in pectore audax et fortis; qui leonem^ cavea effracta, se et re- so ?cm Mftios intfentos in consilio insilientem, rege^ grandi qxddem viro, gladium^ quem Chuno tunc, 't moris est^ gerebat^ arripere volente, ipse prosiliens incunctanter occidit. diffamatur longe l^f^t^ue^ Henrici regis militem leanem se insilientem gladio occidisse. multa sunt quae de iÜo f^'neiitnantur et canuntur^ quae praeterimuSj nisi quod provocatorem Sclavttm giganteae fiÜM kommem^ e castro regis prorwnpens, novus David lancea pro lapide slraverat (Ekkeh. u S. Galli cap. 3. Pertz H, 104). ganz geisthche hand zeigt das halb lateinische halb gecficht über die zweite versoehnung Ottos I. mit seinem bruder Heinrich, weibnachten auf diese zeit, bemerkt Lachmann (über die leiche im rhein. museum f philol. III, 8, aa Heinrichs tod 955 passt der schluiß; nach der ersten versoehnung hatte sich Hein-
enpoert und sogar auf ostem 941 einen plan auf Ottos leben gefaßt, der andre «> , ambo vos aequivoci, ist der söhn Herzog Giseiberts von Lotbringen; da Otto kaiser wird, kann das lied nicht vor 963 verfiißt sein, merkwürdig auch, weil es dem Saoh- eigene niederdeutsche spräche läßt, mit absieht, nicht weU dem Schreiber ein misch-
22 ERSTES BUCH. ALTHOCHDEUTSCHES.
dialekt geläufig war. auch über den hell. Ulrich, der 928 — 978 bischof von Augsburg war und in lateinischen gedichten gefeiert wurde (Schmeller, St. Ulrichs leben. München 1844 s. y ff.), erwaehnt Ekkeh. gedichte, plura quae de eo c&ncinnantur vulgo et canuntur^ und Thiet- mar ▼. Merseburg erzsehlt (V, 1. Fertz HI, 791), daG nach dem tode kaiser Ottos IIL das
i Yolk gesungen habe, Heinrich habe gegen den willen gottes herschen wollen, recordaris frater, qualiter cecinit populus "Deo nolente voltät dux Heinricus regnar^^ f endlich erwshnt Nor- bert, der biograph des heil. Benno, wie dieser als scholasticus von Hildesheim dem bischof Etzelitt in kaiser Heinrichs IH. ungarischem kriege 1051 genutzt, wie er ihn bei groeOter hun- gersnot unterhalten hat, davon zeugen jetzt noch volkssagen und Volkslieder, populäres
loetiam nunc adhuc notae fabulae attestari soleni et cantilenae vulgares. Ein deutsches lied auf den heil. Gallus, das der um 900 verstorbene S. Graller mönch Ratpert verfaßte, fecii car^ men barharicum, populo in laude S, Galli canendum (Ekkehardus IV, bei Hattemer denkm. I, 840), wurde von Ekkehard getreu ins lateinische übersetzt, quam proxime potuimusy in lati- nam transtulimuSy ut tarn dulcis melodia Mine luderet (Hattemer a. a. o.) es ist in fünfzciligen
15 Strophen und nur lateinisch erhalten (J. Grimm, latein. gedichte XXXI ff. und Hattemer I, 840 — 844).
Anderen arbeiten geistlicher dichter dieses Zeitraumes werden wir bei der heldensage (buch II), den geschichtlichen Stoffen (V), den legenden (VII) und vorzüglich bei der thiersage (Vni) begegnen.
25
21. Mufpilli.
An tac piqueme daz er (tdwi)an fcal.
Uuanta far fo (ih diu |(lla in den find arhevit,
enti n den Ithhamun likkan lAzzit, 30 fo quimit ein ^erT fona ^imilzungalon,
daz andar fona pehhe; dar pftgant Hu umpi.
3orgdn mac diu fSla unzi diu fuona argdt,
za uuederemo ^erie fi gif^alot uuerde;
uuanta ipu Ha daz fatanazfef kifindi kiuuinnit, ^ daz leitit Ha ftr dar iru leid uuirdit«
in fiur enti in finftri; dazt id rehto oirinlih ding.
Upi Ha avar ki^alont die die dar fona l^imile quemant,
enti n dero engilo eigan uuirdit,
die pringent Ha Dir uf in ^imilo rthhi, *^ dar! i(t lip ftno tdd, lioht äno finftri,
felida äno forgun, dar ift neoman fiuh.
denne der man in paradifu pd kiuuinnit
^üs in l^imile dar quimit imo (^ilfiä kinuok
Pidiu ift dürft mihhil allere manno uuelihhemo daz in es fin muot kifpane, 45 daz er kotes uuillun Kemo tuo
enti t^ella fiur f^arto wtfö,
pehhes pina dar piutit der fatanaz altift
l^izzan laue. So mac l^uckan za diu
forgdn drftto der fih funtigen uueiz. fio Und demo in oinftri fcal (ina virina Hruen,
prinnan in pehhe; daz ift rehto paluuig ding,
daz der man (^aret ze gote, enti imo ^il& ni quimit;
uttftnit fih kinäda diu im^naga Idia;
ni ift in ki^uctin ^imilifkin gote, 55 uuanta hiar in uuerolti after ni uuerköta. .
21. MufpUU. brochstück einer alliterirenden dichtung vom ende der weit, (aus Emmeram-MtUicimer \%i B. VI.) mitgotheilt von J. A. Schmeller (\n Buchners neuen beitragen znr vaterUnd. geschichtft XS31 bd. I, s. 89 — 117. mit facfim. — W. Müller, rereuch einer strophischen abtheilong, in HaupCs mei Schrift. 3, 452 fi*. — vgl. Grimm, myth. 768 ff. TeuBsner. s. 15.
« der vera ist vollständig in Otfrids evangaUeiUntch aufgenommen I, 18, 9: tbar ift Kb ana ttS<l, \io1 ana fiiiftri, und hwotist för den gldchen bau der alHtierierenden und der rtimendtn langseik.
in. Poesie der gdstUcken. Mufpilli. 23
So dennc der mahügo khuninc daz mahal kipannit,
dara fcal queman 4|unno kilihbaz, '
denne ni Idtar i^amo nohhein den p«a furifizzan,
ni allero manno uaelth ze demo mahale feuli.
Dar fcal er vora demo rihbe az rahha ftantan &
pi daz er in uuerolti kiuuerköta hapgta.
daz liÖFt ih rahhon dia uuerolt rehtuulfoB,
daz fculi der ^ntichrifto mit diafe pftgan.
der uuarcb ift kiuuafanit; denne uordit untar in uuihc arhapan;
Khenfnn Hnt fo Kreflic diu hofa ift lo mihhil. lo
Clias Itrftit pt den euuigon lip,
nuili den rehtkemon daz rihhi kidarkan;
pidin fcal imo ^Ifiin der limilee kiuualtit
Der JVntichrifto ftdt pi demo ^tfiaote,
ftet pt demo ^^atanafe der inan farfenkan fcal. '&
pidin fcal er in deru uucHeti uuntpioallan
enti in demo finde (igalös uuerdan.
Doh uftnit des oula gotmanno
daz Hellas in demo uuige aruuartit (wirdit)
Sap fo daz IJliafes ploot in trda kitriufit, ^
fo iniprinnant die |ierga, paum ni killentit
rinic in trdu, aha arinikngnt,
muor varfuilhit fih, fnilizot lougiu der himil,
mano valiit prinnit mittilagart,
flein ni kiflentit einibc in erdu. verit denne fluatagp in. lant» ^
perit mit diu oiuru oiriho uuifön.
Dar ni mac denne tnäk andremo hel£ui vora demo iHufpill«;
denne daz preita uuafal allaz varpnnnit,
enti oiur enti luft iz allaz arfiirpit,
unar ilt denne diu marha dar man dar eo mit (Inen mftgon piebc? ^
Diu n^ftrha tfi farprunnan, diu fela ßit pidungan^
m nveiz mit uoiu pnoze; Dir verit ß za uuize.
Pidiu itt dem mamie fo guot denne er ze demo laabale quimit,
daz er rahhono uuelibha rehto arteile;
denne ni darf er forgen, denne er ze deru fuonu quimlt, ^
Ni uueiz der uuenago man uuielihhan ur/eil er habet,
denne er mit den miaton marrit daz rehta,
daz der tiuval darpi kitarnit (tentit;
der bapet in ruovu rabbono uuelibha,
daz der man (r enti fid upiles kifrumita, ^o
daz er iz allaz kifaget denne er ze deru fuonu quimlt.
Ni fcolta fid manno nohhein
manno nohhein miatun {intfahan). So denne daz ^imilifca |om kilutit uuirdit *^
enti fib der (jfuonari in den) find arheuit, der dar fuonnan (cal toten enti lepenten Denne |euit Ch mit imo ^rio meilta, daz ilt allaz fo pald daz imo nioman kipftgan ni mak;
denne verit er ze deru piahalfteti deru da^ kimarchot ift; m
dar uuirdit {diu fuona) dia man dar hio fageta. Denne varant fngila uper dio marha, ttuechant Jbeota, ttuil&nt ze ^inge, denne fcal mano gilib fona deru moltu arllen,
loflan fih ar dero leuuo vazzon, fcal imo avar Hn lip piqueman, ^
daz er fin teht allaz kirabbon muozzi, enti imo after finen tatin arteilit uuerde. Denne der gifizzit der dar fuonnan fcal (enti) arteillan fcal toten enti quekkhen, Denne ftet dar lusnpi cngilo menigi ^
gnotero gomono g . r . ft
'!Dara quimit ze deru ribtungu fo uilo dia dar arftent,
io dar manno nohhein uuiht pimidan ni mak;
24 ERSTES BUCH. ALTHOCHDEUTSCHES.
dar fcal denne (^ant fprehhan, ^oupit lagen
allero Udo uudifa unti in den luzigon vinger,
uuaK er ontar defen mannun mordes kifrumita.
Dar nid eo fo liltic man der dar iowiht arüugan megi^ 5 daz er kitaman megi tato deHhema,
niz al fora demo lihanm^ö (kikhundit u)uerd0
uzzan er iz mit olamnfann fu . . . e . .
enii mit faftnn dio tiurina kipoazto.
Denne . ^ der kipnazzit (h)apet
10 Denner ze dtt
C/iiirdit denne fori kitragan daz frono,
^ruci dar (der |)eligo C^riilb aaa ar^angan
uu . . denne augü er dio malan dio er in dem m(ennt/%» antfeng\
di(a) er doroh deXTe mancmmes (xßinna . .)
15
Otf rid
30 wohnte im kloster WeiQenburg, war aber, wie Laehmann, aaf dem das folgende beruht, in Ersch und Gruben encyklopasdie (8, 7, 278 — 282) aus der klage über seine entfemung von der hei- mat fchliett, nicht von dort gebürtig, sondern ein Franke, er selbst nennt sich einen schüler des Hrsbanus und des Constanzer bischofs Salomon L, der von 8S9 — 72 saß. unter Hraban (822 — H) besuchte er vermnUieh die schule in Fulda, gieng mit zweien mitschüiem, Hartmuat 25 (872 abt) und Adelberts sohae'^Werinbracht (f 22. mai 884) nach S. Gallen, wohin er spieter noch mit Notker Balbulus und dessen genoQen von Weißenburg aus coirespondierte. seine ge- dichte schrieb er als mbnch im Benedictinerkloster WeiQenburg; das erste buch sandte er vor 872 an Hartmuat und Werinbracht, dann schrieb er die abschnitte IG — 25 des V. buches, die er mit dem gediclite an Salomon (f 871) begleitete, als presb/ter zuletzt dichtete er den mitt- •0 leren theil und widmete ihn seinem kcenige Ludwig dem deutschen (vor 976, da die koenigin Emma, deren er in der widmung gedenkt, si zi Gote ouh tninna ^era felhun kuninginnaj nach Weihnachten 875 starb) und erzb. Lintbert Ton Mainz (8GS — 889). da er die friedliche zeit rühmt, nu niazen uuir thio guati ioh fridosamo zitiy und das anf die letzten jähre nicht passt, so wird das werk etwa 865 vollendet sein, bevor Ludwig d. j. sich gegen seinen vater empoerte. 35 Tritheim schreibt ihm noch in psalteriwn volumina tria, carmina diversi generis und epiatolarum ad diversos librum unum zu. In seinem buche hat er auf bitten einer ehrwürdigen Frau, Ju- dith, evangeliono teil in deutschen versen schreiben wollen, keine vollständige evangelienharmouie, so daß er viel einzelnes übergieng, dafiir aber oft anwendungen und deutungen hinzufügte, wobei er vermutlich nicht Alcuin, sondern ein tnniäOenderes und kürzeres werk, vielleicht auch 40 ältere gedichte, wie das gedieht vom weltende (Mufpilli), benutzte, sein zweck war etwas zur Verdrängung des weltlichen gesanges beizutragen, da heilige und fromme leute an dem an- stöfiigen gesang des volkes, laicorum cantus obscoenus , ärgemis genommen, habe er auf bitten, ut aliquantulwn htäus carUia lectionis ludum secularium vocum deleret et in eüangeliomm propria lingua occupaii dtdcedine, sonum intäilium rentm noverint declinare, nicht als erfahrner mann, 44 sondern durch brüderliche bitte gezwungen, einen theil der evangelien fränkisch geschrieben, hin und wieder geistliche und moralische betrachtungen einstreuend, er theilte sein werk in fiinf bücher, von denen das erste von der geburt Christi bis zur taufe geht das zweite berichtet wie Christus durch wunder und lehre bekannt wurde, das dritte wie er die Juden lehrte, das vierte vom leiden, das fünfte von der auferstehung, himmelfahrt und dem jüngstem gericht. der M Charakter der . darstellnng ist episch, die betrachtungen im predigerstil Ux>ckcn, nur mitunter lebendig angeregt, wie 1, 18, 25 ff.
Uuolaga elüenti, harto biftu herti,
thu bift harto filu fuar, thaz fagen ih thir in ala uuar; Mit arabeitin uuerbent, thie heiminges tharbent; M ih haben iz funtan in mir, ni fand ih liabes utdht in thir,
Mi fand in thir ih ander guat, funtar rozagaz mual;,
feragaz herza ioh managfalta fmerza. Ob uns in muat gigange, thaz unfih heim lange zi themo lante in gäbe ouh iamer gifahe, 60 Farames fo thie ginoza ouh andera ftraza,
then uueg ther unlih uuente zi eigenemo lante. Thes felben pades fuazi fuachit reine Siazi,
n therer fitu in manne, ther thar ana gange.
HI. Poesie der geistlichen« Ot£dd. verskunst. 25
io der regel «ist seine danteUimg bd breiter ausföhriichkeit von dürrer kalte nnd nicht mit gleichadtigen dicfatimgen, z. B. dem OaUasliede von Batpert, zusammenasubahen. Die deatschen dichter der neuen richtong hatten überhaupt eine schwöre aufgäbe, da die alliteration wegfiel D&d mit ihr die fidle poetischer Wendungen, die da^ gefaaAet, waren sie fast allein auf die eigenen gedenken gewiesen. OtfHd hat fast gar keine lüliteriavende Wendungen mehr, "wesn ft oin nidit 1, 9, 5 f. fleug er funnun päd, /ierrono flraza, uuega vuolkono oder 1, 6, 11 makero duaeha uuerk tiuirkento dahin rechnen will, doch ist er reich an ausdrücken nnd wen- doDgen, nnr nicht an poetischen, die alte yerskunst ist yorzugsweise aus seinem werke zu lernen. doe allgemeine einschahung darüber ist darum gerade hier passend. Lachmann lehrte uns ia der ersten abtheilong seiner nntersuchungen ueber ALTHOCdDBrTSCHB bbtonuno io UHD YKBSKUNST, die in den historisch - philologischen abhandlnngen der Berliner akademie Tom j. 1832 (s. S85— 270) abgedruckt ist, die eigenthümlichkeit der ahd. nnd rahd.-ver8e darin erkennen, dafi sie eine bestimmte zahl füQe haben, daa hetQt Hebungen ^ die in heher betonten Silben beetdien als je die nachfolgende Senkung^ und .daß die Senkungen yor oder zwisehen den hebongen anch ganz fehlen -dür^. wo aber zwischen zwei silben die Senkung fehlt -mu^ dien litbe lang sein durch yocal oder consonAnten. zu diesem durchbrechenden princip derqnantitset kommt die rhTthmlscbe beschränkung, daQ nur der auftakt allenfalls mehr iHben zuUi($t : die iibrigen aenkongen dürfen nur einsilbig sein, durch diese beschränkung unterscheiden die hoch- deatschen yeree sieh . namentlich yon den nordischen, angelsächsischen nnd niederdeutaiien. besonders die sädisische poesie des neunten jh. ist mit Senkungen übet^ittt bei der Wichtigkeit » der nlbenzsshlung für den hochdenteehe^ von hd)en die dichter die elisien der yocale mi^ manche verkürzangen der Wörter wie ne <lie gewcehnliche spräche gab in ihren yersen angewandte ihrem urteil allein ist die kunst der säbensckleifung zuzuschreiben mit der -sie häufig zwei dureh emen ein&chen consonanten getrennte süben, deren erste kurz war, fiir eine brauchten, in der hefonng sowol ab in der Senkung, beiderseits aber nicht unbeschränkt. Haüptregel der betonung ist» es, dafi jedes wort seinen hauptctccent auf der ersten silbe hat , woyon nur die pr«%irten par- dkela imd prs^>ositionen ausnähme bilden , welche den accent auf die folgende silbc schieben, aeben dem hanptaooente besteht in drei- hnd mehrsilbigen Wörtern ein nehenaceeni und zwu so daß wenn die erste betonteste silbe lang ist, die zweite den nsschsthohen accent hat, wenn die erste kurz ist weidht der nebenton auf die dritte silbe. Soll der yers, wie bei Olfrid, vier se hebongen haben, sa mnS das dreisilbige wort mit der kürze vom, wenn der nebenaccent nach der r^gel auf die dritte fallen soll, mit der ersten silbe auf der dritten und mit der letzten auf der yierten hebung stehen, ist die erste silbe des dreisübigen wortes lang und soll der neben- iceent auf die zweite lallen, so muß sie ebenfalls lang sein, so' daß die drei silben die 2. 8. and 4. hebung des vcrses ausmachen, dreisilbige die nach einer länge die mittelste silbe kurz ss haben sind also in der regel nicht für den versschluß geeignet. Wörter von yicr und mehren sdbcn sind nach den dreisilbigen zu beurtheilen. 8o sind fast in jedem otfridischen halbvcrse cwei hoeher betonte Wörter; drei accente der hss. sind meistens nur aus yersehen gesetzt; in der regel bezeichnen die hss. in jeder vershälfte swei Wörter oder eins mit dem accente, selten daft die zweite hälfle zwei, die erste nur einen bekommt, hie und da fehlt der reim noch, der 40 stompf ist und daher viele not macht und eine menge flickwörter heranzieht; weniger sdieint dem dichter die abtheilung zu Strophen von je zwei langzeilen geworden zu sein. £eae atrophenäbtheilung steht durch die namensspiele der widmungsgedichte fest In der lang- leOe yon acht hebungen, ^e durch eine hauptdiserese in zwei fast gleiche theile geschieden wird, erkennt J. Grimm QaX. ged. s. 38) den uralten yolksmfleQigen yers des deutschen beiden- 49 fiedes, das, wie es scheint, bis ins achte Jahrhundert seinen sclmmck aus der alliteration, speeter um dem reime entnahm, bei der fortschreitenden Schwächung und stümpiung der ableitungen ^aid flezionen muste dieser von dem verseinschnitte weichen, eine menge zweieilbige reime, die hei Oifirid noeh zwei hebungen tragen, gestatteten der spesteren mhd. dichtung nur eine, der ihd. yen wcifi von keinem eigentlich klingenden reim, nur vom stumpfen« den klingenden be- «0 pündei d)en, daß bei langer penultima der accent der letzten silbe gesch^nicht und der hebung ■nMiig wird, die langzeiie muste zusammenschrumpfen, im mhd. hat sie meistens nur sechs aebungen, für jeden theil drei, im ersten wirkte der klingende einschnitt auf Unterdrückung «iaer hebong hin, beim zweiten forderte sie dann die durch gesang oder recitation bedinprte ^itxhnisBOigkeit. haften blieb die vierte hebung noch im zweiten theile des vierten verses dersi iübrlungenstrophe. mit dem aufkommen der klingenden reime in der mhd. poeile hieng die veriegmig des innem reimes aus der stelle der diserese unmittelbar zusanunen. das klingende ^icht mehr in beiden silben vollhebige wort versagte sich dem reim auf den stnm|^en Schluß der langzeiie und war genostigt für diesen ein band im sehlad der folgenden zeile za wadb/ewky wobei dann wohlUang und fülle der laute nur noch gedämpfter hervor- ao tnien konnten, um wollaut brauchte Otfrid bei der woUautenden spräche seiner zeit öAt yeri^en za sein, in der grammatischen form war er genau, auf bestimmte Schreibung •dir anfinäcBom. seme syntaktischen fügungen bieten viel wunderbares und manches was wie
26. ERSTES BUCH. ALTHOCHDEUTSCHES«
68 Bcheiat nur ihm gehoert. Sein werk, du «r eyangelienbuch nannte, bat nch in mehren hand- Bchriften erhalten, die Heidelberger nr. 52 int nidit ganz vollständig, die Wiener ar. 2687 ist durchcorrigiert, eine Münchner fUr den bischof Uualdo yon Freiaingen (888 — ^^906) geachrieben, ist nachläfiiger; aoOerdem fragmente, in^ Wolfenbüttel 4 qaartblätter aus dem X. jh., III« 20.
5 23. 24 enthaltend, hrsg. v. Knittel bei seinem Ulfila, denen sich zwei andere bmohatiicke ge- nau anschlieOen, die Böcking aufiand nnd Haupt (bericht der k. gesellschaft der wifiensdiaften zu Leipaig 1846. 2, 54, n. ztschr. 7, 568) Teröffentlichte. die s. g. diezifchen bmchst. (2, 1.2. 6), jetzt in Berlin, ließ v. d. Hagen abdrucken (denkmalc 1824), der auch die s. g. kinderlingscben (I, 14. 15. 16. 18. 19 mnseum 2, 1) edierte, die Bonnei* bruchstücke, die Hofinuum (Bonn 1821. 4^)
10 heraosgab, enthalten 1, 22. 28. 27. 28 und II., 2.6. alle hss. sind mit accenten Tersehen, doch nur in der Wiener und Heidelberger sind sie regelmäßig angewandt und haben theils eine metrische bedentung, theils sichern sie Tocalisdi anlautenden sÜben, wie £ö, iamer, üäban Yocaüsche aus- spräche, trift auf solche silben der metrische acoent, so stehen drei striche, von denen der erstere etwas groeOer ist die synalcephen, auf die zu achten O. in der lat. widmung an liut-
u bert ermahnt, sind häufig dadurch bezeichnet, dafi der zu elidierende vocal oben und unten punctiert ist. die Mündmer hs. läßt ihn gleich ganz aus. hier ist der vooal durch deutschen buohstaben bezeiehnet z. B fo ih, was wie s*ih zu lesen ist — Herausgegeben wurde Otfiids werk, nachdem Beatus Rhenanus einige stellen mitgetheilt, nach der Heidelberger hs. zuerst von Achilles P. Galsai, Basel 1571, eine ausgäbe die auf den namen desFladus lllyricus geht; dann
so von SchiHer im thesaurua L Ulm 1727 mit anmerkungen von Scherz; zuletzt von £. G. Qbaff:
Krist. Das älteste von Otfrid im neunten jh. verfaßte hochdeutsche gedieht Koenigsberg, 1881. 4^
^ ganz ohne alle interpHuction im heutigen sinne, nur mit den verspunkten der hssu, den accenten und
mit Varianten, eine das veortändnis durch interpunotion erieichtemde ausgäbe wüide an der zeit sein.
22. LUTHOUÜICO ORIENTALIÜM REGNORUM REGI SIT SALUS
.^TERNA.
Orsff, Otfiried. Kconigsb. 1831. s. 1 ff.
Iiüdouuig ther in^o, thes uufsduames föUoi
er öftarrichi rihtit äl fo Fränkono küning fca Ij«
Vbar Frtfnkono lant fo gengit ^llu (in giuualt,
thaz rfhtit, fo ih thir z<$llu, thiu fin giuuält eil 11 1 '
» Thteo n iämer h^ ioh fiÜida gimäni,
druhtin höhe mo thaz gdat, ioh freuue mo ^roizen thaz müa X» Höbe mo gimüato fö allo ziti guato:
er ällo (tunta fr^oue Hh, thes thigge io männogili Mm
Oba ih thaz irunöUu, theih Hnaz lob zellu, *<> zi thid due ftunta mino, theih fcribe däti (in O
IJbar mino mähti fo £ft al thaz gidrähti,
höh (int, fo ih thir ztfllu, thiu fmu ihing eil 11
IJuanta er i(t ödü Franko, uu(fero githänko,
uuffera r^nu^ thaz duit er all mit €bin tJ
1* In (Ynes felbes brüfti ift h^va filu fö(ti,
mänagfalto guati. bi thiu fft fihen er gimiiat ]
Cldinero githänko fo (ft ther felbo Franko,
fo (11 ther felbo ^diling. ther h^it anur Lüdouui i
Ofto in nöti er uuas in uuär, thaz biuuänkota er £4r s^ mit götes fcirmu fdforo ioh härto filu z(or 4
Öba iz nuard (öuuänne in not zi f^tanne.
fo uuas er (ö thero r^cfino mit Grötes kreftin öbor i
' Riat göt imo ofto in nötin, in fuaren ärabeitin:
gigiang er in zäla nuergin thär, druhtin half imo fi 1
* In nötlichen uu^rkon; thes fcal er göte thankon,
thes thänke ouh (in gith(gini ioh ünfu (mahn nfdir I,
93r uns ginädon (inen riat, thaz (nlichan küning uns gihialt,
then fpär er nu zi Übe uns allen (ö zi Kab SU
Hu nfazen uuir thio guati ioh fridofamo ziti, » l(nes felbes uu^kon, thes fculun uuir göte thanko H*
00
in. Poesie der geistUcfaen. Otfnd. 27
Thes männilih nu gi^rno gin^a fina firgo;
fon Göt er müaz! haben münt, iob unefan längo gifan T«
AUo ziti guato fo l^b er 16 gimdato.
iob bJmfde fö zäla, tbero ffanto f&e A
liängo, Ifobo drahtin mfn, läz imo tbie däga fin, **
fdaz imo Hn Üb al, fo man guatemo fca I«
In fmo irbugg ih tbräto Daufdes felbes diito:
er felbo tbülta oub nöti, (u manago irabeit I
Unant'dr ouolta man Cn, thaz nnard Hd fila (efn,
th^n fin in unäru in mänageru zäl 11» ^
Manag töd er tbülta, unz thaz tbo Gdt gibdngta,
ubarauänt er Hd thaz fintfm, (6 Gotefi th^ane giza TSm
Hiat imo fo gimüato fi£lbo drobtin güato,
thaz fiLgen ih tbir in alauuär, Mbo mäht iz l^fan tha WU
Kigon uuir thia güati, gilicha tb^ganbeiti *^
in th^Hes felben müate zi mänagemo güat K«
CKuoinb, thaz ni büub thih, tbülta therer fämafih
irabeito ginüag, mit thulti ßana iz onb firdrüar €!•
Hi liaz er üno thorub tb£z in tbemo müato tben bte,
er mit thülti, fo er bigän, al tbie flanta ubarwiA V« ^
0ba es faman bigan, tbäz er unidar fmo nuan,
fdrmta imo iö güfbho drubtin Hablicb O;
Kat imo fö in nötm, in faaren ärabeitin,
gilibta imo ^u Hnu iär, ihiu naü thübtun fila Tai WL
fjnz er nan gil^tta, fin rfchimo gibr^itta: ^
bitbia mag er fin in äbtUi th^ra Daofdes flabt U»
Mit fo fihnalicbe fo quim er oab zi riebe:
uaas Gotes drüt er filn Mm. fo auard oob therer fo gizä M; RHita gener fc<5no tbie Gdtes lioti in frdno,
fo doit oub'^th^r nbar i^, fo iz GtSte zimit, thaz ift wiAM; Bmmizen zi giiate iö h^emo müate
fon yue zi iäre, thaz fagen ih tbir zi uoär 0»
CHbialt Daufd tburob ndt, tbaz imo drübtin giböt,
iob gififta fina tbfng, onb felb tbaz Hcbi al umbirin €1;
In th^femo ilt oab feinbaft, fo fram fo inan läzit thia kraft,
tbaz 4t ift iö in n<5ti Gote thionont li
Selbaz rfcbi finaz il ribtit fcdno fo fo er fcäl,
ift dUenes güatea iob unola qo^es maate fi^«
la formt aadnkonti in änderen bi ndti
tbifa küningricbi iob iro güallicb V;
Tbob habet tbdrer tharah ndt, fo drubtin f^bo gib<5t,
tbaz fiant ans ni gftginit, tiüz ftfto binigili T«
Sfmbolon bifp^rrit, ans aafdarauert ni mdrrit,
fichor mügan fin aair tb^: Ungo niaz er libe fi^»
Allo zfti tbio the fin Krift Mkomo thaz müat fin, ^^
bimfdr oab allo pfaa, Got freuue f^a fin A»
Iiang fin däga fine zi tbemo ^aainigen Übe,
bimfdr oob zälono fiÜ, tbaz auir fin fi'chur abarä Ii;
IJaänta tbaz ift fiintan anz aair haben nan gifüntan,
tbaz l^ben uuir, fo ih m^ina, mit fir^oui iob mit b^l IJ» "*
Sfmbolon gimüato, iob eigun zfti guato;
niaz ir oub rofoimanteB, ni brefte in ^uon imo th^ 9«
Allen finen kfndon V\ rfcfaiduam mit mfnnon.
fi zi Gdte oub minna tiiera felban küninginn A»
Buuiniga drütfcaf niazen fr fämer fo (o ih quid,
in bfmile zi uuäre mit Lüdouoige tbir fiSt
Tbemo dfhton ih thiz büab; oba er bibet iro rüab,
<5do er thaz giuudizit, tbaz er fa Ufan beizi T«
Br hfar in thefen r^on mag bdren euang^lion,
auaz Krfft in tben gibfate fVankono tbfot M^gula therero büacbi uns zeigot bfmilricbi,
tbaz niaze Lüdouuig fd tbar tbiu ^nuinigun Gdtes ia
05
70
Hj
00
SS EBSTBS BUCH. ALTHOCHDEUTSCHES.
«
Ifiazan mtlazi thaz (m mdat i6 thaz toainiga gdat;
thdr oah tfmer, drohtm min, laz mih mit imo fi H« * Allo siti guato lA er thar gimüato,
inliuhte imo iö thar ununna thiu äumniga iünn A«
23. CUR SCRIPTOR HUNC LIBRUM THEOTISCE DICTAVERIT.
Gnff, Otfrid. Koenigsb. 1881. I, 1. s. 19 ff.
Vanaa lüito filu in flize, in managemb ügaleize,
fi thaz in fcrlb gikleibtin, thaz fie iio nimon breittin. Sie th^ in iS güfcho flizim gdallieho,
in bdachon man gim^inti thio iro küanheiti. * Tbaribia (Utnn fir ouh thaz düam, dugtun iro uoisduam,
<5agtun iro kl^ini in thes dfhtonnes reini. Lb ift il thuroh not fo kldino gir^dinot»
iz dünkd eigon flntan zilÜmane gibüntan; Sir onh in thiu güagetin, thaz then thio büah nirfmihetin, ^ ioh nudl er fih firuu^fti, then l^fan iz gilülti.
Zi thiu m6g man ouh gindto m&nagero thidto
hiar niimon nu gizillen, ioh füntar gin^nnen, Sar Kriachi ioh Romini iz mächont fo gizämi,
iz mächont fie al girüflit, fo ihfh es uuoU Idftit; » Si mächont iz fo räitaz ioh fo fUu fldhtaz.
iz ift gifüagit al in 4m felb fo h^lphantes b^in. Thie d^ti man gifcrfbe, theift mannea liiit zi Übe;
nim gduma thera dihta, thaz hürfgit thina dii&hta. lUiiz pröfun flihti, thaz dr^kit thih in rihti; ^ odo m^trcu kl^ini, theift gduma filu r^ni.
Sia düent iz filu füazi, ioh m&sent fie thie füazi,
thie lihgi ioh thie kürti, theiz gilüfUichaz uuürti. Eignn fie iz bith^nkit, thaz fillaba in ni uudnkit;
fies tiles uuio ni niachent ni fo thie filazi luachent. » Igh 61lo thio zfti fo zältun fi bi ndti;
iz mizit ana bdga al üd fülih uuaga. Tiflrbent He iz rdino ioh härto filu kl^ino,
felb fo man thuruh n<5t finaz kdm reinot. Onh felbun btiah frono irr^inont f i fo foöno, *> thar Unrt fcdna gilnft 6na theheiniga äkuft.
Nu iz fdixL manno inthfhit, in fina zusgun fcribit,
ioh (lit er gig&he, thaz fihaz iö gihdhe: Uuänana fculnn Fr&nkon dinon thaz binuänkon,
ni He in frenkilgon biginnen, fie Gotes Mb fingen? u Nift fi fo gifdngan, mit rdgulu bithudngan,
fi hdbet thoh thia rfhti in Icdneru ilihti.' Ili thn zi nöte, theiz fodno thoh gilnte,
ioh Göt&i uuizod thilnne thardna fcono h^lle; Thiz tharana flDqge, iz fc<Sno man ginenne; *^ in themo firftäntniffe uuir gihdltan fin ginufTTe.
Thaz Idz thir unefan fdazi; fo m^zent iz thie fdazi,
zit ioh thiu r^gula, fo ift gdtes felbes br^ga. Unil thd thes nnola dr&hton, thu m^tar unolles ihton,
in thiha zungnn uuirken ddam ioh fconu uers uuoUes ddan: ** n io GiMes uuillen iUlo ziti irfdUen,
fo fcribent Gr<5tes thegana in fr^nkifgon thia regula. In G<He8 gibotes fdazi laz gdngan thine fiiazi,
ni laz thir zft thes ingin, theift fconi ute (ar giddn: Dihto iö thaz'zi nöti thefo fflis ziti, •0 thaz thd thih fo girdftes, in theru iibuntun girdftos.
Thaz KrCftes'nuort uns fiigetun, ioh drdta fint uns zdlitun;
bifora- lizu ih iz il, fo ih bi rdhtemen fcal,
III. Poesie der gebtlichen. Otfrid. 2t
Uu^ta He iz gifdngim htaU in ^dil xungim,
mit Gdte iz allaz riatun, in udrkon ouh giziartan. Tlieift fdazi ioh ouh nüzzi, inti l^t anfih uoizzi, &&
himiles gim&cha: bi thia ift thaz änd^ racba. Zia fcnlon Frtokon, fo ih quid, zi thiu ^en uuefan dngimah,
tbie Hutes nniht ni dniltun, thie unir hiar dba zaltan? Sie Hnt fo fiona kuani Mh fo thie Romäni;
ni thiif man thaz ouh r^dinon, thaz Kriachi in thes giuuCdaron. «>
Si digon in zi nüzzi fo üamaJicho uoizzi;
in fälde ioh in nuilde fo (int He llfima balde; Sichiduam ginüagi ioh Ijuat ouh fflu kuani;
zi uuifime fnelle; fo iiht thie th^ana alle. Sie bdent mit gizfugon. ioh uuarun i6 thea giuuön. m
in gtfatemo Itinte, bi thfu fint fi( finfcante. Iz ift fllu feizit» h^Urto ift iz giuuäzit
mit mtoagfalten ^tin, i^ iz bi unfen frAtin. 2Ä nnzae grAnt man ooh ihär it inti kiiphar
ioh bi thja meina ifine fteina; to
Ouh thira züa fiiagi filabar ginüagi;
ioh l^fent thar in länte gdld in iro fante. Sie fint fäftmuate zi mänagemo guate,
zi minageru nüzzi, thaz düent in iro aoüEzi. Sie lint fflu redie, fih fianton zinettinne; n
ni gidürrun fies bigüman, fie ^igun Ct ubaraoünnan. Lüit fih in nint^liarit, thaz iro Unt marit, nio fierf b güati in thiönan iS zi notk loh mdnnifgon Üle. ther (i iz ni tmtarfiülej
ih uneiz iz GUSt unorahta, al ^igon fe iro ibrahta. (»
Kill Ifut thaz es bigfime, thaz unidar Sn ringe,
in ägun fi iz firm^nit, mit uuilfanon giz&üt; Sie \4rian £it iz mit fn^rtoa, niles mit then nvdrton,
mit fpdron fila uo^fib, bi thiu fdrahten fie le ndh fo. Ki fi thftjt thaz thes gidrtUite, in thiu iz mit in fehte, k
thoh M^t iz fin ioh P4rfi. Nübin es thiuufrs fi. hu ih id in ak uu6r in einen büaehon, ih uu^ uuär,
Cie in (ibbu ioh in ihta fin Alezindres f hdito, Ther uodrolti fo githr^uuita, mit fu4rtu fia al gifMuuita,
üntar finen hänton mit fUa herten b4nton. so
loh &Dd in theni r^nn, thdz fon Macedöniu.
ther Ifut in gibdrti gifc^diner unürti. Kift nntar in thaz thülte, thaz küning iro utUUte,
in nudrolti nihäne, ni fi thfe He zugnn h≠ Odo in ^rdringe inder es bigüme bs
in thih^inlgemo thiöte, thaz ubar ß» giblato. Thes ägnn fie io nüzzi in fn^lli ioh kt uu^zi;
nintratent fie nih^nan unz finan eigun h^lan. £r ift gizäl ubar Ü ^ £6 ^il thegan feil,
uuifer inti kdani, thero digi& fr iö gindagf. loo
Unätit er githfuto mdnagero Ifuto.
ioh zfnhit er fe r^ine fdb fo fine heime. Ki fint thie inu ouh derien, in thiu nan Frinkon nuerien,
thie ükäJ^ fine irbiien, thaz fie nan umbiriten. Uuanta Ülaz thaz fies th^nkent, fiez al mit €k$te uuirkent, los
ni ddent fies uu(ht in noti foa fin girati. Sie Hnt Gi^Stes uuorto flücig filu hdrto
thiz He thaz gil^men, thaz in tfaia bdah zellen; Thäz fie thes bigfonen, iz dzana gifingen
ioh ßr iz ouh irfulien mit m^^emo uufllen. iio
Gidto ift es nu r^ina, thaz He fint guate thegana,
ouh Göte thiononte dlle ioh uuisduames foUe. Nn uuiil ih fcriban unfer h^il, enangdliono deil, fo uuür nu hiar bigünnun, in fh^nkisga zungun.
30 EBSTXS BUCH. ALTHOCHDBÜTSCHES«
HS Thaz fi^ ni naefen ^o thes felben ^eilo. ni man in fto gisungi Kriftes \6b fungi, loh er ouh fro uaorto ^dbot uuerde hftrto,
ther f ie z£mo holota, n gildubon finen lädota. Ift ther in iro lante iz tiik$ nuio ninilUnte, IM in inder gizüngi fim^man iz ni künni:
Hiar hör er 1<$ zi gdate auaz gdt imo gibüete,
thaz uulr imo hiar gifüngon in fr^nkifga zungun. Na fronen fih es ille fo uuer fo miöla uaoUe, ioh fo nudr fi hold in miiate Fr&nkono thfote: >^ Thaz uoir Krlfte fungun. in ünfera zungon,
ioh unir onh thaz gUdbeton, in frenkifgon nan kSbotun.
24. DE Vni BEATITÜDINIBUS. matth. ö.
Grair, Otfrid. Koenigsberg 1831. U, IC. s. 158. vgl. Scfailter thes. Ulm 1727. I, 140.
Sdig birat ir arme, in thiu thaz müat iz uuoUe,
in thiu ir thio irmuati githültet iö mit güatL Uuanta ider ifl, ih Tagen iü tbüe, thaz himilrichi hdhaz,
thiu uuünna ioh ouh mkoAg guat, bidiia mag fih fr^uucn (der roiiat ^ Sdlige thie milte ioh mqatea mdnmiunte,
thie iro müates uualtent ioh bniaderfcaf gihaltent Büent f ie in uudra ^rda filu mdra.
ther hiar then bu biuuirbit, er idmer thar nirftirbit. Sdlig fint zi guate thie rozegemo müate; <« uuanta in firdüot thaz £6r drdft filu minager,
loh giirenuit in thaz müat hdrto filu mdnag guat.
firdüot in thia (jadrza ioh rdzagaz h£rza. Giiataliches nudltent, thie thürfft ioh hüngar thultent. thie iö thes r&tet gingent ioh thdra zua githihgent; t« Sie uuerdent itbesuitanne mit fdti es filu f(flle.
thaz güates Ge ginüagon ^igun una in ^uuon. Sdlig thie drmherze ioh thie dnnu uuihti fmdrze,
then müat zi thiu gigdnge, thaz iro Idid fie irbarme. Sie quement fdoro ana ndt, thdr man in ginddot, w ^ thar man gih^ilit iro müat ioh filu lidbes giduat. lü itt fiüida gimdinit, in thiu ir herza rdinaz eigit;
ir fculut mit fülichen dugon felbon drühtinan fcoouon; Ir fcülut iö thes gigdhen, mit füUchn iüih ndhen mit rdinidon ginüagen zi dmhtine iüih fiiagen. >> Thie fridufame ouh fdlig, thid in herzen ni digun niheinaz uuig, mit th£u fie thaz giuueizent, fie Gotes kfnd heizent; (vot gSbit in zi lönon thcnfelbon ndmon foonon
ic^ düit in thaz gimüati mit thes ndmen guati. Sdlig thie in ndti thultent drabeiti, * ** then man biro guati duit ofto aufdarmuati;
Sie undrdent filu riebe in themo hohen himilriche, in thiu de iz fö gilicho firdragen frdnuaUcho. Ni düet iü iz onh zi rüachon, oba in thie liuti fiuachon; fü quimit Mda thiu mer, thaz ße fo ahtent £uer; SS Thanne fie zdUent thuruh mih al übil anan luih.
thaz ni hfluh Iüih, thaz liagent £t dl thuruh mih Blfdet (üih müates ioh harto friuuet iüih thes;
lü ift in hünile thuruh thaz michil Idn garauuaz; Ir0 dnon ouh fo ddtun, thero fdrafagono dhtun; 40 bi thiu ni Idzet iü iz in uudr uuefan hdrto filu fuar.
* gdati] giiutiati S. — ' niuatot S.
««1
«1
nL Poesie der geisdichen. Otfrid. Sl
25. MAMA AÜTEM STABAT AD MONUMENTÜM. ioh. 20, ii.
Graff, Otfrid. Koeoigsberg 1881. V, 7. 8. 379.
Marion thes thoh iö nirthrdz» ftnant üzaoa thes gitfbes, roK,
zi rt^ti tbar ginöte, (i mümota inan thrito. lUbeta n DU, in uuar min, minna michilo fin,
michilo Unbi, thes nudrtes mir gil<5abi. Minna mfchilo nbar dl, fo ih thir biar nu fingen fcal. s
ihie dnita giangun thana Dir, da ftnant, thoh nudinota thar; 8i thia lUt noh tho nirgdb, ioh luagata finur in thaz grib;
n innr thar tho fütdita, fo hirto fin fin rüahta. Ther min, ther thaz füaohit, thes er hirto rnaohit,
thar er es mtfthont mida, in nnir, er kfrit, foachit iuar thar. lo
Thiz uuib ouh thaz biar fitota, fi iz al irfüacbit habeta:
ni fuahta Hu thar thes thia mäi, Inageta iuur tho thar in. Tho fah n (izan fcdne thar dngela zuöne.
fie noarun fronifg filu firam, fo in Krfftes felben gribe zam. Zi then füazon (az ther Auo, thar KrÜt lag d<5ter eino; »
zen hdabiton ther inder, thar ther bchamo lag er. Sie fprichan thio ünthnlti, ioh uniz H thara notflti?
ira müat fi onh fdrton, thaz ße thes fragetun: 'Uoib zia kümiftu thar? unenan lüacbiftu Cu7
nnaz üngifuaro thinaz (ft, fo lingimacho rfnzift?" — m
'Mig mih, quad ß zi in tho Ids, giluTten uufinonnesi '
fer ioh Md ubar unan iCt mir hirto gidan. Hiben ih zi kügonne ioh lädilih zi figenne.
ni uu^ ih les in gihe, unar ih iz inafahe. Thaz fir thaz thar ruarit mlh, theift l^don allen üngilih; <«
iz ubarftigit noti allo uufdarmaati. Mir ift £4t ubar f^r, ni ubamnüita ih izmär.
ni uuin es ontar manne ftmer dnSft ginuinne. Sie ägun mir gindmanan liabon druhttn minan,
thaz min l^ba herza; bi thiu ruarit mih thiu fmdrza. lo
Ni uuis in thar ginüagi^ thiz man nan irflüagi;
funtar fe onh binuurbin, thiz fi nan gib^^in. Thaz IHunt nihein ni un^ßi, unio man nan firqutfti,
ioh uuio man nan firthuisbti, mir zir lädluÄi. Bi thiu, frdmin, fo ih iü redinon, nie m^ ih thaz irkoboron,
theih ttmer friuno luTti gilize in mino brälti. ^
loh fo ih fu biar nu sfllu, uuird mir nue mit mftinu,
theih fino Ifubi in mih gute, ob fia nüazan ni muaz. Oba Üman thoh giquiti, nuira man nan diti:
ddo mir giz^li, unira man nan l^gitL 40
Thaz {h thoh in theru döti. uuaz thiönofles giditi
themo haben manne, nuaz uuiri mir thinnel'' So fhumo n tho thaz gifprih, fi far i6 uufdorort bifab,
thar fah (1 drühtin ftantan ioh hibeta inan füntan. Si uufbt thoh fin nirknita, ioh giuuKTo uuanta, 45
theiz, in Üa nuari, ther girtari uuari. Frigeta er fa ßre, zin fi rüzi thare?
uuaz füahti fi ft> hirto thero kÜgontero nnorto? "Frd nun, qnad fi, dua mih uuis, oba thü nan nimis?
ioh unira thiu thin qäati then minan liobon dali? so
Ih giigaleizon, thaz ilt uuir, thaz ih inan gihölon thar«
zi kl^kent mir zi häiti thio liebun irabeiti." Ni ninta fi nan dn$f er thuruh thaz michila fw>
fi nuanta in ila fefti, thaz minnilih iz unefti. Bi ninien er fa ninta, ioh fi nan far irkinta; m
zi füazon fi far flta, tbes hlaz er fia duan bfta. 'Inthibe, quad er zi ira, thih, drof ni niari thu mihi
ni fyUir ih noh nu thirauucrt in mines fiiter g^inauert.
•<i
32 EBSTB& BUCH. ALTHOCHDEUTSCHBß.
Gizeli uuörton thinen then bruadoron minen, <» thaz hibes thu irföntan, theih bin fon tdde irftantan,
loh theih firu. in rihti in fines fölb gilihti,
in frdniflgi gifiunes thes druhtines müies. Z6\ in, thu ther bdto bift, er gdt ioh iro ftter ift, thaz lüzen H, in uuin^ thia üngiloaba in fiara!" 05 jfi d^ta n thes tho bita; zen iüngoron H far ilta.
fageta in thd, thaz (i nan Uh^ ioh uuort, thiu er zi ini fprah.
SPIRITALITER.
Graff, OtMd. Kcenjgsb. 1831. V, S. s. 383.
Ih uufllu hiar gim^en, nnaz thie ^ngik biz^inen,
thie fcönun ioh thie uuizun, thie in Kriftes grabe faznn. Thie thar in r^ti frono gizamun lo fcöno,
unarun fcinenti frtün, fo götes boton uadla zam. > loh thiz ift michil uuüntar, äaz fiie fo (aznn füntar, ßh thar fo gi^oton thera (t^i guatun. Thaz Quir ^ngil nennen, thaz h^izent, fo uuir zdllen,
b<5ton in githiüti fi^äüdage linti. Thie lö thaz ir nn^Uent, thaz fie thte gizellent ^^ far in hörsglicha frift, fo uuiz fo in gibdtan ilt
Sie mänent hiar thie za^e, thie dngila ßne,
düent unTih ^auifTe fbn themo irfUntairre. Thie lelbun gdtes thegana, thie uns fcr(bent Eüriltes r^na, thie una fcribent Hno d^ ioh fidbaz fin giiiti. 18 Thte ili una irdugit, thaz got ift Kriftes houbit
uu£dft thaz gimüato, theift drdhtin nnfer güato. Ther zen hdobiton ilCz, ther kundit, uuizifta thaz, . üna in giuulCG, thaz kriftes gdtniffi; Then man zen fuazon gifih, ther zeinot dnder gimah, ^ ther zeinot fodna ginuurt, thera felbon Ifchi giburt.
Johannes, uuiziftu thAz, zi kriftes hdubiton laz,
tho er fo h<$ho gifan, thes euangölien bigan, Tho er fo hdho iz fuarta, thaz gdtnUIi marta,
mit auörton fila diafen, thibra uoir zoa fd niafen. ^^ Gihögat er ouh thero fiiazo, unant ist gifcrdib uns foazo, ofono fila frdtm, uufo er hera in uuörolt quam, Umo druhtki d^ta, fo imo zibn, er unian lichämon nam*
uuio er uu^rd ouh hera funs. ioh na bdit in uns. Bi nAmen ßa druhtin ntota, fo ih hiar föra zalta. *> gifaifo ioh thin kdndo ift, then thu bi nimen nennift,
Stoa fo er zi iru qu^ti: „irknili mih bi nöti
(in muate Uz Üiir iz h^iz), uuanta ih thinan nAmon uueiz.'* S£ nan iar irkinta, fo er then nibnon nanta, th^ (i garo ^r firliaz, ünz er f ia uuib hiaz. ■* So fft themo götes drute gifpr<5chan zi güate. mdyfene, in uuire, themo uuizod fp^ntare, „Ih, guad druhtin, uu^iz thih bi nAmen, thaz ni hüuh tfaifa.
bi mamen uu^ ih thih 61, f<5 man ßnan drüt fcal. Käles theih thih z^ino mit uuorolti gimdno, V 4d ih uueiz thih funtaringon in thfnes felbes th(ngon.'*
So uuard ouh hiar bi thaz uuib, thiu thar tho fuahta thaz Ifb.
ß irk&nta nan, fo er uudlta, tho er then nämon nanta. Säma fo er zi im qufiti: „irknai mih bih nöti
(in muate läz thir iz h^), thdz ih thinan nämon uneiz.<* 4B Thaz uuA), zi thiu giAindta, then iüngoron iz kündta, aller drift tho thaz uufb in gifigeta thaz üb. Nim gdama hiar nu ndti thia uuüntarlichun dAti,
thaz frdnisga gizämi ioh thaz fdltfam: Gab iu uuib uuanne themo gömma&ne bfttiri tddes (thiu nitara gifp(ian fes)
III. Poesie der g^stlicheo. Qtflid.
Quam Binir tUfti nn, in aatr, ioh kdndta thas Üb Imr,
aofb, fo ih Üiir r^dinon, erift gdaunamioii. 8db fo drnhtiD qniti ioh er ii zi thfu dati;
tbia bdtafcaf Sa» rdntar, theüi atulri mera uuiinUr. Fon tlidra TelbnB h^nü, tbiu tifd gircuikt iu enti
kih nn^Don tho minH gab zi drinkanne: Fon tbera intObent, tbeift oah uoftt, nu Umi Aiuiniga IIb,
" (be ni Ift irbolgu uolbe.
26. STEHT lESÜS IN MEDIO DISCIPULORUM SÜORÜM. Ioh. 20.
36. Gnff, OtfHd. EtBoigBb. 1831. T, 11. l. 391. tJnamn thie iüngoron tho, bi förahtua thero Jddeono,
thnroh mfdula not in einaz hüi giTamanot — Tben büachon mabt tfaar nnirteii — düron fb biTpiiteii,
ftüant er imtar mitten, tbe* fdben dagea thritt«n. Ni temo intdagen mfn quam er iuur fiuna zi in.
nnanta ih IKgen tbir in uuir, G uodrun aaur ftmum thar. Sie fldhun onb tben Mbon not, ioh er in fUdu lar irbdt.
gab fi^du, fo ih thir rädinon, Aen fuien dnit tbogonon. Ooh bifa« er (it ins, lt> tbu uaäß, then Telbon hälegon galt.
thia fetban krifl lina, thai gihiu er in iü nuda; "So nntoo IT, quad, gihäzet, ir fünta mo biUxet,
^naifli> unizit, ana uuia, ift mfna halbon lär gidio. Theo fr iz aunr nuizet, in fünta ni bilizet,
Ibdift ouh tißi ubar Ü, Ana theh^nig zufual." Firgtti in Ibas ä rüaine, tbeix anari in iro dname,
Ihaz lief iUes nuialtin. Co rnilo fo flez girlatiu. Tbaz fiea uuialtin filu fram, To gotet (hdganon gisim.
ioh rilU ii uuiri fihi fefti.
IV» unii :e, EOlaalemo müate,
ni g . . I I ::. '. . .Idina thumh thea häizen freunida. Ni dit er ilu-i ilio !'ir i, hiaz rüaren fma Uta;
De }ii'Eiii i-iiili llnn niartin, thaz He ni zufuolotän. Tbaz deta iLuiiiJu ^lu-uii thdi, itnant er giuunnloter uoaa,
tbaz tii iilea uuio ni ditin, bi lUu nao tboh iifaiitin. Unant 6t uuard thar, giauiro, ginndntot filu foaro.
zi fifrebe giAtfchan, iz uuard thoh fid giröcban. Sie oub tho fo ditain ioh uob tho infnolotun,
uusi in thaz h^rza filu &d, bi tbin uadntarotun fie üb U. So pbdiit manne, thara er fo ginget tbanoe,
gifihit tbaz fdaza liabaz (ia, thoh fönüilit theiz ni mdgt Tin Sdtib hiar onh niarta thie felban Krfftea dnita;
fi bibetnn nan in hAnton b£non luluolonttm. Hfax er imo thiune geban zi äzanne —
nob Quanm zufinline tbie fdbun dnita (iiie. Soi Idkota er mit mlnnon (hie drut m^noi^on.
(iu fd thäfen dalin, Ütix fie nan irkni^; Tbaz fön in unnrti fünlan, tbaz ir unaa felbo irfUotan,
ioh (le gianiCTo oub uuelUn, (bac it ftuant^fon then röftin. Uoanta iz mag man niunn, ther Ibe atülit tean,
tbaz inan Ifb maiit ioh Ucbamon fuarit. Az er fora in tho Ibire, thaz uodflin Fie n aoire,
Uwe er Ibas fdrab babeta, in Ucbameo lebet«.
• giCxDkt la mü Cn^f] girankti. u. enU Wiaur kt, BiTonktia^nli BWifett. \t., glfchanküd > •r ic gircanktl ntmti SMUtr, "^IteaktL nnd mäjbrut ud iwf d^/i»io" Sck€rt.
84 ERSTES BirCH. ALTHOCHDEUTSCHES.
Tho näm er thaz er Uibta, mit thfa er in onh tho liabta,
gab in thaz zi füazi, thaz iägilih ihes Asi; Miinota er de tho alles thes dreren thfnges,
thaz er gizAlta iz allaz in, unz er ^r iü uuas mit in. ^ £r deta in öfan äUaz thaz gifcrib follaz,
m^rota in thie uuizzi, mennisgon zi ntbezi, Thaz lägUih fimimi tharäna thaz gizämi,
thaz drühtin thiz fo uuolta ioh füs onh uu^fan fooita.
10
27. CONCLUSIO UOLUMINIS TOTIÜS.
IS
Graff, Otfrid. Kcenigsb. 1831. Y, 25. 8. 441.
Selben Krlftes ftfuru ioh fihera ginidu
bin nü zi tfaiu gifiarit zi ftäde hiar gimiarit, ^ Bin nu mines uuörtes gikerit h^imortes;
ich uud es duan nu dnti mit thiu ih fuar f&rienti. Nu und ih thes giflizan then fegal nidariazan,
thaz in thes lUdes feile min ruadar nu girdfte. Bin, Gote hdlfante, thero ärabeito zi ^te, ^ thes mih firiimta batun, in Grdtes minna iz dätun;
Thes fie mih baton härto felben götes uuorto,
thaz ih gifcrib in unfer hdil euangdliono deil; Thäz ih es bigdnni in ünferaz gizungi,
ih thuruh göt iz dati, fo fo man mih bäti. ^ Ni möht ih thiuB firldugnen, nub ih thes fcolti gdumen,
thaz ih m dati, thes Kiritas mih bati; Uuanta fife ift, in uuar m(h, druhtines dnitin.
ift fiärifta innan hüfes fines thfonoftes. Thes felben thionofbes giuuilt, thaz g^ngit thumh fra hant. ^ nilt es uuiht in thanke mit im man iz ni uuirke.
Nu ift iz, fo ih r^dinon, mit felben Kriftes fegenon,
mit Imera giuudlti, braht anan ^ti. Gifcriban fo He bätun, thaz iro minna datun,
bruaderfcaf ouh diuru, thaz £&gen ih thir zi uuiru. 40 xii himr QU £§(gon unille götes thegana alle,
alle hdldon fine ioh Uabe friunta mine, Si früma in thefen uu^ri^on, thaz lio es gote thankon,
thaz (le thäz iruuellen, gdtes gift iz seilen. Siheru mihü illaz thaz gidrihti, ^' üno, fo ih zdllu, thid felbun uudrt ellu.
Si thar thaz ni ddhta, fo mir geburren mohta,
Zolles thio gimditi mineru dümpheiti, Mihes fclbes übUi, thaz £h i6 uuard fo iWLuili,
ioh mineru drgi filu fram, thaz ih es göuma ni nam; «> Thaz ih in thefen rddion ni lugi in theuangäion;
thaz (h mir liaz fo ümbiruah thio mines druhtines bnah. Thero fclbon mlflidato th^ ih, druhtin, thr&to;
ginida thina, in uu^a, uues m^ ih feigon mdra? Ther hdldo tlun ni mide, nub er iz thäna (nide, ^^ ioh er iz thina fcerrc, thi^ ih hiar ni mdrre.
Zi thiu thaz gdati Hne thes thiu bäz hiar feine,
ioh man uuizi föllon in thiu then gnatan nuillon. Uuant er thaz guata minnot ioh hiar iz l£ßt tfaumh gdt,
thaz ärga hiar ouh midit ioh iz thina (hidit, ^ Noh thuruh dina lugina ni firuuü^t al tiiia rddina,
noh thuruh üngiauara min ni läzit thia früma fin; Süntar thaz gifcrib min uuirdit. bdzira Hn,
büazent (mo guati thio mino miüidati,
in. Poesie der ^stlichen. Otfrid. 35
So eigun diu Hne Ion fon druhtine,
g^lt filu fdllon thuruh then guatan uaillon. Uoant er thaz übila firm^id ioh iz garo thäna fneid,
thaz gdata fteit gib^tan ioh mag Hb baz giauältan. Sd8 bi thfifa redina fo duent thie Gdtes tbegaaa: ^
(le uuurkent tbiz gimüati thtmih thio £ro gnati; Si^ daent thfe fö iQle tbes güaten nuillen fölle,
thie felbiin drüta (ine ioh Habe frinnt« mine. Ih uu4az ooh thaz thu irkdnniß; ioh thih iz ünfirholan ill,
uuio äuur fö gilTcbo duit ther mfn gilicho. ,o
Then ruarit iö thiu (m^rza, tbaz ddit imo übil herza,
er fcduuot zi themo güate fdragemo müate. Le rüarit fino brüßi Dur zi tb^ra friißi
mit michilen riunon, fo ir iz biginoit fcdnuon; Er bieget lemo güate, ift übib imo in müate, ,5
uudlt er (ar thdn ttoHon g^mo iz firdHon, Nilt fmo thar ouh föllon thuruh then argan uufllon,
funtar er thaz grübilo, findit er thar übilo. Ioh Quilit fülichero fägilib, theiz ällaz (1 fo fimalih.
biginnent Mm thaz rdken, thaz fie thaz güata theken; 20
Lüagent fö zemo argen, thaz He g^naz bergen,
tbiz (lez iö bib^llen mit drgemo uuiUen. Iz fprfchit ouh giuuiro Hierönimus, ther märo,
giuuuag er uuörtes (Ines, thes felben titen nides; Er quit: "fin fümiliche, thoh in thaz nu^rk liehe, ss
fte thoh, bi thia meina, thes iirgen nemen göuma. Thaz fie thaz fö fpurilon, uuio fie in äbuh redinon,
ioh fie th^ fö faren, uuioz hfntorort gikeren." Nu fie tbiz ni mident, fb hohan gömon rinent.
fie öuh thaz ni öltent, then gotes drut fo fceltent: so
Uuaz düit thaime iro frauili theru mfneru nfdiri
ioh iro uufUo übiler? Got bifcfrme mih ^r. Saa ffnt thiu thfog ellu, fo fh thir hiar nu zöllu;
fus mffTemo 'ntüate fint übile ioh güate: Thie einun unollent in uuär thaz güata öfonon far; 33
thie andere mit flon iz uuöllent far firdflon. Thie güate es far biginnent ioh iz iräm bringent
ioh fint frö thrato r^htero dato; Thie andere alle filu früa fero gninzent thar züa,
fero düit in thiu irfft, theiz bith^itaz nid. Nu bifilu ih mih hiar them bdziron allen in uuär,
allen gdtes theganon mit felben Krfftes feganon, Thäz thie felbun fmihi mfn in gihügti muazin ito fin,
mit uudrton mih ginüagen zi dnihtine gifüagen. Id far in thdmo frifle zi uu41tantemo Ende,
zi uudltanteru hdnti 4na theheinig dnti. Themo fi güallichi urbar ^az finaz rfchi,
ubar allo uudrolti fi diuri fin fd uuönenti, In drdu ioh in hfmile, in ^grünte ouh hiar nfdarc,
mit dngflon ioh milnnon, in duuinigen fiüigonl 50
Ther mih hiar fo gidrdda thero ärabeito irldfla,
thaz er min githahta zi lUde mih bibriOita. Thoh fh thar zua hügge, thoh fcduuon fie zi rügge.
bin mir mdndenti in (lade däntenti. Si güallichi theru dnfti, thiu mfr thds fd gidnfti! 55
Idb ouh theru giuu^ti, üna theheinig dnti, In ^rdu ioh in hfmile, in äbgrunte ouh hiar nfdare,
mit dngilon ioh münnon, in duuinigen fängon! Amen.
40
45
36 EBSTES BUCH. ALTHOCHDEUTSCHES,
28. Gebete. I.
Du himiliBeo trohtin, ginade uns mit nmhttn in din felbes riebe, £6 fo dir giliche. Trohtin chrift in himile, mit dines fater fegane gihäde uns in enon, das noir n£ liden nutondn.
10
n.
Got thir eigenhaf ift, thas io genatfaih büt. intfaa gebet unfar; tiiez bethuurftm unir far; Thaz ung thio ketinnn bindent thero fundon, tbinero mildo genad intbinde baldo.
15
29. Lobgesang auf den heil. Petrus.
so
Unfar trohtin hat farfalt fente Petre giunalt, daz er mac ginerian ze imo dingenten man.
Kyrie eleifon, Ghrifte eleilon. Er hapet oub mit vuortun himibriches porton, dar in macher fkerian den er uuili neriao.
Kyrie eleifon, Chri(te eleilon. Pittemea den gotes trut alla famant upar Int, 35 daz er uns firtanen giuuerdo ginaden.
Kyrie eleifon, Ghrifte deison.
30. Der Heiland und die Samariterin.
so Lofen uuir, thaz fuori ther heilant fartmuodi,
ze untame, uuizzun thaz, er zeinen brunnon kifaz. Quam föne Samario ein quena fario
fcephan thaz uuazzer. thanna noh fo (az er, Uurbon fina thegana bi fina lipleita, 35 bat er fih ketrencan daz uuip, thaz ther thara quam.
'^Bi uuaz kerost tha guot man, daz ih thir geba trinkan? ia ne niezant, uuizze Krist, thie ludon unsera uuist." "Uuip, obe the uuis sis, uuielih Gotes gift ist, unte den ercantis, mit themo du kosotis, 40 Tii batis dir unnen fines kecprunnen
"Disiu buzza ist fo tiuf, ze dero ih heimina liui;
noh tu ne habis kiscirres, daz thu thes kiscephes. Uuar mäht thu, guot man, neman quecprunnan? 45 ne bistn liuten, kelop, mer thanne Jacob,
Ther gap uns (then) brunnan, tranc eman ioh fina man. Hniu fmalenozzer nuzzun thaz uuazzer."
28, I. Qraff, OtiHd, s. 446 nach der Freinnger hs. in München vom ende des IX. Jh.
n. Mafsmano, abachwoBroogsformeln. nr. 68, s. 172. nach der Freifinger hs. in MOnehen. nr. ISl.vgl. mit Schmeller im anzeiger 2, 1 76.
>o geba S. gebdb m der ht, — '* haldo M (mueraHo Uub pUtatis absohai)
29. Facdmile mit noten bei Mafsroann, abschwoBrongsformeln nr. 64, s. 172. nach der FreiOnger hs. in München 0. E. 9 fol. bL 158b.
80. Nach Dintiska U, 381 ans der Wiener hs. 515, DLjh., mit berOcksiehtigang der fiachmannsehan yerbeßergg. in Ersch u. Grober. IO, 7, 280, anmeik. 7, za Hoffmanns fündsT- 1» 1.
in. Poesie der geistlichen. Otfrid. 37
cc
Ther trinkit thiz uuasser, bi demo thurstit ina mer, der afar trinchit du min then lazit der dürft (in.
(iz rpraD)got imon proston in eaaon mit luston." Uerro, ih thicho ze dir, thaz uuazzer gabist du mir,
daz ih mer ubar tac ne liufi hera durstac/' "Uuib tuo dih anne uaert, hole hera dinen uuirt."
Siu quat : "fus libiti commen ne hebiti." "Uaeiz ih daz du uoar fegist, daz du common ne hebist,
du hebitos @r finfe dir zi Yolleiste:
des mattu (ichur Hn, nu hebist enin der nis din/ "Herro in thir uuigit fein daz du mäht (uuizago fin)/
for uns dr giborana betoton hiar in berega, Unser altmaga fnohton hia genada,
thoh ir fagant kicorana thia bita in Hierosolyma
»
10
15
31. Psalm 139 (138).
30
Uuellet ir gieren Dauiden den guoton,
den Cnen tooginon fin? er gruozte (inen trohdn:
la gicfauri du mih, trohtin, inte irchennilt, uer ih pin,
föne demo anegine ^ncin an daz enti.
Ne meg ih in gidanchun föne dir giuanchon, 25
da irchennilt allo (tiga, se uarot fo ih ginigo,
So oare fo fe ih cherte minen zun, fo rado nami duf goum ,
den nech fori uorhtoftu mir, daz ih mih cherte afler dv.
Du hapeft mir de zungun fo fafto piduungen,
daz ih ane din gipot ne fpiriche nohein vort. 30
Uoie michiliu ift de din gevizida cherid
föne mir oe dir gitan, uuie mäht ih dir intrinnan.
Far ih uf ze himile, dar piftu mit herie,
ift se hello min fart, dar pidu geginuart.
ne meg ih in nohein lant, nupe mih hapet din haut. S5
Nu nill ih manfleccun alle föne mir gituon,
alle die mir rieton den unrehton rihtuom;
Alle die mir rietun den unrehton rihtuom,
die lint fienta din, mit den uill ih gifeh fin,
De uidir dir uellent tuon, de uill ih fado nidon, 40 J'
alle dnih dinen ruom mir ze fiente tuon,
Do, got, mit dinero giualt fdrmi io giuedret halp,
mit dinero cherefili pinim du mo daz fcepti,
ne 1a da mof de muozze, daz er mih fe anefidozze,
De Jela varhtoßu mir die pifazi du mir', 4»
du Qorti fiir min giuar, fo mih de muoter gipar.
Noh irof ih des ne lougino, des du tati tougino,
nape ih föne gipurti ze erdun auer yrrti.
Far ih in den finfter dar, haped du mih far,
ih aeiz daz din nacht mach fin fo Höht alfo tach, &o
So Toill ih danne file fruo Hellen mino federa,
peginno ih danne fliogen, fofe er ne tete nioman,
Peginno ih danne fliogen, fofe er ne tete nioman,
fo fliug ih ze enti ie enes mores, ih ueiz daz du mih dar irferid,
ne meg ih in nohein lant, nupe mih hapet din hant, m
Na cliius dir fafto ze mir, vpe ih mih chere afler dir.
du ginadigo got, cheri mih framort
mit dinen ginadun gihalt mih dir in euuun.
31. GnlPDjaCubi 2, d74 nach d«r Wiener hs. nr. 1609 bL 69. aus dem X. jh.— vgl. Iloffm. .1, 8.
38 EBSTES BUCH. ALTHOGHDBOTSCHES.
32. RITHMUS TEÜTONICUS DE JPIAE ilEMORIAE
HLUDUICO REGE FILIO HLUDUICI AEQ; REGIS
Einaii kamog uaeiz ib, Heisfit her Hladnig,
Ther gemo gode thionot; Di uaeiz her imof lonot. Kind anarth her faterlof, Thef auarth imo Cu baoz; Holoda inan tmhtin, Magaczogo atuu-th her fin. 5 Gab her imo dogidi, Fronilc githigini,
Staal hier in Vrankon; So brache her ef hingo. Thaz gideilder thanne Sar mit Karlemanne, Braoder (inemo, Thia czala uaonniono. So thaz aaarth al gencUot, Koron uaolda fin got, 10 Ob her arbeidi So iang tholon oiahti;
Lietz her heidine man Obar feo lidan Thioi Vrancono Manon fandiono ; Same far aerlorane Uuardan, famerkorane; HaranAuu^ tholota Ther er miflelebeta ; lA Ther ther thane thiob aoaf, Inder thanana ginaf,
Nam (ina aadon, Sidh uuarth her gaot man. Sum uoaf loginaii, Sam fkachari,
Sam fol lofef, Inder gibuozta Eh thef. Kaning uaaT eruinit, Thaz richi al girrit, 7o Uaaf erbolgan Erid, Leidhor thef ingald iz
Thoh erbanuedef got, Uuaifler aUa thia not,
Hiez her Hladaigan Tharot lär ritan. Hludoig, kaning min, Hilph minan liatin,
Heigan tk Northmann Harto bidaaangan. m Thanne fprah Hladuig: Herro fo duon ih,
Dot ni rette mir iz, AI thaz tha gibiadilt Tho nam her godef orlub, Hab her gondfanon af,
Reit her thara in Vrankon, Ingagan Northmannon. Gode thanoodon The ßn beidodun, 30 Qnadhan al: fromin, So lango beidon onir thin.
Thanne fprah lato Hludaig ther gaoto:
Trottet hia gifellion, Mine notftallon, Hera fanta mih god loh mir felbo gibod, Ob hin rat thahti, Thaz ih hier geuahd, sft Mih felbon ni fparoti, Unc ih hin gineriti.
, Nu uuillih, thaz mir oolgon AUe godef holdon.
GUkerit ift thiu hier uaift So lango fo uuili kriÄ; Uaili her unia hinauarth, Thero habet her gianalt. S9 uner fo hier in ellian Giduot godef uuillion, 40 Quimit he gifund uz, Ih gilonon imoz,
Bilibtt her thar inne, Sinemo kunnie. Tho nam her fkild indi fper; Ellianlicho reit her; « Uaolder uuar errahchon Sina uoidarfahchon ;
Tho ni uuaf iz buro lang Fand her thia Northman, 4* Gode lob fagcde, Her fihit thef her gereda.
Ther kuning reit kuono. Sang lioth fi-ano, loh alle faman fungun Kyrrieleifon.
32. Ebionensia ; monoments . . publik par Hoffhuum de FallerBleben avee una traAietiMi «1 des re> inarques par J. F. Willema. Gand. 1837 b. 7 f. nach der hs. von St. Amand m YaleneieaiMs, B, 5, 15 bL 141 — 143. — Die früheren lesarten sind unten enrihnt.
» bos. — * hoIöda nam, holoda nan: Scherz. — • Stuol , Stuel. — ' gedeild. — • anunniono] noArnn &no Wackemagelj wanni ano Sekäier. — « So] Dd . . gendit . . nnolda god is Waekemagti, O . . geendift . . wolda nnGodis Schäi. — " iungj lango Wacktm.^ lang ScMt, — " fco] ß W. fie Sekilt, " mannon fin dlono ßchUt — " Snm uuaf fkacbari Sek W. — « foUoTes Sek gOraitlia Sek IK « tbe fin] theiin (hone) ÄcA. — «> Qnad : HH al ÄcA. — *« geonhU] geftirti «dk, geAifati IK. — »» ün».. ginentl ÄcA. — » giwafat Sek W. -^ »gidnaiÄo*. W. nnillian Sek W. — <« lai«o.. North- mumo 5^ — 4i fimt] fiht ^cA., sith W, — *• frano, A#. Sek, fi^nö W.
lU. Powe der geistlichen. Otfrid« 39
Sang onaf gifnogan, Uuig anaf Ingunnan,
Bluot (kein in nuangon Spilodun ther Vrankon. Thar uaht thegeno gelih Nichein fofo Hluduig, Snel indi kuoni, Thaz uuaf imo gckunni; Soman thuruh (kluog her, Suman thuruh Ilah her; '
Her fkanota cehanton Sman fianton
Bitteref lidefi So uue hin hio thef Bbef. Gilobot ü thiu godef kraft, Hluduig uuarth Iigihaft;
Iah allen heiligen thanc, Sin uuarth ther figikamf. . . . uolar abur Hluduig kuning uu . . . falig, ^o
. . . garo fo her hio uuaf, So uuar fo fef thurft uuaf. Gihaide inan, truhtin, Bi Hnan ergrehtin.
n
33. Otto I. und Heinrich.
Nunc almuM asnsßUus thero euuigero thiemun, henignu» fardor müu, thaz ig is coson muozi so
de quodam duce, themo herin Heinriche, qm cum dignUate thero Beiaro riche beuuaroda. intrant nempe nuntius then keisar manoda her thu8: ctar sedUy inquit Otdo^ ther unsar keisar guodo? hie enim adest Heinrich, bruother hera, kunigUch: >^
dignum tibi fare thit selTe mare. Tunc eurrexit Otdo^ ther unsar keisar guodo, perrexit Uli dboiam inde uilo manig man, et excepit iüum mit michilon eron!
primitue quoque dixit: uuilicumo Heinrich, jo
ambo VOM €Bqui»oci, bethlu goda endi mi! nee non ei sociiy uuilicumo sid gi mil Dato responso hono föne Heinriche so scono coMMinxere mantu; her leida inan. in thaz Godes hus. peUenmt ambo thera godes genathono. ^
oramine f€u:to intfieg ina auer Otdo, .
d¥xit in conciUum mit michilon conon, ei comnUsit iÜi so uuas her thar hafede prcUerquam regale^ thes thir Heinrich ni gerade. Tunc stetü al thiu spracha eub ßrmo Heinriche. 40
quicquid Otdofecitj al geried iz Heinrich; qnUcguid ae omisit, ouch geried iz Heinrich. Hie non fuU uüus — thes hafon ig guoda fullcist, nobiUbtts ac,libenSf thaz thiz allaz uuar is — «o
cui non feciseet Heinrich allero rehto giiich.
■gtAngni.. bigQim«n Seh. W, — ^Spilod onthtrA«., Spilodonder Seh., Spilödunder (F.—- *umbt] nü Sek^ f«ht W. — • dumchsliiog 8ch. »T. — • Iah hs., Sag 5cÄ., gab JF. — »» . . . uolar h$., Odar Sek, Dd dar W. un. . . h$,, uuar Seh.^ was W, — ^^ . . . garo hs, keine iäcke bei 3oh. Mid fT. So SB- kt^ Srrar Seh.^ 'scwar TT. — ^ sregrehtin Seh. W.
SS. Nach W. Wadcemagel in HofFmanns fixndgrnben. Bresl. 1830. I, 340 nach Eocard (veter. mon. quatemio lipa. 1720. fol. p. 50), der aus einer hs. au Cambridge schöpfte, aus der letzten Hälfte des X. jh. Eme liier mit benutzte heratellong des teztes theilte Lacbmann in Rankes jahrbttchem des deutschen rekbs onfer dem atdisischen hause. Berl. 1838. I. 2, 96 mit; wo Kdpke das gedieht, in einem aus- ttfarficfaen ezcnrse behandelte, v. 26 liest er: dignum tibi fbre thir selve moze sine.
40 ERSTES BUCH. ALTHOCHDEUTSCHES.
VIERTER ABSCHNITT.
SPÄTERE PROSA DER GEISTLICHEN.
(Vgl. Räumer.)
Die literariflcfae Wirksamkeit der geistlichen war durch die schulen bedingt, deren es zweierlei gab, theils solche in denen geistliche herangebildet vrurden, katfaedralschulen wie die zu Mainz, Augsburg und Metz, theils klosterschulen, in denen bis zur Aachener synode 817 mönche, weltgeistliche und laien zusammen unterrichtet wurden; seit jener synode aber wurden
« die mönchsschulen von denen für weltgeistliche und laien getrennt, sie zerfielen nun in tn/e- rhres, innerhalb der clausnr, für mönche, und in exteriores in den gebäuden außerhalb der clausur ftlr laien und weltgeistliche, der unterschied betraf nur die disciplin , nicht die unter- richtsgegenstände. der künftige geistliche empfieng eine allgemeine bildung im trivium (gram- maük, rhetorik, dialektik) und im quadrivium (arithmetik, geometrie, muak und astronraiie).
10 er muste lernen briefe und documente schreiben , den römischen gesang zur nachtzeit und zur messe, femer die demente der kirchlichen festrechnung. jene sieben freien künste wurden wol an den wenigsten schulen gründlicher gelehrt, in Fulda und S. Gallen geschah es. Not- kers wifienschaftliche Schriften sind durch sie faervoigerufen. Die eigentliche klostersprache war lateinisch, auch in den schulen, doch, wie schon früher bemerkt ist, die deutsche spräche
]& nicht zu entbehren, deren, wie Ekkehard von S. Gallen rühmt, sich hier indes nur die klein- sten knaben bedienten, meistens aber lief die deutsche spräche, doch neben der lateinischen her, sowol bei wort- als Sacherklärungen, in einigen kloestem mag auch eine hoehere pflege des deutschen stattgehabt haben; Otfrid lernte in Fulda; in Reichenau werden aus der ersten hälfle des IX. jh.,zwei bücher erwnhnt die zur erlemung der deutschen spräche benutzt wup-
ao den , in dem einen waren zwölf, in dem andern gleichfalls einige deutsche gedichte enthalten, die klassische literatur der Roemer wurde im allgemeinen wol nur abgeschrieben. Notkers Zeug- nis liegt jedoch auch dafür vor , daß sie wiiÜich hie und da als bildnngsmittel gebraucht wurde, die Grandersheimer Hrosuith klagt, daO man den Terenz (dessen Andria Notier über- setzte) .mit großer begierde lese, und Einhards leben Karls sowol als seine annalen beweisen,
2» daß in einzelnen männem allenHngs eine Wirkung der klassiker lebendig wurde, griechisch freilich trieb man so gut wie gar nicht, die Übersetzung des Dionysius Areopagita durch £ri- gena, den man für ein wunder gelehrter kentnis des griechischen hielt, legt zeugnis ab wie tief die griechischen Studien damiederlagen. es wird wort um wort übersetzt und wo die be- deutung des griechischen wertes nicht erhellte, wurde es unübersetzt unter das Latein ge-
40 nommen, worin die Übertragung abgefaßt war. Notkers Übertragung der aristotelischen katego- rien floß nicht aus der Ursprache, wurde vielmehr durch Boethius vermittelt, fireilioh es war immerhin etwas ungemeines , daß eine Übersetzung so schwieriger dinge gewagt wurde und wenn man erwsegt, daß die sinnlich volle spräche noch nicht verstandesmssßig abgeschliffen war und sich gegen alle die philosophischen ausdrücke sträuben muste , so darf das . wagnis kubu
3A aber nicht misraten genannt werden, bestrebungen dieser art sind vereinzelt, die unendliche mehrzahl der unendlich anwachsenden geistlichkeit begnügte sich mit eriulhing der geistlidicn pflichten und beschäftigte sich, wenn ein trieb da war, mit abschreiben wie es die Benedict!-
' nerregel wollte, die pflichten scheinen allerdings gering und leicht zu erfüllen, der geistliche sollte das Aihltnasische bekentnis und den glauben überhaupt, femer das apostolische symbo-
Ml lum lernen, das vaterunser mit der auslegung völlig verstehen , die Sakramente wißen , exorcisi- ren und segnen können, er muste das poenitentialbuch , die festrechnung, den römischen ge- sang zur nachtzeit und die messe inne haben; die evangelien und das lectionarium muste er verstehen und die homilien für sonn- und festtaegliche predigten können, endlich das pastoml- buch und das messbuch verstehe» vnd den pastoralbrief des Gelasius inne haben, erwägt man
44 die tseglidie Wiederkehr der pflichten, die ununterbrochnen werkübungen der klösterlichen und nimmt man hinzu, daß überhaupt alles was geistige thäti^eit voraussetzt den geistlichen au- ßerdem auferlegt wurde, daß sie die eigentlichen praktiker des geschäfislebens waren, so wird
VI. Spcatere prosa der geiBtlichen. Einleitung. 41
et bflgreiflieher werden, wie nur begabtere natoien aber das maQ der pflicht faiaanBgieageQ nnd neben dem was sie thun mosten auch noch auf ungebotne dinge zeit und kraft verwand- ten, woAir wir ihnen heate danken, und wie wenig von dem was sie lasteten fällt in das g»- biet einer deutschen literatnigeschicbte , die nicht universell ist, nicht auch die wiOenschafUi- cfaen bestrebungen der geistlichkeit in lateinischer geschichtschreibong und lateinischer theolo-s gie mnfiiSen will, an Eänhard ist schon -erinnert, die vielen kldnen klosterannalen , ans den tsfeln sur beredmung der Osterfeste hervorgegangen und von kloster zu kloster Übertragen, dürfen unberührt bleiben, aber Nithard, der den StraQburger eid bewahrte, Theganus der bio- graph Ludwigs und nicht ungeschickte nacheiferer Einhards, die S. Galler geschichtschreiber voll der lebendigsten züge aus dem engeren leben , selbst der in geschraubter Schreibweise und lo Parteilichkeit interessante Liutprant, ein Langobarde, verlangen erwsdhnang. ohne die vielen rächiialtigen lebensbeschreibnngen wurden die Schilderungen heidnischer sitten noch dürftiger geworden sein, die des Liudger tmd Anskar brauchen nur genannt und vor der untergesdiobe» nen des heil. Suibertos nur gewarnt zu werden. Ruinös dürrer stil und der panegyrisch poe> tische der Hrosuith! Bovos annalen sind leider verloren. Widukind sdirieb in fließender otxh u den alten gebildeter spräche die geschichte der Sachsen unter Hemrich und Otto, die vita der kaiaeria Mathilde führt in ein schssnes familienleben und rührt noch jetzt mit den thrsenen der kaiseriidien frau. auch Ruotger ist für die geschichte der Sachsen von bedeutung, wenn auch von geringerer als Thietmar von Merseburg, der mit slavischen geschichten vertraut war und in e^entümlich gebildeter spräche schrieb, aus Wippo haben noch septe dichter schoene mo- so tive entnommen, so lebendig faftte er zeit und menschen auf. die vita Godehardi mit ihren landwirtschaftlichen nachrichten ist erhalten, wiehrend die lebensbeschreibungen Konrads und Heinrichs von Hermannus contractus untergiengen. seine allgemeine chronik wurde die grund- läge der folgenden Chronisten. Adam von Bremen ist für Heinrich IV. und nordische ge» schichte wichtig. Norberts vita des bischofs Benno macht mit der baukunst, dem bau derss bargen bekannt, die bedeutendste erscheinnng sind die annalen Lamberts von Hersfeld, fini- her von Aschaffenburg genannt, weil er dort die priesterweihe empfieng; eine klassische ruhe in nnrohiger zeit, dürr ist Sigibert von Gremblours, der schon in das XH. jh. hinaberreicht. Ist unter allen diesen auch kaum einer der an die alten reicht, keiner fliefiend frisch und zu- sammenhängend wie Livius, keiner prsegnant wie Sallust, keiner voll tiefer aufl&Oung wie Taci*«» tos, ja kaxmi einer dem Sueton an die seite zu stellen, wo sind aber geschichtschreiber der zeit überhaopt, denen nicht ein deutscher entgegenzuhalten wa;re? schon die geschichtschreibung als softehe wtii^e achtung verdienen, wenn auch die historiker selbst meistens blass und stamm hinter ihre stoife zurückweichen. daO keiner die spräche seines volkes schrieb ist ein unglück ftir uns und sie, kein vorwarf 1 wer las sie? geiatliche. ein volk das hinter ihnen stand fiui- s^ den sie nicht, gelehrte arbeiteten für gelehrte«; leider ist die frucht davon gewesen — fast bis heute — da6 deutsche geschichte überhaupt das wißen der gelehrten geblieben, die geschichte kaim vei^gangeaer tage dem bewustsein des volks entfallen ist. das volk entschsodigte sich dindb sage, seine geschichte drängte sich in große namen und diese groflen namen, in denen altes ondjnnges, göttliches und menschliches zusammenfloO, flocht das epos zusammen wie hei*^ keinem andern volke der neuen weit und mit so überwältigender kraft, daß selbst geistliche md edle sich ihr beugen musten. davon im nsechsten buche. — £s ist schon im vorigen ab- schnitt mai die bedentong der glossen hingewiesen als apuren der auf die glossierten weike aus- geddinten iehrihsotigkeit der geistlichen, unter allen werken steht die bibel oben an, die man gleich V sobald der schüler lesen schreiben und grammatik gelernt hatte, beim Unterricht an- 4» wandte« zontechst die sdiöpfungsgeschichte , dann die evangelien, die mitunter ganz übersetzt wurden, ein früheras beii^el war der Matthaeus. ein weiteres ist die s. g. evangehenharmo-
Tatian^ der am ende des zweiten Jahrhunderts lebte und als zusammensteller genannt
rtahicud andre mit gneßrer Wahrscheinlichkeit den lehrer des Origenes, Ammonius von , der im ersten viertel des dritten Jahrhunderts lebte , als solchen bezeichnen, die w arbeit «ar in griechischer spräche abgefaßt, ihr stellte um die mitte des VI. jh. Victor, bischof ^on Cnpea, die entsprechenden stücke der vulgata gegenüber, aus diesem werke floß die deotaelie übenretzung von unbekanntem verfaßer, vielleicht von einem der männer die Fladus Uhricds im oatalogus testium veritatis als verdeutscher der bibel nennt, nämlich nach unbekann- ter qmtOe: Walafried Strabo (f 849), Hrabanos Manrus (f 866) und Haimo von Halberstadtu ff 853); für letzteren würden die sächsischen Wörter und die weichere mundart sprechen, das
fieifiig und fließend, scheint gegen die mitte des IX. jh. abgefaßt zu sein, die älteste
ha. ist die S. Gräiler <n. 66) vom ende des IX. jh. sie ist vollständig in 254 capi-
von einer lückenhaften nahm Fr. Junius 1658 in Heidelberg abschrift, die sich in Oxford
hat, wiehrend die Heidelberger hs. verloren gieng. nach Junius abschrift g$b PaUken m 1706 za Gf^&walde heraus; wiederiiolt in Schilters thesaw. U von Scherz, nachdem die S. Galkr hs. durch Gierbert 1765 bekannt geworden und einzelne proben daraus mitgo- thefit vraieo, gab Schmeller den Matthaeus (Stuttg. 1827), Graff im Sprachschätze cap. 80 tmd
42 ERSTES BUCH. ALTHOCHDEUTSCHES.
81 und nietet SehmelUr das ganze werk heraus: Ammonn AUxandrini, qvae et Tadani dkUur karmonia ewmgtUorvm in Unguam UUmam ei inde in Francicam trantlata, Viennae 1841. 4^ — > Im X. jh. wurden, wie bisher die erangelien, die psahnen nadi der behandlnng des heil. Au» gustin von Notker ins deutsche übersetzt, unter den S. Galler mönchen begegnen mehre Not-
t ker, Balbulns und Labeo sind luiufig verwechselt worden, zwischen beiden lag einjalirhandeit. der heilige Notker, Balbulns aubenannt, dessen hymnen weithin berühmt waren, starb schon 918. nach ihm kamen mehre; ein Notker wird der physiker genannt, einer war biscfaof von Lüttich, einer war abt in S. Gkillen. der in der deutschen Sprachgeschichte wichtigate ist der s. g. Notker Labeo*, angeblich wegen einer dicken Lippe, mit schicklicherem namen schon in
10 alten quellen Notker der deutsche genannt, er wurde gegen die mitte desX.jh. geboren und wurde älter als siebenzig jähre, sein oheim und lehrer, der erste Ekkehard, hat seinen namen durch die lateinische bearbeitung der M' altharisage unsteiiilich gemacht, vielleicht lernte Notker von ihm das heimische mehr, als damals unter den geistlichen üblich war, schätKU. die S. Galler zeichneten sich zwar im allgemeinen aus durch die pflege, die sie dem deutschen
tft widmeten , indem sie das Studium der fremden sprachen durch anwendung der mntterspraehe. erieichterten. ihr gebrauch machte es moeglich, rasch zu Außen was in fremder spräche kaum oder doch nicht richtig faGbar zu machen war. hätte die geistlichkeit die er in diesem sinne zu stimmen versuchte — ein brief an den bischof von Sitten ist erhalten (aufgeftmden von J. Grimm und mit^theilt in den Göttinger gel. anz. 1885 s. 911— 918) — sich dieser richtnng
M überladen können, der ganze zustand der alten weit würde ein andrer geworden sein; aber der gedanke Notkers war zu weit voraus und wenn auch vor und nach ihm noch einige spuren liegen, daß sein gedanke nicht ganz einsam stand, wenn auch vielleicht noch einige schüler versudie machten, in der muttersprache zu lehren und zu lernen, mit dem eifer und der um- faQenden thsetigkeit Notkers ist im IX. jh. niemand mehr dieses w^es gegangen, um den
SS Schülern S. Crallens den weg zu ebnen versuchte er etwas ganz ungewoehnUches , er übenetate lateinische schriAon ins deutsche und erläuterte philosophisdie und rednerische werke des Aristoteles und Cicero, er z«hlt als seine werke auf: zwei bücher des BoQhius de consoUUione phüoeophica^ einige über die dreieinigkeii, den CatOf Virgil» bueolica^ die Andria des Terenzy des Mariianus Capeüa nuptias philologiae, die haiegorien und die hermeneutik des AristoteieSj grundiinien
üb der artthmetik (vermutlich die desBoethius), darauf kehrte er zur bibel zurü^, übersetzte den ganzen psalter, legte ihn nach art des heil. Augustin aus, und begann, nachdem er noch einige lateinisdie werke geschrieben (eine neue rketorik und einen neuen computus) die Übersetzung dea //to6, vennutlich mit der auslegung Gregors, die unter dem titel moralia geht und ihm von Ekke- hard IV. beigelegt wird, als er den Hieb vollendet, starb er, am 29. juni 1028,' an der peot
99 welche das heer Heinrich Ü. aus Italien mitbrachte, vor seinem Tode lie6 er die annen, die man fand, vor seinen äugen speisen, und erfreute sich an ihrer lust. in seiner letzten beichte war die schwerste seiner sünden, daß er einst in seinen jungen jähren als mönch einen — wolf getoetet. mit ihm starben noch drei andre S. Graller mönche , Ruodpert, Anno und Erini- pert. er wurde, mit der kette, die er nach dem beispiele des heil, (yallus um die lenden go-
40 tragen, mit jenen in dieselbe gruft gesenkt. Hei»dan , der verfaQer von S. Galler annalen, die bis 1044 gehen, nennt ihn den gelehrtesten mann seiner zeit, und nicht ohne grund, da selbst in neuester zeit noch die menge seiner Schriften zu der behauptung führte, sie seien nur theilweise die seinigen, er sei nur als haupt der S. Graller übersetzerschnle zu n^lmien und was er sich allein beUege, nenne er das seinige, weil er es veranlaQt habe, die behauptung
4« ist nur in so weit wahrscheinlich gemacht als sie mit Notkers briefe stimmt, nämlich daß die Übersetzung von Boethius trostschrift nicht ganz, sondern nur in den zwei ersten büchem Notker gehöre, wäre wirklich an eine übersetzerschule zu denken, an eine gleichartige, ge- meinsame thietigkeit mehrer zeitgenoOen zu S. Gallen, so könnte diese schule nicht mit Notker ausgestorben sein, wenn auch alle die mit ihm der pest erlagen, der schule angehört hätten, aber
M diese sditde soll fortgedauert haben, da die bücher des Boethius erst nach des abtes Barkard, also auch nach Notkers tode vollendet seien, wie man ans der art schlieQen müQe, mit der Jibt Purchard darin erwähnt werde, diese erwähnung, dies noviter suh Purchardo abhate (die stelle ist weiter unten abgedruckt), muß sich aber gar nicht auf den Purchard. beziehen, der in Notkers todesjahr abt war (Pertz I, 82). schon im X. jh. lebte ein abt Purchard (958 — 971,
uer starb 975 zugleich mit Notker dem abte und Notker dem arzte. Pertz I, 79 f) aus könig-> lichem blute , dessen Weisheit die S. Galler annalen rühmen, was auf den zweiten Purehanl. bezogen worden, passt beßer noch auf den älteren und anstatt die Übersetzung des Boethios herabzurücken würde sie noch in das X. jh. zurückzuschieben sein, was mit Notkers brie€^ ebenso gut stimmt als mit der dentung, daß Buodperts brief an einen Purchard (in wahrlieit..
ssnur an einen P.) gerichtet sei. die fortdaucr der ^whule" über Notkers tod hinaus, die sich nn* auf jenes künstliche argument stützt, ist durch schriftliche denkmasler nidit erwiesen, und ichora. J. Grimm wandte (in den Göttinger anzeigen 1835, 911) die spurlosigkeit ihrer fortdauer mi^ reeht ein gegen ihre exbtenz. die aus innem gründen, des stils u. s. w. erhobenen einredei^
Sptttere prosa der geistlichen. Einleitang. 43
geigen die aoMage Kotken cerfaUen aber um flo eber, da keine handflchrifl der Notkerschen psalme gleichseitig ist. nur die pBahne nämlich (und der verk>rne Hieb) sollen ihm gehceren, alles andre nur onter seiner leitimg erstanden sein, den venchiedenheiten im stile dieser letzteren setzte Grimm die einstinmiungen entgegen und erklierte jene ans der durch fortgesetzte Übung gewonnenen TerroUkommnang des talentes. nach Notkers tode war alles auf einmal aus. » , keiner hatte lust oder talent fortsu&hren." Von Notkers werken sind verloren: Boeüiios de tnnitate, Catos dSstichen, Virgils bucolica, die Andria desTerenz, die arithmetik und derHiob; erhalten haben sich: Bo&hius de consolatkme (S. Galler hs. 825. hrsg. von Graft, Berlin 1837), Maräanus Capeila de nv^iis Mercurn et Phihlogiae ( S. Galler hs. 872, hrsg. von GrafT, Ber- lin 1887)% die kategorien und hertneneutik des Arietoteies (S. Galler hs. 818 und 885, letztere lo nniroUständig, nach ersterer hrsg. v. GrafT in den abhandlungen der Berl. akad. 1886, 2C7 — 399, und einzeln: Berl. 1887), die psedme (1: S. GuUer hs. nr. 21 [nadi verlorner hs. Schil« ter thesaur. L] psalm 1—37 und 144 — 150 in den Windberger psalmen von Graff, Quedlinb. 1839; vollständig und genau in Hattemers denkm. U. — 2: Wiener hs. 2681, noch aus dem XL Jh., aber schon überarbeitet, die stehen gelaßnen lateinischen ausdrücke sind verdeutscht, is eine weitere Überarbeitung bietet der s. g. Windberger psalter des XIV. jh., aus dem kioster Windberg, jetzt in München, dar; hrsg. v. Graff 1889 zugleich mit einer dem niederdeutschen sich nsehemden übersetsnng von ps. 37 — 44 nach einer Trierer hs. des XIH. jh. — von wich- ti^eit sind die gefundenen fragmente alter hss. 1 : Münchener bruchstücke, gedr. in Mafs* manns denkm. I, 180. — 8: Widlersteinsches bruchstück, gedr. bei Hattemer denkm. II, 588— lo 34. — 3 : Basler, gedr. in Wackemagels verzeidin. altd. hss. der Basler universitsatsbibl. Bas. 18a6. 11 — 18). die rhetorik (hss. in Brüssel, München und Zürich, di^ erste unverglichen, aas der zweiten gedr. durch Docen in Aretins beihügen VII, 283, aus der Züricher, äiemals S. GaUer durch Wackernagel in Haupts ztschr. IV, 463 — 478^. zugeschrieben werden Notker Bodi die den psafanen beigefügten biblischen cantica, die Übersetzung der symbola und des tfater^ u unsere (bei Schilter, Hattemer und aus der Wiener hsv in Grafis Diutiak. HI, 124), ein kleiner sofialK aber musik (S. Galler hs. 242, gedr. in Gerbert, scriptores de arte music. I, 96. Hagen, denknüiler. Brcsl. 1825. collation dazu in Diut. m, 197. und aus einer Wolfenbüttler hs. in SduBoemanps specim. bibl. Augustan. Heimst. 1829. 4<*.), de syüogismis und bruchstück einer logik^ beide in der Züricher hs. aus S. Gallen, letzteres auch in der Wiener hs. 275, nr. 872 ig bei Hoffin. (nur die logik ist gedruckt, altd. bll. H, 133). Unter den verlornen weriien scheint die Andria des Terenz das anziehendste, vielleidit gab es am schlüge des XV. jh. noch hss. derselben, die zur übersetzui^ der Hecyra den anstoß gaben, wie diese zur Verdeutschung des gMMoen Terenz. es würde zu lehrreichen vergleichungen führen, wenn wir Notkers Andria neben die lateinischen stücke der Hrosuith halten oder seine gelenke prosa neben die unbe- «» holfiie sIpHen könnten, die Hanns Nythart den Cuonrad Dinckmuot 1486 zu Ulm drucken ließ, für die jgeschichte der literatur ist dieser verlust der empfindlichste; weniger schwer scheint der Untergang der buoolica zu sein; was an dem Hieb verloren, steht dahin, folgte Notker darin deca heil. Gregor wie er in der psalmenübersetzung dem heil. Augustin folgte, so läßt sich dar veriust tragen, in den psalmen bemerkt er einmal : Hier ist ende dises psalnU, der ze 40 zeuuim mduinon sancti oypriani gebrddigot uuard (ps. 88, Hattem. U, 324) woraus so wenig als aas dem unten mitgetbeilten vorwort zu ps. 118 gefolgert werden dfurf, daß Notker die psalme gepredigt habe, die werte finden sich schon ebenso beim heiligen Angustin, dem er genau fdgte. das bistoriache interesse seiner arbeiten wird dadurch nicht verringert, eine frde geistige thä- %keit, eine von künstlerischen absiebten geleitete schriftstellerei lag nicht in Notkers willen 4a aad niemand wird sie von ihm fordern, er wollte das Studium der spräche , deren gebrauch Oiie kindliche literatur bedingte, erleichtem. daU er hierin keine nachfolge fand, wenigstens fy die der rede werth wiere, ist schon vorhin beklagt worden, hätten die geistlichen auf* bahn weitere schritte gethan, das deutsch das sie konnten auch nur wie Notker zu über- angewandt , so würde die barbaiei der meinung , die noch Wippo in der mitte des m XL jk. beseugt, bald au^ehoert haben, der meinung der Deutschen uimlich, dafi es eitel und Timtarilich sei, jemand zu unterrichten, der nicht geistlicher werden wolle. Notkers ansehen gering, aber die bewunderung die man ihm zollte war eine leidende, keine nach- die kttserin Gisela ließ sich fünf jähre nach seinem tode die Übersetzung der psal- abschreiben und entführte, als der mönch der die arbeit lieferte in vierzehn m oeleritatel damit fisrtig geworden , das original , das bis dahin noch nicht verviel« fiitigfe gewesen zu sein scheint, spieter wurden dann m^rfache abschriiten genommen, mit sa^rtficher srngfalt, aecent für accent wurde nachgemalt, nur wie es scheint ohne Verständnis, da dM versduedenen hss. den aecent bald auf diesen bald auf den nsechsten buchstaben setzen, so da( andi hierin kein veriaS ist und was bei Notker schon pedanterie war bei den folgenden a» totar marhanisrona wurde, das verdienst, die muttorsprache überhaupt benutzt zu haben, ge- bart ihm nnd es ist grofi; das kb, das ihm für die gewandte syntaktische handhabung der apraohe gezoUl ist, wird zu beschränken und auf die gefüge spräche selbst zu übe^l.
i* •ERSTES BUCH. ALTH0CHDEÜT80HB8.
tra|i;e& sein, wttren die denkmale der proea aus diesem Zeiträume so Eahlreich wie sie dürftig sind, so miisle sich heraosstellen daß gemeingat war was jetzt Notkers eigentmn scheint, daß die dmish onabgenutzte flexionen begtinstigte spräche noch freiere f ügangen oben mochte als ein Jahrhundert spseter, ja schon am ende des jalffhunderts erlaubt war. die wenigen Überreste,
B die uns geblieben sind — einige predigten, einige gebete, einige descriptive anfiKtze und WtUi- rams paraphrase des hohen Kedes machen den ganzen reichtum ansl — stehen in keinem er- weislichen zusammenhange mit den S. (mallem und haben doch denselben ansprach gelenker rede, ja manche scheinen einen hoeheren werth zu haben als die Notkerschen Übersetzungen, da sie neben dem sprachgeschichtUchea auch einen literaturgeschichtlichen eben dadurch besitzen,
10 daO sie keine Übertragungen , sondern selbststi&ndige arbeiten zu sein scheinen , nicht für den kloesterlichen schulgebrauch , sondern für den bedarf des lebens , für die obren des volks be- rechnet, wir meinen die predigten , von denen sich brachstücke erhalten haben, und Torzugs- weise die baschreibung von himmel und hölle, die aus einem Dominicanerkloster in Bamberg stammt, unwichtiger erscheint dagegen das s. g. Gbbbt otloh'0 , eines Benedictiners zu
14 Regensburg , der nach 1062 f)&Ilt, da die in diesem jähre geschehene Zerstörung des klostera S. Emmeram darin erwähnt wird. Von namhaften arbeiten dieses jahihonderis ist nur noch Willibam's paraphrase des hohen liedes aufbehalten, ein prosawerk, das zum erstenmal ein groeQeres literargeschichtliches leben erweckt hat. Williram , ein Franke von gehurt , war in Paris gebildet, dann scholasticus zu Bamberg, trat ins kloster Fulda, und wurde abt zu Eber»-
nberg in Baiera. er starb 1085. seine zeit hielt ihn für sehr gelehrt, er dagegen schilt seine zeit unwiQend. in der vorrede zu seiner paraphrase klagt er daQ im vergleich mit früherer zeit alles Studium niederliege , habsucht , neid , streit seien an die stelle getreten, wenn auch noch hier und dort wer unter der schulrate grammatische und dialektische Studien treibe, so glaube er doch damit genug gethan zu haben und yergeOe der heiligen schrift, obwohl man
15 nur ihretwegen heidnische Schriftsteller lesen solle , um finsterais und licht , Irrtum und Wahr- heit zu unterscheiden, er hebt als seltnes muster den Lanfrancus, der zu Bee in der Normän- die lehrte, hervor und hofit daß durch die schüler, die zahlreich zu ihm hinstnsmten, auch den heimatlanden etwas von diesen wiQenschaftlichen bestrebungen zu gute kommen werde, er selbst habe sich entschloQen, das hohe lied in lateinischen versen und deutsch verständlicher zu
«•machen, von dem seinen habe er nichts hinzugethan vielmehr alles was er darbiete aus den auslegungen der kirchenvseter zusammengedrängt und mehr auf den sinn als auf die worte ge- geben, die arbeit unterscheidet sich dadurch wesentlich von der notkerschen psalmennber- Setzung, während Notker und seine Vorgänger sich enger und meistens wörtlich an vorliegende lateinische texte hielten, schuf sich Williram seinen text erst selbst, wie glücklich er den toa
SS traf, den die zeitgenoQen haben wollten , beweisen die vielfachen absobriften seines werket
(hn. 1 : Ebersberger zu München, vielleicht von Williram selbst corrigirt vgl. Diut. III, 488
f : Breslau XI. jh. — 3 : Wien fragm. XI. jh. abgedr. in Diut. II, 879. — 4 : Kremsmünster Xn. jh. vgl. Diut. in, 277.— 6: Wien Xu. jh. vgl. Hoffra. Wiener hss. nr. 285. — G: Stutt- gart Xn. jh. vgl. Weckherlins beitrage 5, 48—54. — 7 : Wolfenbüttel. — 8 : im Vatican, ans
4« Heidelberg, vergl. Diut. m, 436. — 9: Trier, vgl. Diut. III, 487. — 10: Einsiedeln, vgl. Diut m, 440. — 11 : Wien XVII. jh. vgl. Hoffm. Wiener hss. nr. 237), so wie eine um die mitte des XI. )h. vorgenommene Umschreibung ins niederländische (18: hs. zu Leiden), die deutung der Salomonischen lieder auf Christus und die kirche gehört natürlidi nicht WÜUrant und die einmischung lateinischer Wörter und sätze in den deutschen text bezeichnet die über-
4s gangsstufe von der interlinearversion zu selbstständigen arbeiten, freilich die stete mischuni;
beider sprachen stößt ab und beunruhigt, mehr jetzt als damals und auch gegenwärtig nicht
stärker als die gleiche bei Notker. dieser hatte die schule vor äugen und findet, wenn es deren
* bedarf, entschuldigung in dem erstrebten ziele; Willirams gedenken gingen weiter, er schrieb
für die standesgenoOen und traf ihren geschmack, nicht allein in der art, wie er die erläute-
«orangen und deutungen der kircbenvieter benutzte, mehr ohne frage durch die wähl des hohen liedes selbst, dessen sinnliche glut reizte, W8?hrend die mystische geisdiche anwendung vor dem eignen gewiQen sogar den verdacht sinnlichen gefallens und Schweigens fem halten durfte. Willirams Sprachmischung entspricht dem doppelartigen wesen seiner aibeit, wie seine gedanken zwischen irdischen werten und himmlischen Vorstellungen schweben, irrt seine spräche zwischen
u der des gewcenlichen lebens und der kirchlichen gelehrsamkeitunentschloQen hin und her, weniger eine folge des geschmacks als der sache und nicht mehr zu tadeln oder zu loben als die sache seibat. die strenge reinheit des frühen mittelalters, soweit deutsche schrifidenkmsDler zeognis ablegen, war dahin und es begann eine neue richtung unter den geistlichen. Williram schreibt noch von der minne des heilands und der kirche, aber schon von der minne; bald folgte die minne
a» der heiligen Jungfrau, der Mariendienst lag schon im ferabllck des weges den Williram unter den deutschen zuerst betrat. — Sprachlich genommen steht sein werk den älteren denkmsalem an bedeutung nach; scm stil ist leicht und flieflend, aber die alte freie und doch sichere worU fogung muste schon desLaib beschiänkungen erieiden, weil die volleren flexionen dunner ge«
IV. Spteto'e prosa der geistlichen. Tatian. 45
worden waren, er aceentoirt noch wie Notker, dessen scliriften er gekannt haben muQ. spsetere abschrifteii werden wie die Notker^ willkürlich in der accentuation. die fremdartige werk der gelehnamkeit wollte nicht eindringen nnd fiel bald ganz wieder ans der spräche hinweg. Wil- limns paraphrase ist öfter herausgegeben: I: von Merula. Leiden 1598. — 11 : von Vögelin nach einer hs. Frehers, Worms ICSI. — III: von Scherz (nach der Breslauer hs. , mit ab-ft weicfaoagen in I n. 11) in Schilters thesaur. I. Ulm 172C. — IV: von Hoffinann, nach der Bresl. und Leidener ha. firesl. 1827. — V: im neuen jahrb. der Beritner deutschen gesell- Schaft. IV, 158 und V, 143, nach einer Breslauer hs. zu Merulas ausgäbe lieQ Fr. Junius ob- servatioDeB drucken, Amsterd. 1655.
34. Ammonius von Alexandrien ■*« uuinnente, quam zi in ganganter oba themo
seuue, inti uuolta furigangan sie. Inti sie gi- (Tatian)« sehente inan oba themo seuue gangantan, gi-
truohte uurdun, quedente, thaz iz giskin ist, 1. Cap. 80 nnd 81. »Inti bi forhtun arriofum, Inli sär tho ther hei-
lant sprah in, quedenti: "habet ir beldida, ih Abande giuuortanemo, zuogangente thie bim iz, ni curet iu forhten." Antuurtenti thö znelim quadun imo: furliz theso menigi, thaz Petrus quad: *'Trohtin, ob thilz bist, heiz mih so farento in burgi inliinthorf, thiutharumbi queman zi thir ubar thisiu uuazzer!'* Thara sint, aOi ginuenten ind finden phruonta; bithiuio uuidar her thö quad: "quim!" Inti nidar sti- umr hier in unuosteru steti birumes. Tho quad ganter Petrus fon themo skefe gieng oba the- in ther heilant: "sie ni habent thurfti zi fa« mo uuazare, thaz her quam! zi ihemo heilante; ranne, gehet fr in eszanT' Thö antuurtita imo gisehenti h^r thö uuint mahtigan, föriita imo; Pfaifippos: "zuei hunt pheudingo bröt ni gimu- Inti so her bigonda sinkan rief quedanter: gim in, thaz iro einero giüuelih luziles uuäzi5"truhtin heilan tno mih!" Inti sliumo ther inphah^.'' Tho quad her in: "uuo managubrot heilant, thenenti sina hant, fienginan, inti quad h^bet ir?'* Quad imo einer fon sinen iungiron, imo: "luziles gilouben! bihiu zuehotus thii?" Andreas bmoder Simones Petres: "Hier ist Inti so sie thö gistigun in skef, biUn ther ein koeht, ther habet fimf leiba girstine inti uuint, inti s&r uüas thaz skef zilante, zi themo mene fiiqi; noba uuaz sint thisiu untar so mar so sie fuorun. Thie thar in themo skefe uuarun, nagen; iJiÜ tfais uuir fifiremes inti coufemes in quamnn, inti betotuninan, quedente: "zi uudre allo tfaflBo menigi phruonta." Hör quad in: Gotes sun bist!" "faringsil sie mir höra!" Inti giböt her in, thaz riixea tatin after gisellaskefin tlfan gruonemo
grase; inti saznn sie in teil, thuruh zehenzogeu an irr j i r/s
tod tfaamh fimfzuge. Inphanganen thö fimf ^- ^*P' ^^^ '^^ ^^^*
fcröCon inti zuein fiscon, sconuota in hinul inti Fora themo itmalen tage Ostmnu, thpunesta
giomhita sin, inti brfth, inti ziteilta sinen inn- ther heilant, thaz quam zit, thaz er fnori fon
giron, thie iungiron thö then menigin; inti £zun therm uuenüti zi themo fater, mit diu her
■e alle, inti uurdun gisatote, namun sie thiosominnota sine, thie dar uuarun in mittelgarte,
üaibtL sndif birila thero brocoono folle. Thero in entc minnota sie. Erstuont tho fon äiemo
czentero ünas zak fimf thusunta gommanno, muose, inti legita sin giuuati, mit diu her int-
iaaa üwb inti luzilu kind. Inti sär giböt h^r fieng sahun, bigurta sih ; thanan tho santa uuaz-
tlbe icmgiron stigan in sköf, inti fiui&ran inan zar in labal, inti bigonda thuuahan fuozzi sinero
ober tlsen seo zi Bethsaidu,' unzaz her furliezisöinngirono, ind suuerban mil themo sabane, the-
thie menigi. Thie man tho sie gisahun, thaz mo her uuas bigurtit. Quam her zi Simone
her teta zeihhan, quadnn, thaz theser ist uüar- Petre, inti quad imo Petrus: "Trohdn, uues-
Qiho nntzago thie thar zuouuert ist in mitdl- gistu mir nu fuozzi?" Tho antlingita ther hei-
gart. Ther heilant tho, soso her thaz irkanta, lant ind quad imo: "Thaz ih tuen thaz ni
thas M snonuerte nuarun, thaz sie fiengin inan 4ouueist nu, thu uueist iz after thisin." Tho
iad tadn inan cuning, fioh; ind fnrlazaneru quad imo Petrus: "Ni uuesgistu mir fuozzi ra
tboo menigif steig in berg, eino bettm. euuidu." Tho andingita imo ther heilant: "Ob
Abapde giuuortanemo, eino uuas her thar; ih thi nu uuasgu, thanne ni habes teil mit mir."
thas skef in mittemo seuue uuas giuuorphozit Tho quad imo Simon Petrus: "Truhdn, nalles
■Bi theo nndon; uunas in uuidaruuart uuint. 4s eccrodo mine fuozzi, oh hend ind houbit.*'
la thesQ fiordon unahtn thero naht, gisehend Tho quad imo ther heilant: "Thie de subri
ist, ni bitharf ni si thaz her fuozzi uuasge, oh
S4, 1. Grsi; spnu2hflchAtc I, Lxvin ff. nach
^ & Gallar ha. SchmsQer. s. »9. 2. Schilter, thes. IL p. 66. SchmsUer. s. 122.
46 ERSTES BUCH. ALTHOCHDEUTSCHES»
iat ai subri. Inti ir birut aubre, miUes alle." hielte mih fdre dida sih soüfFentem in den ad, Her uuesta uuer thaz uuas, thie inan salta, bi- daz cbit: före didn sündigen, did min fthton^ thiu quad her: *'Ni birut alle subre." did sib soüflon in did tiöfi dero sündon,
After thiu her uuuosc iro fiiozzi, inti int- PsaUite domino ßancH eitis. Singent nnde
fienK sin ginuati, mit thiu her abur gilineta, »dinchont des truhtine ir sine heiligen, nuanda quad in: "Wizsut ir uuas ih iu teta? Ir heiz- ir s&ment imo irstanden bint, unde ir nah ftoo aet mih meistar inti herro, inti uoola quedet, fUren süUnt, dira er geuiren ist. ih bin so. Ob ih uouoso iu iauuere fuozzi Et cint/Uemmi memorias sanctüatis dus. Vnde
herro inti meistar, inti ir sulut ander anderes idhent knädon stnero heflignn gehübte, das er fuozzi uuasgan. Ih gab iu bilidi, so so ih iuioiüuuer ne irgäz, doh ir sin irg^en hibetint. teta, thaz ir so tuot. Uuar, uuar, quid ih iu: Quoniam ira in indignatione eins. Vuanda
nist Bcalc mero thanne sin herro, noh thie po- irbolgeni ist in sinemo zome. Tdt cham iii stul nist mero themo ther inan santa. Ob ir föne sinemo zöme. do primum peccatum^ diu thisiu uuizzut, thanne birut ir salige, ob ir erista sunda, gescah.
thiu tuot. Ni quad ih fon iu allen , ih uueiz u Et vita in uoluntate eius, Vnde duuig hb thie ih gioos, uzoh thaz gifullit uuerde thaz cham iü. Schert föne sinemo uufllen, ftne iü- giscrib: 'ther mit mir izzit brot, ther hefit uuere fr^te.
nuidar mir sina fersnun.' Fon nu quid ih iu, Aduesperum demaraMtw ßetta, Zeftbende
tac thanne iz uuerde, thaz ir giloubet mit thiu tudlet der uuoft. Post meridiem dö lumen sa-- \z gitan uuirdit, thaz ih bin. Uuar, uuar, quidaoj^ten/tce, Hecht uuistomis, zegidng, s, quando ih in; ther de intfahit ob ih uuen sentu, ther tenebrcs facta sunt super amnem terramy t. ^- intfahit mih; ther mih intfahit, intfahit then, ctus panitenlic^ dd fidng er iüu, unde uudreta de mih santa." sid. Beati qui lugent.
Et ad mattäinum IcBtitia. A'ber ze üohtua
— sschümet diu fr^uui. Si chdmet in resitrrectione
in nauissimo die, in urstende an d^mo iun-
Oft XrnTTn?!? m?P nTriTTCnUF gestin tage. An dtoo zurte, so christi resE- 60. JSUlJSJLXi UHiK UHiUlöt/rLfci. Sectio gescih, s6 gescidht die fungesto resur-^
rectio. Mit döro drerun uuard diu toderiu ge-
1. Psalm XXIX. «ozeSchenet.
Ego aiUem dixi in abundanüa mea, non
PSALMÜS CANTICI DEDICATIONIS mouebor in aUemum. Dd ih in parady«) auaa
'nnii^TTQ rt a \rTr\ ^° minero gnuhte, unde ih 6ot häbeta unde ih
Diz ist firdsang d^ uuidhi Dauidis hüses. ssih keuuihselot. furder ne uuirdo ih morto/t«, Vnser Daiud ist Christus, sin hos ist der sin tödich. Iz ist nu&r daz serpens^ der uuurm, lichamo. Daz hus uuart kezimberot in incar- chit: Non morte monmmt, irnenterbint tddis. natione in Gotes keburte. unde geniüuuot in Domine in uoluntate iua proestitisti decori
resurrectione in urstende. Diu innouatio , Der meo uirtutem. Trübten nu uudiz ih daz ih ibne niüuuot, hdizet dedicado hOs-uudi. Pediü ist 40 mir selbemo gudt ne häbeta, unde du diaes* daz dedicatio, daz man ni&uez hus peginnet tAnches mlna zidri starhtost. Vnde daz sctnet prüchefi. dAr äna.
Exaltabo te domine Qvoniam svscepisti me, AuertisH fadem tuam a me, et f actus sum
Ih piirlichon dih trübten, chit ßlius ad peUrem, conturbatus. Daz d& dih föne mir unantost. 8un ze fadr; dih ketfton ih m&re in illero45ttnde ih sftr geleidegot unard, unde fikietninor- uuerlte, uuanda du mih inph^ngen habest unde tali 'mortcUis, untiSdigemo tödig, unard. gesezzet habest ze dlnero z^uuun, noh m^en Ad te domine clamabo et ad deum meum
ffenden ne uuillotost an mir, sid ih mines tan- deprecabor, Vuanda mir so gescßhen ist, pedilk ches irst^b, nube föne h^llo unde föne tdde hfibren ih ze dir, daiz du mih nu humilem mez- mih tftte irst&n uuider fro uuillen. somudUn, gehörest, unde inphAhest. den du do
Domine deus meus clamaui ad te. et sa- superbum, ubir-muötin fenmurfe. Aide iz uuirt nasti me. Trübten Got miner ze dir häreta ih. föne christo bar femomen aküs : Ih chad ia do ih in monte, üiTen berge, böteta före domo minero genfkhte, diu in plenäudine deitatist in tdde , unde fune diu geh&iltost du mih m r«- uolli Gotheite , ist. nidmer ne uuirdo ih ir iurrectione. daz chit ia dero dedicatiane, niü-ssuuöget, nube st&te bin ih. Du filter g<be und» üonga. ligo did chraft minero zidri, daz ih noAre spe^
Domine abstraxisti ab inferis animam meam, ciosus, sconero, praeßUis hominum^ mdoniscon Da fndrtost mina sdia föne hello, do ih ändere chindin. £u uuäntost föne mir dfai änasifiaie, sdla dannan fndrta. unde ne uuAre mir fore döro passionis, martro
tSaluasti me a descendentibus in lacum. Daoopedla unard ih tristis usque ad mortem^ nnfro unz an din töth. Föne diu haaren ih mit dirro
35, 1. Hattem«r, denkmahle des üittelalters. dfgi ze Göte. S. Gallen ld46. II, 96 — 99. Qua utUitas m sanguine meo, dum descendo
lY. Spetere prosa der geistlichen. Notker. 47
m cormptumemf Vntfn znd toOg danne efftttio entere BUnt^ irrste ih tinuu^er dictando aide
9amguittU M€t, ückoz minia plootis, übe ihcbö- fore dida liüten sermocmando. Dvsen salmeii
mea sol in jnUrefactionemy in fdii. also in- ceniesimum octauvm decimum frista ih nid so
dere m^iinischea? Ynito sol ih änderen gä)en f^rro umbe sina l^ngi, did minnolib uueiz, so
dr&0t reaurgtndii intannis , übe ih s^lbo s&r s umbe sina tiöti, did unmanige unizzen. So dd
me intin, ond in däz ne oOgo. sd ih kehißz? mine brüodera mib p&ten unde mir gebüten^
Nunquid canfitdritur Hbi pulvis, aut annun' daz ih min uuerch fdlietate , unde ih in f<nie-
lHi6ci uentatem tuamf Lfdbet dih daz stuppe, aide r^htoti an disemo salmen, dd to^ta ih tar Ungo
chnndet daz dtna unarfadit? Vuirdo ih redactus äna, uuanda so ofto ih dar ana studnt tünchen,
tu ptduerenif praht ze stoppe, uuftr sint danne lo so über uuag er minen sin. Ih ne mag sfir ge-
di§ ih OS frümme. prc^äkare euangelhim omni a^gen sina tiefi, uuanda er so filo unaemftero
cnalm^^ prtfdigon p^tinbrot allero gesch^phido. ist, so filo er s^nflero manne dünchet. An didn
AudUdt daminuB et misertus est tnei^ et do- änderen, die unsemftesint, sklnet tob daz« aber
mnus faetusestadimtarmeus. Dazkebät kehdrta diser bürget iz sd ferro daz sin lector unde stn
trabten, nnde half mir. Dik hel& fern^dn. » aüditor ne uuftnet an uno dürft sin expositianis
ConuerlMMÜpUmctwn meum ingaudütmmihi. Vnde nu ne mag ih uuizzen zuo gftndo unde
Dn bechdrtost mlnen uuelnod in mändL Minen sin begüinendo, uuaz ih dar äna getode. Ih
tüd bediMoat dn in gaudium resurrecttona, in tir&en aber Götes helfe hiSr also ändereauuAr,
li irständini. dAr mih ouh ^teuuaz tudhta inposeibüe ze ge-
tmddisti saecum meumy u morto&'totem so recchenne, unde ih iz doker^ta. Ih habe aber
ei circumdtdisti ms Uxtiticu Du zebrftche uuülen serm4mes fore liüten dAr uz ze mächonne,
mlna hirmn, unde unfttost mih mit fr^uui. Du did Gred hamelioß hdizent Dftr sie sih kesä-
nime mir abe miortalem comem, tddigen licfaa- minont, dar dunchet mir reht, sina inteüigen-
men. onde ^be mir inmartalem^ üntddigin. tiam ze öffenonne. Dara zud faho ih nü.
Vt cantet tibi glaria mea, Daz dir nn ainge u
min Gdtellcha gudllichi nals min m^nnisdna
ghmftiii.
Et nen canptmgar, Vnde ih änauuert ke» a Psalm X 4 7
ntöchot ne nuerde, so ih t» cruce uuaid. noh • -l b
diA mfne geatMmt ne uuerden mit d^ro can-'^ ErlAzet inäna tüon. daz er uuüe. Nan est sdentia peeeatantm, geunizzedo sundon, nnanda deus in canspectu eius, Vuära ne tüot er gdtef. fn mSn pastio, martra, ist peccatarum remissio, Inquinatae sunt viae iUius in omne tempore» randon ablaz. Unreine Hnt One uu£ga alle tiga. AuferwUur tu-
Dondne deus meus in aUemum confitebor dida tua afacie eius, Tinu gerihte trübten fiht tHd. Tmliften Croty dih l<$bon ih idmer. an/tiftiro tsfi^rro föne imo. Omnium inimieorum suorum mcuioy wk dero chunfHgun uuerlte, Idbon ih dominabiiur, Allero linero fiendo unältet er. dih iteer m membris meis^ in rnSnen liden. uuanda er alle chüniga f Uhet. unde einer rt*
chefot. Dixit enim in cords suo, non mouebor
a generoHone in generaiumem sine malo. Er-
^ _ . 4odAhta futtne ärglifte neuofrdo ih mire. föne
2. x^SdJm CXVI. chunne zechünne. Aide ze touighefte ne mag
Ajj 7 * ih chömen. magiee artes ne tuen ich. Alfo
JiUeivta, ^1^^^ zehlmele fliegen un<flta mit Uen fi^lben
Laudate Deum omnes gentes, laudate eum liften. Quius maleeUctione os plenum est ei
smnes pepuli, Ldbont trühtenan alle didte, \6-*iamaritudine. T4£ münt fbller ist ubelo fpr6-
boni ük aOe li&te. hennif. uuanda er blasphemus ill. unde efueri.
Quoniam eor^rmaia est svper nos miseri' uuanda er crudelia gebiutet in servos dei, Sub
ofrtSa ehiSj ei ueritas domini manet in oitemum, tingua eius labor et dolor, Vnder luiero zun-
Voanda an uns ist kef(^tenot sin genada , er gun liget leit unde arbeit, ändero züngun l%et
ist hAm didmen also er gehiez, unde sinuuar-Mer güot. fo 6r fih üi&get cöt (in. t&r ündere
hat narret i&ner, ioh an diu, daz er/mskibet bfrget er diu übeli, chu labor et dolor ift.
premüit K>h tfiptis panam.
„ 5. Ymnus ZachariaB.
O. r^salm CXVIIL Benedictus dobonvs devs israhel quia
V«ba 8«»cti AugUBtini. -fj!^^ /-' reäen^^onen, pleöis .„«. Kelö-
AHe ^ änderen sahnen , die an demo *• Mafamann, denkmsler dwisohsr sprachA und
litoratur. Httnchen 1828, I, 181 f. nach dem am
1 Hattemw, denkm. II, 413. Sitten stammenden MOnchner brachst., dasr. 4—18
3. BaUemm, dmoknulJ, 417 f. (hier nor der an« enthalt. i^ der ««ctlkh dem Aogostia folgt). 5. Hattemer, dankmahle. 3. Gallen 1844. II» 625 f«
48 ERSTBS BUCH. ALTHOCHDEUTSCHES.
bot 0f trahten G<yt Igrahelis , noanda er gäiea mehr zugänglich sind, es kam nicht daranf an
folches uu(80ta, unde in lösta, Daa noh do anmerkongen zu mabhen, nur der anffiillenden
futurum uuas, daz saget prapheticus tpiritus in änderang wegen ist in dem apostolischen sym-
in proBterito, bolum eine stelle im Druck unterschieden. Et erexif comu sahäis nobis m domo David, »
pueri sm. Vnde geldbot st dr, daz er uns üf
rihta daz hom dero belli in Dauidis hüs, stnes
^^SnJ''"' ^^^^ "^ '" ^^^' "^ ^** "^'^^ *• Symbolum Apostolorum.
Sicut locutus est per os sanctorum, qui am Daz GroBci chödent symbolum, Latini eol" ioeulo »unt prophetarum eius. Also er gehiez lationem, daz chMen wir gewerf, vranda iz mit demo munde sinero heiligen uufzegon, die Apostoli gefämenoton unde aeCunmine gerrür- föne anagenne uuAren. fen, ddz iz zlichen ft C^ristiana ßdei» Alfo
Salutem ex inimicis nostris et de manu ouh in praUio fymbolum hetczet daz zeichen omnium, qui oderunt nos. Heili rihta er üf, udiz an fkilten aide an gemöten TTorten ifi, die gehi§z eri daz si unsih löse föne fienden, tannan i(5gliche iro focios irchdnnent. unde föne allen, did ünsih hazzent. Ihkeloubo anGdt hlmtfchtigen fatere, (kef-
Ad faciendam misericordiam cum patribus fen hfmeles unde erdo. Vnde an sihen B&a den noitris, Genada ze sk^inenne unseren forderon, gewichten haltäre einigen ünferen harren: der daz uuerendo, daz er in gebidz. >oföne ddmo heiligen g^ifte inftngen ward: föne
Et memorari testamenti eui s<mctij lusiu-* Maria dero m^ede gebdm TTud: kendthifftat randum quod iurauit ad Abraham, patrem no- yvard pi Pontio Pilato: vnde bl Imo an cm- strum, daturum se nobis, Vnde ze irhdgenne cemgeft&hter Lstarb: vnde begraben vrard: ze sinero heiligun benöimedo, unde unz ze gelei- hSllo füor: an demo dritten tdge föne tdde ir* stenne den 6id, den er Abrahe suudr, unsermottftudnt: ze himdlc fudr, dar C^iet zu Gotis ze- fiiter, umbe incamationem Christi fefuuun d€s almächtigen viter: dinnftn diünf-
Vt sine timore de manu inimicorum nostro' tiger ze irtdillene die er da allelichun gefö" rum liberati seruiamus Uli in sanciitate et iusti^ menunga: keldubo zehibenne d^ heiligen ge- tia coram ipsoomnihus diebus nostris. Daz uuir mefofame: ablals dßro fanden: gelodbo des irldste föne fiendo banden, ane forhtun imoMfle^Bkes nrftendede: geldubo Ewigen Üb. Amon. didnoen alle täga fore imo, in rehte unde in Daz tuön ih keuuftro.
höiligi.
Et tu puer propheta altissimi uocaberis,
preibis enim ante fadem domini, parare uias
eius. Vnde dd chint lohannes, du uuirdest ke» « r rvi-of^rk /lrkmini/«o
htizen des hohesten uufeego, du tuöstdiefdre- °' v/railO aomiiuca.
uart, imo zerechenonne sine uudga. Fdter Tnfer, du in himelebilt. Dtnnämo
Ad dandam scientiam stdutis plebi eius in vudrde gehdiligot. Din rlche chome. Dln remissionem peccatorum eorum. Sinemo Hüte vrillc gefkdhe in erdo dlfo in himele. Vnfer ze gebenne heilesamauuizzentheit, diuinbring04otdgolicha brdt kib vns hiuto. Vnde dnfere ze dntlftze dero sundon. fcülde beldz uns, alfo öuch wir beUzend yn-
« Per uiscera misericordics dei nostri, in qui- fem fedldigen. Vnd in chörunga nit leitel^ bu$ uisiiauit nos, oriens ex alto. Föne innsbti- du dnfieh. Nd beldle dnfih föme dbele.] gen gen&don dnseres Götes, andien unser fono himele nutsota der Osten, des t4ges ürruns. 46 Vnara zuo uuisota? ^
lUuminare his, qui in tenebris et in umbra 6. ijOethlUS.
mortis sedenL Din ze t^nne, die in finstri ri„„^ „^^„ «x i^«^^„« «l^»:„ ^..:« i».»» slzzent unde in todes scSue, daz chit in infi. Q^am^^ana Sit terrena gloria, quia terra Mitate. M iiibi^ eat in comparatione caeli.
Ad dirigendos pedes nostros in uiam pacis, Tfr ist uudla chdnt, chdd si, dlla dia drdÄ Ze rihtenne unsere fuöze an den uudg frides, sih kezihen uuider demo himele, gagen ddmo uuanda operaßdei leltent ze fride.
a. GkldaH, Herum Alam. Scriptores. Fref. 1661 .
»s tom 3, p. 34. — vgl. Mafsm. abschwoorungat n. 6. ;
,,,. . . ... Hattemer II, 523 ; Dhit Ilf, 186.
[Hier mc^n nun einige stucke zur yer-
gleichung mit den früher gegebenen cingeschal- **' Goldast, Rer. AlamamL Senptores. Frcf.
tet werden, die Ton den notkerschen abweichen, ^^^^' *• ^» P* ^*-
durch die Accentuation jedoch wieder nacbm 6. Graff, ahd. abera. und erliutg. der v<^n
8. Gallen gewiesen werden, letztere ist getreu Bo«thius verfaßten 5 bttcher de consoL pUlosophia^^
nach der angetührten ausgäbe Goldasts, deren Berl. 1837. s. 85 ff. p. 93 der 8. Oaller hs.; fra«
eigentümlichkeit auf quellen deutet, die nicht her schon im sprachscbatM I, zzzvi.
IV. Sp»iere prosa der geistlichen. Notker. 49
m<6xe 4iiies stupfes, Üao die I^metdst in astrO' australia sunt kebörgen. Tännftn uu^zen uuir
nomia^ Fh m^ino, d£x fli mfcheli nfeht ne h£- nudla, dftr sie beginnent sfzzen fi^rröst in austro,
bei uuider d^ro mCcheli des himeles. [ AHs- ünz tdra, tär sie fdrrdst sizzent in septentrione,
totiles Idret in cathegoriis ^ däz punctum si übe iz maria ünde paLudes ne üademämdn,
Alling Unem dnde C^lAz, ünde Iro partes mit & diz iz uuöla aussen mähti quarta pars terrae.]
puncto ünderskiddt ua^rdSn , ünde döh punc- Tdncbest tu d^nne , uuio fÜo uuäzef^ ünde
tian fore lüszeli neh^in d^il ne si dero lineoe, fenne ünde ^inöte 8k<Srtent t^s sdlben Verden
\InAz miQ mfoneren sfn , dtone diz ne t<5ites, sd ist tes anderes Schert ^in önge bduc-
OQ^der ne bibet l^ngi nöh pr^iti? Std iz an stit tero mdnniskön. Ked^ncbent ir nü in so
Unea ddro terminus iz ist neböinen tdil ne lo sm^Ies tdiles smülemo t^ile beslozeue ünde
li£bet, 8d ne ist iz öoh neh^in t^il d^s circuli^ bebülböte inneren l£ument ünde funeren nämen
d^ medietas ir ist. Ze d^ro s^lbün uuSs ne ze brditenne? Aide uuäz mag üu güollichi
Iiibet o6h tio <rda neb^ina micbeti unider demo genu<iges ünde mähtiges haben , diu m£t
iimiele, d^ punctum si ist.] Tdro s^lbün ^rdo sd gnötfnmärcbdnbeduüngenist? AldedcSnche
ibo luzselero noider demo himele ist Schert isd^s tära zuo, D6z in demo selben smälen ^na-
ter fierdo t^il besdzen föne uns chünddn m^n- sidele mftnige dfete büent , üngeliche dm än-
üffikin. [T4z si chtt nobis cognitiSy tüz chit derdn in sprächo ünde in siten ünde in ülles
si ex perscna hominum, ümbe die antipodas, iro libes skepfedo , ze dien ndh sümelichero
noinda ans tte üncbünt sint. Uuirunizen, diz bürgo liument chdmcn ne m^ , m@r &ber sü-
üa ^rda daz ua^zer ümbe gftt, ünde der fterdoaomelichero münniskön , süm idne in blindeni
tSk ist. Alle, die tutronomiam cbünnen, die dero firto , sum tone ünchündero spr&cho, sum
becfa^nnent iAz csquinoctialis zona den himel fdne üngenudnehdite chdufes ünde Ülero unändc-
r^to in zu^ teilet, ünde fdne iro ze dien lüngo. Cicero säget, täz ndh sär dd be sindn
äzercVsten palis louudder bälb dben filo ist; zften der rümisko geuu&ht cbünt uudrten ne
ih m&o ze demo septentrionali ünde ze demo 2s uuäre dnnönt Causaco monte^ Unde uuäs tdh td
mtsiraH. Sd ist tiu ^rda sinuaelbiu, ünde ist sÖ guudhsen, däz in idb Parthi ünde ändere
ans üncbdnt, übe si ündenän erbärdt si. diete dftr in ddro sldbti entsäzen. Ne sihest
<Sbenlüa, dar Ä erbärdt ist, t^ sizzent tie Ifnte tu nüna, uuio dnge ünde uulo gndte diu güol-
ab jEtkiopico oceano usque ad Sciihicum oce- lichist, düa irbrditenünde fdrro geflänzön uudl-
amtim. Tie fiärröst sizzent ad austrum , die so lent? Sdl dära chdmen dehdines rümiskes männes
sizzent in JEthiopicis insulis , tten ist tiu keuuäht, t&r sdlbero Romo nehdin geuuäht ne
flinna dbe hdubete , sd si gftt üzer ariete in ist [ Täz ist argumentum a toto in partem\
nemo fea^N>re, ünde so si beginnit kän tn /»- Uuäz chistätu dds, täz misseliebero Ifuto site
hnua in tsuiunmo, Tie hära bäz sizzent tn ünde ea missehdlient din änderdn? [Ne mag
liiert JEikiepieQj ifen ist si dbe hdubete, sd siasiuuih duch täz irren na?] Sd härto däz dlndn
git in fiiMm ünde in tdrgine . Tte oüh hära Idbesäm dünchet, däz änderdn däz tünche büoz-
bäz aizze«! in MereCj titt| ist si dbe hdubete, uuirdig? Tänn&n geskihet fo , däz tdmo nleht
tA B gftt in geatinis ün9l in lecne . Tte onh ne gespüe , stnen nämen ünder mänigdn liuten
bin b^ BizBent , tar Siene ist civitas JEeggpti^ ze gebrditenne, ddn dero liument häftigi lüstet.
tioa ot si dbe hoübete in »olsHtio, sd si gftt 40 Sd müoz io männolih keuägo stn ddro güollichi,
m cmtcrwm . Tännftn gftt ndrdert humana ha- dia er ünder dien sindn haben mag. Unde diu
kiiatio uns ze Tue insula^ din fdrrdst ist in härto hduiga liumendigi sämo so üuuigiu, diu
Seiikieo mari. Tie dftr sizzent, tie sizzent uuirt peduüngen ihldndes. Uuto mänegero
iader demo septentrionali polo, Däz sktnet nämen , die in iro ziten mftre uuftren , ne sint
tian ftov anända sd sümelidie cosmogrc^hi ^ fote üngehühte dero scriptorum fertÜigdt!
KiÜient, tftr ist ätahäfto tag per sex menseSy Tdh ih uuizen ne müge, so uulo ih iz chdsoe,
^me vernaii esquinoetio ünz ze autumnaU, ünde uuäz sdlben die scrifle däru züo uerfähdn, tie
ttikäfto n^t per aiios sex menses , i^ne au- mit scribdn mitällo diu älti genimet.
temnaiia iMqumoctio ünz ze uemali, Täz ke-
däet fiSne din, uuända in sint feibdrgenfvso Quod nulla sit tempoiis ad astemitatem tafcr 4xdo sex signa omni tempore pediii ist Anmnarftiin
m mihi, ad diu sünna in dien gftt; änderiu*«: comparauo.
mal in dbe ärdo semper , pedin ist in däg , sd Ir sülent tänne guutnnen , sämo so ündd«
& mm» in dien gfti. Uuända eeptenirionalia digi dünchet üi , sd ir innih ketüont lomdr ge s^Ma fii dchert ze dngdn s&t, tännftn ski-ssunähtliche. Keddnest tu däz, ünde gebiutest täz tok der peibas stptentrionalis dbe hdubete tu däz , ih mdino propagatam famam futuri in der ällero hdheste ist . Täz mag temporis , ze ddro uulti dero duuighdite , uuftr s^ben an ddro spera diu tn cella ist tänne diu länguuirigi dines namen, ddro du S. G^üi nomter gemächdt ist stA Purchabdo dih frdnnest. Übe din stünda gebdten uuirt axBATS. Si habet allere gentium gestelle, ao ze zdn dfksent iftren , sd habet si an in dte-
aide fdne dia, sd man sia sd stdllet, täz ter
P9itis s^UniriomxUs fkf in rihte sibet, sd sint »4 gimiuüt bei GrqgTt, ^7 wd im sprachsekatm, •ex mgna zodiaci ze dugdn sqftentrionalia^ sex im kUän. texte »teht^ wie unten famagloria, Merfama nilteWlcr. 4
50 ERSTES BÜCn. ALTHOCHMSUT0OHB8.
liehen t^il, döh er lüzzelir st , auända io und- Unde diu sofcf ds an dia ua&da driagonde, die deriu mfcheli giüs mezöt ünde gnöt m^zdt ist. stUgj^ ernannt, Sd aber die «kgan grOoEeot Aber zdn dOsent i&ro, ünde dflo sämo filo, ne tiu harzen, Unde der slAf hüoa flihet se Loeiheo häbent sär neb^ina uaidcrmeznnga ze ddro läng- flutUo [d&r stne s^ldA s^t äecundum fahuku, söimi, dfu 4nde ne habet T£u ötelih 4nde suuända er obliwonem mächot^ Also otüitias^lba h&bent, iiu mügen ^teuuio gemdzen uudrden iha tüot tien säon post mortem dAr tiinchen- ze ^ änderen, siu ne häbent Aber nehöina t^]: An diu auird ^in sOoze stimma fiSre Iro mftza ze dien , ^u ftne önde siht. TAnnän ist türen mit noAnigfaltero lüstsami. Tdn sonum Uz , übe lingdr liument kemdzen uuirt gigen mAchota diu manigi dero gesAinenolon Aftira- duuigb^ite, uuider (ro nieht liizzeldr ne sf,ioniiit, mit möisterlicho gerArten lütöa, se £ron Sünder neh^indr . I r ne undllent Aber nSeht dien uuihen brdUduften. D&r ne geningta rdhto fAren , ftne umbe liuto lob ünde ümbe suögelsänges^ niSh tdro fdUegUehi dero drgen- üppigen Ifument . Unde nehdina uu&ra tüondo lütun; Aber geirrte ze mammfimtwameino sAi^, dero stfuri, ddro geuulzzedo Aide, dero tügede, iöh keduuüi^enemo ze m^zhaftigemo fizliae uudllent ir ddro uudrto ding haben, tiu föneuget&ten sie sAment stüli dero mAgedo sAnge, Anderen cbftmen . [Tdr ne slhet nieht sinero ünz sie oüh tax erfdUoton. [Ze ^rest sängen guuüsedo, ddr sfh imazöcchöt föne ftno sdlbemo diu musica instrwnenta^ dAra nfth alingen s^en dAz fünden hAben, dAz Anddrer fAnt, unde sih die Mmas] Unde dö überunAnt iro gesdmine tüomet m£t tiu, Ddr fdret mft Idtcre, nAls mit Alla dia drganlichun sftozi, bAidici idh in ddro tugede.] Kehdre uuio gAmmensAmo diudr destol&treisti dero stimmon, iöh in dAfO itistsami Anderes hühota, ddr Also ferrüomet ünde Also dero uuisun, ünde m^teriioho süngen siu disin Hebte uuAs . So Ateuuenne gescAh, tAz tdn ddr uudrt: sfh duh Also Anazdcchdta ümbe löter, nAls ümbe
nuftra tiiged , tfa er philoiophu» ne uuftre, dm Muearum intercalari».
Anderer mit übele gruozta , sin cbdrondo , ter»
sih tAz chAd uudla besüochon, übe er so uuftre, Nu fAr üf, töma, in himeliake sdldft, ge-
mit tiu, übe er uuidermüotis kedültig uuftre. nstig pist tu sdlchemo gchfleiche; Diu sußr To traog dr iz dteuuas kedültigo , ünde sprAh luppiter hdizet thih funden über die faAhen Aber sär nfth, sAmo so üi ze spdttc hAbendo, stdmen.
^•*®1.'^^1f*^x'j"i'°,i^'''^'^*'^" Laue Philologiae de aatronomia.
Sö er dAz kesprAh, td Antuuürta er imo: „Ift *—«' * wx^g*«,^ x*^ c»omvuvu«m«.
gdt, chAd dr filo gebfzeno, sö bechAndi, übe Urania.
du suigettst." T6 sAng sus Urania, dien Änderte gesot»
getdn: Nu fAr, ünde uh tia himeUskon in4-
unigi, ünde die hdbina dero himelgibek) , ünxof-
udigiu ünde bAldiu fdae dero gdtehehe. Dea
1. Martianus Capeila. uudrdendo, umrdest ta dls Alles knis, tis tu
^ före ttuAre unguis. Tu uuftre ftr fiftgende^
Ante fores Virginia invitantia eam ad vAz Ue zesAmine hAftenten ringa dero pteneto-
I ^ /i . 4orfim, ümbeuuArbti; nü uuirdet tai tft sAUmi
celestia Camenae assunt. «cAffunga tftost Iro «rten. Tu geaOiese tii^
S6 uuArd tAz ter tAg pegdnda ddechen die sdlba, sö dft dAra chümeat» mifio getftn geflöhte stdmen, IrbAronde dia ünera dero mAnizon die ringa binde, Uudlih nüsta sie ümbebAbe. \C\bu8 hdizet grece brosis^ dftnnan sint ambro^ [UuAnda ultima tpera^ dAz chtt cduiis »pertz^ nes kenAmot. Die hdizent oüh an/ri^po/ayt^ «sümbohAbettie andere.] U'ade «do mAnige dero dAz chit: c<mmessoi-es hominum, in Scithta g&- dngeron der uuitero rftig ümbehAbe, uuAs tero sdzzene. Sie dzent nAhtes tds sie sih tAges planetanan^ fdrte lAgoe, nnAa sie oüh Idsxe. scAmen mügen. Also mAn chit, tAz oüh hAzessa [Daz tftot tiu chiAft tero sünnun; St gibet im. hier in lAnde tuen. Aber Uueletabi, die in dinuudder spftot Aide tuftla.] U'ode nues sklmo Germania sizzent, tSc uuir UuÜze hdizln, die so den mftiien getito, nuAhaen ünde BO|Ben. [«äA ne scAment sfh nieht ze chddenne, dAz sie fro er fdrrost kftt föne ddro sünnon, ad nAg st £ki parentes mit mdren rdhte dzen sülin, dünne ündetskinen, bediu üt er dAnne fdl; sd er Ab^p Tuüime.] Sö iz ünder zuüaken liebten ist, Sd bi iro gU», nuAnda si in dAnne öbenftn Anask^t« der tAgostdmo in souoero fAreuno skinet, S6 net, pedfu ist er dAnoe uuAner unseren dugock.^ der grftuuo rifo uuirt an demodcberodentdnue,uUdlih ßbat den htmei iiiiehte. [Uudlea fta»^
dero sdnnun?] Unde anSo mAnige stdmen m£
um'deie getribe. [DAz tftot a die piansuu^ m(%
7. Qrmff, shd. ttben. u. erläut der y. Hart, si sie retrograda» mAchot.] Tir sfiieal tn, atatf> Gapella verfaßten 2 bttcber de nnptüs MercntU et getftn dero göto fliht at, ünde nndlih scAf fvx> PhUologiae. Berl. 1837. s. 85. p. 104. dr. hs. fra-Miihteimes sS. FAr hina ftf, Üema, in himeltaic«a her schon im eprachschets I, 411 ff. Dit PkUolo- adlda, uufrdig piat tn, dAs tn sö gehtoat T*^l^ gie wird hei tAnr tagahrt m dm gmam mä geaän^ hdizet fänden Inppiter über die atdme&i ^tex« gm begrüßt, auftr.
N. Spaatere prooi der geistlichen. Notker. 51
Tone Csikape, Laua Muaicae de Tunc Melpomene. Laus de arte
perito. poetica.
]>ie bnäuMn Magnpjna» hibent tfli ketr^ Tu bist qudn ia goenis ze singeiuie dia
diet, t6 bdlda dterna dSen dir gelSdbet^n MusU. sing iero gescüohton trofficorum mit cotumU, [Magnena irt in ThemUa. DAr ist lAbetros [Cotumi uuftren ze beiden füozen gesciffene ftms^ ümbe dte m^Snige |M»el« sizsent, simoso^ scüha; Scena was ^in fdnster gidem in mit- die nöte ida poeia dte fti trfnohte. U'uteda b temo theatro; Dar inne gesftzen die audUores doli tu, Philologüi, mimcom chinst, ped£tf skf- tero fahularum ifagicarum aide cofmcarum.] net, Uz ta Xi6«tron getrdnchen habest] ünde Unde änahiben diz keskühe dero comiconan, der brdimo dds rdsses PegaH [diz üzer dteo U'nde süigeu diu sing tia uuir fdne du* trao- blöote inMlrd {?or^ofMe] b&bet [siment tien gen, dine trütun Süozemo singe iSasih Itosben- poetU] Uh ketr^odiei. [Pegasus ofalt fima^ wtetao [ünde scundentemo, diz vmhc sfu trüogin, mniidA poeUs stet famosi, bedia chit man sie uode gehteldn.] Nu singo ih tfr, miged, mit ffMaudben hihen d6B prünnen, d&i Pegasus t^mo dünse des singes [tiuindii da gdtio uaör* ter dero ^rdo slftog mit sinemo Aoze.] Tir ten bist] üns^ iröst unde dnser zdnga. Tinea itit obenan gdöober aon gezierter mit poetis, brütestüol lüstet mih ze Gerenne mft singe^ [AuUb h^tzent itoJisiulcRf coraula h^izent €or^ i»I>Se zierda lä du liehen din6n siten. ünfrd nea ßstula^ diz chit tvbcß comece. Caraulvs miozist ta sin dinemo himelisken chärle [Mer- eäber der comicenJ] ApolUnis p^xge dir gi- cario] Unde Ülero faimeliröauon zfinigösta. gene blüomen habentemo. Tu bech^onest tero
poeiartam earmina mft süozen metris. Du chinst r ji -ni ^ • a • m-
ketetei« cUkanmi Pjndari muski. DÄüd^n.» ^aus de Khetonca. Ac sie Clio.
eheaten» ohin der s^ito, dnde dir zfterfin sfn- NO, do Philologia, du dir id chünning
gen in Tmcisknn [diz chit ilso : Orpheus sing ouire dina gesprlU^hi ze gedngenne mit lingemo f6t» TVocta.] ITnser ^ga hibe in gemidne- dftigchose' [Also M. Cesar unde Cato Censori^ h£d, tinaer hdileg sing ae löbenne; Unde nus lAont in Catäinario^ dftr man dfngot dber Quirt kflolligoi fdne öiganisk^ [diz clilt sing- ^Lentulwn unde C^thegum, sodos CatilifW,'] bcbaij ringen. [Also dinne ring in demo U'nde den scdldigen gen^n m{t prizeligemo sii^ miirt, 80 iz to uufdere er uuindet ze d^ro mftote [A'lso öuh td Ceseir imider CaUme nudlta a^bon si^te, dtr iz inafieng. H^ae unde sing gen^ren die selben sodos Catilince.] Tu uuüon 'o sapientia\ ad ftklest ta dla sdlbua lOtun in cBne intsazigen r^ft fi6sten6st mit pindcn. demo a, dCu se drest unis in demo o. Ddr sd 3o[A'nt8azig sint tie rM&, dte mit syllogismis ke- getftao peModuSj diz chit drcmtus^ heizet co- binden nu^rdent, uuinda syllogiswi sfnt nöt- Um, obe diz noirt XMx tz kat, so (b tir nü z^i- fisdu geschdie, dira uufdere nioman nleht ke- goto; UlM^diz ne Ist, so heizet er eomoui.] tAon ne mig; Tie h^izent Zaltn« raftoc/naftonef, Fiso dfli, ttenia, ttf bina in himela, sölih kehi- uuinda ibo ratio ist, qua discemit inter verum lab keziaset tfr. luppiter, diu sadr« heizet ük»iet falsum, sd ist ratiodnaiio rationis certa ex- firen ^het die ttteea. JUbitio, Uu^nne geskihet tiu? Ane so ün
föne inderen geduget uuirdet, unde fdne dien
Ac Bic Polinmia. Laus de Geometria. &^^^ "^'^^^5 Tai ist t&r fdre exemplum,
gegeben, diz iz cbit proponendo; Eteuuanne A'n alte infthest td ze Idne dtnero ^-4oferu^ret, t^r in ferteist; Unde assumendo: ter b^iae den aotaea himd, dnde dero gdto gesilze, himel ist in firte. U'nde condudendo: Dinnan «ade dia z^pa louis, [tiz tu sin sndra t]u£^ feruöret er. An dirro r^do fst ^ guuissot dest] liina Af keftortfu, unde gdCheit inühen- fdne zu^in, uuinda fdne dero />r^o^7tone unde Da dir fi ^ gnadn uuftre nConiu earmina dero assumHone^ ibe sie uuir sint, uuirt tiu icbonne. löb kemisgliu mft misseiiehero 45 eonc/uno geuufiret. fdne dfu intsizzent tie den anAen miaero regula, [Uuio minigfalte syllogismum, die sina chrift uuizen.] Tero mf- fc sl dfei miflselichi dwo nfamon, undr mig cheli des bfifen züo l^nde die gerispoten bic kcaflkai?] Unde ifiM trfscözi michoe mit chlünanga, [ilso iz tinne f^ret sd man dero iferieelientanio riize aa dien stton unde gef&og- mianeron dfngo nleht fersnigen ne uude mnbe toao aa dien diten. [Dia ist ilso: si chftde. sodin mdrea, ddh is in dien m^rfin gaüoge uuare.] Da cUre m geometria, uota dit rdiza gr^fate Unde dteuuaz listeron mft cramattehis do. [Sd SMk £en dfltcsn sdi chdssente triangulum mi- man dfto taot harbarismum Üde soloecismum.'} dwat] U'nde wiz ter rfag dmbebiege [diz Kelöuniu uniz zuiuelchösondo dia rihti des ke- cte, «do il imbe gebdgener r^iz ten rfog cböses irre [Diz tüot amphibolia in gramatica wiÄmJj Qoadniu «e cliesenne d^e nuirbft Milde eophisma in dialecHca^ Ddro bdidero chtt dea ninrnn, ande die uaMy unde dte rAorä dero
9)^t<oa; Unde iUe Uste ze chiesenne, inde Ü "
das fafioielaSaen aicbon mdgen mit fro höhen 3« di iz sprachieh, LJV»
h& linde Grqff,
A
52 ERSTBS BUCH. ALTfiOOHMBDTSOHRS.
si ata chünniga] kelöuoiu ze trfegenne mit rör- LaU8 de aruspicio Ot de augurio et
*^.'^**";. f^ ^ *^ "^ ^ ^ coniectura. Tunc Eoterpe.
uoftre] du fir nü, unde scouuo die gestemoten '^
fnferte des himeles, Unde l^e dar in d^ro Z^igara des uuistüomes plst tu, dlerna, du
h^igon zörfti des himeles, dia du se 16ne d!- sze himele st^gon mifatöst, Unde milsto g^ben nero ärb^to chümfoi sölt in nnftremo llehte. die IM, dämian sie chünnln bech^men sAi sel- ben. (Uoinda diz proverbium cham föne hi- mele: gnoti »e auUm, die chtt: soito te ipsum; T^r T* j. T -m.M 1 • j I^ ist fdre illemo uaisiüome.l Unde dinnl^
Mox Erato. Laus Phdologiae de „^„^ft^« <jffeno chüren dla cl»ift fro idlbe»,
Physica. ürlages [föne d^nio de mürgfare aSnt] Unde dia
untoÜche dero göto [in d6ro sie taiig 8£nt.] MAre dtema, änagenne dero listo dir nfl Unde bist tu z^igesa des uuistüomes, tA dero ind&n uuirt louis flUanza, mit r^hte dSenot tir phüosophorum sinna [föne iro l^ro] get&te ski- disiu &nas(htiga uu^rlt in götes raHane iü teisnen ^Uso stömen; U'nde du geönddst dien ün- üngesfunlicho uuösentiu. Dir öinun sfnt chünt uuirigen unde dien tddigen göt peeh^nen. tfsiu föne naturia ketAnen sing, ih mdino z£a F^ne domo r^hte fär du nü hüia ze domo hi- die löidsamen blfccha geskdben [däz chit, uuän- melb&rote. Dih öchert öinun gezünet kehlen nan sie gesköhfin] Uuinnan der chlifondo dö- ze Mereurio. ner gesk&e [So der uulnt in dien uttölcbenen»
beon umrt tÄnnan üzp^tendo chUfot er; d6r Bernde ThaBa. Preconia Mercurii.
chmfleili heizet töner. A oer üzfärendo unde
diu uuölchen br^chendo mit m^run hdrlicbi, Süliga du mit sölcfaemo löbestege dero
dlinne iz {oman gesogen muge, irr^chet er daz göto gehlen sölt, unde sd uuörden sät loaia itur. Däz fiur ist sd filo m&ht{gera, sd izissnöra, dero uuörlte d^ fölcbete uuösentero. chl^ineren geziuges ist, uuinda diu lüfl kebiret, Al)er unÖles kötes uuinia [nuniia] unlrdesttü? iz. Si ist is materia.] Uuäz öuh täz regen- Dör alles öiner fllegendo fdro llet tia sdnnun. nutzer mächoe, dien uuölchenen uuilon trüo- [Ludfer tüot iz öuh, näls iber ülegendo, nübe beuten, uuilon näzenten. [Uuiz 4ne däz sin üfen slnemo rosse, sd er förechäd.] Uuächerer s6 gedicchent ünde sd gerinnent in uuAzerinesoin slnero gähun forte. S6 er diu oberen er- zäsamen» däz tie gesämendte, unde ze tröpfön strichen habet, sd erföret diu uderen. [Uuända uuurtene, bodiu hära niderfällent, uuända siu ör ist in slnero äbsida öfto öberöro dero siSn- diu lufl Ur obenan inthäben ne mag.] Uuäz nun, öflo niderdro s6 PUUmid chAden.] Tör uns n&h tien uuinterlichen üngeuuiteren aber öino hfinel geuuältig uuörten ist föne loue den Idnzen hära tue eruninden, ziu der i&r rüogtftuuönen sSna geauähüichun görta före dero rf- umbe tribe alle ztte, llende ze iro önde; Uuäz tentün sdnnun, tör gönio höiaet aber gelädea tiu älliu rödo häb^ änderSn töageniu, ftne dfr, uuörden, dön ären des snidenten Osiris, dar in däz singen uuir. Egypto den chöms&men fänt. [Uuända sSn
görta tddet unde chiochet, stilt zörendo, ünde
4osüona mächondo bediu gibet er oüh s&te nftl^
k*. 4«*^ n\ • 1 T JA temo snite. J^iz Osiiide sine ärböite dient,
At tunc Terpsichore. Laus de Aru- ^ ^elizet imo Mercuriu,. Sin «uOlo «kschet
spicia. ten r&t.] Dön loui» sölbo minndt, Tön sin.
stiefinüoter uilo uuilligo sängta, doh st anderiu. Frd bin ih ümbe, dla dra dinero götheit&oiro stfiefohint häzetS. Dös kesprftchi sih fennu- Ten himel sichest tu, dör din Idn ist. D^ gentero, ällfir äiger strit sölchenet [täz chit: habet tir guünnen dtn gedähtigi unde din iligi. stüldt] Tömo opröchentemo, allere stritolih s£kx Töz habet tir gegeben din sorgen unde din in zuöi töilet, [ih möino in tdd dnde in IIb r uuächen mit liebte, Däz tir tag unde näht ana tdd tero fientsköfle, lib tero süono, also iz f(>r«^ uuäs. Tu habest kelimet spüotigo, dönchennessochlt.] £r ist tero göto chdnnigosto, ndh tänn^ müodiu, büocho gelädeniu, uulzega uuörteniu: bist tu chünnigora, [uuända ratio gemäg m^v so uuäz tic uufsprachonten l^rent in dien nuit- dänne $ermo.'\ Nü uuördent sftlig tte Ufte, dic^ chöllen. [Däz sint stoiei, d[e iro uulstuom ze ir böide so gehöiligont, täz sie ze hümele löitfta^ Alhenis in particibus üobton.] Tu gefdreuan- ünde mönniskon den hfmel indüen, Unde gost mit pälden uulzegtüomen ünzqueligo, nuäZ66güotuuillige mennisken getüen ft&ren ünz hfxij an Sahaeorum altaro Üuren der röuh cfaünde. üf ze demo oberen liebte. Föne iü zuöin ex [Din uuistüom gibet tir dia prescienUam ßd%h füllet sinnigi die mönnisken. [I r göbont rorvm^ dla sie süochent an domo töume des mönniskon monderen sin, unde zimigen.] Fot^«^ ältaris.] Unde nuäz ter rughatang unölle , dir ^u guuinnent kespiiohe mönniAken §uuiga gik^^^ tura brinnent in äscun, aide nuäz tle höilesodaoolichi, Pedfu gehöüegont ünaih, ünde alle liste, uuöllen, die augures förderont an f<^lrärton, däz uuöist tu äl.
IV. Spsetere piosa der geistKchen. Notker. 53
8. Aristoteles. ^*^ ^^ besk^rft, t6z ste hibint, Üde undla
&lde übelo; tte Aber beskerit ünde beskibet Incipit de quali et de qualitate. ^^ *^ ^teaufn , tfen ne &t fe sär d& m^es
nfeht h&ba. lins uafrdet cnüoiz kespirre, foh Quoß^nf«!» oero dieo^ sectmdmn quam quales s pesk^t, t&s uufr ddh i^eht ne udlle häbein. ädmur. Unolichi h&xo ih, näh t^ uafr ge- Tiu tfnderiu slihta qualiiaiis ist, n&h tdro
bfizin Qudnkn anioliche. in UUma Hngua, so nufr n^m^n f&stch^mfen ünde stritldupfen, ilde Bo€tiu9 }%gh, kfbet ^uaZe stnen nimen quaK- gtoze &lde nnganze, ünde dUfa dfu dfr be ün- taii , aber quaUtas ne gibit iro n&men quali. scüldin genimot uuerdent , ifter m&hte aide hatus heizit quäle, so tftot <5ah iustitia ; Aber lo &fter ünm&bte, ftne t&t. In ne gfbet männieht mtitia heizit qualitas; iustus ne mftg so nteht tie nämen, dürh t&z sie dira zu beskfpte sin, hfizin. QuaUtas ist